DE1226089B - Verfahren zur Elektrolyse von Alkalimetall-chloridloesungen - Google Patents

Verfahren zur Elektrolyse von Alkalimetall-chloridloesungen

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DE1226089B
DE1226089B DEP31887A DEP0031887A DE1226089B DE 1226089 B DE1226089 B DE 1226089B DE P31887 A DEP31887 A DE P31887A DE P0031887 A DEP0031887 A DE P0031887A DE 1226089 B DE1226089 B DE 1226089B
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anode
cell
platinum
electrolysis
alkali metal
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DEP31887A
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Paul Peter Anthony
Corpus Christi
Howord Hail Hoekje
Thorowgood Taylor Broun Jun
Aleksandrs Martinsons
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PPG Industries Inc
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Pittsburgh Plate Glass Co
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Publication date
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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    • C25B15/00Operating or servicing cells
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B11/00Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for
    • C25B11/04Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for characterised by the material
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Description

  • Verfahren zur Elektrolyse von Alkalimetallchloridlösungen Bei der Herstellung von Chlor und Alkalimetallhydroxyd oder anderen Alkalimetallprodukten durch elektrolytische Zersetzung von Alkalimetallchlorid in einer Alkali-Chlor-Zelle ist die Frage der Energiekosten von entscheidender Bedeutung. Normalerweise betragen die Stromkosten bei der Herstellung von z. B. Ätznatron und Chlor 75 "/, der Gesamtausgaben für die Herstellung der Produkte oder mehr. Verfahren, bei welchen der Stromverbrauch bei der Herstellung dieser Produkte höher ist, sind daher technisch uninteressant, während kleine Einsparungen auf diesem Gebiet einen großen wirtschaftlichen Vorteil darstellen.
  • Gesteigerter Stromverbrauch in einer Elektrolytzelle bei der elektrolytischen Zersetzung eines Alkalimetallchlorids entsteht zum Teil aus der Auflösung oder Erosion der Anode innerhalb der Zelle. Während also die Größe der Anode abnimmt, nimmt der Ab- stand zwischen Anode und Kathode zu. Dies führt zu einem erhöhten inneren Widerstand innerhalb der Zelle, welcher zur Aufrechterhaltung der angewandten Stromhöhe eine entsprechende Spannungsverstärkung erforderlich macht. Außerdem erfordert die Anodenauflösung oder -erosion eine Außerbetriebnahme der Zelle zum Ersetzen der Anode. Bei der bekannten Graphitanode ist gewöhnlich alle 6 bis 12 Monate ein Ersatz erforderlich.
  • Aus diesem Grunde wurden mit verschiedenen Metallanoden Versuche gemacht, um festzustellen, welche den strengen Bedingungen der Elektrolyse widerstehen. Diese Versuche erwiesen sich als nicht befriedigend. Zum Beispiel zeigten sich bei Anoden mit Platinoberfläche größere Platinverluste. Auch zeigte sich bei der Verwendung dieser Anoden, daß die Polarisation so viel Spannungszunahme verursachte, daß kein bedeutender Vorteil im Stromverbrauch erreicht wurde.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die bisher bei Verwendung von Platinanoden auftretenden Nachteile beseitigen kann und daß sich lange Elektrolysezeiten von mehr als 1 Jahr ohne Anodenersatz und ohne wesentliche Steigerung der Stromkosten erreichen, manchmal sogar Senkungen der Stromkosten erzielen lassen, wenn man bei Anoden mit Platinoberfläche die Anode zunächst bei der Zersetzung eines Elektrolyten in einer Elektrolysierzelle als Kathode verwendet und dann erst die behandelte Anode in der Alkali-Chlor-Zelle als Anode verwendet und die Elektrolyse durchführt, während der pH-Wert der Alkalichloridlösung unter 5 liegt.
