DE4343327C2 - Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstückkanten - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten von WerkstückkantenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten
von Werkstückkanten mit variablen Abmessungen mit einer
Einrichtung zum Spannen der Werkstücke und einer Bear
beitungseinheit
Es ist bekannt, verflüssigte Gase, z. B. verflüssigtes
Erdgas, in bis zu über 40 m Durchmesser aufweisenden
Kugeln auf Schiffen zu transportieren. Diese Kugeln
werden aus einzelnen, in Abhängigkeit von dem Kugel
durchmesser in ihren Abmessungen in großen Bereichen
variablen Blechabschnitten hergestellt. Als Werkstoff
der z. B. 4 m breiten, 11 m langen und zwischen 0,03 bis
0,07 m dicken Teilstücke wird Aluminium verwendet. Zum
Schweißen ist es erforderlich, die Blechabschnitte an
den Kanten mit einer Nahtvorbereitung zu versehen. Be
kannt ist eine Nahtvorbereitung, beispielsweise eine X- oder Y-Naht
vorbereitung, an den gewölbten Blechabschnitten durch Fräsen herzu
stellen, wobei die zu fräsende Kontur optisch markiert, zur Fräseinheit
ausgerichtet und von dieser nochmals mittels optischer Abtastung ver
folgt wird. Nachteilig und zeitaufwendig dabei ist der notwendige
Markierungsvorgang und das jeweilige manuelle Umsetzen und neue Spannen
des Werkstückes.
Es wäre daher eine Vorrichtung mit einer Spanneinrichtung wünschenswert,
die das vorherige Markieren und das zeitaufwendige, manuelle Handhaben
vermeidet.
Um ein Vibrieren der zu fräsenden Werkstückkanten dabei zu vermeiden,
müßten diese möglichst weit außen von der Vorrichtung zum Spannen unter
stützt und gehalten werden. Dazu müßte für jedes unterschiedlich ver
formte Werkstück eine eigene, der jeweiligen Werkstückkontur angepaßte
Vorrichtung zum Spannen hergestellt werden, was wirtschaftlich nicht
vertretbar ist und umfangreichen Lagerplatz für die Vielfalt der Vor
richtungen sowie große Umrüstzeiten erfordert.
Aus H. Dienst: Problemlos spannen mit Vakuum, M + W 23/1986, Fertigungs
technik 9, Seiten 32 bis 34, geht eine Vorrichtung hervor, die zwei
Spanntische aufweist. Diese Spanntische sind feststehend angeordnet
und können nur geneigt werden. Es ist in dem Aufsatz auch erwähnt,
daß eine Kantenvorbereitung durch Fräsen erfolgt. Es ist aber nicht
offenbart wie der Fräsvorgang erfolgt und auf welche Weise die beiden
Spanntische hierbei zusammenwirken.
Die GB-PS 14 74 515 zeigt das Spannen eines einzelnen Bleches mittels
Spannelementen nachdem das Blech auf Stützen aufgelegt wurde. Das
Blech ragt zwar über die äußeren Stützen heraus. Eine Unterstützung
oder sogar Spannung des herausragenden Teiles ist aber nicht vorge
sehen.
Aus US-PS 2729 040 geht eine Vakuum-Spanneinrichtung mit einer gewölb
ten Spanntisch hervor. Es ist aber nur ein einziger Spanntisch ge
offenbart. US-PS 2753 234 zeigt einen einzelnen Spanntisch mit einer
ebenen Spannfläche auf dem Werkstücke zum Fräsen befestigt werden.
