DE437532C - Verfahren zur Verminderung des Angriffs von Graphit- und Kohleelektroden bei der Elektrolyse von Chloriden - Google Patents
Verfahren zur Verminderung des Angriffs von Graphit- und Kohleelektroden bei der Elektrolyse von ChloridenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/34—Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis
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Description
Bekanntlich erleiden die Kohle- oder Graphitelektroden bei der Elektrolyse von Chloriden
einen mehr oder weniger starken Angriff, so daß dieselben nach einer gewissen Zeit ausgewechselt werden müssen. Man hat
daher vorgeschlagen, den Elektroden durch Imprägnierung mit Paraffin, Leinöl u. dgl. die
Porosität zu nehmen, um sie länger haltbar zu machen.
ίο Es wurde nun gefunden, daß man ohne Imprägnierung
den Angriff der Graphit- oder Kohleelektroden stark vermindern kann, wenn man dafür sorgt, daß die Poren der Elektrode
ständig mit frischer Sole gefüllt bleiben.
Man kann dieses Ziel dadurch erreichen, daß man die Sole ganz oder teilweise durch die
Poren der Elektrode der Zelle zuführt. Bekanntlich haben die verschiedenen, in der
Technik gebräuchlichen, durch Brennen hergestellten Elektroden vom Brennprozeß her
eine mehr oder weniger große Porosität, und es hat sich gezeigt, daß diese genügt, um die
' gesamte benötigte Sole durch die Poren hindurchzulassen. Die Zuführung geschieht am
besten in der Weise, daß man den Anodenkohlen entsprechende Bohrungen oder Hohlräume
gibt, durch welche der Elektrolyt eingeführt wird, wobei es zur gleichmäßigen Verteilung
zweckmäßig ist, diesen Bohrungen eine solche Form zu geben, daß die innerhalb der
Elektrode von der Flüssigkeit durchströmten Weglängen ungefähr gleich groß sind.
In Abb. ι ist schematisch eine elektrolytische Chloralkalizelle im Schnitt dargestellt,
die nach dem Prinzip des Nelsonverfahrens arbeitet.
Hier bedeutet 1 eine stabförmige Graphitelektrode, die in ihrer Längsrichtung eine
Bohrung 2 besitzt, in welche ein trichterförmiges Zulauforgan 3 eingepaßt ist. 4 bedeutet
ein Asbestdiaphragma und 5 die aus einem durchlochten Eisenblech bestehende Kathode.
Die Wände 6 grenzen den Kathodenraum nach außen ab. Durch das Rohr 7 entweicht das
anodisch entwickelte Chlor, während das Rohr 8 als Reserve-Solezuleitungsrohr dient.
Im stationären Zustand läßt man durch das Rohr 9 in das Innere der Graphitanode so viel
Sole zulaufen, als man Elektrolyt durch das Diaphragma hindurchtreten zu lassen wünscht.
Die Durchflußmenge wird einmal eingestellt durch passenden hydrostatischen Druck, d. h.
also Veränderung der Höhe des Zulauforgans 3, oder auch durch Änderung der lichten
Weite der Bohrung 2. Da für stationäre Verhältnisse die Durchströmungsgeschwindigkeit
des Elektrolyten praktisch konstant bleibt, läßt sich in einem Vorversuch der hydrostatische
Druck und die lichte Weite der ίο Bohrung bequem feststellen.
Die Haltbarkeit der Elektrode wird erheblich gesteigert, wie man aus nachstehenden
Zahlen ersieht:
Es wurden zwei Zellen gleicher Konstruktion hintereinandergeschaltet, also von den
gleichen Strommengen durchflossen.
In der ersten Zelle war die Anode ein zylindrischer Graphitstab mit zentraler Bohrung.
Der Elektrolyt wurde jedoch nicht durch die Bohrung hindurchgeleitet, sondern direkt dem Anodenraum zugeführt. Das Gewicht
dieser Elektrode betrug vor dem Versuch 51,7 g.
In der zweiten Zelle gleicher Art war eine genau gleiche Elektrode eingebaut, bei der jedoch
der Elektrolyt durch die Bohrung ge-' leitet wurde. Ihr Gewicht betrug 41,7 g.
