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Herstellung komplexe Kolybdänverbindungen enthaltender Lacke Es ist
bekannt, basische Farbstoffe, die auch saure Gruppen enthalten können, durch Behandlung
mit Phosphorwolframsäure, Phosphormolybdänsäure, Phosphorwolframmolybdänsäure und
ähnlichen komplexen Säuren in Lacke überzuführen, die erheblich lichtechter sind
als die durch Tannin gefällten Lacke.
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Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung molybdänsäurehaltiger Lacke
der genannten Art vorteilhaft in der Weise erfolgen kann, daß man den Farbstoff
mit Lösungen der zur Bildung komplexer Molybdänverbindungen befähigten Stoffe gleichzeitig
oder nacheinander behandelt. . Man erhält auf diese Weise, ohne daß man komplexe
Molybdänverbindungen für sich herstellen muß, Lacke von mindestens gleicher Lichtechtheit
wie -mit fertigen komplexen Molybdänverbihdungen.
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Zur Herstellung der Lacke kann man z. B. so verfahren, daß man zu
einer ein geeignetes Substrat enthaltenden Lösung eines basischen Farbstoffs Lösungen
von Natriumphosphat und Ammoniummolybdat einzeln oder in Mischung miteinander zugibt
und zweckmäßig ansäuert.
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Man kann die Arbeitsweise in der verschiedensten Weise abändern; z.
B. kann man einen basischen Farbstoff zunächst teilweise mit einer komplexen Säure,
z. B. Phosphorwolframsäure, Antimonwolfräinsäure usw., ausfällen und danach die
Fällung durch Zugabe der zur Bildung komplexer Molybdänverbindungen befähigten Verbindungen
zu Ende führen. Man kann auch fertige Lacke, die einen zur Komplexbildung befähigten
Bestandteil enthalten, z. B. Phosphors.äure-Türkischrotöl-Lacke oder Phosphorwolframsäurelacke,
nachträglich mit Molybdänverbindungen oder von solchen Bestandteilen freie Lacke
nachträglich mit Molybdaten und Komplexbildnern behandeln, wobei komplexe Molybdänverbindungen
enthaltende Lacke entstehen. In allen diesen Fällen erhält man Lacke, die sich durch
besondere Lichtechtheit auszeichnen.
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Man hat bereits Farblacke hergestellt, indem man lösliche Wolframverbindungen
und lösliche Phosphorverbindungen in Gegenwart von Säuren, wie Essigsäure, auf fällbare
Stoffe einwirken ließ. Die aus basischen Farbstoffen durch Einwirkung von Verbindungen,
welche zur Bildung komplexer Molybdänverbindungen befähigt sind, erhältlichen Farblacke
zeichnen sich gegenüber den nach dem bekanntenVerfahren hergestellten W olframlacken
durch wesentlich höhere Lichtechtheit aus.
Beispiel 2o Teile Schwerspat
werden mit io Teilen schwefelsaurer Tonerde ( iä °:ö Ah O,3), gelöst in ioo Teilen
Wasser, angeteigt und nacheinander mit 5 Teilen calcinierter Soda in 5o Teilen Wasser
und i 2 Teilen kristallisiertem Chlorbarium, in 12o Teilen Wasser gelöst, versetzt.
Das so erhaltene Substrat aus Schwerspat und Tonerdehydrat+ Blancfixe wird in der
üblichen Weise durch mehrmaliges Auffüllen mit Wasser ausgewaschen. Zu diesem Substrat
fügt man die Lösung von i Teil hiethylviolett B extra in ioo Teilen Wasser und fällt
durch Zusatz von 2 Teilen Ammoniummolybdat, i : io in Wasser gelöst, und o,5 Teilen
Natriumphosphat, i : io in Wasser gelöst, den Farblack aus. Zweckmäßig säuert man
zum Schluß mit 2 Teilen Salzsäure von 2o° B6, i : i mit Wasser verdünnt, an. Der
Farblack wird hierauf in der üblichen Weise fertiggestellt.
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An Stelle von Ammoniummolybdat können andere Molybdänsalze, wie Natriummolybdat,
treten; ebenso kann die Molybdänsalzlösung mit der Natriumphosphatlösung und Salzsäure
zuerst für sich gemischt werden und mit dieser Mischung dann die Fällung des Lackes
bewirkt werden; die in dem Beispiel genannten Mengenverhältnisse, insbesondere auch
zwischen Molybdänsalz und Natriumphosphat, können in weiten Grenzen variiert werden.
Beispiel i Man erzeugt zunächst einen Phosphorsäure-Türkischrotöl-Methylviolett-Lack,
indem man 2o Teile Schwerspat mit io Teilen Natriumpsosphat, i : io inWasser gelöst,
und 2,5 Teilen calcinierter Soda, i : io gelöst, anteigt, hierzu eine Mischung aus
io Teilen schwefelsaurer Tonerde, i : i o gelöst, und o, 5 Teilen Methylviolett
B extra, i : ioo gelöst, zufügt und die entstandene Fällung durch Zugabe von 12
Teilen Chlorbarium, i : io gelöst, und i,5 Teilen Türkischrotöl F, i : io gelöst,
vervollständigt.
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Der so hergestellte lichtunechte Farblack wird durch Behandeln mit
einer Lösung von 2 Teilen Ammoniummolybdat in 2o Teilen Wasser in einen lichtbeständigen
Farblack übergeführt.
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An Stelle von Ammoniummolybdat lassen sich auch andere Molybdänsalze
verwenden.