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Freischwingender Plansichter mit in senkrechter Ebene ausschwingendem
Gegengewicht. Gegenstand des Hauptpatentes .1389z ist ein freischwingender Plansichter
mit einem an der Antriebswelle angreifenden, in senkrechter Ebene ausschwingbaren
Gegengewicht, dessen Antriebswelle ausschwingbar gelagert ist und dessen Siebstapel
mit Gegengewicht selbst bei wechselndem Siebstapelgewicht stets um die ideelle Trägheitsachse
umlaufen kann.
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Vorliegende Erfindung betrifft einen freischwingenden Plansichter
derselben Gattung, welcher sich von dem Plansichter des Hauptpatentes' durch eine
andere Lagerung der Antriebswelle unterscheidet.
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Beim Gegenstand des Hauptpatentes ist das Gegengewicht an zwei Zapfen
der Antriebswelle pendelnd aufgehängt, und es greift mit zwei oberhalb seiner Drehzapfen
sitzenden Zapfen in eine Glocke ein, welche ihrerseits oberhalb dieser Zapfen mit
der Siebstapeltragplatte verbunden ist. Die Verbindung zwischen dem Gegengewicht
und der Siebstapeltragplatte ist also in zwei untereinander befindliche- horizontale
Ebenen verlegt, wodurch eine ungünstige Beanspruchung der einzelnen Antriebsglieder
bedingt ist, welche durch vorliegende Erfindung beseitigt werden soll..
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Gemäß vorliegender Erfindung ist das Gegengewicht nicht mehr wie beim
Hauptpatent an der Antriebswelle, sondern an der Siebstapeltragplatte pendelnd aufgehängt.
Die Kraftübertragung zwischen der Antriebswelle und denn Gegengewicht erfolgt durch
ein Gleitstück, welches in den Tragarmen des Gegengewichtes pendelnd gelagert ist
und auf der Antriebswelle undrehbar, aber längsverschiebbar, sitzt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. r den Plansichterantrieb im Achsialschnitt, Abb. 2 eine
Seitenansicht des Plansichterantriebs in Betriebslage,
Abb.3 das
Verbindungsstück zwischen Antriebswelle und Gegengewicht in Aufsicht.
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Der den Siebstapel tragende Rahmen i ist in an sich bekannter Weise
an auf der Zeichnung nicht dargestellten Pendeln freischwingend aufgehängt. Mit
dem Rahmen ist eine zylindrische Lagerhülse 2 fest verbunden, auf welcher unter
Zwischenschaltung von zwei Kugellagern 3 ein Ring ¢ drehbar, aber unverschiebbar,
sitzt. Der Ring ¢ trägt zwei diametral einander -gegenüberliegende Lagerzapfen 5,
an denen die Tragarme 6 des Gegengewichtes 7 freischwingend aufgehängt sind.
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Unter den Lagerzapfen 5 sind diametral einander gegenüber mittels
Drehzapfen 8 zwei Lenker 9 gelagert, in denen ein Ring io mittels der zu den Drehzapfen
8 parallelen Zapfen i i drehbar aufgehängt ist. Im Ring i o ist ein Gleitstück 12
um zwei senkrecht zu den Zapfen i i gerichtete Bolzen 13 gelagert, welches mit einem
Vierkantloch auf einem Vierkant 1 4. der Antriebswelle 15 gleitet. Lenker 9, Ring
io und Gleitstück ia bilden also ein Universalgelenk.
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Die Antriebswelle 15 wird in üblicher Weise, so z. B. durch eine obere
Riemenscheibe, angetrieben und ist in einem nicht dargestellten Lager mit Kugelbewegung
aufgehängt, das beispielsweise an der Decke des den Plansichter aufnehmenden Raumes
angebracht sein kann. Die Lagerhülse - ist oben durch eine auf der Welle 15 befestigte
Scheibe 16 abgedeckt und dadurch gegen Staub u. dgl. geschützt.
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Die Wirkungsweise des geschilderten Antriebs ist folgende: . Beim
Anlaufen des Plansichters versetzt die Antriebswelle 15 vermittels ihres Vierkantes
14 und des Gleitstückes 12 sowie des Ringes 1 o und der Lenker 9 das Gegengewicht
; in. Drehung, welches mitsamt dem Ring q. um die zylindrische Lagerhülse ? umläuft.
Gleichzeitig schwingt das Gegengewicht 7 unter dem Einfluß der Fliehkraft aus, indem
es sich um die Zapfen 5 des Ringes q. dreht. Dadurch wird die zylindrische Lagerhülse
z und mit dieser der Siebstapelrahmen in entgegengesetzter Richtung ausgeschwungen.
Das Verhältnis der Hebelarme R und y ist umgekehrt proportional dem Verhältnis der
Massen von Gegengewicht und Plansichten Daher wachsen beim Ausschwenken des Gegengewichtes
sowohl der Schwingungsradius der Plansichterrnassen als auch der des Gegengewichtes
unter Einhaltung der durch das Verhält-nis der Hebelarmlängen gegebenen Proportion.
Die Antriebswelle selbst besitzt am Pla.nsichter nur eine mittelbare Lagerung durch
das Universalgelenk und kann daher, falls infolge von Gewichtsänderungen des Siebgutes
das Verhältnis der Massen von Gegengewicht und Plansichter nicht mit dem Verhältnis
der Schwingungsradien genau übereinstimmen und infolgedessen auch die Wellenachse
nicht mit der Trägheitsachse des Systems zusammenfallen sollte, außer ihrer Eigendrehung
in gleicher Weise wie beim Gegenstand des Hauptpatentes eine Schwingung auf einer
Kreisbahn ausführen, deren Radius gleich ist dem Abstand der reellen Wellenachse
von der ideellen Trägheitsachse des Systems.
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Die Verbindungsstellen zwischen dem Gegengewicht bzw. seinen Tragarmen
und dem Siebstapelrahmen, d. h. Lagerzapfen 5 und Mittelebene zwischen den Kugellagern
3, liegen in einer wagerechten Ebene, so daß keine ungünstigen Beanspruchungen auftreten
können. Diese sind außerdem noch infolge der eigenartigen Verbindung der Welle mit
den Tragaimen des Gegengewichtes ausgeschlossen. Das Universalgelenk weicht bei
allen exzentrischen Beanspruchungen aus, so däß nunmehr kurze Wellen im Gegensatz
zu den bisher erforderlichen langen Wellen benutzt werden- können. Es braucht jedoch
nicht unbedingt die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform zu. besitzen.
Die Lagerung des Ringes io mittels der Zapfen i i in den Lenkern 9 kann z. B. fehlen,
da diese bereits um die gleichachsigen Drehzapfen 8 iri den Tragarmen 6 des Gegengewichtes
schwingen.