DE19904859A1 - Drehmaschine mit zwei Werkstückspindeln - Google Patents
Drehmaschine mit zwei WerkstückspindelnInfo
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Abstract
Eine Drehmaschine weist zwei an einem Maschinenbett in Richtung einer ersten, horizontalen Achse und in Richtung einer zweiten, vertikalen Achse verfahrbar gelagerte, mit Werkstückspannmitteln versehene Werkstückspindeln auf, die um zu der durch die erste und zweite Achse aufgespannten Ebene senkrechte, dritte Achsen schwenkbar sind. Die Werkstückspindeln fluchten während der Übergabe eines Werkstücks von der einen Werkstückspindel zur anderen miteinander. Unterhalb der mit den Werkstückspindeln vertikal nach unten geschwenkten Werkstückspannmittel sind horizontale Auflagen für Werkstücke vorgesehen. Die Werkstückspindeln zur Bearbeitung der in den Werkstückspannmitteln gehaltenen Werkstücke sind bei vertikaler Rotationsachse in hängender Anordnung ausgebildet. Eine Werkzeugaufnahme ist unterhalb der hängenden Werkstückspannmittel am Maschinenbett angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Drehmaschine nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten Drehmaschine dieser Art (DE 195 21 846 A1)
ist in jedem von zwei Spindelstöckenn jeweils eine
Werkstückspindel rotierend antreibbar gelagert. Jeder Spin
delstock trägt auf der der Werkstückspindel gegenüberlie
genden Seite eine Werkzeugaufnahme. Die darin aufgenommenen
Werkzeuge dienen zur Bearbeitung des jeweils an der Werk
stückspindel des anderen Spindelstocks gespannten Werk
stücks. Diese Drehmaschine ermöglicht sowohl einen voll
ständig automatischen Werkstücktransport ohne das Vorsehen
zusätzlicher Werkstück-Handhabungseinrichtungen als auch
eine Zweiseitenbearbeitung der Werkstücke. Das Werkstück
wird dazu in vertikaler Ausrichtung der ersten Werkstück
spindel durch deren Werkstückspannmittel von einer horizon
talen Auflage aufgenommen, nach dem Schwenken dieser ersten
Werkstückspindel in die Horizontale durch die Werkzeuge be
arbeitet, die in der Werkzeugaufnahme des zweiten Spindel
stocks sitzen und danach dem Spannfutter der zweiten Werk
stückspindel übergeben. In der zweiten Werkstückspindel
wird die dann zweite Seite des Werkstücks durch die am er
sten Spindelstock vorgesehenen Werkzeuge bearbeitet und
nach dem Schwenken der zweiten Werkstückspindel in die ver
tikale Lage auf einer Werkstückauflagefläche abgelegt.
Da jeder Spindelstock sowohl eine Werkstückspindel als auch
Werkzeuge trägt, und während der Bearbeitung jeweils beide
Spindelstöcke am Bearbeitungsvorgang beteiligt sind, kann
während der Bearbeitungszeit immer nur ein Werkstück bear
beitet werden, und während dieser Zeit kann auch kein an
deres Werkstück gehandhabt werden. Die Zeit von der Aufnah
me eines Ausgangswerkstücks bis zur Ablage eines vollstän
dig bearbeiteten Werkstücks ist deshalb vergleichsweise
lang. Die Bearbeitung der Werkstücke mit horizontaler Rota
tionsachse führt zu einem Spänefall, der wegen der unter
halb der Rotationsachse bereitgestellten Werkstücke ungün
stig ist. Außerdem ist die Bearbeitungsgenauigkeit dieser
Anordnung begrenzt, weil das Eigengewicht von Werkstück
spindel und Werkstück in horizontaler Lage zu einer Durch
biegung der Werkstückspindel führen kann.
