DE43843C - Thee- und Kaffeekanne mit umlegbarem Auslaugesieb - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Kaffee- und Theekanne enthält ein um Schildzapfen α α drehbares Auslaugesieb s, in welches die zur'Geträ'nkherstellung nöthigen Materialien (Theeblätter oder gemahlener Kaffee) gebracht werden, so dafs man also im Stande ist,"in der gedachten Kanne das Getränk herzustellen.

Das nahezu halbkugel- und kesseiförmige Auslaugesieb s hat an seinem Rand innen eine theilweise nach oben aufgeschnittene Rinne, Fig. 3, in welche mittelst Bajorinetverschlusses der Siebdeckel d eingreift und sich darin festdrehen läfst. Der Deckel selbst ist siebartig durchbrochen und mit einem als Henkel dienenden Bügel h versehen. Der aus dem Sieb und seinem Deckel zusammengesetzte Körper kann um die Schildzapfen a a am,Sieb gewendet werden, so dafs das Sieb in die in das betreffende Getränk umzuwandelnde Flüssigkeit taucht, Fig. 1 , oder oberhalb dieser schwebt, Fig. 2. Die Schildzapfen sind dazu in geeignete Vertiefungen innen an der Wandung der Kanne eingelegt, und es schliefst die Kannenwandung sich vermittelst ihrer Einziehung in der Schildzapfenhöhe rings dicht um den äufseren Rand des Siebes an.

Die siebartig durchbrochene Deckelmitte liegt der Schildzapfenachse so nahe, dafs sie, wenn der Deckel nach unten liegt, Fig. 2, bei dem höchsten Flüssigkeitsstande, der in solcher Kanne vorkommen soll und in der Zeichnung erkennbar ist, nie in die Flüssigkeit selbst taucht.

Aus der Stellung Fig. 1 in diejenige der Fig. 2 wird der Sieb- und Deckelkörper durch Handhabung der Drahtstange g umgewendet; dies läfst sich wegen des Stangengriffes g selbst dann ohne Beschwerde ausführen, wenn die Flüssigkeit in der Kanne sehr hohe Temperatur hat. Die Stange g ist in dem Gelenk i an dem Siebrand befestigt.

Ein das Kanneninnere ganz bedeckender Hauptdeckel b läfst sich auf den oberen Kannenrand auflegen; das Ausgiefsen der Kanne geschieht durch die dem Kannenhenkel gegenüber vorhandene Tülle.

Beim Theekochen werden die Theeblätter dem Sieb übergeben, welches an dem Henkel h bequem aus der Kanne gehoben, geöffnet und geschlossen und wieder eingesetzt werden kann.

Das Sieb hängt dann in der Stellung Fig. 1 nach unten und verbleibt so lange in dem heifsen Wasser, bis der Thee die gewünschte Stärke erhalten hat. Durch Umwenden des Siebdeckelkörpers wird dann ein noch stärkeres Auslaugen der Theeblätter unmöglich gemacht, und durch die Durchbrechungen im Deckel d läuft alle im Sieb noch vorhandene Flüssigkeit nach unten ab. · ·

Anders liegt das Sieb beim Kaffeekochen. Gefüllt mit gemahlenem Kaffee, bringt man es gleich in die nach oben gerichtete Stellung Fig. 2. ' -

Das heifse Wasser der Kanne, welches durch eine Wärmequelle unter der Kanne im Kochen gehalten werden kann, sendet durch die Deckeldurchbrechungen Wasserdämpfe durch das Sieb und in den Kaffee darin hinein und hindurch, und auf diese Weise geht das Kaffeekochen ähnlich vor sich, wie in einer Wiener Kaffeemaschine. Die in das Sieb oder durch

das Sieb gestiegenen Dämpfe bilden Niederschlagwasser, welches, in die Kanne zurücklaufend, Kaffeeauslaugung mitnimmt und das Getränk so bereitet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   In einer Kaffee- und Theekanne unter dem Deckel b ein in den Schildzapfen α α innen an der Kannenwandung hängendes Auslaugesieb s. welches mit seinem Deckel d durch Bajonnetverschlufs geschlossen werden kann, wobei der mit dem Henkel h versehene, der Schildzapfenachse nahe liegende Deckel d auch siebartig durchbrochen ist, die Kanneninnenwandung ■ sich in der Schildzapfenhöhe bis dicht an den Siebrand heran einzieht und der aus Sieb und Deckel d zusammengesetzte Körper durch die am Sieb mit dem Gelenk i sitzende Handhabungsstange g in den Schildzapfen gewendet werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.