  • Man führt dies praktisch so durch, daß man eine Anode mit Platinoberfläche in eine elektrolytische Zelle als Kathode einsetzt, die einen Behandlungselektrolyten enthält. An Anode und Kathode der Zelle wird ein Strom angelegt, welcher die Zersetzung des Elektrolyten bewirkt. Nach dieser Behandlung wird die als Kathode eingesetzte Anode mit der Platinoberfläche wieder als Anode in einer Elektrolysierzelle verwendet, welche Alkalimetallchlorid in wäßriger Lösung enthält. Die Elektrolyse der Lösung wird durchgeführt, während die Lösung einen pH-Wert unter etwa 5, vorzugsweise unter 3,5 und insbesondere über 1 hat.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in jeder elektrolytischen Zelle durchführen, welche in der Lage ist, Chlor an der Anode und Alkalimetallprodukte (z. B. Natrium oder Kaliumhydroxyd und/oder -carbonat) an der Kathode abzugeben. Es ist vorzugsweise für die Elektrolyse von gesättigten wäßrigen Natriumchlorid-Salzlösungen geeignet, doch können auch stärker verdünnte oder stärker konzentrierte wäßrige Lösungen von Natriumchlorid verwendet werden, z. B. Lösungen mit einer Sättigung von 5 Gewichtsprozent bis mehr als 100 Gewichtsprozent. Ebenso geeignete Elektrolyte sind wäßrige Lösungen von Lithiumchlorid und Kaliumchlorid.
  • Die erfindungsgemäße Anode mit Platinoberfläche kann jede Elektrode mit einer Platinoberfläche sein. Zum Beispiel kann man als Anode eine feste, einheitliche Platinelektrode, eine mit Platin plattierte Elektrode oder eine mit Platin überzogene Elektrode verwenden. Die mit Platin überzogene Elektrode erweist sich als günstigste, da sie die längste Lebensdauer hat. Außerdem benötigt eine mit Platin überzogene Anode nur eine kationische Behandlung, um unter kontinuierlichen Elektrolysebedingungen 1 Jahr oder länger mit geringem Stromverbrauch zu arbeiten. Einheitliche Platinelektroden und platinplattierte Elektroden erfordern im allgemeinen von Zeit zu Zeit stärkere kationische Behandlung, z. B. während eines kontinuierlich durchgeführten Elektrolyseverfahrens mollatlich einmal.
  • Eine überzogene Platinanode hat einen durch Dampf abgeschiedenen, chemisch oder elektrolytisch abgeschiedenen Platinüberzug auf einem Metallträger. Der MetaRträger kann die Form einer Platte, eines Stabes, eines Gitters oder Zylinders haben. Die Form des Trägers ist für die Erfindung nur insofern von Bedeutung, soweit er innerhalb einer besonderen Art von elektrolytischen Zellen verwendet wird, welche unter bestimmten regulierten Bedingungen betrieben wird.
  • Der Träger besteht meist aus einem Metall, vorzugsweise aus Titan oder Tantal. Auch andere Metalle lassen sich verwenden, doch erreichen sie nicht die Wirkung von Titan und Tantal. Hierhin gehören Platin, Wolfram, Aluminium, Vanadium, Niobium und Palladium. Bei letzteren Metallen sollte der Platinüberzug mindestens 2,5 mm betragen. Bei Verwendung von Titan oder Tantal als Trägermaterial sollte der Platinüberzug in der Regel mindestens 0,075 mm stark sein. Auf Grund von Betriebsversuchen erscheint mit Platin überzogenes Titan als die günstigste Anode.
  • Vor ihrer Verwendung zur Zersetzung der Chloridlösungen wird die Anode mit der Platinoberfläche in einer elektrolytisch induzierten kationischen Umgebung elektrolytisch behandelt. Die Art der Kationen ergibt sich aus der elektrolytischen Zersetzung irgendeines anorganischen oder organischen Elektrolyten, welcher gegenüber der Platinoberfläche inert ist, d. h. welcher während der Behandlung, d. h. der Elektrolyse, nicht zersetzt wird oder erodiert. Als Behandlungselektrolyt kann man z. B. eine wäßrige Lösung eines Alkahmetallchlorids (z. B. NaC1, KCI oder LiC1), Natriumdichromat, Kaliumchromat, Calciumsulfat, Kaliumpermanganat, Natriumacetat oder N-Trimethyl-benzyl-ammoniumchlorid verwenden.
