-
Selbsttätiger Feuchtigkeitsregler mit einem mit Streuvorrichtung versehenen
Flüssigkeitsverteiler. In einer Anzahl Anlagen in der Tabaks-und Textilindustrie,
z. B. in Trockenräumen, Lagerräumen und Arbeitssälen, ist es erforderlich, die Luft
auf einem bestimmten Feuchtigkeitsgrad zu halten. Dies erreicht man dadurch, daß
man der Luft durch sogenannte Streuvorrichtungen Befeuchtungsmittel zuführt, gewöhnlich
Wasser in fein verteiltem Zustand. Zur Erzielung eines gleichmäßigen Feuchtigkeitsgrades
verwendet manFeuchtigkeitsregler. Nun sind selbsttätige Feuchtigkeitsregler, bei
denen der Luftbefeuchter durch einen sogenannten hygroskopischen Schlüssel ein-
oder ausgeschaltet wird, sobald ein bestimmter Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft
vorhanden ist, an sich bekannt. Die bisher bekannt gewordenen Feuchtigkeitsregler
dieser Art lassen sich aber mit Nutzen dann nicht verwenden, wenn der Regler in
den zu befeuchtenden Räumen selbst eingebaut werden soll. Es besteht bei ihnen nämlich
keine Sicherheit gegen Abtropfen von Wasser, und da derartige Streuvorrichtungen
meist an der Decke angeordnet werden, würde das herabtropfende Wasser die Ware verderben
oder sonst Schaden anrichten.
-
Zweck der Erfindung ist, einen selbsttätigen Feuchtigkeitsregler zu
schaffen, bei dem das Abtropfen von Wasser ausgeschlossen ist und der infolgedessen
an beliebiger Stelle in den feucht zu haltenden Räumen selbst angeordnet werden
kann.
-
Demgemäß ist nach der Erfindung der selbsttätige Feuchtigkeitsregler
mit einem mit Streuvorrichtung versehenen Flüssigkeitsverteiler dadurch gekennzeichnet,
daß das Ingangsetzen der Streuvorrichtung und die Flüssigkeitszufuhr zum Verteiler
auf hydraulischem Wege geregelt wird. Die Regelung der beiden Streuvorrichtungen
kann hierbei derart erfolgen, daß die Streuvorrichtung selbsttätig in Gang gesetzt
wird, bevor ihr das Feuchtigkeitsmittel zugefügt wird, und daß sie nach Abstellen
der Flüssigkeitszufuhr stillgelegt wird.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sollen von der Leitung zum Zuführen
des Befeuchtungsmittels zum Verteiler Zweigleitungen ausgehen, deren eine den steuernden
Flüssigkeitsdruck der Schaltvorrichtung für den Streuvorrichtungsantrieb zuführt,
während die andere zu einem Ablauf führt, der von einem Feuchtigkeitsrelais wechselnde
Drosselungen erfährt.
-
Der gegenüber den früheren Anordnungen erzielte Vorteil besteht demgemäß
darin, daß ein Abtropfen des Wassers, das bei seinem Eintritt in die Verteiler die
Streuvorrichtung bereits in Gang findet, nicht stattfinden kann. Ebenso wird ein
Abtropfen nach dem Abstellen der Feuchtigkeitszufuhr dadurch vermieden, daß die
Streuvorrichtung kurze Zeit weiterläuft, um die Flüssigkeitsreste vollends zu zerstäuben.
-
Auf der .Zeichnung ist eine mit einem selbsttätigen Feuchtigkeitsregler
gemäß der Erfindung ausgerüstete Befeuchtungsanlage schematisch gezeigt.
-
Die gezeigte Streuvorrichtung besteht aus einer von einem Elektromotor
a in schnelle Drehung versetzten Scheibe b, der durch die Welle c des Motors von
der Steigleitung d Flüssigkeit zugeführt wird. Infolge der Drehung wird diese Flüssigkeit
fein verteilt und der umgebenden Luft zugeführt.
