DE4402885C2 - Verfahren zum Entstapeln von nichtferromagnetischen Platinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Entstapeln von nichtferromagnetischen Platinen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entstapeln von
nichtferromagnetischen Platinen mittels vertikal und hori
zontal bewegbar angeordneten Sauggreifern gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Beim Abheben der Platinen von einem Stapel besteht das
Problem, daß gleichzeitig mehrere aneinanderhaftende Pla
tinen - sogenannte Doppelplatinen - durch die Sauggreifer
erfaßt, vom Stapel abgehoben und der Presse zugeführt
werden. Um das Abnehmen von Doppelplatinen zu vermeiden,
ist es erforderlich, die Adhäsionskräfte zwischen den an
einanderhaftenden Platinen wesentlich zu reduzieren bzw.
aufzuheben und ggf. bei der Trennung der Platinen zu er
reichen, daß zwischen den Platinen Luft einströmen kann.
Mechanische Verhakungen durch den Schnittgrat sind eben
falls aufzuheben.
Zum Entstapeln ferromagnetischer Platinen ist es bekannt
(DE-OS 42 02 379), im oberen Bereich der Platinenstapel als
Elektromagnete oder Permanentmagnete ausgeführte Spreiz
magnete anzuordnen, die durch den Aufbau von sich gegen
seitig abstoßenden Magnetfeldern ein zuverlässiges Trennen
der jeweils oberen Platinen vom Stapel gewährleisten. Der
artige Lösungen sind für das Entstapeln von nichtferro
magnetischen Platinen nicht anwendbar.
Das Vereinzeln und Entstapeln von nichtferromagnetischen
Platinen erfolgt bei bekannten Lösungen der vorstehend
genannten Art (DE-PS 12 33 330, DE-OS 28 00 381,
EP 0 190 754) durch die Übertragung von Schwingungen (bzw.
einer Rüttelbewegung) über die Sauggreifer auf die Pla
tinen, ggf. unterstützt durch ein zeitweises Anblasen der
Stapelkante mittels eines Druckluftstrahles.
Bei der letztgenannten Lösung (EP 0 190 754) wird auch
vorgeschlagen, durch Umbiegen eines Kantenabschnittes der
obersten Platine und Richten eines Luftstromes auf den
umgebogenen Abschnitt während des Zurückführens in die
Ebene eine Trennung von Doppelplatinen zu erreichen.
Nachteilig wirkt es sich bei diesen Lösungen aus, daß die
durch die Schwingungen erreichbaren geringen Lösekräfte bei
fest aneinander haftenden Platinen nicht in jedem Fall aus
reichen, um eine zuverlässige Trennung zu erreichen. Das
gleiche trifft auch für das zusätzliche Anblasen der Sta
pelkante mittels eines Druckluftstrahles zu, so daß trotz
eines hohen Aufwandes ein kontinuierliches Arbeiten der
artiger Einrichtungen nicht gewährleistet ist. Das zeit
weise Umbiegen eines Kantenabschnittes der obersten Platine
ist aufgrund der Federeigenschaften nur bei sehr dünnen
Platinen anwendbar.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben,
nach dem ein funktionssicheres und kostengünstiges Ent
stapeln von Platinen aus nichtferromagnetischen Werkstoffen
mit anderen als den vorstehend genannten Mitteln möglich
ist.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Verfahrens
schritte realisierbar. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 bis 6 beschrieben.
Durch den zusätzlichen Verfahrensschritt nach den An
sprüchen 3 oder 4 wird ein zuverlässiges Zurückschieben der
abgetrennten Doppelplatinen in die Ausgangslage erreicht,
auch wenn diese nur geringfügig versetzt auf den Stapel zu
rückgefallen sind. Die gemäß Anspruch 5 erzeugte Relativ
bewegung der jeweils oberen Platinen in horizontaler Rich
tung vor dem Aufsetzen der Sauggreifer bewirkt ein zuver
lässiges Lösen der Haftverbindung auch bei fest aneinander
haftenden Platinen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 7 beschriebenen
Merkmale realisierbar. Die Merkmale der Ansprüche 8 bis 11
betreffen weitere detaillierte Ausgestaltungen der Vor
richtung.
Die Erfindung wird nachstehend an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung in
der Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Draufsicht,
Fig. 3-5 weitere Ausführungen zur Anordnung der Wander
feld-Schubinduktoren und die
Fig. 6-9 die Anordnung von Saugerbändern anstelle von
Sauggreifern.
