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Freitragende Bertigtreppe Die Erfindung betrifft eine freitragende
Fertigtreppe mit zwischen seitlichen Wangen fabrikmäßig angeordneten Dritt-und Stzstufen.
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Doppelwangen-Montagetreppen, deren Einzelteile, wie Wangen und Stufen,
Stück für Stück am Bau montiert werden, sind schon seit längerer Zeit bekannt; jedoch
ist der Zusanmenbau solcher Treppen auf der Baustelle äußerst aufwendig und bedingt
ein tagelanges Sperren des Treppenhauses für andere Handwerker.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorerwähnten Nachteile zu vermeiden
und eine freitragende Fertigtreppe zu schaffen, die im Aufbau einfach ist, leicht
und sehr preisgünstig herzustellen und sehr schnell und günstig zu montieren ist.
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Nach der Erfindung ist die freitragende Fertigtreppe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige Bereich zwischen Tritt-
und Setzstufen und den seitlichen Wangen mit Bewehrungen versehen und mit einer
Verbundmasse ausgegossen ist.
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Die Erfindung zeichnet sich soweit durch einen einfachen Auf bau,
leichte fertigung und günstige Montage aus; hierbei ist besonders vorteilhaft, daß
die fabrikmäßig hergestellte Treppe ohne Maurerarbeiten in dem jeweiligen Gebäude
eingesetzt werden kann, indem die Treppe mittels Ilebezeugen zwischen zwei Podesten
bzw. einem Podest und einer Gebäudedecke oder dergleichen aufliegt und die Anschlußfuge
vergossen wird.
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Die Herstellung und Montage der erfindungsgemäßen Fertigtreppe ist
ferner gegenüber der konventionellen Herstellungsart äußerst preisgünstig; die Treppe
kann bzw. wird während der Bauzeit gleichzeitig als Bautreppe benutzt, und es wird
aufgrund des wegfalls der bisher üblichen Verkleidungen der Stufenrohlinge viel
Zeit eingespart. Zum Schutz vor Beschädigungen während der Bauzeit wird eine Stufenabdeckung
aus Holz, Kunststoff oder dergleichen mitgeliefert. Ein weiterer Vor -teil ergibt
sich durch die Verwendung von fabrikmäßig vorgefertigten Geländern, die sofort nach
dem Einhängen der Fertigtreppe in das Bauwerk an jedem Lauf angeschraubt werden,
so daß auch hier das übliche Notgeländer aus Holz oder dergleichen entfällt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht einer freitragenden Fertigtreppe; Fig. 2 einen Längsschnitt der Fertigtreppe
entlang der
Schnittlinie I - I in Fig. 1, in welchem Zuganker, die
Bewehrung für eine Laufplatte und die Tritt-und Setzstufen sowie die ausgegossene
Verbundmasse (z.B. Beton) dargestellt sind; Fig. 3 eine Seitenansicht einer Wange
mit Einsatznuten für die Dritt- und etzstufen; Fig. 4 eine Unteransicht der Fertigtreppe
vor Einbringen der Verbundmasse; Fig. 5 einen Querschnitt durch dieselbe Fertigtreppe
entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 4; und Fig. 6 eine Einzelheit der Wange mit
einer Fiülsenschraube.
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Eine Ausführungsform der freitragenden Fertigtreppe gemäß der Erfindung
weist zwei in gewissem Abstand nebeneinander angeordnete, seitliche Wangen 0 und
1 aus geschliffenem Betonwerk, aus Beton oder dergleichen auf, zwischen denen entsprechend
des Steigungsverhältnisses waagrechte Tritt stufen 2 und senkrechte Setzstufen 3
angeordnet sind. Die Tritt-und Setzstufen dienen als sogenannte verlorene Schalung.
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Der rückwärtige Bereich des Treppenelementes ist mit Bewehrungen ausgestattet
und mit einer Verbundmasse 4 ausgegossen.
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Diese Verbundmasse 4 dient zusammen mit den Bewehrungen und den Wangen
O und 1 als Träger für die Fertigtreppe und wird dabei vornehmlich durch die Setzstufen
3 und die Trittstufen 2 unterstützt.
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Die Wangen 0 und 1 besitzen an ihren Innenseiten Einsatznuten 5, in
denen die Tritt- und Setzstufen 2 und 3 endseitig gelagert sind. Auf der gesamten
Länge der Fertigtreppe sind mehrere, in bestimmtem Abstand zueinander angeordnete
Halte- oder Spannbolzen 6 oder 7 vorgesehen, die sich im Mittelbereich verschiedener
Stufenkerne, vorzugsweise im innenseitigen Stoßbereich der Tritt- und Setzstufen
2 und 3, und parallel zu diesen er -strecken
und die Dritt- und
Setzstufen 2 und 3 mit den seitlichen Wangen 0 und 1 verbinden bzw. zusammenhalten.
