DE4405686A1 - Herstellung einer freitragenden Fertiglauf-Treppe - Google Patents
Herstellung einer freitragenden Fertiglauf-TreppeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich gemäß des Oberbegriffs
des Hauptanspruchs auf eine freitragende Fertiglauf-Treppe, die
an den Seiten durch zwei, vorzugsweise aus Natursteinmaterial,
bestehende Wangen begrenzt ist. Insbesondere wird die Treppe
durch die Konstruktion des freitragenden Fertiglaufs getragen,
wobei die Stufen und Wangen aus ein und demselben Material be
stehen.
Derartige Treppen sind aus der DE-AS 27 05 231 B2 bekannt. Bei
der bekannten eingebauten Treppe mit einem Treppenlauf handelt
es sich um eine Konstruktion, bei der die die Bewehrung bildende
Unterkonstruktion aus einer über die Treppenbreite durchgehenden
vorgefertigten Betonplatte als Basisplatte besteht. Diese Basis
platte beinhaltet zwei gitterartige Längsbewehrungen mit außer
halb des Betons verlaufenden Obergurten. Die Setz- und Trittstu
fen bestehen jeweils aus einer vorgefertigten Betonplatte, die
ebenfalls eine gitterartige Längsbewehrung mit außerhalb des Be
tons verlaufendem Obergurt als Abstandshalter aufweist. Diese
bekannte Treppe erweist sich einerseits als zu kostspielig in
der Herstellung und andererseits nachteilig in der Fertigstel
lung der Treppe im Haus. Die Setzstufen, die ebenfalls aus einer
vorgefertigten Betonplatte bestehen, weisen entlang ihres oberen
Randes eine gitterträgerartige Längsbewehrung mit außerhalb des
Betons verlaufendem Obergurt als Abstandshalter auf. Der Einbau
dieser Setzstufen ist daher zeitintensiv und somit verhältnismä
ßig kostspielig.
Darüber hinaus wird vielerorts eine Natursteinsetz- bzw.
-trittstufe verlangt, die nicht ohne weiteres mit der bekannten
Treppe aus dem Stand der Technik zu bewerkstelligen ist.
Aus Gründen der Ästhetik besteht ferner der Wunsch, sowohl die
seitlich begrenzenden Wangen als auch die Setz- bzw. Trittstufen
aus ein und demselben Natursteinmaterial herzustellen, so daß
die gesamte Treppe einen einheitlichen ästhetischen Eindruck
vermittelt.
Im Stand der Technik ist es auch bekannt, Fertiglauf-Treppen aus
zwei begrenzenden, die gesamte Treppenkonstruktion tragenden Wan
gen herzustellen, um damit die Dimensionierung bzw. den Materi
alaufwand kostengünstig zu beeinflussen. Derartige Treppen haben
allerdings den Nachteil, daß die Wangen nicht aus einem Natur
steinmaterial gefertigt werden können.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine freitra
gende Fertiglauf-Treppe bereit zustellen, bei der sowohl die Wan
gen als auch die Setz- und Trittstufen des Treppenlaufs aus ein
und demselben Natursteinmaterial gefertigt werden können.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Haupt
anspruchs überraschend einfach gelöst.
Gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1 zeichnet sich die erfin
dungsgemäße freitragende Fertiglauf-Treppe dadurch aus, daß die
Wangen vorzugsweise aus Natursteinmaterial, wie Marmor oder Gra
nit gefertigt sind, und die die Biegefestigkeit gewährleistende
Bewehrung im Laufkern mindestens einen unterhalb der Setz- und
Trittstufen angeordneten Bügel aufweist, wobei der einzelne Bü
gel als Zuganker ausgebildet ist, und die Wangen nicht als tra
gende Elemente ausgeführt sind.