Bei einer weiteren bekannten Drehmaschine (DE 42 36 866 A1)
sind zwei Werkstückspindeln in horizontaler Spindelachs
richtung verschieblich und um eine senkrecht zur Spindel
achse und horizontal verlaufende Achse schwenkbar. Wegen
der Verschieblichkeit der Werkstückspindeln in Spindelachs
richtung läßt sich ein in der ersten Werkstückspindel an
einer Seite vorbearbeitetes Werkstück zur Bearbeitung der
anderen Seite an die gegenüberliegende zweite Werkstück
spindel übergeben. Die Bearbeitung erfolgt mit einem in
drei zueinander orthogonalen Achsen verschieblichen, sepa
raten Werkzeugträger. Bei dieser bekannten Drehmaschine
kann während der Bearbeitung eines Werkstücks in einer der
Werkstückspindeln die jeweils andere be- oder entladen wer
den. Zu diesem Zweck ist eine besondere Handhabungseinrich
tung erforderlich, weil die Werkstückspindeln nicht zur di
rekten Aufnahme von Ausgangswerkstücken und auch nicht zur
unmittelbaren Abgabe von bearbeiteten Werkstücken verwend
bar sind. Die Werkstückspindeln weisen nämlich in ihrer
vertikalen Schwenklage nach oben und sind in vertikaler
Richtung nicht verschieblich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehmaschine
der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß Be
arbeitungsvorgänge und Handhabungsvorgänge einander zeit
lich überlappen können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Drehmaschine wird
eine zweispindlige Drehmaschine mit ausschließlich durch
die Spannfutter der Werkstückspindeln erfolgendem, voll
ständig automatischem Werkstücktransport geschaffen, bei
der die Bearbeitung beider Seiten des Werkstücks in verti
kal hängender Werkstücklage erfolgen kann, wobei der Bear
beitungsvorgang nicht durch die jeweils andere Werkstück
spindel beeinflußt wird. Die um die dritte Achse schwenkba
ren Werkstückspindeln können dazu benutzt werde, schräg
zur Werkstückrotationsachse verlaufende Bohrungen oder Flä
chen zu fertigen.
Die Werkstückbearbeitung an vertikal hängenden Werkstücken
ergibt eine relativ schmal bauende Drehmaschine, die nur
wenig Grundfläche benötigt. Die Bereiche, in denen die Roh
teile bereitgestellt und die bearbeiteten Werkstücke abge
legt werden, können von dem Bearbeitungsbereich, in dem die
Späne anfallen, ohne Schwierigkeiten räumlich getrennt wer
den.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Mit besonderem Vorteil kann bei bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindung die Bearbeitung von Stangenabschnitten durch
geführt werden. Als Ausgangsmaterial werden kurze Werk
stückstangen eingesetzt. Diese können nur in horizontaler
Spindellage zugeführt werden. Die kurzen Werkstückstangen
können von langen Werkstoffstangen abgetrennt werden, die
vor der Bearbeitung mit vertikaler Rotationsachse von der
Stange abgetrennt werden müssen. Das Abtrennen der kurzen
Werkstoffstangen kann vor dem Beladen eines Lademagazins
oder am rückseitigem Ende der Werkstückspindel vorgenommen
werden. Im letzten Fall wird der Vorschub der
Werkstoffstange zum Abtrennen von der langen Stange durch
die Werkstückspindel ausgeführt.
Auch bei einer modular ausgebildeten Ausführungsform der
Drehmaschine, bei der jeder Modul eine Werkstückspindel und
eine Werkzeugaufnahme umfaßt, erfolgt die Werkstückübergabe
von der Werkstückspindel des einen Modul zur Werkstückspin
del des benachbarten Moduls über die Modulgrenzen hinweg.
Nachstehend werden vier bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten
Ausführungsform mit einem Werkzeugrevolver,
der beiden Werkstückspindeln zugeordnet ist;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten
Ausführungsform, bei der jeder Werkstückspin
del jeweils ein Werkzeugträger zugeordnet
ist;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Drehmaschi
ne gemäß Fig. 2 mit einer Abstechvorrichtung
für Stangenabschnitte;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Drehmaschi
ne nach Fig. 2 mit einem Stangenlademagazin;
Fig. 5a eine Frontansicht einer dritten Ausführungs
form mit einem geteilten Maschinenbett und
mit einem spiegelsymmetrischem Aufbau;
Fig. 5b eine Draufsicht auf die Drehmaschine nach
Fig. 5a;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung der linken
Hälfte der Drehmaschine gemäß Fig. 5a und 5b
bei geneigt eingestellter Werkstückspindel;
Fig. 7a eine schematische Darstellung einer vierten
Ausführungsform mit vier Werkstückspindeln in
Bearbeitungslage;
Fig. 7b eine schematische Darstellung der Drehmaschi
ne nach Fig. 7a mit in Werkstückübergabeposi
tion geschwenkten Werkstückspindeln.