  • Die »kationische« Behandlung der Anode mit der Platinoberfläche besteht in der Umkehrung der Stromrichtung zur Anode bei der elektrolytischen Zersetzung des Alkahmetallchlorids. Die Beseitigung einer plötzlich auftretenden Überspannung durch kurze Polaritätsumkehrung der Zellen ist in der Alkalielektrolyse bekannt.
  • Vorliegend ist unter »Kationenabgabe an der Anode mit der Platinoberfläche« die Verwendung der Anode mit der Platinoberfläche als Kathode während der Elektrolyse in einer Zelle zu verstehen. Man verwendet also die Anode mit der Platinoberfläche als Kathode in einer Zelle, welche die obenerwähnten Behandlungselektrolyte enthält, so daß positive Ionen (Kationen) an der Elektrode mit der Platinober:fläche (Anode) abgegeben werden. Diese kationisch behandelte Anode wird in die Zelle eingeführt, welche für die Elektrolyse von saurer wäßriger Alkalimetallchloridlösung vorgesehen ist, so daß negative Ionen (Anionen) an ihrer Oberfläche entladen werden. Dies entspricht der anfänglichen Verwendung der Anode als Kathode und später als Anode während der elektrolytischen Zersetzung. Die kationische Behandlung der Elektrode mit der Platinobeifläche (Anode) läßt sich vor der Verwendung der Elektrode bei der elektrolytischen Zersetzung des Alkalimetallchlorids erreichen oder während der Zersetzung. Wird die Anode vor der Elektrolyse des Alkalimetallehlorids behandelt, so erfolgt dies vorzugsweise in einer anderen elektrolytischen Zelle als der, welche für die Herstellung des Chlors und der Alkalimetallprodukte verwendet wird. Nach der Behandlung kann man die Elektrode in die Salzwasserzelle als Anode für die Herstellung von Chlor und Alkalimetallprodukten einführen.
  • Wird die Behandlung der Anode in der Alkali-Chlor-Zelle durchgeführt, in welcher sie als Anode verwendet wird, so kann die anfängliche Elektrolyse des Alkalimetallchlorids mit einer unbehandelten Anode mit Platinoberfläche in der Zelle durchgeführt werden. Die Elektrodenbehandlung kann unter diesen Bedingungen durchgeführt werden, wenn der Strom-verbrauch der Zelle eine unerwünschte Steigerung zeigt.
  • Da der der Zelle zugeführte Strom konstant ist, dient die Spannung über der Zelle zur Ermittlung der Stromkosten der Elektrolyse. Sobald die Spannung in der Zelle während der Elektrolyse des Natriumchlorids in wäßriger Lösung eine 10/jge Zunahme zeigt, während eine unbehandelte oder zuvor kationisch behandelte Anode mit Platinoberfläche verwendet wird, läßt sich die Stromumkehrung auf die oben beschriebene Weise erreichen.
  • Die Polaritätsumkehxung in der Zelle, welche die Anode mit der Platinoberfläche als Kathode enthält, sollte mindestens 1/, bis 1 Sekunde aufrechterhalten werden, jedoch sollte die Umkehrung in der Regel eine Zeit von etwa 10 Sekunden nicht überschreiten. Wesentlich längere Umkehrungszeiten führen zur Beschädigung der Anode und außerdem zur Entstehung von gefahrreichen explosiven Medien infolge übermäßiger Wasserstoffentladung an der Anode. Sobald die Stromumkehrung in einer anderen als der für die Herstellung von Chlor und Alkalimetallprodukten verwendeten Zelle vorgesehen wird, kann die Umkehrbehandlungszeit bis zu einer Stunde oder länger aufrechterhalten werden.
  • Nach der Umkehrung des Stroms über die Anode mit der Platinoberfläche kann die Anode als solche in der Zelle für elektrolytische Zersetzung des Alkalimetallchlorids verwendet werden. Überraschenderweise läßt sich eine Anode mit Platinoberfläche, an welcher eine Stromumkehrung bewirkt wurde, anscheinend unbegrenzte Zeit lagern, bevor sie erneut bei dem obenerwähnten elektrolytischen Zersetzungsverfahren verwendet wird. Es wurde gefunden, daß die behandelte Anode die Wirkung der Stromumkehrung beibehält, welche unendlich zu dauern scheint. Eine der Umkehrung unterworfene Anode mit Platinoberfläche kann anschließend lange Zeit, z. B. 6 Monate, gelagert werden, sie beginnt bei Wiederverwendung bei der Elektrolyse einer sauren wäßrigen Alkalimetallchloridlösung mit niedriger Spannung zu arbeiten. Die nach der vorliegenden Erfindung behandelten Anoden stellen daher an sich bereits ein verkäufliches Produkt dar.