-
Der für das Antreiben des Motors erforderliche Strom wird durch die
Leitungen e und f
mit dem Schalter g zugeführt. Das Befeuchtungsmittel
wird bei h zugeführt und dann weiter durch eine Drosselung, in diesem Falle einen
Hahn i, und durch die Leitung h nach der Leitung L und von dieser
Leitung teils durch die Steigleitung d nach der Streuvorrichtung und teils nach
einem Ablauf in geleitet. Die Leitung l steht außerdem mit einer Schaltvorrichtung
in Verbindung, die in diesem Falle aus einer mit dem Schalter g selbst verbundenen
Membran n besteht, die von dem Drucke in der Leitung l in der einen Richtung und
von einer Feder p in entgegengesetzter Richtung beeinflußt wird. Die Größe des Abflusses
m, d. h. die Menge der durch diesen Abfluß fortgeleiteten Flüssigkeit, «-ird in
diesem Falle direkt von einem
sogenannten Feuchtigkeitsrelais geregelt,
das aus einem vor dem Abfluß angebrachten, von einer Feder r beeinflußten
Drosselorgan s besteht, dessen Lage im Verhältnis zum Abfluß von der Länge
der Fäden t bestimmt wird, Welche Länge sich mit der Feuchtigkeit ändert.
-
Die Vorrichtung arbeitet in der folgenden Weise: Soll die Anlage in
Betrieb gesetzt werden, so wird das Befeuchtungsmittel durch die Leitung k zugelassen.
Die Drosselvorrichtung s sperrt zunächst den Abfluß in, so daß keine oder
nur wenig Flüssigkeit ablaufen kann. Vor dem Zulassen der Flüssigkeit ist kein Druck
in der Leitung l vorhanden; der Schalter g ist infolge der Einwirkung der Feder
p also ausgeschaltet. Wird jedoch die Flüssigkeit zugelassen, steigt der Druck auf
der Membran n, und bei einem gewissen Druck, z. B. wenn die Höhe 2 in der Steigleitung
d erreicht worden ist, wird der Schalter g eingeschaltet und die Streuvorrichtung
in Tätigkeit gesetzt. Diese kommt also in Gang, bevor ihr Flüssigkeit zugefügt worden
ist. Letzteres geschieht erst dann, `nenn die Flüssigkeitshöhe in der Steigleitung
weiter über die obere Umbiegung der Leitung d gestiegen ist.
-
Sollte nun der Streuvorrichtung eine zu große Flüssigkeitsmenge zugeführt
werden, so steigt die Feuchtigkeit im Raum. Dies hat zur Folge, daß sich die Fäden
zusammenziehen und die Drosselvorrichtung s vom Abfluß st gegen den Druck der Feder
r entfernen, wodurch eine größere Flüssigkeitsmenge durch diesen Abfluß abläuft
und eine entsprechend geringere Menge zu der Streuvorrichtung geleitet wird. Bei
geringerem Feuchtigkeitsgrad werden die Fäden verkürzt, und die Feder r drückt das
Drosselorgan gegen den Abfluß, so daß alsdann eine geringere Menge Flüssigkeit ablaufen
kann und der Streuvorrichtung eine größere Menge zugeführt wird.
-
Soll die Vorrichtung abgestellt ' -,verden, wird der Flüssigkeitszufluß
gesperrt, der Druck auf der Membran fit fällt, während ein Teil der Flüssigkeit
durch den Abfluß m ausströmt, und wenn dieser Druck auf einen gewissen Wert gefallen
ist, z. B. der Flüssigkeitsmenge 3 in der Steigleitung d entsprechend, so wird der
Strom zu dem Motor a durch die Einwirkung der Feder unterbrochen. Es ergibt sich
also, daß die Streuvorrichtung erst dann abgestellt wird, wenn der Flüssigkeitszufluß
zu derselben aufgehört hat.
-
In gewissen Fällen kann es geeignet sein, das Feuchtigkeitsrelais
anstatt auf den Abfluß na auf die Drosselung i. einwirken zu lassen, in welchem
Falle die Zufuhr von Flüssigkeit zu der Vorrichtung direkt geregelt wird. Das Relais
muß dann auf die Drosselung f in umgekehrter Weise als auf den Abfluß m einwirken,
so daß der Zufluß bei erhöhter Feuchtigkeit verringert und bei geringerer Feuchtigkeit
erhöht wird.
-
Zur Erzielung größerer Stehkräfte bzw. größerer Empfindlichkeit in
der Regelung können anstatt der gezeigten Vorrichtung für das Ingangsetzen und Abstellen
der Streuvorrichtung sowohl als auch für die Regelung der Flüssigkeitsmenge indirekte
Regler angeordnet werden, indem der Druck in der Leitung l bzw. die Feuchtigkeit
auf Relais einwirkt, welche z. B. Druckflüssigkeit für einen Servomotor, der den
Schalter bzw. den Flüssigkeitsabfluß in. beeinflußt, direkt oder indirekt
beinflussen.
-
Anstatt einer sich drehenden Streuvorrichtung können auch solche anderer
Konstruktion angewandt werden.
-
Ebenso können mehrere Streuvorrichtungen von einer einzigen Reguliervorrichtung
betätigt werden.