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Be
zugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hoch
striche voneinander unterscheiden.
Die in Fig. 1 dargestellte Drehmaschine weist ein Maschi
nenbett 1 und zwei Werkstückspindeln 5 und 6 auf. An der
vertikalen Frontseite des Maschinenbetts 1 sind zwei zuein
ander parallele Leisten 1a vorgesehen, auf denen eine
Werkzeugaufnahme 7 ausgerichtet werden kann. Das Maschinen
bett 1 ist als Rahmen ausgebildet, der an seiner Oberseite
Bettführungen 1b trägt. Auf den Bettführungen 1b sind zwei
Bettschlitten 2 mittels Führungsschuhen 2b horizontal ver
schieblich. Die Bettschlitten 2a tragen Planschlitten 3, an
denen Längsschlitten 4 geführt sind. An den Längsschlitten
4 sind Schwenkaufnahmen 5d und 6d verschwenkbar befestigt,
die jeweils eine als integrierte Motorspindel ausgebildete
Werkstückspindel 5 und 6 tragen.
Die Planschlitten 3 sind als Konsolen ausgeführt, an deren
Unterseite Planführungen 3a vorgesehen sind. Die Planfüh
rungen 3a gleiten in Führungschuhen 2a auf der Oberseite
des Bettschlittens 2. An den Frontseiten der Planschlitten
3 sind Längsführungen 3b vorgesehen, in denen der Längs
schlitten 4 in vertikaler Richtung verfahrbar ist. Die Vor
schubantriebe für die Schlitten 2, 3 und 4 sind nicht dar
gestellt.
Die Werkstückspindeln 5 und 6 sind mit Hilfe von Schwenk
aufnahmen 5d und 6d aus der in Fig. 1 dargestellten hori
zontalen Lage in eine vertikale Bearbeitungslage ver
schwenkbar. In der horizontalen Lage der Werkstückspindeln
5 und 6 sind die an ihnen befestigten als Spannfutter 5a
und 6a ausgebildeten Werkstückspannmittel einander zuge
wandt, so daß ein von dem einen Spannfutter 5a oder 6a ge
haltenes Werkstück an das andere übergeben werden kann. Die
Spannfutter 5a und 6a werden von den Spannzylindern 5c und
6c geöffnet und geschlossen. Die Werkstückspindeln 5 und 6
werden von Spindelmotoren 5b und 6b rotierend angetrieben,
deren Statoren die Werkstückspindeln 5 und 6 bzw. mit die
sen verbundene Rotorbereiche umgeben.
In der vertikalen Schwenklage der Werkstückspindeln 5 und 6
weisen die Spannfutter 5a und 6a nach unten. Die von ihnen
gehaltenen, nicht dargestellten Werkstücke sind den an der
Werkzeugaufnahme 7 vorgesehenen Werkzeugen 8 gegenüberge
stellt, von denen sie bearbeitet werden. Als Werkzeugauf
nahme 7 dient ein Werkzeugrevolver 7a, dessen Revolver
scheibe 7d um eine horizontale Achse schaltbar ist. Am Au
ßenumfang der Revolverscheibe 7d sind Aufnahmebohrungen
vorgesehen, in die beispielsweise Drehwerkzeuge 8a,
Bohrstangen 5b und rotierend antreibbare Fräsköpfe 8c ein
setzbar sind.
Da bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 nur eine
Werkzeugaufnahme 7 vorgesehen ist, muß die Bearbeitung der
von den Werkstückspindeln 5 und 6 mit vertikaler Rotations
achse gehaltenen Werkstücke nacheinander erfolgen. Die
Werkstückspindeln 5 und 6 werden dazu von den Bettschlitten
2 in ihre Bearbeitungsposition verfahren. Der Bettschlitten
2 führt bei der Zerspanung eines Werkstücks auch den Plan
vorschub aus. Der Längsvorschub wird von dem Längsschlitten
4 bewirkt. Mit Plan und Längsvorschub ist eine Drehbearbei
tung und eine zentrische Bohrbearbeitung am rotierend ange
triebenen Werkstück möglich.