  • Durch Ansäuerung der wäßrigen All#-,alimetaffchloridlösung auf die oben beschriebenen pH-Worte vor der gleichzeitig mit dem Beginn der Elektrolyse in der Zelle erreicht man die Aufrechterhaltung der durch Behandlung der Anode herabgesetzten Spannung. Um die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zu erzielen, ist es wichtig, daß die Elektrolyse nur durchgeführt wird, wenn die obenerwähnte Chloridlösung den gewünschten pH-Wert hat. Die Lösung sollte daher während der gesamten Elektrolysereaktion sauer gehalten werden. Wenn man den pH-Wert der Lösung über 5 steigen läßt, muß die Elektrolyse eingestellt werden, da sonst der Platinverlust an der behandelten Anode zu groß wird.
  • Die Ansäuerung erreicht man durch Zusatz von Säure zur Alkalimetallchloridlösung in der Zelle oder durch Wiederherstellung der Salzlösung in der Zelle, wobei man sie durch angesäuertes wäßriges Alkalimetallchlorid ersetzt. Vorzugsweise erreicht man den gewünschten pH-Wert durch kontinuierliche Zugabe von saurer wäßriger Alkalimetallchloridlösung zur Zelle zu Beginn oder während der Elektrolyse. Jedes der obengenannten Verfahren oder Kombinationen von ihnen lassen sich wirksam zur Ansäuerung verwenden.
  • Zur Ansäuerung des obenerwähnten Elektrolyten sind Säuren vorgesehen, wie z. B. die Mineralsäuren, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure oder Fluorwasserstoffsäure, oder die bekannten starken organischen Säuren. Vorzugsweise wird die Ansäuerung mit (verdünnter oder konzentrierter) Salzsäure auf die oben beschriebene Weise erreicht.
  • Es wurde gefunden, daß die Stromumkehrung der Anode allein nicht in der Lage ist, niedrige Spannungen während einer für industrielle Zwecke geeigneten Zeit aufrechtzuerhalten. Bei einer Ansäuerung ohne Stromumkehrung läßt sich wiederum keine bedeutende Herabsetzung der Spannung erzielen.
  • Jedes dieser Verfahren allein und in Abweichung von der vorliegenden Erfindung führt nicht zur Verminderung der Auflösung der Anode mit der Platinoberfläche. Werden sie jedoch zusammen nach dem oben beschriebenen Verfahren verwendet, so wird die Auflösung der Anode wesentlich herabgesetzt.
  • Während der Elektrolyse kann die Temperatur der Alkalimetallchloridlösung zwischen etwa 20'C und dem Siedepunkt der Lösung liegen. Vorzugsweise liegt die Temperatur der Lösung während der Elektrolyse über 50'C und wird zur Erzielung besonders guter Ergebnisse über 85'C bis zum Siedepunkt der Lösung gehalten.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich dann deutlich, wenn man wäßrige Natriumchlorid-Salzlösung in einer Abteilungszelle elektrolysiert. Dieser Zellentyp besitzt eine Abteilung mit einer Anode (Anolytabteilung) und eine Abteilung mit einer Kathode (Katholytabteilung), welche durch eine Scheidewand voneinander getrennt sind. Diese Scheidewände sind entweder ionendurchlässig oder nichtionendurchlässig. Ein Beispiel für eine Zelle mit einer ionendurchlässigen Scheidewand (oder Membran) ist in der britischen Patentschrift 917 879 beschrieben. Als nichtpermionische Scheidewand kann man eine Asbestmembrane verwenden. Eine mit einer solchen Scheidewand verwendete Zelle wird in der USA.-Patentschrift 2 409 912 beschrieben. Selbstverständlich nimmt dies nicht die Vorteile vorweg, die sich bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und der behandelten Anoden darin in den bekannten Quecksilberzellen ergeben.