An dieser Konstruktion wirkt sich besonders vorteilhaft aus, daß
sowohl die Setz- und Trittstufen als auch die Wangen aus ein und
demselben Natursteinmaterial gefertigt werden können, ohne zu
sätzliche tragende Elemente außerhalb der Fertiglauf-Treppe an
zubringen, um die statische Festigkeit zu gewährleisten. Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darüber hinaus
darin, daß dem Zuganker entgegen dem natürlichen Belastungsdia
gramm entlang des Fertiglaufes der Treppe eine gewisse Vorspan
nung auferlegt wird, die die Kurve des Biegediagramms aus
gleicht, d. h. mit anderen Worten der Biegekraft der belasteten
Treppe entgegenwirkt. Die Größe der Vorspannung am Zuganker
richtet sich im wesentlichen nach der Länge und der Belastung
der Treppe, wobei im günstigsten Falle dem Zuganker keine Vor
spannung auferlegt wird.
Ferner ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Merkmal, die
Wangen nicht nur aus einem Stück zu fertigen, sondern bei länge
ren Treppen die Wangen mehrfach zu teilen, und die einzelnen
Teile mit einem geeigneten Verbindungsmittel zu verbinden. Die
ses Verbindungsmittel kann beispielsweise aus einem Überwurf
schuh bestehen, der je nach Geschmack des Anwenders aus einem
geschmacksorientierten festen Material besteht.
Zur Befestigung der aneinanderstoßenden Teile der Wangen können
auch erfindungsgemäße Verzahnungen an den Stoßstellen der Wan
genteile angebracht werden.
Ebenfalls ist eine Verklebung der einzelnen Wangenteile denkbar,
wobei vorzugsweise mit glasfaserverstärktem Material gearbeitet
werden kann. Eine vorteilhafte Spannvorrichtung am Ende eines
jeden Zugankers der Bewehrung kann darin bestehen, daß die bei
den Enden des Zugankers aus dem Kern des Fertiglaufs der Treppe
herausragen und zumindest ein Ende ein Gewinde aufweist, mit
dessen Hilfe eine festverschraubte Gegenmutter die gewünschte
Vorspannung des Zugankers bewirkt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merk
malen der Unteransprüche.
Im nun folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im
Detail erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen
freitragenden Fertiglauf-Treppe (1), die auf Podesten in
die Plattformen eines Treppenhauses eingebaut ist;
Fig. 2 den Querschnitt einer Seitenansicht einer erfindungsge
mäßen Fertiglauf-Treppe (1);
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem oberen Teil der
erfindungsgemäßen Fertiglauf-Treppe (1), bei der die be
sondere Armierung des Kerns der Fertiglauf-Treppe er
sichtlich ist;
Fig. 4A bis Fig. 4C einen Querschnitt durch die Wangen (2) mit
verschiedenen Stoßstellen (10);
Fig. 5 einen Ausschnitt aus dem Treppenlaufkern (3) mit einer
erfindungsgemäßen beispielhaften Spannvorrichtung.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Fertiglauf-Treppe 1 perspek
tivisch im eingebauten Zustand dargestellt. Die freitragende
Fertiglauf-Treppe 1 verbindet zwei Plattformen eines Treppen
hauses und wird vom Hersteller im komplett fertigen Zustand ge
liefert, so daß die serienmäßig gefertigte Fertiglauf-Wangen
treppe 1 an der Baustelle lediglich in die vorgefertigten Pode
ste der Platt formen eingehängt wird und sofort zum Gebrauch zur
Verfügung steht. Der komplette Treppenlauf besteht aus zwei
Treppenwangen 2, die die Stufen der Treppe einrahmen. Die Stufen
der Fertiglauf-Wangentreppe 1 sind äußerlich von jeweils einer
Setzstufe 4 und einer Trittstufe 5 abgeschlossen, die jeweils
rechtwinklig zueinander angeordnet sind, und auf der vorgefer
tigten Betonstufe befestigt sind. Die Befestigung der Setz- 4
und Trittstufe 5 kann beispielsweise eine geeignete Klebung
sein, oder aber auch mit einem geeigneten Mörtel vorgenommen
werden. Eine anschließende Verfugung der Stoßstellen der einzel
nen Stufen kann je nach Bedarf durchgeführt werden.
Ein wesentlicher Kernpunkt der vorliegenden Erfindung ist es,
daß sowohl die Stufen als auch die Wangen 2 aus ein und demsel
ben Natursteinmaterial gefertigt sind. Durch diese Forderung an
die Erfindung ergibt sich zwangsläufig, daß der aus Beton gegos
sene Laufkern 3 der Treppe einer besonderen Konstruktion unter
liegt, die der Forderung nach einer gewichtsmäßig leichteren
Bauweise und andererseits der notwendigen statischen Festigkeit
und Belastbarkeit nachkommt.