Für die außermittige Bearbeitung eines Werkstücks mit ro
tierend angetriebenen Werkzeugen 8c ist eine weitere Vor
schubachse vorgesehen, die durch den Planschlitten 3 reali
siert wird. Für eine derartige Bearbeitung werden die Werk
stückspindel 5 und 6 in bestimmter Drehlage durch nicht
dargestellte Stillsetzeinrichtungen verriegelt.
Die Werkstückspindeln 5 und 6 können in vertikaler Schwenk
stellung sowohl Rohteile von nicht dargestellten horizonta
len Auflagen abholen als auch beidseitig bearbeitete Werk
stücke auf entsprechende, ebenfalls nicht dargestellte Auf
lagen für bearbeitete Werkstücke ablegen. Die Auflagen kön
nen zu beiden Seiten der ortsfesten Werkzeugaufnahme 7 an
dem Maschinenbett 1 angeordnet sein.
Fig. 2 zeigt eine zweispindlige Drehmaschine in stark sche
matisierter Darstellung. Bei dieser zweiten Ausführungsform
ist jeder Werkstückspindel 5 und 6 eine eigene Werkzeugauf
nahme 7' und 9 zugeordnet. Die übrigen Baugruppen der Dreh
maschine entsprechen weitgehend denen der Fig. 1.
Von dem Schlittensystem ist nur der Planschlitten 3 darge
stellt. Die Vorschubrichtungen der Werkstückspindeln 5 und
6 sind durch die Pfeile X, Y, und Z verdeutlicht. Die Werk
stückspindeln 5 und 6 sind um eine in Richtung Y verlaufen
de Achse entsprechend dem Pfeil B verschwenkbar. Die Vor
schubrichtung in Richtung des Pfeils Y ist für die Drehbe
arbeitung nicht zwingend erforderlich.
Die Werkstückspindeln 5 und 6 befinden sich in ihrer verti
kalen Schwenkstellung. Die Werkstückspindel 6 hält im
Spannfutter 6a eine kurze Werkstückstange 12a gespannt. Die
der Werkstückspindel 6 zugeordnete Werkzeugaufnahme 7' ist
als Linearwerkzeugträger 7b ausgebildet, an dem mehrere
Drehwerkzeuge 8a und eine Bohrstange 8b in Richtung X ne
beneinander angeordnet sind. Durch den in X-Richtung ver
schieblichen Bettschlitten 2 wird die Werkstückstange 12a
nacheinander der Einwirkung der verschiedenen Werkzeuge 8a
und 8b am Linearwerkzeugträger 7b zugeführt.
Nach der Bearbeitung der ersten Seite wird ein Stangenab
schnitt 12c von der Werkstückspindel 6 an die Werkstück
spindel 5 übergeben, an der die zweite Seite des Stangenab
schnitts 12c von den Werkzeugen 8a und 8b eines ortsfesten
Werkzeugrevolvers 9a bearbeitet wird. Zum Ablegen eines
Stangenabschnitts 12c auf eine neben der Werkzeugaufnahme 9
angeordnete nicht dargestellte Auflage verfährt die Werk
stückspindel 5 in die in Fig. 2 dargestellte Position, in
der das Spannfutter 5a öffnet. Beim Anheben der Werkstück
spindel 5 in Z-Richtung gleitet das Werkstück aus dem
Spannfutter 5a.
Die Zuführung eines kurzen Stangenabschnitts 12c zur Werk
stückspindel 5 der in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen
Drehmaschine ist in Fig. 3 dargestellt. Nachdem die eine
Seite einer kurzen Werkstückstange 12a bearbeitet worden
ist, schwenkt die Werkstückspindel 6 in die horizontale La
ge. Die Werkstückspindel 5 befinden sich bereits in ihrer
horizontalen Schwenkstellung. Die Spannfutter 5a und 6a
sind einander zugewandt. Die Achsen der Werkstückspindeln 5
und 6 fluchten miteinander.