  • Es sei nun auf die Zeichnung verwiesen, welche einen schematischen Querschnitt durch eine elektrolytische Zelle zeigt, mit deren Hilfe man Chlor und Alkalimetallprodukte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellen kann. In der Zeichnung sind die zylindrischen Glastanks 1 und 3 offen durch Zylinder 2 miteinander verbunden. Nahe der Basis der Seitenwand des Tanks 1 befindet sich die Tanköffnung 15, worin wäßrige Alkalimetallchloridlösung eingeführt wird. Am Boden des Tanks 1 ist eine mit Platin überzogene Anode 4 vorgesehen. In Verbindung mit der Anode 4 steht ein Platinstab 5, welcher in das Glasrohr 6 eingelassen ist.
  • Der Stab steht in Verbindung mit dem Anodenhals 9, an welchen die mit einer Stromquelle in Verbindung stehende Zuleitung 7 angeschlossen ist. In die durch die Öffnung 15 in den Tank 1 eingeführte wäßrige Alkalimetallchloridlösung ist eine Heizvorrichtung 13 eingetaucht, welche dazu dient, die Temperatur innerhalb der Anodenabteilung zu regulieren.
  • In dem im Tank 3 enthaltenen Katholyt 17 ist die Kathode 8 eingetaucht, welche aus üblichem Kathodenmaterial, wie z. B. Platin und Stahl, bestehen kann. Die Kathode 8 steht an ihrem oberen Teil in Verbindung mit dem Kathodenhals 10, an welchem wiederum eine mit der entsprechenden Stromquelle in Verbindung stehende Zuleitung 11 angeschlossen ist. Unter der Oberfläche des Katholyts 17 ist das Glasrohr 14 eingetaucht, welches dazu dient, nach Bedarf Katholyt aus der Zelle zu entfernen.
  • In der Mitte des Zylinders 2 befindet sich die Scheidewand 12, welche aus einer ionendurchlässigen Membran, wie z. B. einer Asbestscheidewand, bestehen kann, die mit einem Polymeren aus Maleinsäure oder -anhydrid und Divinylbenzol und/oder Styrol imprägniert ist. Auf der anderen Seite kann die Scheidewand 12 auch aus einer einfachen Scheidewand, wie z. B. Asbest oder gesintertem Glas, bestehen.
  • Während der Elektrolyse des Elektrolyten in der obenerwähnten Zelle läßt sich die Stromumkehrung an der mit Platin überzogenen Anode 4 leicht dadurch erreichen, daß man die Zuleitungen zur Elektrode umkehrt. Das heißt, die Zuleitung 7 kann an den Hals 10 und die Zuleitung 11 an den Hals 9 angeschlossen werden. Weitere Verfahren zur Stromumkehrung ergeben sich für den Fachmann leicht von selbst.
  • Außerdem kann man die obenerwähnten Zellen ebenfalls zur Behandlung der Anode mit der Platinoberfläche verwenden. Hierbei kann man die in der Zeichnung angegebenen Elektroden umkehren. Zum Beispiel kann man die Kathode 8 in den Tank 1 eintauchen und die Anode 4 mit der Pt-Oberfläche in den Tank 3 eintauchen. Unter diesen Bedingungen kann man als Flektrolyt einen der oben beschriebenen Behandlungselektrolyte verwenden. Bei dieser Anordnung wird der Behandlungselektrolyt durch die Öffnung 15 in den Tank 1 eingeführt. Diese Zellenanordnung kann laufend zur Behandlung von einer oder mehreren Anoden verwendet werden, und nach der Behandlung kann man die Anoden mit der Platinoberfläche zur Verwendung bei der Herstellung von Alkaliprodukten und Chlor in einer Alkalichlorzelle entfernen.
