DE328443C - Vorrichtung zur Bestimmung der Lotlinie auf bewegten Koerpern - Google Patents

Vorrichtung zur Bestimmung der Lotlinie auf bewegten Koerpern

Info

Publication number
DE328443C
DE328443C DE1912328443D DE328443DD DE328443C DE 328443 C DE328443 C DE 328443C DE 1912328443 D DE1912328443 D DE 1912328443D DE 328443D D DE328443D D DE 328443DD DE 328443 C DE328443 C DE 328443C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pendulum
plane
gyro
plumb line
auxiliary
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1912328443D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Raytheon Anschuetz GmbH
Original Assignee
Anschuetz and Co GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Anschuetz and Co GmbH filed Critical Anschuetz and Co GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE328443C publication Critical patent/DE328443C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/44Rotary gyroscopes for indicating the vertical

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Gyroscopes (AREA)

Description

  • Vorrichtung zur Bestimmung der Lotlinie auf bewegten Körpern. Es ist häufig von Bedeutung, auf bewegten Körpern, besonders auf Schiffen, den Winkel zu messen, welchen die Körper jeweils gegen die Lotlinie einnehmen. Das einfache Pendel ist hierfür nicht geeignet, da es durch die auftretenden Beschleunigungsdrücke in Schwingungen versetzt wird. Je größer die Eigenschwingungszeit des Pendels ist, desto ruhiger wird es bleiben. Als Idealfall ist anzustteben, daß alle Beschleunigungsdrücke während einer einzigen Pendelschwingung sich gegenseitig aufheben. Die erforderliche lange Schwingungszeit des Pendels erreicht man am besten durch Einbau eines oder mehrerer Kreisel in dasselbe. Derartige- Anordnungen sind bereits bekannt, sie sollen im nachstehenden als »Kreiselpendel« bezeichnet werden.
  • Das Wesentliche eines Kreiselpendels besteht aus der Verbindung eines Pendels, das in einer Ebene schwingen -kann, mit einem Kreisel, dessen Achse in der Normallage zwar senkrecht steht, jedoch senkrecht zur Pendelebene schwingen kann. Die vorliegende Erfindung .bezweckt nun, zur Bestimmung der Lotlinie die Schwingungen eines solchen Kreiselpendels zu dämpfen, ohne daß hierdurch die Reibung der Aufhängung des Pendels erhöht wird. - Eine erhöhte Reibung an dieser Stelle würde nämlich bei Bewegungen des Trägers Rückwirkungen auf das Pendel ausüben. Nach der Erfindung werden durch ein Hilfspendel, dessen Schwingungsebene senkrecht zu derjenigen des Kreiselpendels verläuft, je nach der Winkelstellung des Kreisels in der zur Pendelebene senkrechten Ebene äußere Kräfte eingeschaltet; die ein die Dämpfung des Kreiselpendels herbeiführendes Drehmoment in der Pendelebene zur Wirkung -bringen.
  • Es ist schon früher, beispielsweise in den Patentschriften z87zo4 und 236zoo vorgeschlagen worden, Veränderungen der Winkelstellung- einer Kreiselachse zur Auslösung äußere Drehmomente zu verwenden. Beide Vorschläge bezwecken jedoch nicht, wie die vorstehende Erfindung, die Bestimmung der Lotlinie. Infolgedessen ist die Kreiselanordnung auch bei der neuen Erfindung vollkommen anders aufgebaut, wie sich aus folgender Betrachtung ergibt: -Nach der Erfindung ist ein Pendel angeordnet, in das ein Kreisel eingebaut ist, der seinerseits in der zu der Pendelebene senkrechten Ebene Winkelausschläge machen kann. In die Ruhelage, d. h. in die Läge mit senkrechter Kreiselach%e, wird der Kreisel durch äußere Kräfte (am einfachsten durch die Schwerkraft) zurückgeführt, wenn der Kreisel stillsteht. Läuft der Kreisel, so beschreibt, seine Achse einen Präzisionskegel um seine Gleichgewichtslage, wenn diese gestört wurde. Dabei ist stets der Ausschlag in der einen Ebene proportional der Präzessionsgeschwindigkeit in der dazu senkrechten Ebene. Weiter ist dann der als Hilfspendel bezeichnete Körper vorgesehen, der unabhängig vom Kreiselpendel seine Winkelbewegungen ausführen kann und - ebenfalls durch irgendwelche äußeren Kräfte; am einfachstendurch die Schwerkraft, in seiner Ruhelage, -am besten in der Lotlinie, gehalten wird.
  • Der Unterschied der Winkelstellung zwischen dem Hilfspendel und der Kreiselachse setzt das Drehmoment um die Drehzapfen des Hauptpendels in Tätigkeit. Bei nicht laufendem Kreisel soll nun die Einstellung des Hilfspendels gegenüber dem* Kreisel in der zum Hauptpendel senkrechten Ebene durch die einstehlende Kraft, z. B. die Schwerkraft, so. erfolgen, daß kein Drehmoment um die Achse des Hauptpendels zur Wirkung kommt. Läuft aber der Kreisel, so wird der Unterschied in der Winkelstellung zwischen Hilfspendel und Kreiselachse nach den Kreiselgesetzen direkt proportional der Geschwindigkeit, mit der das Hauptpendel im Raume schwingt; damit ist aber die Möglichkeit gegeben, ein am besten ebenfalls dem Ausschlagwinkel und damit der Geschwindigkeit des Hauptpendels proportionales Drehmoment um die Aufhängezapfen -des Hauptpendels zur Geltung zu bringen, das der Schwingungsbewegung entgegengerichtet ist und so die Schwingungen dämpft. Hat also das Hauptpendel einen äußeren Anstoß erhalten, so wird seine Bewegung durch die beschriebene Anordnung in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder zur Ruhe gebracht.- Es hängt von der Stärke der zur Wirkung gebrachten Drehmomente ab, ob periodische oder aperiodische Einstellung erfolgt.
  • Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. r ein Kreiselpendel imDurchschnitt nach Linie x der Fig. 3, Fig. 2 die Seitenansicht. desselben, Fig. 3 die Draufsicht, und Fig. q. stellt schematisch den Stromverlauf dar.
  • Um die Zapfen a, al drehbar gelagert ist der Ring A, der seinerseits in den Zapfen b, b1 (Fig. 2) drehbar den Rahmen B trägt, mit diesem Rahmen B sind die Lager des Kreisels G starr verbunden, der durch den Elektromotor D angetrieben wird. Da der Schwerpunkt sämtlicher Teile unter der Verbindungslinie a, a1 liegt, stellen die Teile 'A, B, C, D ein Kreiselpenfllel der oben erwähnten Art dar. Der Rahmen B trägt ferner mittels der Zapfen e, e1 einen Bügel mit Gewicht E, der als Hilfspendel bezeichnet werden soll, da er wie ein gewöhnliches Pendel um die Zapfen e, e1 schwingen kann. Ferner befinden sich am untern Ende des Rahmens B Kontaktknöpfe F, auf denen zwei am Hilfspendel E befestigte Kontaktfedern f schleifen. Sobald das Pendel B ausschlägt, schickt es in den Motor G einen Strom, dessen Stärke und Richtung, je nach der Größe und Richtung der Verschiebung der beiden Pendel zueinander, verschieden ist, Der Motor G übt ein Drehmoment um die Zapfen ä, ci,, aus, dessen Richtung so gewählt ist, daß die dadurch entstehende Präzessionsbewegung des Kreisels dessen Achse in der Pendelebene wieder in die Senkrechte zurückführt.
  • Da die Schwingungsebene des Hilfspendels senkrecht zu der des Kreiselpendels liegt, wird das Hilfspendel von den Schwingungen des Kreiselpendels nicht beeinflußt. Zwar erfährt es durch die senkrecht zur Schwingungsebene des Kreiselpendels erfolgenden Schwingungen des Schiffskörpers Beschleunigungsdrücke in seinen Lagern und kann daher senkrecht zur Ebene des Kreiselpendels in Schwingungen geraten. Da diese Schwingungen aber sehr schnell erfolgen, hebt sich ihre Wirkung auf das Kreiselpendel wieder auf. Die Ausschläge des Kreisels können daher mittels des Hilfspendels #E gemessen werden.
  • Wie aus Fig.4 ersichtlich, ist die Schaltung so getroffen, daß die eine Bürste des Motors G mit dem neutralen Punkt eines zwischen die Außenleiter dauernd eingeschalteten Widerstandes I und die andere Bürste mit den Federn f verbunden ist. Die Kontakte F der einen Seite sind mit -i-, die der andern Seite mit - verbunden. Die Feldwicklung des Motors G wird unmittelbar aus der Leitung erregt.
  • Die Wirkungsweise beruht darauf, daß beim. Eintritt von Winkeländerungen der Kreiselachse gegen die Mittellage des Hilfspendels ein Drehmoment auf die Zapfen des Kreiselpendels a, a1 zur Wirkung gebracht wird. Dabei ist als idealer Fall anzusehen, daß Proportionalität zwischen dem Ausschlagwinkel der Kreiselachse zur Lotlinie um die Zapfen b, b1 und dem eingeschalteten Drehmoment besteht.
  • Es hängt von der gefordefteri Genauigkeit ab, wie weit man sich diesem: Idealfall nähert. In der Praxis wird es häufig genügen, daß das Hilfspendel auf jeder Seite nur einen Kontakt schließt und dadurch ein genügend starkes Drehmoment zur Rückstellung des Kreisels ausgelöst. wird: Ebensogut wie elektrische Kräfte könnten auch andere äußere Kräfte durch das Hilfspendel ausgelöst werden. Das Pendel könnte z. B. Luftstrahlen drosseln oder öffnen, deren Aktion oder Reaktion die richtigen Drehmomente hervorbringt. Ferner könnten magnetische Kräfte oder. elektrische Wirbelströme zur Ausübung des Drehmomentes verwandt werden.
  • Es ergibt sich aus der Konstruktion, daß durch die .vorliegende Anordnung die Lotlinie in nur einer Ebene gemessen wird; nämlich um die Zapfen a, a1. Wünscht man die Richtung der Lotlinie.auch mit Bezüg auf die um go° verdrehte Ebene zu erhalten, so ist eine zweite gleiche Vorrichtung um go° versetzt aufzustellen.
  • Die beschriebene Anordnung ermöglicht es, an den Zapfen a, a1 einen gewissen Betrag von Arbeit abzunehmen, der z. B: zum Betätigen von Regelungsorganen verwendet werden kann, ohne daß hierdurch die Ruhe des Hauptpendels wesentlich gestört wird. Denn sobald infolge der Arbeitsleistung um die Zapfen a, a1 der Kreisel um die Zapfen b, b1 einen Ausschlag macht, wird von dem Hilfspendel E ein äußeres Drehmoment eingeschaltet, das dem um die Zapfen a, al wirkenden Arbeitsmoment .entgegenwirkt und so den Hauptanteil der entnommenen Arbeit liefert und den Kreisel hiervon entlastet. Es kann in einem solchen Falle das Kreiselpendel zu einem verhältnismäßig kleinen Apparat werden, während z. B. ein von ihm gesteuerter Motor große Leistungen -haben kann. In einem solchen Falle wird die vorliegende Erfindung zu einem Regler, der einen Motor steuert und die Ungleichheiten des Motorganges durch sein Stabilitätsmoment größtenteils ausgleicht. Eine solche Anordnung würde ebenfalls in den Rahmen der Erfindung fallen. . .