Das aus dem Spannfutter 6a vorstehende Ende der Werkstück
stange 12a wird von dem Spannfutter 5a erfaßt und durch den
gesteuerten, horizontalen Vorschub der Werkstückspindel 5
in Richtung X soweit aus dem Spannfutter 6a vorgezogen, daß
ein zu bearbeitender Stangenabschnitt 12c von einem
Stechmeißel 10a einer ortsfesten Abtrennvorrichtung 10 ab
gestochen werden kann. Dazu wird die Werkstückstange 12a in
beiden Spannfuttern 5a und 6a gespannt und von den mit syn
chroner Drehzahl rotierenden Werkstückspindeln 5 und 6 an
getrieben. Durch eine synchrone Verschiebung der beiden
Werkstückspindeln 5 und 6 in Richtung Z wird der Stangen
abschnitt 12c durch den Stechmeißel 10a abgestochen. Die
Abstichseite des Stangenabschnitts 12c kann nun von der
Werkzeugaufnahme 9 bearbeitet werden. Die Werkstückspindel
5, in der die zweite Seite des Stangenabschnitts 12c bear
beitet worden ist, legt diesen auf einer Auflage ab.
Der Drehmaschine kann auch ein Stangenlademagazin 12 für
kurze Werkstückstangen 12a zugeordnet werden, wie in Fig. 4
dargestellt. Von den im Stangenlademagazin 12 bevorrateten
Werkstückstangen wird eine Werkstückstange 12a separiert
und in Richtung des Pfeils 12b von hinten in die Werkstück
spindel 6 eingestoßen. Die Einstoßbewegung der Werkstück
stange 12a wird durch einen Stangenanschlag 11 begrenzt,
der in den Zwischenraum zwischen den Planschlitten 3 in
Richtung des Pfeiles 11a ein- und ausgeschwenkt werden
kann.
Bei dem Stangenlademagazin 12 kann es sich alternativ auch
um ein Lademagazin für lange Werkstoffstangen 12e handeln.
In diesem Fall werden von einer Werkstoffstange 12e kurze
Werkstückstangen 12a in der Drehmaschine abgetrennt. Bei
entsprechend langen Stangenabschnitten kann eine
Schneidvorrichtung verwendet werden, die benachbart zum
spannzylinderseitigen Ende der Werkstückspindel 6 in ihrer
horizontalen Lage angeordnet ist. Die Vorrichtung kann bei
rotierender Werkstückspindel 6 mit einem festehenden oder
bei stehender Werkstückspindel 6 mit einem rotierend ange
triebenen Trennwerkzeug arbeiten.
Die erfindungsgemäße Drehmaschine ist in einer dritten Aus
führungsform aus zwei selbständigen einspindligen Einheiten
1c und 1d zusammengesetzt, wie die Fig. 5a und 5b zeigen.
Die Drehmaschineneinheiten 1c und 1d müssen lediglich so
zueinander ausgerichtet sein, daß die Achsen der Werkstück
spindeln 5 und 6 durch die Vorschübe zur Fluchtung gebracht
werden können. Der Abstand der Einheiten 1c und 1d darf nur
so groß sein, daß die Übergabe eines Werkstücks über die
seitlichen Begrenzungen der Einheiten 1c und 1d hinaus von
der einen zur anderen Werkstückspindel 5 bzw. 6 unmittelbar
möglich ist, wie dies mit den horizontal ausgerichteten
Werkstückspindeln 5 und 6 in Fig. 5a und 5b angedeutet ist.
Die Einheiten 1c und 1d sind spiegelsymmetrisch aufgebaut.
Jedes Maschinenbett 1' trägt Führungsbahnen 1b', auf denen
jeweils ein Bettschlitten 2 horizontal verfahrbar ist. Auf
dem Bettschlitten 2 ist der Planschlitten 3 geführt, der
seinerseits Führungsbahnen 3b für den Längsschlitten 4 auf
weist. Der Bettschlitten 2 wird durch eine Vorschubspindel
2e verschoben, die am Maschinenbett 1' gelagert ist. Die
Vorschubspindel 2e wird durch einen Vorschubmotor 2c über
einen Riementrieb 2d angetrieben.
