DE4034650A1 - Werkzeugmaschine mit zumindest einem werkstuecktisch - Google Patents
Werkzeugmaschine mit zumindest einem werkstuecktischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine der im
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 näher bezeichneten
Art.
Bei einer solcher Werkzeugmaschine handelt es sich um eine
sogenannte Vertikalspindelmaschine, die in bekannter Ausfüh
rung einen als Wendespanner ausgebildeten Werkstücktisch
hat, der ein Teilgerät mit vertikaler Planscheibe als Spann
scheibe darstellt. Das auf die Spannscheibe einmal aufge
spannte Werkstück kann in verschiedene Winkelpositionen um
die horizontale Schwenkachse, die durch das Zentrum der
Spannscheibe hindurchgeht, gedreht werden, dadurch ist eine
Mehrseitenbearbeitung möglich. So können beispielsweise bei
im wesentlichen kubisch ausgebildeten Werkstücken vier in
Umfangsrichtung liegende Seiten nacheinander ohne Umspannen
des Werkstückes bearbeitet werden. Nachteilig bei der Ge
samtanordnung ist, daß die Werkstücke nicht an der der
Aufspannseite gegenüberliegenden Stirnseite von der verti
kalen Arbeitsspindel erreicht und dort bearbeitet werden
können.
Andererseits sind für die Verwendung bei Horizontalspindel
maschinen Rundschalttische als Werkstücktische bekannt,
deren ebene Spannscheiben aus einer obenliegenden Horizon
tallage in eine Vertikallage verschwenkt werden können. Dazu
weist ein solcher Rundschalttisch ein feststehendes Gestell
teil und ein die Spannscheibe tragendes Gestellteil auf, wo
bei das letztere Gestellteil um eine zur Horizontalrichtung
um 45° geneigte Achse gegenüber dem feststehenden Gestell
teil schwenkbar ist. Nach Durchlaufen eines Schwenkwinkels
von jeweils 180° nimmt die Spannscheibe eine jeweils zu
ihrer Ausgangslage senkrechte Lage ein. Deshalb kann mit
einem solchen Werkstücktisch auf einer Horizontalspindel
maschine auch die der Aufspannseite gegenüberliegende Werk
stückseite bearbeitet werden.
Die beschriebenen Drehschalttische können bei horizontaler
Lage der Spannscheibe beim Spannen und der Entnahme der
Werkstücke leichter bedient werden. Andererseits sind Rund
schalttische der beschriebenen Art aufwendiger als Wende
spanner, deren Positionieren wegen Fehlens einer Wendeachse
schneller vorgenommen werden kann. Eine harmonische Abstim
mung zwischen der Rüstzeit zum Auf- und Abspannen der Werk
stücke sowie der Bearbeitungszeit der Maschine ist trotz der
für sich bekannten Vorteile der Teilgeräte der bekannten Art
bei einer Vertikalspindelmaschine noch nicht vorgenommen
worden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Werk
zeugmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
die Werkstücke horizontal eingelegt, also auf einer horizon
talen Spannscheibe gespannt werden können, die zusätzlich
auch eine Bearbeitung der Werkstücke an der der Aufspann
seite gegenüberliegenden Seite ermöglicht und die unter Aus
nutzung der durch die Bearbeitung der zusätzlichen Werk
stückseite beanspruchenden Zeitspanne eine zeitlich verlän
gerte Rüstmöglichkeit an einem zweiten Rüstplatz bietet.
Diese Aufgabe wird bei einer Werkzeugmaschine der gattungs
bildenden Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst.
Der besondere Vorteil einer erfindungsgemäßen Werkzeugma
schine liegt darin, daß die Bearbeitung der Werkstücke im
Wechsel an den beiden Werkstücktischen vorgenommen wird, wo
bei der Werkstücktisch mit dem augenblicklich zu bearbeiten
den Werkstück wie ein Wendespanner mit vertikal liegender
Spannscheibe und wie ein Drehschalttisch mit horizontal an
geordneter Spannscheibe genutzt werden kann. Der Werkstück
tisch, der der jeweiligen Bearbeitungsseite gegenüberliegt,
dient bei horizontaler Ausrichtung der Spannscheibe als
Rüstplatz, wobei die Werkstücke leicht von oben her auf die
Spannscheibe aufgelegt oder von dort entnommen werden kön
nen.