  • In einem auf breiter Basis durchgeführten Verfahren, bei welchem die Polarität der Sammelschienen durch einen Doppelpol umgekehrt wird, dient ein Doppelumschalter dazu, die Polarität innerhalb der Ätzchlorzelle umzukehren. Die Durchführung eines derartigen Verfahrens erfolgt durch Einsetzen eines Voltmessers in den Stromkreis, der z. B. bei der 111/,igen Spannungssteigerung automatisch Signal gibt und die Polaritätsumkehrung innerhalb der Zelle einleitet. Beispiel 1 In der Zeichnung hat der zylindrische Glastankl einen Innendurchmesser von 5 cm und der zylindrische Glastank 3 einen Innendurchmesser von 3,75 cm. Der die Tanks 1 und 3 miteinander verbindende Zylinder 2 hat einen Innendurchmesser von 2,5 cm und eine Länge von 5 cm. In der Mitte der Längsausdehnung des Zylinders 2 ist eine Scheidewand 12 aus gesintertem Glas vorgesehen. In der Mitte des Tanks 1 befindet sich ein Platindraht 5, welcher im Glasrohr 6 eingelassen ist; beide stehen in direkter Verbindung mit der Anode 4 mit der Platinoberfläche. Die Anode 4 mit der Platinoberfläche besteht aus einer 2,5 - 2,5 cm großen Platte mit einer Dicke von 0,15625 cm. Die Anode besteht aus Titanmetall, auf welchem Platin elektrolytisch abgeschieden wurde. Der Platinüberzug auf dem Titanmetallträger hat eine Dicke von 0,75 mm. Im Tank 1 ist eine elektrische Heizvorrichtung 13 zur Temperaturkontrolle des Bades eingetaucht. Die Anode 4 steht durch den Platindraht 5 mit der Zuleitung 7 in Verbindung. Im Tank 3 ist die Kathode 8 eingetaucht, welche aus einem Platindraht mit einem Durchmesser von 0,0625 cm besteht. Die Kathode 8 ist an die Zuleitung 11 angeschlossen. Die beiden Zuleitungen 7 und 11 stehen in Verbindung mit den entsprechenden Stromquellen. Außerdem ist im Tank 3 das Rohr 14 für den Abzug des Katholyts eingetaucht.
  • Beim Betrieb dieser Zelle wird eine gesättigte wäßrige Natriumchlorid-Salzlösung durch die Öff-
    pH-Wert Spannung Spannung
    Tage seit der Umkehrung des über der Zelle über der Zelle
    Anolyts der umgekehrten Anode der nicht umgekehrten Anode
    -1 (vor der ersten Umkehrung) 3,90 3,65 3,70
    1 (nach der ersten Umkehrung) 3,90 3,35 3,69
    49 3,90 3,51 3,85
    98 3,90 3,54 3,85
    147 3,90 3,54 3,85
    196 3,90 3,50 3,81
    227 (Anoden wurden auf Platin untersucht) die Anode hatte eine die Anode hatte eine Platin-
    Platindicke 0,417 mm dicke von 0,32 mm
    241 3,90 3,58 3,81
    255 (vor der zweiten Umkehrung) 3,90 3,68 3,95
    255 (nach der zweiten Umkehrung) 3,90 3,54 3,93
    304 3,90 3,66 4,02
    353 3,90 3,75 4,27
    366 3,90 3,80 4,56
    366 (Betriebseinstellung der Zelle zurAnoden- die Anode hatte die Anode hatte 0,0825 mm
    inspektion) 0,432 mm Platin Platin; diese Anode
    wurde wegen des über-
    mäßigen Platinverlustes
    als untauglich für weitere
    Elektrolyse entfernt
    367 (in Betrieb gesetzte Zelle) 3,90 3,29
    415 3,90 3,64
    458 3,90 3,50
    465 3,90 3,54
    465 (Betriebseinstellung der Zelle zurAnoden- die Anode hatte
    inspektion) 0,402 mm Platin
    466 (Inbetriebnahme) 3,90 3,20
    515 3,90 3,59
    555 3,90 3,71
    578 3,75
    578 (Betriebseinstellung zur Anodeninspek- Platindicke der
    tion) Anode 0,38 mm
    579 3,90 3,70
