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Laufgewichtswaage mit Sicherheitskartendruckvorrichtung. Bei den bisher
üblichen Laufge`vichtswaagen mit Sicherheitskartendrucker ist das Tarier- oder Justiergewicht,
mittels dessen die unbelastete Waage eingestellt wird, nicht von außen zugängig.
Wenn das Eintarieren vorgenommen werden soll, muß der Schutzkasten aufgeschlossen
werden. Auch ist die Eintarierung insofern vom Druckapparat unabhängig, als eine
später z. B. zwischen Tara-und Bruttowägung vorgenommene andere Eintarierung aus
der gedruckten Karte nicht zu ersehen wäre.
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Gemäß vorliegender Erfindung wird nun das Eintariergewicht von außen
einstellbar gemacht und mit ebenfalls abgedruckten Richtzeichen versehen, so da.ß
bei den hintereinanderfolgenden Aufdrucken eine inzwischen vorgenommene Verstellung
des Eintariergewichtes sichtbar werden müßte. Außerdem wird neben dem üblichen einen
Laufgewicht noch ein zweites, ebenfalls druckendes Laufgewicht so angeordnet, daß
unmittelbar das Nettogewicht neben dem Taragewicht gedruckt wird. Hierbei können
natürlich beide Gewichte unterteilt sein.
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In der beiliegenden Zeichnung ist in den Abb. t, 2 und 3 eine Ausführung
der Erfindung schematisch dargestellt. In dem Laufgewichtsbalkengehäuse a ist das
Eintarierla.ufgewicht b parallel zum Laufgewichtsbalken geführt und wird vermittels
des außerhalb des Schutzkastens liegenden Handrädchens b eingestellt. Das Eintanergewicht
b ist mit druckenden Richtzeichen, z. B. Buchstaben, versehen, die in der Spalte
c der Wiegekarte (Abb. q.) zum Abdruck gelangen, so daß das zuerst beim Einspielen
der unbelasteten Waage abgedruckte Zeichen immer Bleichbleiben muß.
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An den bisher bekannt gewordenen Laufgewichtswa.agen mit Sicherheitskartendruckapparat
ist für jede Gewichtseinheit (der Tausender, Hunderter, Zehner und Einer) je eine
Laufgewichtseinheit vorhanden und kann mit diesen Waagen nur Brutto oder Tara gewogen
werden. Das reine Nettogewicht muß stets aus dem aufgedruckten Brutto- und Taragewicht
der Wiegekarte errechnet werden.
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Im vorliegenden Falle sind für jede Gewichtseinheit je zwei Laufgewichte
vorhanden, und zwar, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, dienen die Laufgewichte
d, f, g, h
für die Taraeinstellung, d. h. für das Ausgleichen der Last
eines leeren Waggons oder sonstigen Behälters. Mit den anderen Laufgewichten
i, h, 1, m wird die reine Nettolast ausgewogen. Die eben genannten beiden
Laudgewichtsgruppen werden durch die damit durch Zahnradübersetzung in bekannter
Weise verbundenen Handrädchen dl, f 1, gi, hl bzw. il, k1, h, ml eingestellt.
Alle Laufgewichte sind in bekannter Weise mit Druckzahlen versehen, naid zwar die
Laufgewichte der »Tausender« bis zur Höhe der Tragfähigkeit der Waage, die »Hunderter«-,
»Zehner«- und »Einer«-Laufgewichte je von o bis 9. In der Zeichnung Abb.3 sind nur
die zur Einstellung gelangten Einheiten zeichnerisch
in Spiegelschrift
auf jedem Laufgewicht und dem Tarierlaufgewicht in Zahlen und Buchstaben dargestellt,
weil das. Aufzeichnen aller Zahlen und Buchstaben in Spiegelschrift auf sämtlichen
Laufgewichten sinnverwirrend wirkt und so die Zeichnung unverständlich machen würde.