Die DE-PS40 28 446 betrifft ebenfalls eine Vakuum-Spannvorrichtung
mit einer ebenen Auflagefläche für spanabhebende Bearbeitung. Gemäß
der US-PS 5249 785 sind auf einer bogenförmigen Kontur eine Anzahl
von Vakuum-Spannköpfen angeordnet, deren Lage dem zu bearbeitenden
Werkstück angepaßt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Werkstücke in nur einer
Vorrichtung zu spannen, unabhängig von deren Abmessungen und Formen.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten
Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den
im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Nahtvorbereitung der
Blechabschnitte ohne Vibration der Blechkanten in nur einer, aus zwei
Spanntischen bestehenden Vorrichtung. Hierdurch ergibt sich eine wirt
schaftliche Bearbeitung von Blechabschnitten, die in ihren Abmessungen
große Unterschiede aufweisen, ohne manuelles Nacharbeiten. Dadurch wird
eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Einrichtung
zum Spannen nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie
A-A der Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht des zweiten
Spanntisches,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung der
Einzelheit X der Fig. 3.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine Einrichtung zum Spannen von gewölbten
Werkstücken 10. Die Einrichtung zum Spannen weist einen ersten Spanntisch
11 mit einer gewölbten Spannplatte 12 auf, die das Werkstück 10 mittig
stützt. Der Spanntisch 11 sitzt auf einem Manipulator 13, der auf
Schienen 14 gradlinig verfahrbar und um die Achse 16 drehbar ist. In
der gradlinigen Verfahrachse des ersten Spanntisches 11 ist ein zweiter
Spanntisch 17 mit einer gewölbten Spannplatte 18 senkrecht zum ersten
Spanntisch 11 angeordnet, der jeweils eine Werkstückkante 19 im über
hängenden Bereich 20 unterstützt. Parallel zu dem zweiten Spanntisch 17
und in einem gewissen Abstand zu diesem verläuft senkrecht zur grad
linigen Verfahrrichtung des Manipulators 13 die Laufbahn 34 der Be
arbeitungseinheit 15. Als Bearbeitungseinheit 15 wird bevorzugt eine
Fräsmaschine eingesetzt, die mindestens in fünf numerisch gesteuerten
Achsen verfahrbar bzw. schwenkbar ist. Der zweite Spanntisch 17 weist
Mittel, wie Hubböcke 27 und Drehachsen 26 (Fig. 2), zum Verändern der
Höhe und zum Verändern der Winkellage der Spannplatte 18 auf. Zusätzlich
sind an dem zweiten Spanntisch 17 Abstützeinheiten 21 vorgesehen. Die
Abstützeinheiten 21 werden an die Unterseite des zweiten Spanntisches 17
gestellt um eine elastische Durchbiegung des zweiten Spanntisches 17
auszugleichen und Vibrationen zu verhindern. Vorteilhaft sind an dem
zweiten Spanntisch 17 noch ausschwenkbare Stütz- und/oder Spannele
mente 22 angeordnet, die bei nicht geraden Werkstückkanten 19 (Fig. 2)
in Position gebracht, die über den zweiten Spanntisch 17 hervorstehen
den Werkstückteile unterstützen.
Wie Fig. 1 und Fig. 4 zeigen, weisen die Spannplatten 12, 18 nach oben
abstehende und die Werkstücke 10 tragende Längsdichtungen 23 und ver
stellbare Querdichtungen 24 auf. Mit dem zwischen den Spannplatten 12
und 18 und den Werkstücken gebildeten und von den Dichtungen 23, 24
begrenzten Raum 30 ist mindestens eine Vakuumpumpe 25 verbunden.
Dem ersten Spanntisch 11 sind seitlich von dem Manipulator 13 Fixier
einheiten 28 zugeordnet, mittels denen die Werkstücke 10 in ihrer Lage
vor dem Aufspannen ausgerichtet werden.
Wie Fig. 1 zeigt, werden die gewölbten Werkstücke 10 so auf den ersten
Spanntisch 11 gelegt, daß sie auf den Längs- und Querdichtungen 23, 24
der Spannplatte 12 aufliegen. Anschließend werden sie in den Fixierein
heiten 28 an den Werkstückecken 29 und -seiten ausgerichtet. Die Werk
stücke 10 werden dabei gegen Anschläge 32 positioniert, so daß sie eine
im wesentlichen mittige Anordnung auf der Spannplatte 12 einnehmen.