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Die Halte- oder Spannbolzen 6 oder 7 werden durch Gewindehülsen 8
gehalten, welche durch Einstecköffnungen 9 der Wangen 0 und 1 eingeführt sind, in
diesen Wangen 0 und 1 außenseitig mittels eines Ansatzes, Bundes oder dergleichen
gegen ein axiales Verschieben festgelegt und auf die als Zugstangen wirkenden Halte-
oder Spannbolzen 6 oder 7 auf geschraubt sind. Die Einstecköffnungen 9 in den Wangen
sind in einer genau errechneten Höhe der Wangen O und 1 angebracht.
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Die auf die Halte- oder Spannbolzen 6 oder 7 aufgeschraubten Gewindehülsen
8 verbunden die seitlichen Wangen 0 und 1 aufgrund der £pnnwirkung fest mit den
Gritt- und Setzstufen 2 und 3, halten sie zusammen und wirken laut Gewölbetheorie
dem Druck der Belastung entgegen. Gleichzeitig dienen diese Hülsenmuttern 8 der
Aufnahme von GGandern für die Fertigtreppe.
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Ein Bewehrungsgitter 11 wird vor Einbringen der Verbundmasse in genau
vorgeschriebenem Abstand zur Oberfläche eingelegt.
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Der rückwärtige Bereich der Treppe wird dann in den gesamten Bereich
zwischen den Tritt- und Setzstufen 2 und 3 und den unteren Längskanten der Wangen
0 und 1 mit der Verbundmasse 4, wie Beton oder dergleichen, ausgegossen. In dieser
Verbundmasse 4 sind die Bewehrungen, nämlich das Bewehrungsgitter 11, einschließlich
der nicht dargestellten Aufbiegung für die endseitige Podestauflage sowie die Spann-
oder Haltebolzen 6 oder 7 eingebettet,und sie stellt somit ebenfalls einen Träger
für die freitragende Treppe dar. Die beiden Endbereiche der Treppe sind im Bereich
der Wangen 0 und 1 und der Verbundmasse 4 jeweils mit Auf- bzw. Anlageflächen 10
und 12 ausgestattet, mit denen die Treppe auf ein Podest 13 bzw. Gebäudeböden, -decken
oder dergleichen aufgelegt wird und sich abstützt.
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Die Tritt- und Setzstufen 2 und 3 können sowohl aus geschliffenem
Betonwerkstein wie auch aus Sichtbeton hergestellt sein, wobei die Dicke unterschiedlich
ausgeführt sein kann.
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Die vorbeschriebene Fertigtreppe wird wie folgt hergestellt.
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Die seitlichen Wangen 0 und 1 werden mit ihrer oberen Längskante auf
eine Grundplatte eines speziellen ruttelbockes oder dergleichen aufgelegt bzw. seitlich
von einer den Abstand der Wangen 0 und 1 bestimmenden Schablone, Lehre oder dergleichen
(nicht dargestellt) gestellt. Danach werden die Tritt-oder Setzstufen 2 und 3 auf
einen hier nicht dargestellten "Kamm" des Rüttelbockes zwischen die beiden stehenden
Wangen gegelt und werden mittels zwei Exzentern höhen- sowie seitengerecht inillimetergenau
an die Nuten 5 in dcn Wangen 1 und 2 herangeführt. Die liaijfseite der Treppe zeigt
nach unten, und der rückwärtige Treppenbereich ist auf dem Rüttelbock nach oben
hin offen gehalten.
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Nachdem die Tritt- und Setzstufen 2 und 3 zwischen den Wangen O und
1 genau ausgerichtet sind, erfolgt eine Verspannung der seitlichen Wangen O und
1 mittels der Spann- oder Halteelemente 6 bzw. 7, die mit ihren in die Wangen 0
und 1 eingesetzten und gegen axiales Verschieben in Richtung meppenmitte festgelegten
Gewindehülsen 8 auf die Enden der Spann-oder ilalteelemente 6 oder 7 aufgeschraubt
werden Durch das Festschrauben dieser Gewindehülsen 8 auf den als Zugstangen wirkenden
Spann- oder Halteelementen werden die Wangen 0 und 1 fest aneinandergezogen und
halten die Tritt- und Setzstufen in ihren Nuten fest zwischen den Wangen. Nunmehr
wird das Bewehrungsgitter 11 in den rückwartigen Bereich zwischen die Wangen 0 und
1 gelegt, wobei darauf geachtet werden muß, daß die Matte im richtigen vorgeschriebenen
Abstand zur Oberfläche der später einzubringenden Verbund- bzw. Füllmasse zu liegen
kommt. Als Hilfsmontagegeräte können hier Stahlträger, Holzbalken oder dergleichen
verwendet werden, die quer zu den parallel liegenden Wangen über dem Lauf angeordnet
sind und an denen das Bewehrungsgitter 11 mittels dünnen Drahten befestigt wird.
