DE4343019A1 - Vorrichtung zum Zuführen und Abführen von Hülsen und Spulen für eine Spinn- oder Zwirnmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Zuführen und Abführen von Hülsen und Spulen für eine Spinn- oder ZwirnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen und Abfüh
ren von Hülsen und Spulen für einer Spinn- oder Zwirnmaschine.
Bekannte Vorrichtungen bestehen im wesentlichen aus einem um die
Spinn- oder Zwirnmaschine umlaufenden Transportband, das nach
einander in vorbestimmte Positionen gesteuert wird. Das Trans
portband besteht häufig aus einem Tragband und mehreren auf
einem Tragband lösbar angeordneten Trägern mit Stiften für die
von den Arbeitsstellen der Maschine zu einer Entnahmeposition zu
transportierenden Spulen oder Kopse bzw. für die von einer Zu
führposition zu den Arbeitsstellen der Maschine zu transportie
renden Hülsen. Die Stifte für das Aufstecken der Spulen oder
Hülsen können jedoch auch fest mit dem Transportband verbunden
sein.
Die Träger für die Kopse und Hülsen sind vorzugsweise abwech
selnd im Abstand einer halben Spindelteilung auf dem Tragband
angeordnet. Die Anzahl der Träger für die Spulen und die Anzahl
der Träger für die Hülsen entspricht der Anzahl der Arbeitsstel
len der betreffenden Spinn- oder Zwirnmaschine. Da derartige
Maschinen üblicherweise an beiden Längsachsen die gleiche Anzahl
von Arbeitsstellen aufweisen, sind die Träger in der Regel der
art auf dem Tragband angeordnet, daß sämtliche Kopse ohne eine
Bewegung des Transportbandes in einem Vorgang von den Arbeits
stellen der Maschine auf die Träger umgesetzt werden können.
Nach dem Umsetzen der Kopse kann dann das Transportband um eine
halbe Spindelteilung weiterbewegt werden, so daß vor jeder Ar
beitsstelle der Spinn- oder Zwirnmaschine ein Träger mit einer
leeren Hülse zu liegen kommt.
Nach dem Umsetzen der leeren Hülse wird das Transportband so
lange weiterbewegt, bis der erste Träger mit einem Kops in der
Entnahmeposition angelangt ist. Nacheinander können dann durch
die Bewegung des Transportbandes um jeweils eine Spindelteilung
die einzelnen Kopse abgenommen werden.
Vorzugsweise um einen oder mehrere Takte versetzt, können dann
in entsprechender Weise leere Hülsen an der hierfür vorgesehenen
Zuführposition auf die entsprechenden Träger aufgesteckt werden.
Um das Abnehmen der Kopse und das Aufstecken der Hülsen im glei
chen Takt zu ermöglichen, muß der Abstand zwischen der Entnahme
position und der Zuführposition ein ganzzahliges Vielfaches der
Spindelteilung plus eine halben Spindelteilung betragen.
Das Anfahren der einzelnen Positionen des Transportbandes wird
bei bekannten Vorrichtungen durch mehrere, über die Länge der
Maschine verteilte Sensoren ermöglicht, welche an entsprechenden
Positionen des Tragbandes vorgesehene Markierungen detektieren
und bei Erfassen einer Markierung ein Signal an eine Steuervor
richtung abgeben. Die Steuervorrichtung setzt daraufhin den
Antriebsmotor des Trag- bzw. Transportbandes still.
Nachteilig bei diesen bekannten Vorrichtungen ist der mit der
Verwendung mehrerer Sensoren verbundene Aufwand, insbesondere
der Verkabelungsaufwand für die Sensoren. Die erforderlichen
langen Signalleitungen bringen sowohl eine hohe Störempfindlich
keit gegen elektromagnetische Einstreuungen sowie negative Ein
flüsse der Leitungsbeläge mit sich. Ein weiterer Nachteil ist
das erforderliche Justieren dieser Sensoren derart, daß die
einzelnen Positionen des Transportbandes mit hinreichender Ge
nauigkeit angefahren werden. Unbemerkte Lageverschiebungen der
Sensoren führen zu einer hohen Fehleranfälligkeit und Fehlerhäu
figkeit.
Des weiteren ist aus der DE 40 05 418 C1, die hauptsächlich eine
Vorrichtung zum selbsttätigen Umsetzen der Spulen und Hülsen vom
Transportband auf die Spindeln der Arbeitsstellen einer Spinn-
oder Zwirnmaschine betrifft, bekannt, anstelle der vorstehend
dargestellten Möglichkeit der Verwendung mehrerer Sensoren die
Position des Transportbandes mit einem einzigen Absolutwertgeber
zu erfassen, dem einem Spulenzapfen des Transportbandes zugeord
net ist.
Genauere Angaben über die Art und Beschaffenheit des Sensors zur
Erfassung der Transportbandbewegung sind der DE 40 05 418 C1
nicht zu entnehmen. Nachteilig bei der Verwendung eines Absolut
wertgebers ist der im allgemeinen damit verbundene hohe Aufwand.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Zuführen und Abführen von Hülsen und Spulen an einer Spinn-
oder Zwirnmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, wel
che durch eine geeignete Ausbildung und Anbringung des Sensors
zur Erfassung der Bewegung des Transportbandes funktionssicherer
und mit geringerem Aufwand herstellbar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1.
