DE436715C - Vorrichtung zum Kuehlen von Werkzeugen - Google Patents

Description

DEUTSGHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. NOVEMBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

■Jill 436715 KLASSE 49 a GRUPPE

(R 624QI

£)r.»3«8· E. Rumpier in Berlin.

Vorrichtung zum Kühlen von Werkzeugen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. November 1924 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen von Werkzeugen o. dgl.

Beim Arbeiten tritt bekanntlich eine sehr schnelle und hohe Erwärmung des Werkzeuges ein, die eine gewisse Arbeitsgeschwindigkeit nicht zu überschreiten gestattet. Die bisherige Methode, die Werkzeuge mit Hilfe von Seifenwasser, öl o. dgl. zu kühlen, brachte nur eine ungenügende Kühlung, die eine Leistungssteigerung der Arbeitsmittel kaum gestattete.

Die Erfindung setzt sich daher zur Aufgabe, eine wirksamere Kühlung des Werkzeuges herbeizuführen. Es ist zu diesem

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Zwecke bereits vorgeschlagen worden, den Stahl mit gut leitendem Metall, wie Kupfer, Silber o. dgl., an der Rückseite des Werkzeuges zu verbinden oder aber das Werkzeug zu durchbohren und in die Bohrung einen Docht o. dgl. zu legen, der aus einem Kühlmittelbehälter Flüssigkeit (Spiritus, Äther o. dgl.) aufsaugt.

Demgegenüber besteht die Erfindung darin, ίο daß das Werkzeug mit einer allseitig geschlossenen, mit Kühlritroen oder sonstigen Einrichtungen zur Erzielung einer großen Oberfläche ausgestatteten Röhre ausgerüstet ist, die im Innern mit einer leicht I verdunstbaren, dadurch umlaufenden Flüssigkeit teilweise gefüllt ist. '

Durch die Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß jede Temperaturverringerung des Kühlmittels auf dem Wege von der Wärmequelle zu den Kühlflächen vermieden ist, so daß zur Wärmeabgabe an die Kühlfläche das | volle Tenroeraturgefälle zur Verfügung steht, während bei dem Bekannten ein erheblicher Temperaturunterschied zwischen der Stelle der Wärmeaufnahme und der Stelle der Wärmeabgabe vorhanden ist, der die Kühlwirkung mindert.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Abb. I zeigt einen Längsschnitt durch einen Werkzeughalter mit der Anordnung gemäß der Erfindung, Abb. 2 einen Querschnitt und Abb. 3 eine besondere Ausführungsform.

Das Werkzeug α ist mit einer allseitig geschlossenen Röhre b versehen, die in ihrem Oberteil Kühlrippen c besitzt. Die Verbindung der Teile α und b kann durch Löten, Schrauben, Vernieten oder in sonstiger zweckentsprechender Weise erfolgen, derartig, daß ein guter Wärmeübergang vom Stahl auf die Röhre gesichert ist. Sie kann auch eine leicht lösbare sein, beispielsweise durch schwalbenschwanzartige Ausbildung., oder durch Klemmen. Die Vereinigung muß naturgemäß - so erfolgen, daß die Güte des Stahles nicht herabgemindert wird. Versuche an gehärteten Werkzeugstählen und Schnellschnittstählen haben ergeben, daß das Auflöten eines Messingrohres leicht möglich" ist, ohne die Eigenschaf ten■ des·:· Stahles ·■- im geringsten zu verändern. Die Röhre b besitzt vorzugsweise ein hohes Wärmeleitungsvermögen, um einen schnellen Wärmeaustausch herbeizuführen. Je näher ihr unteres Ende der Arbeitsfläche d des Stahles sich befindet, um so schneller und wirksamer wird der Wärmeaustausch erfolgen.

Die Röhre b kann jede beliebige Gestalt haben; sie kann glatt, gebogen, spiralförmig oder in sonstiger Weise ausgebildet sein.

Die Kühlflächen c können ebenfalls beliebige Gestalt haben, beispielsweise gewellt sein, um eine große' Oberfläche zu erzielen. Sie können sowohl an der Stelle der Röhre b angebracht sein, an der die Wärmeabgabe an die Außenwelt erfolgt, als auch an der Stelle, an der die Wärmeaufnahme erfolgt.

Bei der Wahl der Kühlflüssigkeit im Innern der Röhre ist darauf „Rücksicht zu nehmen, für welche Zwecke das mit der Röhre auszurüstende Werkzeug bestimmt ist. Durch diese Wahl, gegebenenfalls auch durch Auswechselbarkeit der Kühlröhre, ist eine leichte Anoassung an den Verwendungszweck des Stahles ermöglicht.

Die Erfindung gestattet sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeiten, so daß die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Werkzeugstahles erheblich gesteigert wird.

Die Erfindung kann auch in der Weise durchgebildet sein, daß der Stahl selbst zur Aufnahme des Verdunstungsmittels ausgebildet ist.

Claims (3)

Patent-Ansprüche: 8s

1. Vorrichtung zum Kühlen von Werkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug mit einer allseitig geschlossenen, mit Kühlripoen oder sonstigen Einrichtungen zur Erzielung einer großen Oberfläche versehenen Röhre ausgestattet ist, die im Innern mit einer leicht verdunstbaren, dadurch umlaufenden Flüssigkeit teilweise gefüllt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das- Werkzeug (a) mit der Kühlröhre (&) auswechselbar verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch -gekennzeichnet, daß das Werkzeug (α) selbst - zur Aufnahme des Verdunstungsmittels ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin. Gedruckt in der reichsdruckerei.