Im Stand der Technik ist es neuerdings üblich, die Wangen aus
stahlbewehrtem Beton zu fertigen, um damit eine günstigere Last
verteilung zu erzielen, so daß der Fertiglauf gewichtsmäßig ver
hältnismäßig leicht hergestellt werden kann.
Um diesen Anforderungen auch mit der erfindungsgemäßen Fertig
lauf-Wangentreppe 1 gerecht zu werden, bedarf es bei der Bemes
sung der Stahlbewehrungen im Inneren des Fertiglauf-Betonkerns 3
einer speziellen Stahlbewehrung, die nicht nur aus einem übli
chen Bewehrungsgitter 7 besteht, sondern zusätzlich einen erfin
dungsgemäßen Zuganker 9 beinhaltet. Der Zuganker 9 bzw. Bügel
wird im einzelnen weiter unten näher erläutert.
Bei einer so hergestellten Fertiglauf-Wangentreppe 1 beträgt das
Durchschnittsgewicht einer achtstufigen Wangentreppe, die ca.
1,10 m breit ist, ca. 900 kg, wobei die Verkehrslast 3,5 kN/m²
beträgt.
Die Sichtflächen der erfindungsgemäßen Fertiglauf-Wangentreppe 1
sind sämtlich feingeschliffen bzw. poliert. Zur Befestigung
eines Geländers sind an den seitlichen Flächen der Wangen 2
oberflächenbehandelte Gewindehülsen 21 angebracht, in die eine
entsprechende Vorrichtung zur Befestigung eines Geländers einge
schraubt werden. Die Aufhängung der gesamten Fertiglauf-Wangen
treppe ist mit einer nicht näher beschriebenen schalldämmenden
Einrichtung versehen, die insbesondere auf den Podesten auf
liegt. Ein weiterer schalldämmender Effekt wird durch die Ver
wendung eines speziellen Betons erzielt, so daß insgesamt die
Fertiglauf-Wangentreppe eine stark schalldämmende Wirkung zeigt.
In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße freitragende Fertiglauf-
Treppe 1 im eingebauten Zustand im Querschnitt dargestellt. Aus
dieser Zeichnung ist ersichtlich, wie die einzelnen Elemente der
Fertiglauf-Wangentreppe zusammengesetzt sind. Das die statische
Festigkeit gewährleistende Element ist der Laufkern 3, in dessen
Innerem sich die Stahlbewehrung befindet. Auf den vorgefertig
ten, gegossenen Betonstufen befinden sich die aus Natursteinma
terial gefertigten Setz- und Trittstufen 4 und 5. Seitlich ange
ordnet sind die stabförmigen Treppenwangen 2, die der gesamten
Wangentreppe 1 durch ihre schlanke Ausgestaltung und das Natur
steinmaterial, wie beispielsweise Marmor oder Granit, einen sehr
gefälligen und ästhetischen Eindruck vermittelt.
In dieser Fig. 2 sind die aus Natursteinmaterial gefertigten
Setz- und Trittstufen 4 und 5 senkrecht zueinander angeordnet.
Diese orthogonale Anordnung der Setz- und Trittstufen ist jedoch
nicht zwingend erforderlich, so daß auch eine schräge Anbringung
der Setzstufen 4 möglich ist. Wie bereits oben erwähnt wurde,
werden die Setz- und Trittstufen 4 und 5 vorzugsweise mit einem
geeigneten Kleber auf den vorgefertigten Betonstufen befestigt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Fertiglauf-Wangentreppe 1 ist die Setzstufe 4 nicht so stark
ausgebildet wie die Trittstufe 5. Dadurch wird Material und Ge
wicht eingespart.
Das obere Ende des Laufkerns ist mit einem Vorsprung 6 versehen,
der auf einem entgegengesetzt passenden Podest 15 der Etagen
plattform aufliegt. Zwischen dem Laufkern-Vorsprung 6 und dem
Podest 15 befindet sich ein schalldämmendes Material, das den
Treppenlauf 3 von der fest mit dem Haus verbundenen Plattform
akustisch auskoppelt. Dies schalldämmende Material befindet sich
ebenfalls am unteren Ende des Laufkerns 3, zwischen der mit dem
Haus befestigten Plattform und einer Auflagefläche des Laufkerns
3.
