DE436662C

DE436662C - Kugelventil an Behaeltern fuer Fluessigkeiten verschiedenen spezifischen Gewichts

Info

Publication number: DE436662C
Application number: DEW71769D
Authority: DE
Original assignee: WERNER HANDELSGESELLSCHAFT
Current assignee: WERNER HANDELSGESELLSCHAFT
Priority date: 1926-02-16
Filing date: 1926-02-16
Publication date: 1926-11-06

Description

Die Erfindung betrifft ein Kugelventil an Behältern für Flüssigkeiten verschiedenen spezifischen Gewichts. Bei solchen Behältern, z. B. Behältern für feuergefährliche Flüssigkeiten, wo letztere unter dem Druck einer anderen spezifisch schwereren Flüssigkeit, z. B. Wasser, stehen, werden Kugeln als Ventilkörper verwendet, welche ein spezifisch schwereres Gewicht als die feuergefährliche

ίο Flüssigkeit und ein spezifisch leichteres Gewicht als die andere Flüssigkeit aufweisen. Diese Kugeln dienen dazu, beim Einfüllen der feuergefährlichen Flüssigkeit die Wasserleitung abzusperren, wenn die feuergefährliche

.15 Flüssigkeit vollständig den Behälter gefüllt hat, so daß ein Übertritt der feuergefährlichen Flüssigkeit in die Wasserleitung verhindert wird. Letztere ist dabei meist so angeordnet, daß sie bei der Entnahme der feuergefähr-

so liehen Flüssigkeit aus dem Behälter als Wasserzuflußleitung und beim Auffüllen des Behälters mit feuergefährlicher Flüssigkeit als Wasserabflußleitung dient. Bei einem Kugelventil gewöhnlicher Bauart, bei der die Kugel in einem Ventilkörper über dem Ventilsitz gehalten wird, wird während des Füllens des Behälters mit feuergefährlicher Flüssigkeit infolge der Bewegung des durch den Ventilsitz nach außen strömenden Wassers die Kugel trotz ihres spezifisch geringeren Gewichts stoßweise immer wieder auf den Ventilsitz aufgeschleudert, erzeugt dadurch großen Verschleiß desselben oder ruft eine "Beschädigung der Oberfläche der Kugel hervor und bewirkt durch das fortwährende Schließen eine Verzögerung beim Einfüllen der feuergefährlichen Flüssigkeit. Um diese Nachteile zu beseitigen; ist bereits vorgeschlagen worden, durch ein besonders gebautes Ventilgehäuse beim Ausfluß des Wassers den Strömungsdruck auf der Ober- und Unterseite der Kugel verschieden zu gestalten und

430662

so die Kugel während des Ausfließens des Wassers von ihrem Sitz fernzuhalten. Die Vorrichtung hierzu ist aber kompliziert, infolge der Anordnung feinmaschiger Teile ferner der Gefahr des Verschmutzens und Verstopfens durch Rückstände in der feuergefährlichen Flüssigkeit ausgesetzt.

Die Erfindung überwindet die genannten Nachteile durch besonders einfache Mittel, ίο deren Wirksamkeit auch durch Rückstände in der feuergefährlichen Flüssigkeit oder sonstige Ursachen nicht gestört werden kann.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und es stellt dar:

Abb. ι eine Seitenansicht eines Behälters zur Lagerung einer feuergefährlichen Flüssigkeit, teilweise geschnitten, mit dem Erfindungsgegenstand,

Abb. 2 eine Seitenansicht des Erfindungsgegenstandes in größerem Maßstabe, teilweise geschnitten,

Abb. β eine Seitenansicht eines Behälters zur Lagerung einer feuergefährlichen Flüssigkeit mit einer etwas anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, teilweise geschnitten.