Die Entstapeleinrichtung (Fig. 1) besteht in einer ein
fachen Ausführung aus einem rahmenförmigen Gestell 1 mit in
Transportrichtung verlaufenden Führungsschienen 2, auf
denen ein Schlitten 3 verschiebbar gelagert ist. Der An
trieb des Schlittens 3 erfolgt durch mechanische Koppelung
mit dem Antrieb der Transfereinrichtung der Presse 9 oder
mittels eines separaten Antriebsmotors in bekannter Weise.
Im Schlitten 3 ist eine mit Sauggreifern 4 bestückte Tra
verse 5 mittels eines separaten Antriebes heb- und senkbar
gelagert.
Unterhalb der Sauggreifer 4 ist mindestens ein mit einem
Platinenstapel 6 beladbarer Stapelwagen 7 bzw. Stapeltisch
vorgesehen. Der Stapelwagen 7 ist höhenverstellbar ausge
führt, so daß die jeweils oberen Platinen immer in die
gleiche Ausgangslage angehoben werden können. Im oberen
Bereich des Platinenstapels 6 ist mindestens ein Wander
feld-Schubinduktor 8 (Linearmotor) - in Transportrichtung
gesehen - hinter dem Platinenstapel 6 angeordnet.
Beim Entstapeln wird im Normalfall die jeweils oberste
Platine mittels der Sauggreifer 4 erfaßt und vom Stapel 6
abgehoben. Durch eine bekannte, in der Zeichnung nicht
dargestellte Doppelplatinenkontrolleinrichtung wird fest
gestellt, ob mehr als eine Platine entnommen wurden und
der Wanderfeld-Schubinduktor 8 angesteuert. Bei der an
schließenden horizontalen Transportbewegung des Schlittens
3 werden die an den Sauggreifern 4 hängenden Platinen durch
das Kraftfeld des Wanderfeld-Schubinduktors 8 geführt, wo
durch in den Platinen eine der Transportbewegung entgegen
wirkende Horizontalkraft erzeugt wird, die evtl. aneinan
derhaftende Doppelplatinen voneinander trennt und die ab
getrennten Platinen wieder auf den Platinenstapel 6 zurück
schiebt.
Bei einer weiteren Ausführung (Fig. 3) ist zusätzlich ein
zweiter Wanderfeld-Schubinduktor 10 auf der gegenüber
liegenden Seite des Platinenstapels 6 oberhalb der Stapel
oberkante angeordnet, dessen Kraftfeld die Wirkung des
ersten, unterhalb der Transportebene angeordneten Wander
feld-Schubinduktors 3 dahingehend unterstützt, daß auch bei
nur gering versetzt abgefallenen Platinen ein sicheres
Zurückschieben in die Ausgangslage gewährleistet ist. Der
zweite Wanderfeld-Schubinduktor 10 kann auch horizontal
beweglich angeordnet werden, so daß bei der Entnahme mit
den Sauggreifern 4 der zweite Wanderfeld-Schubinduktor 10
außerhalb steht und erst nach dem Wegfahren des Saug
greifers 4 wieder über den Stapel 6 geschoben wird.
Anstelle des zweiten Wanderfeld-Schubinduktors 10 kann auch
ein beweglicher mechanischer Anschlag 11 seitlich neben dem
Platinenstapel 6 angeordnet sein (Fig. 4), durch den auch
geringfügig versetzte Platinen sicher in die Ausgangslage
zurückgeschoben werden können.
Bei einer weiteren Ausgestaltung (Fig. 5) ist zum Lösen der
Haftverbindung ein Wanderfeld-Schubinduktor 12 oberhalb der
Stapeloberkante angeordnet, der die jeweils obere Platine
aus ihrer jeweiligen Stapellage horizontal verschiebt und
ggf. durch Umschalten der Wirkungsrichtung des Kraftfeldes
wieder in ihre Ausgangslage zurückschiebt, bevor dieselbe
durch die Sauggreifer 4 erfaßt und abgenommen wird.
Ein weiterer unterhalb der Stapeloberkante angeordneter
Wanderfeld-Schubinduktor 13 mit einem in entgegengesetzte
Richtung wirkenden Kraftfeld hält eine oder mehrere evtl.
an der oberen Platine haftende Platinen (Doppelplatinen)
während des Verschiebens der oberen Platine zurück.
Als alternative Ausführung (Fig. 6-9) könnten auch mit
Saugerelementen versehene Saugerbänder 14 anstelle der mit
Sauggreifern 4 versehenen Schlitten 3 oberhalb der Trans
portebene angeordnet sein.