Die Fig. 3 zeigt den oberen Teilabschnitt der Fertiglauf-Wangen
treppe 1 im Querschnitt mit den im Laufkern 3 befindlichen Be
wehrungen 7, 9. Die Setz- und Trittstufen 4 und 5 befinden sich
auf dem vorgefertigten Betonkern 3. Einerseits dient der Zugan
ker 9 zur Erzeugung der erforderlichen Zugspannung, die notwen
dig ist, um das Spannungsprofil entlang des Treppenlaufes auszu
gleichen, und andererseits zur Erstellung der notwendigen Zugfe
stigkeit am oberen Vorsprung 6 des Treppenlaufkerns 3. Die
Stahlbewehrung des Laufkerns 3 besteht im wesentlichen aus einer
Stahlnetzmatte 7 und dem erfindungsgemäßen Zuganker 9, der in
zweifacher Form ausgeführt sein kann. Einerseits in seiner ein
fachen Form als am oberen Ende des Laufkerns 3 gebogener Bügel
9a oder mit einer weiter unten beschriebenen Vorspannvorrichtung
versehen ist. Bei der einen Ausführungsform des Zugankers 9 wird
erfindungsgemäß die Stahlstange in einem U-förmig gebogenen Bü
gel 9a durch den Vorsprung 6 geführt. Hierbei ist jedoch auch
jede andere gebogene Form eines Bügels denkbar, der die gleiche
Funktion gewährleistet.
Andererseits ist das obere Ende des Zugankers 9 mit einer erfin
dungsgemäßen Zugvorrichtung versehen, die beispielsweise aus
einer Spannmutter 20, einer Beilegscheibe 18 und einer einseitig
angeschrägten Überwurfhülse 19 bestehen kann. Am Ende des Ankers
9 befindet sich ein Gewinde 16, in das das Gegengewinde der
Spannmutter 20 eingreift. Die Erfindung ist jedoch nicht nur auf
diese beispielhafte Spannvorrichtung begrenzt, sondern jede an
dere Spannvorrichtung, die dem Zuganker eine gewisse Vorspannung
verleiht, liegt ebenfalls im Bereich der vorliegenden Erfindung.
Der Zuganker 9 kann entweder aus einem flachen oder mehrkantigen
Flachstahl oder aus einem Rundstahl bestehen. Die Stärke bzw.
der Durchmesser des Zugankers 9 richtet sich nach der Belastung
der Wangentreppe. Der Zuganker 9 befindet sich jedenfalls unter
halb der Setz- und Trittstufen 4 und 5 innerhalb des Laufkerns
3. In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel liegt die Stahlnetzbeweh
rung 7 zwischen dem Zuganker 9 und den Setz- und Trittstufen 4
und 5. Diese Anordnung ist jedoch für die Erfindung nicht zwin
gend, so daß auch jede andere Anordnung der Stahlmatte gewählt
werden kann.
In Fig. 4 sind drei beispielhafte Möglichkeiten dargestellt, wie
die Stoßstellen 10 der Wangen 2 einer längeren Fertiglauf-Treppe
1 gestaltet werden können. Fig. 4A zeigt eine stumpfe Stoßstelle
10 ohne jegliches Profil, wobei an der Stoßstelle 10 eine Kle
bung vorgenommen werden kann. Zur Unterstützung der mechanischen
Festigkeit wird über diese Stoßstelle 10 ein fester Schuh 11
eingepaßt. Das Material dieses Schuhes 11 sollte ein festes Ma
terial sein und besteht in der Regel aus Stahl. Die sichtbare
Oberfläche dieses Schuhs 11 ist oberflächenbehandelt und kann
beispielsweise verchromt werden. Damit im Bereich der Stoßstelle
10 ein glatter Übergang vom Natursteinmaterial zum Schuh 11 ge
schaffen wird, werden zu beiden Seiten der Stoßstelle 10 Ausneh
mungen in das Natursteinmaterial eingearbeitet, so daß die Ober
fläche des Schuhs 11 und die Oberfläche des Natursteinmaterials
in einer Ebene liegt.
