DE43897C - Neuerung an Cylinderdruckmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15: Druckerei.

WILLIAM JONES in NEWPORT (England). Neuerung an Cylinderdruckmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Juli 1887 ab.

Die Erfindung besteht in der Construction eines verbesserten Apparates, um Druckbogen mit fortlaufenden Zahlen während des Druckes selbst zu versehen, und zwar ohne Unterbrechung und ohne die Druckpresse anhalten oder adjustiren zu müssen. Der Apparat, welcher mit endlosen Ketten oder anderen geeigneten gelenkigen Trägern, auf deren Gliedern die Zifferntypen in auf einander folgender Reihe angebracht sind, versehen ist, bedruckt jeden einzelnen Druckbogen mit Nummern, während derselbe über den Druckzylinder läuft, so dafs gleichzeitig mit dem Druck jeder einzelne Bogen auch mit einer Nummer versehen wird, welche sich selbsttätig für jede einzelne Umdrehung des Druckcylinders ändert, so dafs alle Bogen der Reihe nach numerirt werden.

Die Wirkungsweise und Anordnung des Apparates ist im wesentlichen folgende: Die unterbrochene Drehung des Cylinders einer gewöhnlichen Druckmaschine wird durch Verzahnung auf die dem Cylinder gleich grofse Numerirtrommel übertragen , so dafs beide jedesmal auf einander wälzen, während der Druckbogen an der Berührungsstelle durch geht. Auf dem Umfange der Numerirtrommel befinden sich an den entsprechenden Stellen die aufzudruckenden Zahlen. Dieselben sind auf den plattenförmigen Gliedern von endlosen Ketten befestigt, welche bei jeder Umdrehung um ein Glied weiter bewegt werden, so dafs auf 'dem Umfange der Trommel jedesmal die richtigen Zahlen zum Vorschein kommen. Die Verschiebung der Ketten bezw. die Drehung der achtkantigen Prismen, über welche sie am Cylinderumfange laufen, geschieht während der Ruhepause mittelst eines Hebedaumens, Gesperres und eines der Trommel conaxialen Zahnrades, welches die Prismen am Cylinderumfange nach jedem Umlauf um ein Achtel dreht. Während der Umdrehung der Trommel ist dies Gesperre (L) ausgeschaltet, und ein zweites zwischen der Trommel und dem conaxialen Zahnrad eingeschaltetes eintriebiges Gesperre (Q) nimmt Welle (S) und das Zahnrad (J) mit herum, so dafs bei dem Gange keine Relativbewegung zwischen diesem Zahnrad (J) und der Trommel (F F₁ P), d. h. keine Veränderung der Zahlen stattfindet. Eine eigenartige Anordnung ist noch nöthig, um die Typenketten zu montiren und dann in die richtige Spannung zu bringen.

In den Zeichnungen sind:

Fig. ι ein Querschnitt durch den betreffenden oberen Theil einer Rotationspresse vor der Numeririrommel und dem Druckcylinder,

Fig. 3 ein Querschnitt durch die Numerirtrommel, bei welcher die endlosen Bänder oder Ketten in anderer Weise angeordnet sind (vgl. Fig. 7 und 8),

Fig. 2 ein Querschnitt durch die Numerirtrommel, während

Fig. 4 einen Theil der Maschine im Aufrifs mit der Numerirtrommel in Seitenansicht zeigt.

Fig. 5 und 6 sind Einzelheiten, das innere Schaltwerk der Numerirtrommel darstellend.

Fig. 7 und 8 zeigen eine zweite Anordnung der Typenplatten, und

Fig. 9 ist die Ausführung eines der Typenprismen.

Der Druckcylinder erhält seine unterbrochene Drehung durch eine Zahnstange R und durch J zwei Zahnräder VF VF¹, Fig. i, von welchen VF¹ beim Rückgange der Zahnstange leer mitgenommen wird, VF aber die Zahnstange durch eine Zahnlücke zurückkehren läfst (ohne Drehung). Diese Bewegung des Druckcylinders wird mittelst der Zahnräder VF VF¹ auf die gleich grofsen Zahnräder VF² VF³ übertragen; VF³ mufs demnach während seines Stillstandes an der Eingriffstelle mit VF¹ eine Zahnlücke haben, um letzteres Rad ungehindert rückwärts laufen zu lassen. Mit den festen Verbindungsschienen B der beiden Räder VF² und VF³ sind fest verbunden die Lager F¹ der Prismenachsen, welche Lager auf Kränzen F befestigt sind, die, lose auf der Welle S drehend, die ganze Trommel tragen.