Um einen größtmöglichen Abstand zwischen den beiden Werk
stücktischen zu erzielen, ist es von Vorteil, wenn die bei
den Werkstücktische jeweils an oder nahe dem Ende des X-Ver
fahrweges der Arbeitsspindel angeordnet sind. Es steht dann
auch genügend Platz zur Verfügung, um zwischen den beiden
Bearbeitungsstellen Trennwände zu installieren, die zum
Schutz gegen umherspritzendes Kühlmittel notwendig sind.
In vorteilhafter Weiterbildung nach der Erfindung ist zumin
dest einer der Werkstücktische in der X-Richtung verfahrbar.
Damit können zusätzliche Funktionen ausgeübt werden, so kann
dabei einer der Werkstücktische ein pinolenartiges Gegenfut
ter haben, das nach Art eines Reitstocks zur Stützung langer
Werkstücke dient. Ferner wird hierdurch die Möglichkeit er
öffnet, Werkstücke zwischen der Spannscheibe des einen Werk
stücktisches und der Spannscheibe des zweiten Werkstück
tisches zu tauschen, sofern die Spannscheiben integrierte
Spannvorrichtungen aufweisen, die zu dem genannten Zweck
steuerbar sind. So kann bei vertikaler Anordnung der einan
der gegenüberstehenden Spannscheiben das Werkstück von der
zweiten Spannscheibe so übernommen werden, daß eine Weiter
bearbeitung an der usprünglichen Aufspannseite vorgenommen
werden kann.
Man kann auch mit einer Hilfsvorrichtung die Werkstücke zwi
schen den Werkstücktischen wechseln. Dazu sieht man entweder
am Ständer oder am Spindelkasten eine Werkstückübergabevor
richtung vor, die beim Austausch eines Werkstückes zwischen
den beiden Werkstücktischen in eine Wechselposition im Ar
beitsraum zwischen den Werkzeugtischen verfahren werden
kann. Es ist ferner möglich, eine solche Werkstückübergabe
vorrichtung in die Werkzeugaufnahme der Arbeitsspindel vo
rübergehend einzuwechseln, sie kann in einem Werkzeugmagazin
oder dergl. bereitgehalten werden. Auch in diesem Fall ist
es erforderlich, die Spannscheiben der beiden Werkstückti
sche mit integrierten Spannvorrichtungen auszustatten, damit
die Werkstücke an der betreffenden Spannscheibe selbsttätig
aufgenommen und entriegelt werden können.
Weiter vorteilhaft ist es, wenn die Werkstücktische sowohl
einen Positionier-Drehantrieb als auch einen kontinuierlich
arbeitenden Drehantrieb haben, damit kann an den Werkstücken
eine Rundbearbeitung vorgenommen werden. Die Steuerung der
Drehantriebe der Werkstücktisch-Spannscheiben kann über eine
freie Achse der Werkzeugmaschinensteuerung vorgenommen wer
den.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel noch näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in perspektivischer Darstellung eine
Werkzeugmaschine mit verfahrbarem Ständer und zwei davor an
geordneten Werkstücktischen.
Im einzelnen erkennt man in der Zeichnung ein Maschinenbett
1, auf dem in Richtung zweier aufeinander senkrecht stehen
den Koordinaten, einer X-Achse und einer Y-Achse, ein Stän
der 2 verfahrbar gelagert ist. Der Ständer 2 trägt an seiner
Frontseite in Y-Richtung gesehen einen Spindelkasten 3, in
dem eine vertikale Arbeitsspindel 4 gelagert ist. Am Unter
ende hat die Arbeitsspindel 4 eine zugängliche Werkzeugauf
nahme 5. Mit dem Spindelkasten 3 ist die Arbeitsspindel 4 an
dem Ständer 2 in Vertikalrichtung verfahrbar, es handelt
sich hierbei um die übliche Z-Achse einer solchen Werkzeug
maschine.
Im Bereich des von der Arbeitsspindel 4 überfahrbaren Ar
beitsraumes in Y-Richtung vor den Führungen für den Ständer
2 auf dem Maschinenbett 1 befinden sich in X-Richtung ein
ander gegenüberliegend zwei Werkstücktische 6, die im we
sentlichen spiegelbildlich zueinander ausgebildet und
anordnet sind. Sie haben jeweils eine plane Spannscheibe 7,
die von einer Horizontallage, welche bei dem links in der
Darstellung wiedergegebenen Werkstücktisch 6 zu erkennen
ist, in eine Vertikallage übergeführt werden kann, die bei
dem in der Zeichnung rechts dargestellten Werkstücktisch 6
zu sehen ist. Dazu weisen die Werkstücktische 6 ein
Unterteil 11 auf, an dem um eine geneigte Achse, die zur
Horizontalebene einen Winkel von 45° einschließt, jeweils
ein oberes Gestellteil 10 schwenkbar ist, welches die
Spannscheibe 7 trägt. Daran ist die Spannscheibe 7 um ihr
Zentrum 8 drehbar gelagert, hierzu erkennt man in der
Zeichnung einen Antriebsmotor 9. Der Drehantrieb der Spann
scheiben 7 kann diskontinuierlich zur Winkelpositionierung
oder auch kontinuierlich erfolgen, womit eine zusätzliche
Bearbeitungsachse der Maschine gewonnen wird.
