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Zerstäuberdüse, insbesondere zum Einstäuben von Flüssigkeit in Bleikammern.'4#
Die bekannten Zerstäuberdüsen für Flüssigkeiten, wie sie in der Hauptsache in der
Schwefelsäureindustrie zur Einführung fein verteilten Wassers in die Bleikammern
benutzt werden und deren eigentlicher Düsenkörper deshalb aus säurebeständigem Metall,
und zwar in der Regel aus Hartblei, besteht, weisen Mängel auf, die ihre Wirkungsweise,
Haltbarkeit und bequeme Handhabung stark beeinträchtigen. Diese Mängel, von denen
jedes Düsensystem den einen oder den andern aufweist, sind in der Hauptsache folgende:
i. Das Düsenanschlußstück, das mit der Zuführungsleitung der Flüssigkeit verbunden
ist, wird bei vielen Anordnungen mit Gewinde in den eigentlichen Düsenkörper eingeschraubt.
Da beide Teile durchweg aus Hartblei bestehen und Gewindegänge in Hartblei sehr
schnell unbrauchbar werden, haben derartig ausgeführte Düsen mir eine kurze Lebensdauer.
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2. Die Dichtung zwischen Düsenkörper und Zerstäubungsrolir, sofern
die Düse ein solches aufweist, wird mittels mechanischen Druckes, beispielsweise
durch Anziehen eines Gewindes, herbeigeführt. Hierdurch tritt leicht ein Bruch des
oberen Börtels des durchweg aus Glas bestehenden Zerstäubungsrohres ein.
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3. Bei vielen Konstruktionen befindet sich der ganze Düsenkörper
in dem Reaktionsraume. Dies erschwert die Kontrolle der Düsen, da das Herausnehmen
derselben umständlich ist.
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4. In dem Falle zu 3 muß ferner die Öffnung in der Decke des
Reaktionsraumes, durch die die Düse eingeführt wird, verhältnismäßig groß sein.
Durch diese große Öffnung treten infolge des beispielsweise in der Bleikammer herrschenden
Überdrucks bei jeder Kontrolle der Düsen große Mengen stark saurer Gase aus, die
den kontrollierenden Arbeiter gesundheitlich schädigen können.
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5. Fast sämtliche Düsen rufen die Zerstäubung der Flüssigkeit
durch eine in die Düse oder das Zerstäubungsrohr lose eingesetzte und mit Schraubengängen
versehene Spindel her-vor. Diese Konstruktion hat den großen Nachteil, daß ein Teil
der Flüssigkeit durch den unverineidlichen Zwischenraum zwischen der Spindel und
der WandUllg der Düse bzw. des Zerstäubungsrohres geradlinig austreten kann, ohne
in Rotation versetzt zu werden, wodurch die Feinheit der Zerstäubung und die Größe
des Streukegels stark beeinträchtigt wird.
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Der Beseitigung dieser Mängel dient vorliegende Erfindung. Sie ist
dadurch gekennzeichnet, daß das zur Aufnahme des Zerstäuberrohres dienende Gehäuse
aus einem Düsenkörper mit entsprechenden Hohlräumen und einem Verschlußdeckel besteht,
durch den die Flüssigkeit dem Zerstäuberrohr zugeführt wird.
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Dabei erfolgt die Abdichtung des Zerstäuberrohres an dem Düsenkörper
selbstfätig durch den Druck der zur Zerstäubung gelangenden Flüssigkeit. Dabei ist
der von dem Düsenkörper aufgenommene Endteil des Zerstäuberrohres trichterförmig
verbreitert, zur Abdichtung gegen die Innen-wandung des Düsenkörpers mit.eineni
Ring aus elastischem Metall versehen, der unter dem Druck der zugeführten Flüssigkeit
gegen die Außenwandung des Zerstäuberrohres und die Innenwandung des gleichfalls
trichterfönnig
ausgehöhlten Düsenkörpers gepreßt wird.