Bei einem solchen Behälter a, bei welchem eine feuergefährliche Flüssigkeit unter dem Druck einer spezifisch schwereren Flüssigkeit, z. B. Wasser, steht, münden in diesen Behälter eine Leitung b für die feuergefährliche Flüssigkeit und eine Leitung c für das Wasser. Letztere reicht bis auf den Grund des· Behälters, und an ihrem Ünterende ist ein Siphonstück d niit einem Ventilsitz e für eine Kugel / als Abschlußorgan angebracht.

Erfindungsgemäß ist über dem Ventilsitz c eine Führungsbahn, ein Kugelkäfig o. dgl. angebracht, welche beim Steigen der Kugel durch das steigende Wasser in dem Behälter die Kugel nach der Seite von dem Ventilsitz e fortbewegt und in dieser seitlichen Lage auch beim Füllen des Behälters mit der feuergefährlichen Flüssigkeit bis zum Schluß des Füllvorganges festhält. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist ein Kugelkäfig mit einer Reihe von seitlich abgebogenen Stangen g verwendet. Diese sind am einen Ende in einer vollen Platte /; und am anderen Ende in einer ringförmigen Platte i befestigt. Letztere kann dabei gleichzeitig zur Lagerung und Befestigung des eigentlichen Ventilsitzes, z, B. e.iner Ledeiv oder Gummischeibe, dienen. Es ist ohne weiteres zu ersehen, daß beim Füllen des Behälters mit der feuergefährlichen Flüssigkeit das Wasser frei durch den Ventilsitz e und das Rohr c ausströmen kann, ohne dabei durch seine Strömungsgeschwindigkeit die Kugel f so zu beeinflussen, daß sie auf den Ventilsitz e aufgeschleudert wird. Erst wenn der Füllvorgang vollständig beendigt, der Behälter α also vollständig mit der feuergefährlichen Flüssigkeit gefüllt ist, setzt sich die Kugel f auf den Ventilsitz e und verhindert das Übertreten der feuergefährlichen Flüssigkeit in die Leitung c.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 ist an der Mündungsstelle der Leitung b für die feuergefährliche Flüssigkeit ebenfalls ein Ventilsitz k für die Kugel / angeordnet imd der Kugelkäfig §" durch ein entsprechendes Stück / bis zu diesem Ventilsitz k verlängert. Mit der Ausgabe der feuergefährlichen Flüssigkeit aus dem Behälter steigt die Kugel / in den Teil Z des Kugelkäfigs, um am Ende des Entleerungsvorgan^es sich auf den Ventilsitz k aufzusetzen und das Eindringen des Wassers in die Leitung für die feuergefährliche Flüssigkeit zu verhindern.

Auf der rechten Seite der Abb. 3 ist durch den Teil w in strichpunktierter Lage die Führung des Kugelkäfigs angedeutet, wenn es sich um einen Behälter handelt, bei dem die Leitung für die feuergefährliche Flüssigkeit und die Wasserleitung unmittelbar nebeneinander in den Behälter münden.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Kugelventil an Behältern für Flüssig- 9<> keiten verschiedenen spezifischen Gewichts, z. B. für eine feuergefährliche Flüssigkeit und Wasser, mit einer Kugel von spezifisch schwererem Gewicht als die feuergefährliche Flüssigkeit und spezifisch leichterem Gewicht als das Wasser, gekennzeichnet durch eine Führungsbahn, e'nen Kugelkäfig o. dgl. für die Kugel, durch welche letztere beim Steigen nach der Seite von dem Ventilsitz fortbewegt und in dieser seitlichen Lage auch beim Füllen des Behälters mit der feuergefähr^ liehen Flüssigkeit bis zum Schluß des Füllvorganges festgehalten wird.

2. Kugelventil nach Anspruch 1, da,-durch gekennzeichnet, daß an der Mündungsstelle der Leitung für die feuergefährliche Flüssigkeit in dem Behälter ebenfalls ■ ein Ventilsitz vorgesehen und durch eine Verlängerung der Führungs-

. bahn oder des. Kugelkäfigs mit dejrn Ventilsitz an der Wasserleitung verbunden ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.