Die Vorschubbewegung des Planschlittens 3 wird von dem Vor
schubmotor 3c über nicht dargestellte Antriebsglieder be
wirkt (vergl. Fig. 5b). Für den Längsvorschub ist ein Vor
schubmotor 4a vorgesehen, der eine Vorschubspindel 4b an
treibt. An den Längsschlitten 4 der linken Einheit 1c und
der rechten Einheit 1d sind Schwenkaufnahmen 5d'und 6d'
drehbar gelagert, die von am Längsschlitten 4 angeflansch
ten Antriebsmotoren 5e geschwenkt werden. In der Schwen
kaufnahme 6d' der linken Einheit 1c ist der Spindelmotor 6d
mit der Werkstückspindel 6 gelagert. In der Schwenkaufnahme
5d' der rechten Einheit 1d ist die durch den Spindelmotor
5b angetriebene Werkstückspindel 5 gelagert.
Unterhalb der Werkstückspindel 6 ist an dem Maschinenbett
1' eine Werkzeugaufnahme 7 vorgesehen, die als Werkzeugre
volver 7a ausgebildet ist. Die schaltbare Revolverscheibe
7d befindet sich auf der rechten Seite des Werkzeugrevol
vers 7a. Für den Schaltantrieb und für rotierend arbeitende
Werkzeuge ist ein Antriebsmotor 7c an dem Werkzeugrevolver
7a angeflanscht. Unterhalb der rechten Werkstückspindel 5
befindet sich die Werkzeugaufnahme 9, deren Werkzeugrevol
ver 9d seine Revolverscheibe 9a auf der dem Werkzeugrevol
ver 7a zugewandten Seite trägt. Der Werkzeugrevolver 9d
wird durch den Antriebsmotor 9b geschaltet.
Außerhalb des durch die ortsfeste Werkzeugaufnahme 7 fest
gelegten Zerspanungsbereichs für die Werkstückspindel 6 ist
eine horizontale Auflage 14 für Werkstücke vorgesehen. Auf
der Auflage 14 ist ein unbearbeitetes Futterwerkstück 12d
bereitgestellt, das von dem Spannfutter 6a der Werkstück
spindel 6 in der in Fig. 5a angedeuteten Ladeposition er
griffen wird.
Für die Ablage eines vollständig bearbeiteten Futterwerk
stücks 12d ist an der rechten Einheit 1d rechts von der
Werkzeugaufnahme 9 und außerhalb des Arbeitsraums eine ho
rizontale Auflage 13 für die Ablage der bearbeiteten Werk
stücke vorgesehen. Die Fütterwerkstücke 12d werden durch
Öffnen des Spannfutters 12d unter der Wirkung der Schwer
kraft auf der Ablage 13 abgelegt. Die Bearbeitung der er
sten Seite des Futterwerkstücks 12d erfolgt, während es von
der Werkstückspindel 6 gehalten und rotierend angetrieben
wird. Nach der Bearbeitung wird die Werkstückspindel 6 um
90 Grad in die horizontale Lage geschwenkt und mit der
Werkstückspindel 5 in fluchtende Übereinstimmung gebracht.
Durch eine Vorschubbewegung eines oder beider Bettschlitten
2 aufeinander zu, wird das Werkstück an die Werkstückspin
del 5 übergeben, die es mit ihrem Spannfutter 5a spannt,
bevor das Spannfutter 6a das Werkstück freigibt. Nach dem
Schwenken der Werkstückspindel 5 in die vertikale Lage wird
die nun zugängliche, unbearbeitete Seite des Futterwerk
stücks 12d von den Werkzeugen der Werkzeugaufnahme 9 spa
nend bearbeitet. Nach der kompletten Fertigstellung kann
das Futterwerkstück 12d wie bereits beschrieben auf der ho
rizontalen Auflage 13 abgelegt werden. Die horizontalen
Auflagen 13 und 14 können von Paletten, Förderbändern oder
auch nur einfachen Konsoltischen gebildet sein.