Beide Elektroden waren gleich tief eingetaucht und die Strombelastung pro Quadrat-Zentimeter
Oberfläche genau gleich. Nach Durchgang von etwa 800 Amperestunden ergab sich bei der nichtdurchflossenen Elektrode
ein Gewichtsverlust von etwa 8 g, während die durchflossen Elektrode etwa 2,5 g
einbüßte. Auch die äußeren Formen der beiden Elektroden waren verschieden. Die durchflossene Elektrode zeigte nahezu die ursprüngliche
Masse, insbesondere waren die Kanten am unteren Ende scharf erhalten geblieben,
während die nichtdurchflossene Elektrode deutliche Abnutzung, insbesondere Abrundung der Kanten, zeigte.
In Abb. 2 ist schematisch eine Billiterzelle im Schnitt dargestellt. Die Graphitanodenplatte ι ist in ihrer Längsrichtung von mehreren
nebeneinanderliegenden Bohrungen durchsetzt. Die Bohrlöcher selbst wurden durch Einschrauben von dicht passenden
Stopfen wieder verschlossen. Der Haltestab 2 enthält ebenfalls eine zentrale Bohrung,
die jedoch den Stab nicht gänzlich durchsetzt. Senkrecht zu dieser zentralen Bohrung sind
in dem mit Gewinde versehenen Teil des Stabes radiale Bohrungen derart angebracht,
daß nach Einschrauben des Haltestabes 2 in die Platte 1 der in ersterem zugeleitete Elektrolyt
durch die radialen Bohrungen in die Längskanäle der Platte 1 eintreten kann. Das
Gewinde des Haltestabes 2 ist möglichst passend in die Platte 1 eingeschraubt. Die Verschraubung
zwischen Haltestab 2 und Platte 1 muß naturgemäß sehr sorgfältig ausgeführt
werden. Statt dieser Verschraubung ist auch ein einfaches keilförmiges Ineinandertreiben
der vorher zweckmäßig genau konisch ausgeschliffenen Flächen möglich.
Es ist zwar schon ein Verfahren zur Elektrolyse von Salzen unter Anwendung von
Filter elektroden beschrieben, das jedoch Elektroden benutzt, die gleichzeitig elektrizitätsleitend
und filtrierend wirken und den Zweck haben, nach bewirkter Elektrolyse die gebildeten Ionen von dem Elektrolyten zu
trennen, d. h. wie ein Diaphragma zu wirken. Die Zuführung des Elektrolyten in das Bad
findet dagegen auf gewöhnlichem Wege, d. h. durch einfaches Einfließenlassen, statt. Demgegenüber
findet gemäß vorliegendem Verfahren die Elektrolyse nach der Filtration statt. Streng genommen, kann von einer Filtration
überhaupt nicht gesprochen werden, da die poröse Elektrode nur dazu dient, den unzersetzten Elektrolyten in das eigentliche
Bad einströmen zu lassen, ohne daß schon eine Trennung der verschiedenen Bestandteile notwendig
wird. Erst nach dem Durchgang findet dann die Elektrolyse statt. Die beiden Verfahren unterscheiden sich demnach prinzipiell
voneinander.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verminderung des Angriffs von Graphit- und Kohleelektroden
bei der Elektrolyse von' Chloriden, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Elektrolyten ganz oder teilweise durch die beim Brennprozeß der Elektroden entstehenden
Poren in das Bad einfließen läßt.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks
Durchführung des Elektrolyten durch die Elektroden diese mit in zweckentsprechender
Weise angebrachten Bohrungen oder Hohlräumen versieht.
3. Ausführungsform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Bohrungen bzw. Hohlräumen eine solche Form gibt, daß die vom Elektrolyten
innerhalb der Elektrode durchströmten Weglängen ungefähr gleich sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK90418D DE437532C (de) | 1924-07-30 | 1924-07-30 | Verfahren zur Verminderung des Angriffs von Graphit- und Kohleelektroden bei der Elektrolyse von Chloriden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK90418D DE437532C (de) | 1924-07-30 | 1924-07-30 | Verfahren zur Verminderung des Angriffs von Graphit- und Kohleelektroden bei der Elektrolyse von Chloriden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE437532C true DE437532C (de) | 1926-11-23 |
Family
ID=7236814
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK90418D Expired DE437532C (de) | 1924-07-30 | 1924-07-30 | Verfahren zur Verminderung des Angriffs von Graphit- und Kohleelektroden bei der Elektrolyse von Chloriden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE437532C (de) |
-
1924
- 1924-07-30 DE DEK90418D patent/DE437532C/de not_active Expired
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