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Zum Aneinanderschließen von Düsenkörper und Düsendeckel sind gesonderte
Befestigungsmittel vorgesehen.
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In den Endteil des Zerstäuberrohres ist eine schrauben- oder spiralförmige
Führung eingeschmolzen, so daß ein entsprechend geformter Austrittskanal gebildet
ist, den die Flüssigkeit passieren muß.
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Die Vorrichtung ist in der beiliegenden Ab-
bildung beispielsweise
dargestellt, und zwar in Abb. i in einem senkrechten Schnitt nach A-B der Abb. 2,
in Abb. ?, einer Draufsicht.
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Die Düse besteht aus dem oberen Düsendeckel a, dem unteren Düsenkörper
b und dem Zerstäuberröhrchen e. Der Düsendeckel und der untere Düsenkörper
werden durch zwei Brillenflansche d zusammengepreßt; zwischen beiden Teilen befindet
sich eine Dichtung e aus geeignetem Material.
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Der Düsenkörper b dient zur Aufnahme des Zerstäuberrohres c.
Der obere Teil f des letzteren ist trichterförmig erweitert. Über diese Erweiterung
ist ein Dichtungsring h aus geeignetem Material gezogen, Die gleiche trichterfürmige
Form hat die Innenwandung g des Düsenkörpers b. Der Druck der Flüssigkeit,
die durch das Rohr it zugeführt wird, drückt das Zerstäuberrohr gegen die Innenwandung
des Düsenkörpers b und erzeugt mittels des Dichtungsringes A eine
vollkommene Abdichtung ohne jede Gefahr für das Zerstäuberrohr c. Die Düse ruht
mit dem Ring k auf der Wandung bzw. Decke w der Bleikammer.
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Die geschilderten Mängel der bekannten Düsen sind im vorliegenden
Falle vermieden: x. Die Verbindung der beiden Teile des Düsenkörpers erfolgt
durch zwei Brillenflanschen mit außenliegenden Eisenschrauben o. dgl. Auf diese
Weise sind alle dem leichten Verschleiße unterworfenen Verbindungsarten
, zugunsten einer unbegrenzten Haltbarbeit der Düse vermieden.
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2. Die Dichtung zwischen Düsenkörper und Zerstäubungsrohr wird nicht
durch mechanischen Druck herbeigeführt, sondern erfolgt selbsttätig durch den Druck
der zur Zerstäubung gelangenden Flüssigkeit.
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3. Nur das Zerstäubungsrohr ragt in den Raum hinein, der mit
der zerstäubten Flüssigkeit gespeist werden soll; das Herausnehmen der Düse geschieht
deshalb in bequernster Weise mit einem einzigen Handgriff. Damit die Düse beim Herausnehmen
nur ganz kurz angehoben zu werden braucht, ragt das Zerstäuberrohr nur ein kurzes
Stück in die Bleikammer hinein, und außerdem ist der Ring für den Wasserverschluß
direkt an dem unteren Düsenkörper angebracht.
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4. Durch die Maßnahme zu 3 ist die Offnung in dem Reaktionsraume,
durch die die Düse eingeführt wird, nur klein, so daß, wenn die Düse zum Zwecke
der Kontrolle herausgenommen werden muß, nennenswerte Gasmengen aus den Reaktionsräumen
nicht austreten, also auch keine Belästigungen der kontrollierenden Arbeiter hervorrufen
können.
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5. Die vorliegende Düse hat ein Zerstäubungsrohr, in dessen
unterem Ende ein schraubenförmiger Kanal eingeschmolzen ist. Ein geradliniges Austreten
der zur Zerstäubung gelangenden Flüssigkeit ist deshalb unmöglich, wodurch eine
vollkommen nebelartige Zerstäubung erzielt wird.
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Für Wasser- oder Säurezerstäubung in Schwefelsäurefabriken wird die
Düse am besten aus Hartblei und das Zerstäubungsrohr aus Glas hergestellt. Für andere
Verwendungszwecke kann jedoch auch jedes andere geeignete Material benutzt
werden.