Die Schwenkaufnahmen 5d' und 6d' können außer in der zur
Werkstückübergabe erforderlichen Schwenklage mit horizonta
len Rotationsachse der Werkstückspindeln 5 und 6 und der
zur Erzeugung von Kreiszylinderflächen an den Werkstücken
erforderlichen Schwenklage mit vertikaler Rotationsachse
durch den Antriebsmotor 5e auch in beliebige Zwischenposi
tionen verschwenkt werden, wenn von der Zylinderform abwei
chende Werkstückkonturen erzeugt werden sollen.
Fig. 6 zeigt die linke Drehmaschineneinheit 1c von den bei
den in Fig. 5 dargestellten Hälften mit einer Werkstück
spindel 6 und einer Werkzeugaufnähme 7. An einem von dem
Spannfutter 6a gehaltenen nicht dargestellten Werkstück
würde bei dieser Werkstückspindellage von einem Werkzeug in
der Werkzeugaufnahme 7 eine kegelförmige Außenkontur er
zeugt. Bei einer in vorgegebener Rotatiohslage fixierter
Werkstückspindel 6 können Bohrungen und ebene Flächen unter
beliebigem Winkel zur Werkstückspindelachse von rotierend
angetriebenen Werkzeugen hergestellt werden.
Die in Fig. 7a und 7b dargestellte Ausführungsform einer
Drehmaschine trägt auf dem im einzelnen nicht näher darge
stellten Maschinenbett 1 zwei verbreiterte Planschlitten
3'. Auf den an den Planschlitten 3' geführten Längsschlit
ten ist jeweils ein Paar von Werkstückspindeln 5 und 5'
bzw. 6 und 6' angeordnet, wobei die Rotationsachsen der
Werkstückspindeln eines jeden Paares parallel zueinander
verlaufen. Jeder Werkstückspindel 5 und 5' ist eine Werk
zeugaufnahme 9 und 9' zugeordnet, die unterhalb der Werk
stückspindeln 5 und 5' am Maschinenbett 1 befestigt sind.
In gleicher Weise ist den Werkstückspindeln 6 und 6' je ei
ne Werkzeugaufnahme 7 und 7" zugeordnet. Alle Werkzeugauf
nahmen sind als Werkzeugrevolver 7a, 7a", 9a und 9a' aus
gebildet. Die Werkzeugrevolver 7a und 7a" weisen Revolver
scheiben 7d und 7d" auf, die auf einander zugewandten Sei
ten der Werkzeugrevolver 7a und 7a" angeordnet sind. Die
Revolverscheiben der Werkzeugrevolver 9a und 9a' sind eben
falls einander zugewandt.
Die Werkzeugaufnahmen 7 und 7" sowie 9 und 9' können um ge
ringe Beträge in den Vorschubrichtungen gegenüber dem Ma
schinenbett 1 verstellbar sein, um Werkzeugverschleiß aus
gleichen zu können. Bei jedem Bearbeitungszyklus werden
zwei gleiche Teile erzeugt. Nachdem die von dem einen Paar
der Werkstückspindeln 6 und 6' gehaltenen Werkstückstangen
12a und 12a' an der einen Seite bearbeitet worden sind,
werden die Werkstückspindeln beider Paare in die in Fig. 7b
gezeigte horizontale Lage geschwenkt. Die Werkstückspindel
6 gelangt dabei in eine fluchtende Gegenüberstellung mit
der Werkstückspindel 5 und die Werkstückspindel 6' fluchtet
mit der Werkstückspindel 5', so daß die Werkstückstangen
12a und 12a' oder ein davon abgetrennter Stangenabschnitt
12c und 12c' an die gegenüberliegende Werkstückspindel 5
und 5' übergeben werden kann. Nach dem Zurückschwenken der
Werkstückspindeln 5 und 5' in die vertikale Bearbeitungsla
ge, wird die zweite Seite der Stangenabschnitte 12c und
12c' bearbeitet.
Der Bearbeitungsablauf und der Werkstücktransport der vier
spindligen Drehmaschine entsprechen weitgehend dem der
zweispindligen Ausführung. Es werden jedoch in gleicher
Zeit doppelt so viele Werkstücke erzeugt wie bei der Ver
wendung von zwei Werkstückspindeln.