Claims (11)
1. Verfahren zum Entstapeln von nichtferromagnetischen
Platinen, bei dem die Platinen mittels vertikal und
horizontal bewegbar angeordneten Sauggreifern (4) vom
Stapel (6) abgehoben und ggf. mittels weiterer
Zwischenförderer dem Werkzeugraum einer Presse (9) oder
einer anderen Bearbeitungsmaschine zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Sauggreifern (4) hängenden Platinen
während ihrer horizontalen Zuführbewegung zur Ver
einzelung von zusammenhängenden Platinen - sogenannten
Doppelplatinen - durch ein unterhalb der Transportebene
entgegengesetzt zur Transportrichtung sich bewegendes
elektromagnetisches Feld geführt werden, wodurch eine
der Transportrichtung entgegengesetzt wirkende Schub
kraft in den Platinen erzeugt wird, durch die die an
einanderhaftenden Doppelplatinen gegeneinander verscho
ben und so voneinander getrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die abgetrennten Doppelplatinen durch die der
Transportrichtung entgegengesetzt wirkende Schubkraft
wieder auf den Platinenstapel (6) zurückgeschoben
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß versetzt auf den Stapel (6) zurückgefallene Doppel
platinen mittels eines zusätzlichen beweglichen An
schlages (11) in die Ausgangslage zurückgeschoben
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß versetzt auf den Platinenstapel (6) zurückgefallene
Platinen mittels einer zusätzlichen, durch ein oberhalb
des Platinenstapels (6) sich bewegendes elektromag
netisches Feld erzeugten Schubkraft in die Ausgangs
lage zurückgeschoben werden.
5. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Abheben der Platinen durch die Sauggreifer
(4) zum Lösen der Haftverbindung die jeweils obere
Platine mittels einer durch ein oberhalb des Pla
tinenstapels (6) sich bewegendes elektromagnetisches
Feld erzeugten Schubkraft in horizontaler Richtung aus
der Stapellage verschoben wird, während eine oder
mehrere evtl. an der oberen Platine haftende Platinen
(Doppelplatinen) mittels einer durch ein weiteres
unterhalb der Platinenstapeloberkante sich in entgegen
gesetzter Richtung bewegendes elektromagnetisches Feld
erzeugten Schubkraft auf den Platinenstapel (6) zu
rückgeschoben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen durch Um
schalten der Bewegungsrichtung des oberhalb des Pla
tinenstapels (6) wirkenden elektromagnetischen Feldes
wieder in die Ausgangslage zurückgeschoben werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 mit mindestens einem, den Platinenstapel (6)
aufnehmenden Stapelwagen (7) oder Stapeltisch und
vertikal und horizontal bewegbar angeordneten Saug
greifern (4) zum Abheben der Platinen vom Stapel (6)
und Transport in den Werkzeugraum einer Presse (9) oder
einer anderen Bearbeitungsmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Trennen von aneinanderhaftenden Doppelplatinen
und zur Rückführung der abgetrennten Platinen auf den
Stapel (6) unterhalb der Transportebene der Platinen
mindestens ein Wanderfeld-Schubinduktor (8) - in
Transportrichtung gesehen - hinter dem Platinenstapel
(6) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Zurückschieben von nur gering versetzt auf den
Stapel (6) zurückgefallenen Platinen neben dem Wanderfeld-
Schubinduktor (8) mindestens ein beweglicher Anschlag
(11) an der Stirnseite des Platinenstapels (6) ange
ordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Zurückschieben von nur gering versetzt auf den
Stapel zurückgefallenen Platinen mindestens ein weite
rer Wanderfeld-Schubinduktor (10) oberhalb der Stapel
oberkante in den Bereich des Platinenstapels (6) ein
schiebbar gelagert ist.
10. Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Lösen der Haftverbindung mindestens ein die
jeweils obere Platine aus ihrer Stapellage horizontal
verschiebender Wanderfeld-Schubinduktor (12) oberhalb
der Transportebene in den Bereich des Platinenstapels
(6) bringbar ist und zum Zurückhalten von einer oder
mehreren evtl. an der oberen Platine haftenden Platinen
(Doppelplatinen) ein weiterer Wanderfeld-Schubinduktor
(13) mit in entgegengesetzte Richtung wirkendem Kraft
feld unterhalb der Stapeloberkante angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oberhalb der Transportebene befindliche erste
Wanderfeld-Schubinduktor (12) und der unterhalb der
Transportebene befindliche zweite Wanderfeld-Schub
induktor (13) - in Transportrichtung gesehen - vor dem
Platinenstapel (6) oder seitlich neben dem Platinen
stapel (6) angeordnet sind und ein dritter Wanderfeld-
Schubinduktor (8) zum Trennen und Zurückschieben von
evtl. noch durch die Sauggreifer (4) erfaßten Doppel
platinen - in Transportrichtung gesehen - hinter dem
Platinenstapel (6) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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