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Hat nun die Einstellung der eingangs dieser Beschreibung erwähnten
Eintariereinrichtung durch das Laufgewicht b und die Einstellung der Taralast durch
die Laufgewichte d, f, g, 1z und die Wägung der Nettolast durch die Laufgewichte
i, h, L, m stattgefunden, und es wird eine Wiegekarte in den Schlitz n eingeführt
und in bekannter Weise durch den Hebel p zum Abdruck gebracht, so erscheint auf
der Wiegekarte (Abb. q.) zugleich in der Taraspalte die bekannte Last des, leeren
Waggons oder Behälters und in der \ettospalte die rein ermittelte Nettowäg-ung und
in der Rubrik c der Stand des. Eintarierlaufgewichtes, in diesem Falle der Stichbuchstabe
R.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung kann auch bei einer Schaltwaage
angewendet werden.
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Bei einer Schaltwaage mit Sicherheitskartendruckapparat ist selbstverständlich
ein besonderes Tarierschaltgewicht mit. dem dazugehörenden Schalthebel und auch
für Tara und Netto je eine besondere Paargxupp,e Schaltgewichte mit den dazugehörenden
Schalthebeln vorzusehen, wie eben bei der Laufgewichtswaage beschrieben.
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Der Wiegevorgang spielt sich demnach z. B. bei einer Waggonwaage wie
folgt ab: Da die Einspielungslage der unbelasteten Waage durch Witterungseinflüsse
und Beschmutzen der Waagebrücke sich ändert, so muß dieselbe öfters, den Umständen
entsprechend, eintariert werden. Zu diesem Zwecke werden, nachdem die Waage in der
bekannten Weise in IvViegestellung gebracht ist, sämtliche Laufgewichte auf »Null«
gestellt. Mit dem Handrädchen bi wird das Eintarierlaufgewicht b so lange hin und-
her geschoben, bis die Waage die Einspielungslage erreicht hat.
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Da man bekanntlich bei einer Laufgewichtswaage mit Sicherheitskartendruckapparat
nur bei der Einspielungslage den Abdruck einer Wiegekarte vornehm n kann, so ist
es auch in dieser Stellung nur möglich, einen Abdruck des eingestellten Eintariergewichtes
auf der Wiegekarte vorzunehmen. In diesem Falle erscheint auf der Z'iTiegekarte
in der Spalte Tarierkontrolle ein Stichbuchstabe und in den .anderen Rubriken für
-jede Gewichtseinheit eine Null.
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Kommt nun ein zu beladender Waggon zur Leerverwiegung auf die Waage,
so werden mit den Handrädchen dl, f 1, g1 und hl die entsprechenden Taralaufgewichte
so lange hin und her geschoben, bis die Waage wieder die Einspielungslage erreicht
hat. Bringt man jetzt eine Wiegekarte zum Abdruck, so erscheint in der Spalte für
Tara der Wiegekarte das ermittelte Gewicht, dagegen in der Nettospalte für jede
Gewichtseinheit eine Null und in der Rubrik für Tarierkontrolle wieder derselbe
Stichbuchstabe. Kommt derselbe Waggon nach einiger Zeit beladen zurück, auf die
Waage, so wird mit den eben erwähnten Handrädchen dl, f l, g1 und
hl die vorher ermittelte Taralast wieder eingestellt. Dann werden mit den Handrädchen,
il, 1z1, 1l und tnl die Nettolaufgewichte so lange hin und her geschoben, bis die
Waage. die Einspielungslage wieder erreicht hat. Wird jetzt auf die bekannte Art
eine Wlegekarte zum Abdruck gebracht, so erscheint in der Taraspalte der Wiegekarte
das eingestellte Taragewicht und in der Nettospalte- das ermittelte Nettogewicht
und in der Spalte für Tarierkontröllewiederum derselbe Stichbuchstabe. Mithin ist
das Nettogewicht ohne Rechnen. ermittelt. worden, was bis dahin.mit.einer Laufgewichtsivaage
mit Sicherheitskartendruckapparat bisheriger Ausführungsart nicht möglich war: Durch
das Erscheinen desselben-- Stichbuchr stabens ist der Beweis erbracht, daß an der-Tarierung
der Waage keine Änderung stattgefunden hat.