    nung 15 in den Tank 1 an einer Stelle oberhalb der Anode eingeführt und durch die Heizvorrichtung 13 auf eine Temperatur von 90'C gebracht. Der Strom wird mit einer Stromdichte von 9,2 Amp./m2 durch die Anode geleitet, und in der Zelle wird eine Spannung von 3,6 V geliefert. Die Spannung wird durch einen an den Enden der Anode befestigten Voltmesser und der Kathode befestigten Voltmesser gemessen. Nach 40 Tagen Elektrolyse steigt die Spannung auf 3,8 V. Zu diesem Zeitpunkt werden die Zuleitungen, welche die Anode und die Kathode miteinander verbinden, umgekehrt, und der Strom wird in der gleichen Höhe wiederhergestellt. An diesem Punkt wird die Anode 4 zur Kathode, und die Kathode 8 wird zur Anode. Der Wasserstoff wird an der platinierten Anode 4 abgegeben, und Chlor wird am Platindraht 8 abgegeben. Diese Umkehrung dauert 10 Sekunden. Nach der Einstellung der Umkehrung werden die Zuleitungen so reguliert, daß sich rund um die platinierte Anode 4 Chlor bildet und an der Platindrahtkathode 8 Wasserstoff abgegeben wird, d. h., die Anode 4 wird erneut als Anode verwendet, und die Kathode 8 wird erneut als Kathode verwendet. Bevor die Stronizufuhr zur Zelle wiederhergestellt wird, bringt man den pH-Wert der Natriumchlorid-Salzlösung in der Zelle durch Zusatz von HCI zum Anodentank 1 auf 3. Sämtliche später in die Zelle eingeführten Salzlösungen hatten einen pH-Wert nicht über 5. Der Strom wird dann mit 9,2 Amp./ml wiederhergestellt, und der Spannungsabfall über der Zelle beträgt 3,6 Volt. Beispiel 2 Die vorstehende Tabelle zeigt Spannungsmessungen für 579 Betriebstage unter den oben beschriebenen Bedingungen in einer Zelle mit zwei platinierten Anoden, von denen beide die gleiche Platindicke haben und unter den gleichen Ansäuerungsbedingungen der Elektrolyse arbeiten, mit der Ausnahme, daß eine der Anoden keine Stromumkehrungsbehandlung erhielt. Beispiel 3 Hier finden die gleiche wie oben beschriebene Zelle und die gleichen Betriebsbedingungen Anwendung, doch setzt man in diesem Fall die platinierte Titanode zur Verwendung als Kathode in den Tank 3 ein -und eine ähnliche Anode in die Anodenabteilung. Die im Beispiel 1 verwendete Zelle hatte z. B. die gleiche mit Platin überzogene Anode in den Tanks 1 und 3. Der Zelle wurde eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd zugesetzt, welche 4 Gewichtsprozent Lösung enthielt. Strom wird der Zelle dadurch geliefert, daß man die Anode im Tank 1 zur Anode für die Elektrolyse macht und die Anode im Tank 3 zur Kathode für die Elektrolyse macht. Nach der Elektrolyse der genannten Lösung bei einer Temperatur von 25'C unter Verwendung einer Spannung von 5,0 V und einer Stromdichte von 9,2 Amp./m2 während einer Zeit von 5 Minuten wird die platinierte Titananode im Tank 3 entfernt. Bei der Zugabe zur Zelle beträgt der pH-Wert der wäßrigen Lösung mehr als 14.
  • Die aus dem Tank 3 entfernte platiDierte Anode wird 3 Monate auf ein Laboratoriumregal gelegt und anschließend in der im Beispiel 1 beschriebenen Zelle erneut als Anode verwendet.
  • Es finden die gleichen Betriebsbedingungen für die Elektrolyse wie im Beispiel 1 Verwendung, wobei man jedoch eine angesäuerte gesättigte Natriumchlorid-Salzlösung mit einem pH-Wert von 3 verwendet. Die Elektrolyse wird erst dann begonnen, wenn der pH-Wert des Anolyts diesen Wert erreicht. Als Kathode in Tank 3 verwendet man den im Beispiel 1 be- schriebenen Platindraht.
  • Nach dem Beginn der Elektrolyse kann man feststellen, daß der über den Elektroden gemessene Spannungsabfall in der Zelle 3,6 beträgt.
  • Nach 20 Tagen nimmt die Spannung um nicht mehr als 10/" bezogen auf den Spannungsabfallwert, zu und häufig fällt die Spannung unter 3,6. Nach einem kontinuierlichen Betrieb von 50 Tagen wird die platinierte Titananode aus der Zelle entfernt und auf ihren Platinverlust hin untersucht. Es wurde gefunden, daß sich kein Platinverlust nachweisen läßt.