Die Vertikallage der betreffenden Spannscheibe 7 an dem je
weiligen Werkstücktisch 6 ist so gewählt, daß die Spann
scheibe 7 dem jeweils anderen Werkstücktisch 6 zugekehrt
ist. Befinden sich beide Spannscheiben 7 in ihrer Vertikal
lage, stehen sie sich entsprechend in der X-Richtung der
Maschine einander gegenüber, wobei die Drehachsen beider
Spannscheiben miteinander in der X-Richtung fluchten. Das
eröffnet zusätzliche Funktionen insbesondere dann, wenn
zumindest einer der Werkstücktische 6 in der X-Richtung
verfahrbar ist. So kann bei automatischen Spannvorrichtungen
an den Spannscheiben 7 eine Werkstückübergabe von einem
Werkstücktisch 6 zum anderen erfolgen. Auch kann einer der
Werkstücktische 6 in der Vertikallage seiner Spannscheibe 7
die Funktion eines Reitstocks oder dergleichen übernehmen,
sofern die Spannscheibe 7 mit einem pinolenartigen Futter
ausgestattet wird. Der Werkstückwechsel von einem der Werk
stücktische 6 zu dem anderen kann auch unter Zuhilfenahme
einer separaten Werkstückübergabevorrichtung vorgenommen
werden, die am Ständer 2, am Spindelkasten 3 oder auch auf
dem Maschinenbett 1 vorgesehen werden kann. Es ist ferner
möglich, eine solche Werkstückübergabevorrichtung in die
Werkzeugaufnahme der Arbeitsspindel 4 einzuwechseln, sofern
sie in einem Werkzeugmagazin oder einer separaten
Speichervorrichtung bereit gehalten wird.
Claims (7)
1. Werkzeugmaschine mit einem in einer Horizontalebene in
Richtung einer X-Achse sowie einer Y-Achse, die senkrecht
zueinanderstehen, verfahrbaren Ständer (2) und einem da
ran vertikal in Richtung einer Z-Achse beweglichen Spin
delkasten (3), in welchem eine vertikale Arbeitsspindel
(4) mit einer Werkzeugaufnahme (5) am Unterende gelagert
ist, und ferner mit zumindest einem Werkstücktisch (6)
mit einer um ihr Zentrum drehbaren sowie wenigstens eine
Vertikallage einnehmenden Spannscheibe (7) in dem von der
Arbeitsspindel (4) überfahrbaren Arbeitsraum,
dadurch gekennzeichnet,
daß in X-Richtung zwei der Werkstücktische (6) einander
gegenüberliegend angeordnet und ihre Spannscheiben (7)
zwischen einer obenliegenden Horizontallage und einer
Vertikallage schwenkbar sind, wobei die Spannscheiben (7)
in der Vertikallage dem jeweils gegenüberliegenden Werk
stücktisch (6) zugekehrt sind.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Werkstücktische (6) jeweils an oder nahe
dem Ende des X-Verfahrweges der Arbeitsspindel (4) ange
ordnet sind.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einer der Werkstücktische (6) in der
X-Richtung verfahrbar ist.
4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Werkstücktische (6) ein pinolenartiges Ge
genfutter hat.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Werkstücktische (6) an ihren Spannscheiben
(7) integrierte Spannvorrichtungen aufweisen, die zwecks
einer Werkstückübergabe von der einen Spannscheibe (7)
zur anderen steuerbar sind.
6. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Maschinenbett (1) am Ständer (2), am Spindel
kasten (3) oder in die Werkzeugaufnahme (5) der Arbeits
spindel (4) einwechselbar eine Werkstückübergabevorrich
tung zum Wechseln der Werkstücke zwischen den beiden
Werkstücktischen (6) vorhanden ist.
7. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannscheiben (7) der Werkstücktische (6) sowohl
einen Positionier-Drehantrieb als auch einen kontinuier
lich arbeitenden Drehantrieb aufweisen.
Priority Applications (2)
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ID=6417392
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Family Applications Before (1)
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