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Verfahren zur Herstellung von Farblacken.
Es ist bekannt. dass man Farblack von vorzüglichen Echtheitseigenschaften erhält, wenn man basische Farbstoffe, die auch saure Gruppen enthalten können, mit komplexen Säuren,
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deren Salzen, behandelt. Man kann auch derartige Farblack erzeugen, indem man auf die genannten Farbstoffe statt der fertigen komplexen Säuren die zur Bildung der komplexen Säuren befähigten Stoffe gleichzeitig oder nacheinander einwirken lässt.
Es wurde nun gefunden, dass man zu Farblacken von noch besseren Echtheitseigen- schaften gelangt, wenn man die wie oben angegeben hergestellten Farblack einer Behandlung unter Druck, zweckmässig bei erhöhter Temperatur, unterwirft, sei es schon bei ihrer Darstellung oder als Nachbehandlung der fertigen Lacke.
Die Behandlung kann in Gegenwart der in der Farblackindustrie üblichen Substrate erfolgen, auch können bei der Behandlung dispergierend wirkende Mittel, wie Leim, Gummi
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wirkende Substanzen Verwendung finden. In vielen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Farblacken bei ihrer Darstellung oder Nachbehandlung unter Anwendung von Druck geeignete Salze, insbesondere in dem Lack nicht oder nicht in genügender Menge vorhandene Komplexbildner, wie z. B. bei Wolframlacken Molybdänsalze, zuzusetzen.
Die Höhe des Druckes und der Temperatur sowie die Dauer der Behandlung lassen sich in weiten Grenzen variieren ; in der Regel genügt eine drei-bis vierstündige Behandlung im Autoklaven mit gespanntem Dampf bei 2-4 Atmosphären.
Wie sich weiter gezeigt hat, lässt sich in vielen Fällen die Anwendung von Druck auch durch eine Nachbehandlung der fertigen Lacke bei hohen Temperaturen, zweckmässig etwa Siedetemperatur, unter gewöhnlichem Druck bei Gegenwart von Wasser oder der Herstelll1ngs- lösung ersetzen. Beispielsweise kann die Lichtechtheit von Farblacken der erwähnten Art, die bei oder nach ihrer Herstellung eine Behandlung unter Druck nicht erfahren haben, durch längeres Kochen in der Herstellungsmasse verbessert werden.
Beispiel 1. 100 Gewichtsteile eines in der üblichen Weise durch Fällung von Methylviolett B nach Schliltz, Farbstofftabellen 6. A. 1923 Nr. 515, auf Tonerdehydrat oder Blanc fixe mit komplexer Wolframsäure erhältlichen Farblack in Teigform werden vier Stunden bei 3 Atm. in einem Autoklaven erhitzt.
Der so behandelte. Farblack zeigt eine bessere Lichtechtheit und Alkaliechtheit als der Ausgangsfarblack.
Setzt man dem unbehandelten Farblack vor dem Erhitzen im Autoklaven eine geringe Menge Molybdänsalz zu, z. B. 1-2 Gewichtsteile Ammonmolybdat. l : 10 gelöst, so wird die Lichtechtheit noch weiter gesteigert.
Beispiel 2. Man erzeugt einen Farblack, indem man auf einem Substrat aus Schwerspat, Tonerdehydrat und Blanc fixe, das durch Umsetzung von 10 Gewichtsteilen schwefelsaurer Tonerde (180/0 Als 03), l : 10 gelöst, mit 5 Gewichtsteilen kalzinierter Soda, 1 : 10 gelöst, und 13 Gewichtsteilen kristallisiertem Chlorbarium, l : 10 gelöst, in Gegenwart von Schwer-
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Autoklaven erhitzt. Der Farblack besitzt danach eine bessere Lichtechtheit und Alkaliechtheit als der nicht unter Druck behandelte Lack.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Farblacken aus basischen Farbstoffen, die auch saure Gruppen enthalten können, durch Behandlung mit Phosphorwolfram-oder molybdänsäuren oder anderen komplexen Säuren oder mit Verbindungen, die zur Bildung solcher komplexer Säuren befähigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die Farblack bei oder nach der Herstellung einer Behandlung unter Druck, zweckmässig bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart von Wasser, unterwirft.