DE435391C

DE435391C - Walzgeruest

Info

Publication number: DE435391C
Application number: DEK97317D
Authority: DE
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1925-12-31
Filing date: 1926-01-01
Publication date: 1926-10-11

Description

Walzgerüst. Die Erfindung bezieht sich auf Walzgerüste. Für den Walzvorgang bedeutet bekanntlich der Walzenwechsel, der durch Änderung des Walzprogramms oder Nachdrehen von verschlissenen Kalibern bedingt ist, eine besonders unangenehme und zeitraubende Unterbrechung.
Zur Beseitigung dieses Übelstandes ist man dazu übergegangen, die ganzen Walzgerüste auszuwechseln, um .auf diese Weise die zeitraubende Arbeit des Einbaues der Walzen in die Ständer vorher ausführen und somit die Betriebsunterbrechung verkürzen zu können. Hiermit ist jedoch der Nachteil verbunden, daß die Walzenständer doppelt vorhanden sein müssen und zum Auswechseln der schweren Gerüste nur entsprechend schwere Hebezeuge verwendet werden können. Bei einem bekannten Walzgerüst wird ein schneller Walzenwechsel durch Benutzung. eines sogenannten Walzenwechselrahmens erreicht. Dieser alle Walzen enthaltende Rahmen wird nach Abnahme der Kappe von oben in den Walzenständer eingeführt und zwecks Auswechselns der Walzen mit dem ganzen Walzensatz herausgezogen und durch einen anderen mit fair den weiteren Walzvorgang eingebauten Walzen versehenen Rahmen ersetzt. Bei diesem Walzgerüst ist, von der Oberwalze abgesehen, das Auswechseln einzelner Walzen für sich, wie es z. B. bei Walzenbruch oder, wenn Rollenlager eingebaut sind, zum Auswechseln oder Nachsehen dieser Rollenlager erwünscht ist, nicht möglich. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Walzenständer erheblich breiter ausfallen. Diese breiten Ständer sind hinderlich, insbesondere bei Feineisen- und Drahtwalzwerken, wo der Arbeiter die Stäbe von einem Gerüst zum andern von Hand umführen muß.
Gemäß der Erfindung soll nun ein schnelles Auswechseln der Walzen, und zwar auch jeder einzelnen Walze, unter Vermeidung der vorerwähnten Nachteile dadurch erreicht werden, daß der eine Seitenteil der Walzenständer mit oder ohne Kopfteil abnehmbar oder abklappbar am Walzenständer angeordnet ist.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i die Seitenansicht eines Triowalzgerüstes und Abb. 2 eine andere Ausführungsform eines Walzenständers in gleicher Ansicht.
Die Walzen ruhen, wie üblich, in zwei Walzenständern i. ;Gemäß Al>I. i hängen -die Einbaustücke der Oberwalze 2 bei jedem der Ständer am Kopfteil 3 ; die Einbaustücke der Mittelwalze 4. sind -mit .den Seitenteilen 5, 6 der Ständer verbunden, «nährend die Einbaustücke der (.@nterwalze 7 auf dem Fußteil 8 der Ständer aufliegen. Zur Verbindung des Einbaustücks der 'Ober«-glze 2 mit dem Kopfteil 3 dienen Hängeschrauben g. Die Einbaustücke der Mittelwalze 4 sind -mit den Seitenteilen ;, 6, z. B. durch Keile r o, i o', lösbar verbunden. Das Einbaustück der Unterwalze 7 ruht auf einem verschiebbar angeordneten Keilstück ii. Von den Seitenteilen bildet der eine, z. B. 6, einen besonderen Teil und ist mit seinem Walzenständer, z. $. am Fußstück 8, bei 1q. gelenkig verbunden. Sein freies Ende ist mit dem Kopfteil 3 durch Klappschrauben 12 verbunden. Nach Lösen und Umlegen der Klappschrau-. ben 12 und nach Lösen der Keilverbindung io' kann das Seitenstück 6 umgelegt werden (siehe strichpunktierte Stellung). Die Einbaustücke der Mittelwalze hängen dann am Seitenteil s. Die Walzarmatur ist je zur Hälfte an einem der Seitenteile 5, 6 angeordnet; die eine Hälfte der Armatur wird sornit beim Umlegen des Seitenteiles 6 von den Walzen entfernt.
Nach Umlegen des Seitenteiles 6 kann jede einzelne Walze für sich ausgebaut und durch eine andere ersetzt werden, und zwar in kürzester Zeit. Da das Aus- und Einbauen von der Seite aus erfolgt, so kann die am Seitenteil 5 angeordnete Armaturhälfte unverändert in ihrer Stellung bleiben. Die umlegbaren Seitenteile der beiden Ständer können durch Traversen oder Anker starr miteinander verbunden werden.
Bei dem in Abb. z dargestellten Ständer besteht der umlegbare Seitenteil mit dem Kopfteil aus einem Stück. Bei dieser Ausführung wird also der Kopfteil samt Walze mit dem Seitenteil umgelegt.
Der Schwenkpunkt des abklappbaren Seitenteils kann auch an eine andere Stelle des Ständers, z. B. an eine der oberen Ecken, verlegt werden; anstatt den einen Seitenteil gelenkig mit dem Ständer zu verbinden, kann man ihn auch abnehmbar anordnen. Ebenso ist es möglich, alle Walzeneinbaustücke mit dem abnehmbaren oder abklappbaren Seitenteil zu verbinden, so daß der ganze Walzensatz beim Umlegen oder Abklappen des Seitenteiles mitgenommen wird.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: i. Walzgerüst, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Seitenteil (6) jedes Wal-.zexistäizders mit dem Kopfteil oder ohne diesen abnehmbar oder abklappbar am Walzenständer angeordnet ist. z. Walzgerüst nach Anspruch i, dadtircli gelcexrüzeiclrtet, däß der eine Seitenteil (6) um eine am Fußteil (8) des Walzenständers vorgesehene Schwenkachse umlegbar ist.