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Der rückwärtige, offene Treppenbereich wird dann mit einer Verbundmasse
4, wie Beton oder dergleichen ausgegossen. Die Verbundmasse wird durch Frequenzrüttler
auf Rüttelböcken verdichtet,
wodurch diese in alle Fugen und Ritzen
eindringt.
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Gleichzeitig wird der Hohlraum zwischen den abgeschrägten Gewindehülsen
8 und den Wangen O und 1 im Bereich dv Aussparuigen 9 mit verdichtetem Beton ausgefüllt,
so daß sich die festgeschraubten Gewindehülsen 8 unmöglich lösen können.
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Die Verbundmasse 4 bildet mit den Bewehrungen 6, 7 und 11 einen die
Treppe unterstützenden Träger und hält die zu einem Fertigteil zusammen. Die Betonfläche
wird jetzt mit mechani-scheil Geräten oder mittels eines Handbretts abgerieben und
nachgefilzu. Nach einer bestimmten Härtungszeit kann die Treppe zum Montageort transportiert
werden und wird mittels eines Krans und eines zur Verfühgung gestellten Einbaugeräts
in wenigen ninuten in einem Gebäube eingehängt.
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Nachstebend werden die wichtigsten Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen
Fertigtreppe zusammengefaßt. Das Tragverhalten der Treppe in Längsrichtung beruht
auf der Verbundwirkung der beiden Wangen, der in Nuten eingespannten Tritt-und Setzstufen
und der laufplatte mit den im Querschnitt dreieckförmigen, ausfgefüllten Stufenkernen,
sowie in Querrichtung auf dem Druckgewölbe und den Zugankern Die beiden vorgefertigt-en
Wangen wirken in statischer Hinsicht als Trager auf zwei Stützen. Ein seitliches
Abknicken der Träger in Querrichtung aufgrund der Druckgewölbewirkunu ist durch
vier Halte-, Spann- oder Zugbolzen M 16 vermieden, die die Träger auf Distanz halten.
Die ebenfalls vorgefertigten Tritt- und Setzstufen werden in die Aussparungen der
beiden Träger (Wangen) eingelassen und dienen als verlorene Schalung.
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Die so montierten Einzelelemente werden durch die Zuganker mittels
Verschraubung millimetergenau zusammengehalten.
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Das Ausfüllen der Stufendreiecke und der damit innig verbundenen Laufplatte
erfolgt mittels Gleitfertiger auf speziell dafür eingesetzten Rüttelböcken. Der
verarbeitete Beton hat eine Betongüte von BN 250. Im erforderlichen Abstand von
der Lauf -plattenunteransicht
ist laut Statik die entsprechende
Bewehrung vorgesehen. Die Endausbildungen (Auflager) werden durch eine besondere
Stahlschslung in einem Arbeitsgang homogen an die Laufplatte angeformt.
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Die siclltbare Unterseite der Laufplatte wird handbrettrauh a'rgerieben
und mit einem Filtzbrett nachgearbeitet. Die Zuganker sind seitlich durch Hülsenschrauben
gespannt, die so ausgebildet sind, daß ein Lösen nach Härtung des Betons unmöglich
ist. Die äußersten zwei Zentimeter ;jeder Hülsenschraube, die ein M 16-Gewinde aufweist,
dienen gleichzeitig der Berfestigung des Geländers.
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Die Fertigtreppe ist somit einfach aufgebaut und leicht zu montieren,
wird in Günstiger Weise Fabrikseitig als ein Bauteil ausgeführt und läßt sich schnell
und einfach an den Bestimmungsort transportieren und dort einbauen, wobei aufwendige
und teure Maurerarbeiten entfallon. Die Fertigtreppe besitzt weiterhin eine große
Stabilität und kann aufgrund des günstig aufgebauten Trägers mit verhältnismäßig
dünnwandigen Tritt- und Setzstufen ausgestattet sein, wodurch das Gesamtgewicht
sehr niedrig gehalten ist, beispielsweise bei einer Treppe mit acht Stufen und einer
Gesamtbreite von 1,10 in in der Größenordnung von 1000 kg liegt, d.h. etwa 1 t wiegt.
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Patentansprüche