Ebenso ist die Welle S in den hohlen Naben D der Zahnräder VF² VF³ drehbar, welche in den verstellbaren Lagern E ruhen. An den Kränzen F sind die Lager F¹ für die Achsen G der achtkantigen Prismen G¹ angeschraubt, Fig. 2; auf den Achsen G sitzen aufserdem die Triebe P fest, welche zur Drehung der Achsen mittelst des Zahnrades J dienen, welches auf die Welle S aufgekeilt ist. Ueber die Prismen G¹ läuft die Typenkette C.

Die Trommel erhält ihre Drehung durch die

den Zahnrädern des Bei dieser Drehung

Zahnräder W'² VF³ von
Druckcylinders VF VF¹.
(Rechtsdrehung in der Fig. 5) nimmt die Trommel vermittelst des in Fig. 5 und 6 gezeichneten Gesperres die Welle S mit herum, so dafs das Zahnrad J und die Triebe P relativ in Ruhe sich befinden, mithin auch die Typenprismen dieselbe Stellung während der Drehung behalten. Das Gesperre besteht in zwei radial federnden Sperrzähnen Q.¹ und Q², deren Führung auf der Welle S festgekeilt ist, und dem innen verzahnten Sperrrade Q., welches mit dem Zahnrade VF³ verbunden ist. Sobald die Trommel zur Ruhe gekommen ist, fängt ein Daumen M, Fig. 4, an, den Winkelhebel TV zu heben. Dieser bewirkt durch eine Zugstange, den Hebel iV¹ und den Zahn iV² eine Drehung des auf die Welle S gekeilten Sperrrades L und somit eine kleine W⁷eiterdrehung des Zahnrades /, Fig. 1, über die Stelle hinaus, zu der es von der Trommel mitgenommen wurde, und dadurch eine Achteldrehung der auf denTypenprismenachsen befestigten TriebeP, d. h. eine Weiterbewegung der Zahlenkette C um ein Glied. Nach Ausführung dieser Bewegung zieht die Feder S¹ den Zahn N- aus jenem Eingriff zurück. Für die Führung der endlosen Ketten hinter den Prismen, über deren zwei meist eine Kette läuft, sind in Fig. i, 2 und 3, 7, 8 zwei verschiedene Anordnungen gezeigt. Entweder laufen die Ketten über auf der Welle S lose drehbare Scheiben H, Fig. ι, oder über eine Anzahl Rollen bezw. Prismen G²G³, welche in dem Trommelgestell gelagert sind, so dafs die eine, im radialen Schlitz T der Trommel verschiebbar, eine Spannung der Kette nach dem Aufbringen derselben gestattet, Fig. 7 und 8. Im ersten Falle müssen je zwei eine Kette tragende Lager F\ Fig. 2, auf der Trommelperipherie einander genähert werden können; ist dies geschehen , so werden die Ketten leicht aufgebracht und darauf die Lager in die richtige Stellung zurückgeschoben und so den Ketten die richtige Spannung ertheilt. Farbe erhalten die Zahlentypen durch die Farbwalzen K, Fig. 2.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: An Cylinderdruckmaschinen:

1. die Anordnung einer Nummerntrommel, w^relche mittelst endloser Ketten C mit einzelnen Stempelgliedern die fortlaufenden Nummern in der Berührungslinie mit dem Druckcylinder druckt, indem dabei die Schaltung der Ketten C unter Vermittelung von Daumenscheibe M, Hebel NN\ Klinke N² und Sperrrad L in der Ruhelage der Trommel bewirkt wird, während die Festhaltung der Ketten C durch ein Sperrwerk erfolgt;

2. ein Sperrwerk (Fig. 5 und 6), bestehend aus dem innen verzahnten Sperrrade Q. und dem auf der Welle 5 aufgekeilten, federnd geführten Sperrbolzen Q¹ und Q².

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.