In Fig. 4B ist eine weitere Form der Stoßstelle 10 einer langen
Wange 2 dargestellt. Hier handelt es sich um eine dreieckige
Ausnehmung 12 in einem Teil des Natursteinmaterials mit einem
dazu eingepaßten Gegenstück 14. Alle anderen Merkmale der Zusam
menfügung der beiden Teile einer verhältnismäßig langen Wange
sind die gleichen wie die aus Fig. 4A.
In Fig. 4C ist eine weitere Möglichkeit eines Profils der Stoß
stelle 10 dargestellt. Hier handelt es sich um ein mäanderförmi
ges Profil 13, wobei die eine Seite der Stoßstelle 10 drei
rechtwinklige Zapfen aufweist und die andere Seite der Stoßstel
le die dazu passenden Gegenstücke. Alle übrigen Merkmale sind
die gleichen wie die aus Fig. 4A.
In Fig. 5 ist eine mögliche Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung an einem Ende des Zugankers 9 gezeigt. Im Prin
zip ist es gleichgültig, an welchem Ende die erfindungsgemäße
Spannvorrichtung angebracht wird. Hier befindet sich die Spann
vorrichtung am oberen Ende des Treppenlaufs 3. Der Zuganker 9
ragt aus dem Betonkörper mit einer gewissen Länge heraus. Das
herausragende Teil des Zugankers 9 ist mit einem Gewinde 16 ver
sehen. Über das Gewinde wird eine der Schräge des Betonkörpers 3
angepaßte Überwurfhülse 19 gezogen. Rechtwinklig zur Mittelachse
des Zugankers 9 befindet sich im einfachsten Falle eine Beileg
scheibe 18, die den direkten Kontakt zwischen der Überwurfhülse
19 und der Spannmutter 20 verhindert. In dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 5 befindet sich der Zuganker 9 unterhalb
der Netzstahlmatte 7 innerhalb des Laufkerns 3. Um ein Verrut
schen der relativen Lage des Zugankers 9 zur Stahlnetzmatte 7 zu
vermeiden, werden beide Teile mit einem Rödeldraht 17 verrödelt.
Das Herstellungsverfahren der nach Anspruch 1 herzustellenden
freitragenden Fertiglauf-Wangentreppe 1 geschieht in mehreren
Verfahrensschritten, wobei die wichtigsten im nun folgenden be
schrieben werden. Zunächst wird eine nicht gezeigte Gießform als
Schalung auf sogenannten Holzkämmen fest aufgebracht. Die Scha
lung selbst besteht aus abgekanteten Blechen. Die Schalung be
findet sich in waagerechter Lage auf einer Rüttelvorrichtung,
die die Länge der gesamten Fertiglauf-Treppe 1 aufweist. Nach
dem Aufbringen der Schalung auf die Rüttelvorrichtung werden die
Setz- und Trittstufen 4 und 5 in die vorgefertigte Schalung auf
der Rüttelvorrichtung eingelegt. Die Stoßstellen der Setz- und
Trittstufen 4 und 5 werden vorzugsweise durch Verklebung unlös
bar aneinandergefügt. Im Anschluß an diese Verfahrensschritte
wird dann das vorgefertigte Stahlgewebenetz, bestehend aus der
Gewebenetzmatte 7 und dem Zuganker 9 in seine endgültige Lage im
Laufkern der Fertiglauf-Treppe 1 eingelegt. Zum Schluß der Fer
tigung wird der so geformte Treppenlaufkörper mit einer Verguß
masse größerer Festigkeit vergossen. Zur Erzielung einer mög
lichst hohen Dichte der Vergußmasse wird der gesamte Körper mit
einer entsprechenden geeigneten Frequenz gerüttelt.
Claims (17)
1. Freitragende Fertiglauf-Treppe bestehend aus zwei Wangen
(2) und einem armierten Laufkern (3), auf den Setz(4)- und
Trittstufen (5) aufgebracht sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - die Wangen (2) vorzugsweise aus Natursteinmaterial wie Marmor oder Granit gefertigt sind;
- - die Wangen (2) nicht als tragende Elemente ausgeführt sind;
- - die die Biegefestigkeit gewährleistende Bewehrung im Laufkern (3) mindestens einen unterhalb der Setz(4)- und Trittstufen (5) angeordneten Bügel aufweist, wobei der einzelne Bügel als Zuganker (9) ausgebildet ist.
2. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zuganker (9) vorgespannt ist.
3. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wangen (2), Setz(4)- und
Trittstufen (5) aus dem gleichen Material gefertigt sind.
4. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wangen (2) bei langen Treppen
zweigeteilt sind.
5. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1 und 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Stoßstellen (10) der
zweigeteilten Wangen (2) mit einem Verbindungsmittel ver
bunden sind.
6. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel ein Über
wurfschuh (11) ist, der passend auf die Übergangsstellen
aufgebracht ist.
7. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stoßstellen (10) der Wangen
(2) ein bestimmten Profil (12, 13) aufweisen, das ineinan
dergreift.
8. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stoßstellen (10) stumpf an
einanderstoßen.
9. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Überwurfschuhs
(11) bündig mit der Oberfläche (14) der Wangenteile ab
schließt.
10. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Bügel
(9) (Zuganker) zur Erzeugung der Zugspannung an den Enden
mit einer beliebigen Spannvorrichtung versehen ist.
11. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung aus einem
Gewinde (16), einer Unterlegscheibe (18), einer angeschräg
ten Hülse (19) und einer Mutter (20) besteht.
12. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel ein geeig
neter Klebstoff ist.
13. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 5 und 6, da
durch gekennzeichnet, daß der Paßschuh (11) aus
Edelstahl gefertigt ist.
14. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wangen (2) mit Gewindehülsen
(21) zur Geländerbefestigung versehen sind.
15. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zuganker (9) am oberen Ein
hängeteil des Fertiglaufs (3) gebogen durch den inneren
Kern des Laufs geführt ist.
16. Freitragende Fertiglauf-Treppe nach Anspruch 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Größe der Vorspannung
am Zuganker (9) von der Länge und der Belastung der Treppe
abhängig ist.
17. Verfahren zur Herstellung der nach Anspruch 1 dargestellten
Freitragende Fertiglauf-Treppe, bestehend aus zwei Wangen
(2) und einem armierten Laufkern (3), auf den Setz(4)- und
Trittstufen (5) aufgebracht sind, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- - Aufbringen einer vorgefertigten Schalung aus abgekanteten Blechen auf einer Rüttelvorrichtung;
- - Einlegen der Setz(4)- und Trittstufen (5) in die vorge fertigte Schalung;
- - Verbinden der Stoßstellen, vorzugsweise durch Verkleben;
- - Einbringen der vorgefertigten Stahlgewebematten (7), die mit dem mindestens einen Zuganker (9) verrödelt ist;
- - Vergießen des Treppenlaufkörpers (3) mit Grußmasse höhe rer als normaler Festigkeit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4405686A DE4405686C2 (de) | 1994-02-22 | 1994-02-22 | Herstellung einer freitragenden Fertiglauf-Treppe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4405686A DE4405686C2 (de) | 1994-02-22 | 1994-02-22 | Herstellung einer freitragenden Fertiglauf-Treppe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4405686A1 true DE4405686A1 (de) | 1995-08-24 |
DE4405686C2 DE4405686C2 (de) | 1999-12-23 |
Family
ID=6510903
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4405686A Expired - Fee Related DE4405686C2 (de) | 1994-02-22 | 1994-02-22 | Herstellung einer freitragenden Fertiglauf-Treppe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4405686C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1120512A2 (de) * | 2000-01-28 | 2001-08-01 | Fritz Schauffele | Treppe |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2522239A1 (de) * | 1974-05-22 | 1975-12-11 | Hug Interlizenz Ag | Freitragende fertigtreppe |
DE2705231A1 (de) * | 1977-02-08 | 1978-08-10 | Filigranbau Zentrale Fuer Tech | Montagetreppe |
GB2217359A (en) * | 1988-04-13 | 1989-10-25 | Bison Limited | Prestressed concrete staircases |
-
1994
- 1994-02-22 DE DE4405686A patent/DE4405686C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4405686C2 (de) | 1999-12-23 |
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