Claims (15)
1. Drehmaschine mit zwei an einem Maschinenbett (1; 1',
1') in Richtung einer ersten, horizontalen Achse und in
Richtung einer zweiten, vertikalen Achse verfahrbar ge
lagerten, mit Werkstückspannmitteln versehenen Werk
stückspindeln (5; 6), die um zu der durch die erste und
die zweite Achse aufgespannten Ebene senkrechte, dritte
Achsen schwenkbar sind, wobei die Werkstückspindeln (5;
6) für ein Fluchten ihrer Drehachsen während der Über
gabe eines Werkstücks von der einen Werkstückspindel
zur anderen ausgebildet sind und unterhalb der mit den
Werkstückspindeln (5; 6) vertikal nach unten ver
schwenkbaren Werkstückspannmittel horizontale Auflagen
(13; 14) für Werkstücke vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückspindeln (5; 6) zur Bearbeitung der in
den Werkstückspannmitteln gehaltenen Werkstücke bei
vertikaler Rotationachse in hängender Anordnung ausge
bildet und eine Werkzeugaufnahme (7) unterhalb der hän
genden Werkstückspannmittel am Maschinenbett (1; 1',
1') angeordnet ist.
2. Drehmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Werkstückspindeln (5; 6) zusätz
lich in Richtung ihrer Schwenkachse verschieblich ist.
3. Drehmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugaufnahme (7) ortsfest am Maschinenbett
angeordnet ist.
4. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Werkstückspindel (5; 6) jeweils eine eigene
Werkzeugaufnahme (7; 7'; 9) zugeordnet ist.
5. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugaufnahme (7; 9) mit einer Werkzeugwech
selvorrichtung versehen ist.
6. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugwechselvorrichtung ein schaltbarer Werk
zeugrevolver (7a; 9a) ist.
7. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugwechelvorrichtung ein Linearwerkzeug
träger (7b) ist, der zur Aufnahme mehrerer Werkzeuge
(8) gebildet ist.
8. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Maschinenbett (1; 1', 1') eine Vorrichtung
(1a; 1a') zum Ausrichten der Werkzeugaufnahmen (7; 9)
entlang einer horizontalen Achse ausgebildet ist.
9. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus zwei spiegelsymmetrisch ausgebildeten Dreh
maschineneinheiten (1c; 1d) zusammengesetzt ist.
10. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben dem Drehmaschinenbett (1) ein Stangenladema
gazin (12) für horizontal liegende Werkstoffstangen
(12e) oder Werkstückstangen (12a) angeordnet ist, wobei
eine Werkstückspindel (6) in ihrer horizontalen Schwen
klage in eine fluchtende Übergabeposition mit einer der
Werkstoffstangen (12e)oder Werkstückstangen (12a) ver
fahrbar ist,
11. Drehmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung (10) zum Abtrennen eines Stangen
abschnitts (12c) von der in der horizontal liegenden
Werkstückspindel (6) eingespannten Werkstoffstange
(12a) vorgesehen ist.
12. Drehmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung zum Abtrennen von Werkstückstangen
(12a) zwischen Stangenlademagazin (12) und Werkstück
spindel (6)angeordnet ist.
13. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Abtrennen von Werkstückstangen
(12a) ein rotierend antreibbares Werkzeug aufweist.
14. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (10) zum Abtrennen von Stangenab
schnitten (12c) einen stationären Stechmeißel (10a)
aufweist, gegenüber dem die durch die Werkstückspindeln
(5; 6) angetriebene Werkstückstange (12a) durch den
vertikalen Vorschub der Werkstückspindeln (5; 6) zu
stellbar ist.
15. Drehmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Paare von Werkstückspindeln (5, 5'; 6, 6')
vorgesehen sind, deren jedes auf einem gemeinsamen
Schlittensystem derart angeordnet ist, daß jedes Paar
um eine zu der durch die erste und zweite Achse aufge
spannte Ebene senkrechte, dritte Achse schwenkbar ist,
wobei die Werkstückspindeln (5; 5') des einen Paares mit
den Werkstückspindeln (6; 6') des anderen Paares für ein
Fluchten ihrer Drehachsen während der gleichzeitigen
Übergabe zweier Werkstücke von dem einen Paar der Werk
stückspindeln (6; 6') zu dem anderen Paar der Werk
stückspindeln (5; 5') ausgebildet sind.
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