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur- Bestimmung der Lotlini-e auf bewegten Körpern, bestehend aus einem Pendel, in dem ein Kreisel so gelagert ist, daß seine in der Ruhelage senkrechte Achse senkrecht zur Pendelebene schwingen kann (Kreiselpendel), gekennzeichnet durch ein Hilfspendel, dessen. Schwingungsebene senkrecht zu derjenigen des Kreiselpendels verläuft, und das bei Winkeländerungen der Kreiselachse gegen seine Mittellage mittel- oder unmittelbar äußere Drehmomente einschaltet, die um die Schwingungsächse des Kreiselpendels der jeweiligen Schwingungsrichtung entgegenwirken und dadurch seine Schwingungen dämpfen.
DE1912328443D 1912-05-23 1912-05-23 Vorrichtung zur Bestimmung der Lotlinie auf bewegten Koerpern Expired DE328443C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE328443T 1912-05-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE328443C true DE328443C (de) 1920-10-29

Family

ID=6186009

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1912328443D Expired DE328443C (de) 1912-05-23 1912-05-23 Vorrichtung zur Bestimmung der Lotlinie auf bewegten Koerpern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE328443C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE915748C (de) * 1942-04-17 1954-07-29 Bendix Aviat Corp Wendegeschwindigkeitsanzeiger

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE915748C (de) * 1942-04-17 1954-07-29 Bendix Aviat Corp Wendegeschwindigkeitsanzeiger

Similar Documents

Publication Publication Date Title
WO1982002766A1 (en) Gyroscopic compass
DE2849633C2 (de) Vorrichtung zum Messen von Azimut und Neigung eines Bohrlochs
DE2730616C2 (de) Nordsuchende und kurshaltende Kreiselvorrichtung
DE328443C (de) Vorrichtung zur Bestimmung der Lotlinie auf bewegten Koerpern
DE2725272A1 (de) Vorrichtung zum auswuchten von drehkoerpern
DE938935C (de) Kreiselkompass
DE3223403C2 (de) Kreisel-Kraftmeßzelle
DE544947C (de) Einrichtung zur gedaempften Stabilisierung von Koerpern, z. B. von Luft- und Wasserfahrzeugen
DE744161C (de) Gefesselter Kreisel zur Ermittlung der Winkelbeschleunigung
DE1089574B (de) Winkelbeschleunigungsmesser
DE724238C (de) Vorrichtung zum selbsttaetigen Anzeigen der metazentrischen Hoehe von Schiffen
DE811875C (de) Federwaage
DE274978C (de)
DE498083C (de) Beschleunigungsmesser
DE364624C (de) Einrichtung zum Festlegen einer Bezugsrichtung auf einem beweglichen Traeger
DE729784C (de) Selbststeuereinrichtung fuer Luftfahrzeuge
DE1494502U (de)
CH685263A5 (de) Bandgehängter Meridiankreisel.
DE397000C (de) Auswuchtvorrichtung
DE740729C (de) Vorrichtung fuer zwangslaeufige UEbertragung von Teildrehungen an Stellwerksorganen
DE750176C (de) Kreisel, insbesondere fuer Selbststeuerung von Luftfahrzeugen
DE257530C (de)
DE388500C (de) Freischwingender Vierfachplansichter
DE436741C (de) Freischwingender Plansichter mit in senkrechter Ebene ausschwingendem Gegengewicht
DE389935C (de) Vorrichtung zum dynamischen Auswuchten eines Umlaufkoerpers