Danach wird die Vakuumpumpe 25 eingeschaltet und durch den in den
Räumen 30 entstehenden Unterdruck das Werkstück 10 auf der Spannplatte
12 festgespannt. Die Fixiereinheiten 28 werden dann senkrecht zur grad
linigen Verfahrrichtung des Manipulators 13 zurückgezogen. Der Manipu
lator 13 verfährt auf den Schienen 14 in Richtung des zweiten Spann
tisches 17 und positioniert jeweils eine Werkstückkante 19 parallel
zu der Laufbahn 34 der Bearbeitungsmaschine 15. Der zweite Spanntisch 12
unterstützt den über die Spannplatte 12 hängenden Bereich 20 des Werk
stückes 10. Er ist hierzu über Hubböcke 27 in der Höhe und über Dreh
achsen 26 in der Winkellage einstellbar entsprechend der Werkstück
kontur. Die zu fräsende Werkstückkante 19 wird auf dem zweiten Spann
tisch 17, wie oben beschrieben, durch Erzeugen eines Unterdruckes, auf
die Spannplatte 18 gespannt. Die zusätzlichen Abstützeinheiten 21
gleichen dabei die elastische Durchbiegung des zweiten Spanntisches 17
aus und verhindern Vibrationen.
Sofern die jeweiligen Werkstücke 10 In dem überhängenden Bereich 20
nicht gerade sind, wie in Fig. 1 dargestellt, werden die über die
Spannplatte 18 überstehenden Werkstückteile mit zusätzlichen, aus
schwenkbaren Stütz- und/oder Spannelementen 22 unterstützt bzw. fest
gehalten.
Die Spanntische 11, 17, die Mittel 13, 26, 27, die Abstützeinheiten 21,
die Bearbeitungseinheit 15 und die Stütz- und/oder Spannelemente 22
sind hierzu mit einer Steuerung 31 verbunden. Die Steuerung 31 fährt
alle Positionen des zweiten Spanntisches 17 in Verbindung mit der
Höhen- und Winkellage der Mittel 26, 27 Abstützeinheiten 21 und
Stütz- und/oder Spannelemente 22 automatisch und koordiniert diese mit dem
Programm der jeweiligen Bearbeitungseinheit 15 und dem Mittel 13 des
ersten Spanntisches 11.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Spannen von Werkstücken (10) mit variablen Ab
messungen während der Bearbeitung der Werkstückkanten (19)
umfassend
- - einen ersten Spanntisch (11) mit einer Spannplatte (12), welche das Werkstück (10) mittig stützt und spannt,
- - einen zweiten Spanntisch (17) mit einer Spannplatte (18) zum Spannen jeweils einer der über den ersten Spanntisch (11) herausragenden Werkstückflächen (20) mit den Werkstück kanten (19),
- - einen Manipulator (13) zum Verändern der Position des ersten Spanntisches (11) relativ zum zweiten Spanntisch (18) sowie
- - eine Bearbeitungseinheit (15).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an
sich bekannter Weise die Spannplatten (12, 18) nach oben ab
stehende und die Werkstücke (10) bzw. Werkstückkanten (19)
tragende Längs- und Querdichtungen (23, 24) aufweisen
und eine Vakuumpumpe (25) vorgesehen ist, die mit den
zwischen den Spannplatten (12, 18) und den Werkstücken (10)
bzw. Werkstückkanten (19) gebildeten und von den Dichtungen
begrenzten Räumen (30) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannplatten (12, 18) der Spanntische in an sich be
kannter Weise (11, 17) eine gewölbte Oberfläche aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem zweiten Spanntisch (17) Mittel (26, 27) zum
Verändern der Höhe und zum Verändern der Winkellage
der Spannplatte (18) zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem zweiten Spanntisch ausschwenkbare
Stütz- und/oder Spannelemente (22) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem ersten Spanntisch (11) Fixiereinheiten (28)
zur Positionierung der Werkstücke (10) zugeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem zweiten Spanntisch (17) Abstützeinheiten
(21) zugeordnet sind, um Vibrationen und Durchbie
gung der Spannplatte (18) zu verhindern.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanntische (11, 17), die Mittel (13, 26, 27),
die Abstützeinheiten (21), die Bearbeitungseinheit
(15) und die Stütz- und/oder Spannelemente (22) mit
einer Steuerung (31) verbunden sind und die Steue
rung (31) alle Positionen des zweiten Spanntisches
(17) in Verbindung mit der Höhen- und Winkellage der
Mittel (26, 27), Abstützeinheiten (21) und
Stütz- und/oder Spannelemente (22) automatisch anfährt und
mit dem Programm der jeweiligen Bearbeitungseinheit
(15) und dem Mittel (13) des ersten Spanntisches
(11) koordiniert.
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