  • Wenn man den gleichen Arbeitsgang unter Verwendung einer nicht angesäuerten Salzlösung durchführt, steigt die Spannung der Zelle sofort um mehr als 5111, der Ausgangsspannung der Zelle innerhalb einiger Stunden vom Beginn der Elektrolyse.
  • Bezeichnenderweise beträgt die Stromdichte an der Anode während deren Stromumkehrungsbehandlung mehr als 200/" bezogen auf die Stromdichte vor der Umkehrung, gewöhnlich nicht mehr als 15001, bezogen auf die Stromdichte vor der Umkehrung. Wird die Umkehrung in einer Zelle getrennt von der Produkt-Chlor-Alkali-Zelle durchgeführt, so beträgt die für die Stromumkehrungsbehandlung angewandte Stromdichte über 200/0 der Stromdichte, die in der Chlor-Alkali-Zelle verwendet werden soll, und gewöhnlich nicht mehr als 15001, dieses Stromdichtewertes.
  • Gewöhnlich wird die Stromumkehrung in der Produkt-Chlor-Alkali-Zelle ohne Änderung der Stromdichte durchgeführt.
  • Die Vorteile der vorliegenden Erfindung lassen sich bei der Elektrolyse von Natriumchlorid-Salzlösung, vorzugsweise gesättigter wäßriger Natriumchlorid-Salzlösung zur Herstellung von Chlor und anderen Produkten als Ätznatron erzielen. Zum Beispiel kann man das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat und Natriumsesquicarbonat verwenden, was in dem USA.-Patent 3 179 579 näher erläutert wird.
  • Eine weitere und spezifischere Ausführungsforin der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man eine Anode mit Platinoberfläche mit einer geringen Chlorüberspannung verwendet. Es wurde gefunden, daß sich die obenerwähnten günstigen und langanhaltenden, aus der Elektrolyse von angesäuerter wäßriger Alkalimetallchlorid- (z. B. NaC1-)Lösung ergebenden Wirkungen dann erzielen lassen, wenn die Anode mit der Platinoberfläche eine niedrige Chlorüberspannung im Bereich von etwa 0,03 bis 0,15 V hat. Eine Möglichkeit zur Erzielung einer Anode mit Platinoberfläche, welche eine niedrige Chlorüberspannung besitzt, besteht in der obenerwähnten kationischen Behandlung durch Ab- gabe von Kationen an der Anode mit der Platinoberfläche nach der Beschreibung in den obigen Beispielen. Eine auf diese Weise behandelte Anode hält die erwähnte niedrige Chlorüberspannung aufrecht, wenn man sie bei der Elektrolyse von saurer Salzlösung mit einem pH-Wert unter etwa 5 verwendet. Wird jedoch zu irgendeinem Zeitpunkt die Elektrolyse durchgeführt, worin das Anolyt einen pH-Wert über 5 hat, so erfährt die Anode eine hohe Chlorüberspannung von etwa 0,5 bis 0,6 V. Außerdem kann man eine Verschlechterung der Anode nach der obigen Erläuterung feststellen.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Elektrolyse einer wäßrigen Alkalimetallchloridlösung in einer Alkali-Chlor-Zelle, deren Anode eine Platinoberfläche hat, d adurch gekennzeichnet, daß man die Anode zunächst bei der Zersetzung eines Elektrolyten in einer Elektrolysierzelle als Kathode verwendet und dann erst die behandelte Anode in der Alkall-Chlor-Zelle als Anode verwendet und die Elektrolyse durchführt, während der pH-Wert der Alkalichloridlösung unter 5 hegt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Alkalichloridlösung unter 3,5 hegt. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse der Alkalimetallehloridlösung bei einer Temperatur von über 85'C durchgeführt wird.
DEP31887A 1962-05-28 1963-05-25 Verfahren zur Elektrolyse von Alkalimetall-chloridloesungen Pending DE1226089B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US198216A US3250691A (en) 1962-05-28 1962-05-28 Electrolytic process of decomposing an alkali metal chloride

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1226089B true DE1226089B (de) 1966-10-06

Family

ID=22732464

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