Durch die Verwendung eines einzigen, die absolute Position oder
Positionsänderungen des Transportbandes erfassenden, als Dreh
geber ausgebildeten Sensors, welcher an einem ohnehin erforder
lichen, durch das Transportband formschlüssig gedrehten Umlenk
glied (9) angeordnet ist, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit geringerem Aufwand hergestellt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Dreh
geber als einfacher, kostengünstiger Inkremental-Drehgeber aus
gebildet, wobei die absolute Position des Transportbandes durch
das Rücksetzen eines die Impulse des Sensorsignals erfassenden
Zählers in einer bestimmten Ausgangsstellung und das Zählen der
Impulse ausgehend von dieser Ausgangsstellung bestimmbar ist.
Die einzelnen, nacheinander anzufahrenden Positionen des Trans
portbandes können dann durch einen Vergleich des Zählerstandes
mit entsprechenden gespeicherten Werten für die Sollpositionen
exakt angefahren werden.
Hierzu kann die Steuereinheit mittels des Drehgebers nach dem
Stillsetzen des Transportbandes eine mögliche Abweichung der
Istposition des Transportbandes von der jeweiligen Sollposition
erfassen und beim jeweils nächsten Anfahren derselben Sollposi
tion den Wert der zuvor ermittelten Abweichung bei der Still
setzung des Transportbandes berücksichtigen.
Die Steuereinheit kann darüber hinaus nach jedem Stillsetzen des
Transportbandes eine mögliche Abweichung der Istposition des
Transportbandes von dessen Sollposition erfassen und die Istpo
sition des Transportbandes solange korrigieren, bis die Istposi
tion weniger als ein vorbestimmter Wert von der Sollposition
abweicht.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird von ent
lang dem Transportband angeordneten Spulenentnahme- bzw. Hül
senzuführvorrichtungen jeweils ein Signal an die Steuereinheit
abgegeben, das die Beendigung des Vorgangs des Entnehmens einer
Spule bzw. des Zuführens einer Hülse anzeigt. Auf diese Weise
kann durch die Auswertung der beiden zusätzlichen Signale der
zeitliche Ablauf des Spulenentnahme- bzw. Hülsenzuführvorgangs
optimiert werden.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Spinn- oder
Zwirnmaschine mit einer Vorrichtung zum Zuführen und
Abführen von Hülsen und Spulen nach der Erfindung
und die,
Fig. 2 bis 8 Phasenbilder zur Verdeutlichung des Funktions
ablaufs der Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Spinn- oder Zwirnmaschine 1 mit
einer Vielzahl von Arbeitsstellen 3 und einer Vorrichtung zum
Zuführen und Abführen von Hülsen und Spulen 5 zu den Arbeits
stellen 3. Dabei umfaßt die Vorrichtung 5 ein um die Spinn- oder
Zwirnmaschine 1 umlaufendes, endloses Transportband 7, welches
an den vier Ecken der Maschine jeweils mittels eines Umlenkglie
des 9 geführt und umgelenkt wird. Eines der Umlenkglieder 9 ist
mittels eines elektromotorischen Riemenantriebs 11 antreibbar
ausgebildet.
Auf dem Transportband 7 sind, wie in Fig. 1 dargestellt, vor
zugsweise im Abstand einer halben Spindelteilung Zapfen für
volle Kopse bzw. Spulen und Zapfen für leere Hülsen angeordnet.
Dabei kann das Transportband derart ausgebildet sein, daß zu
mindest die Zapfen für volle Kopse auf Trägern angeordnet sind,
wobei die Träger lösbar mit dem Transportband verbunden sind.
Dies ermöglicht das Ausleiten der Träger mit den vollen Kopsen
zur Weiterverarbeitung des Garns.
Des weiteren umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zufüh
ren und Abführen von Spulen und Hülsen eine Steuereinheit 13,
welche die Steuereinheit 15 zur Ansteuerung des Elektromotors 17
des Riemenantriebs 11 abhängig von mehreren Eingangssignalen
ansteuert. Die Steuereinheit 15 ist dabei im einfachsten Fall
als steuerbarer elektronischer Schalter ausgebildet, welcher den
Elektromotor 17 von dessen Energieversorgung trennt bzw. mit der
Energieversorgung verbindet.
Als wichtigstes Eingangssignal ist der Steuereinheit 13 das
Ausgangssignal 19 eines die Bewegung des Transportbandes 7 er
fassenden Sensors 21 zugeführt. Der Sensor 21 ist als Drehgeber
ausgebildet, der, wie in Fig. 1 dargestellt, die Drehbewegung
eines der Umlenkglieder 9, beispielsweise des angetriebenen
Umlenkgliedes, und damit die Position des Transportbandes 7
erfaßt. Der Drehgeber 21 kann dabei Absolutwertgeber oder ein
facher Inkrementalgeber ausgebildet sein.
In letzterem Fall kann die absolute Stellung des Transportbandes
7 durch das Signal des Inkremental-Drehgebers jederzeit in der
Weise bestimmt werden, daß die Impulse des Drehgebers ausgehend
von einer vorbekannten Ausgangsposition des Transportbandes 7
gezählt werden. Hierzu kann die Steuereinheit 13 beispielsweise
einen Zähler für die Impulse des Sensorsignals 19 aufweisen, der
in der vorbestimmten Ausgangsstellung des Transportbandes 7
durch Anlegen eines Rücksetz-Signals 23 an den entsprechenden
Rücksetz-Eingang der Steuereinheit 13 auf "0" gesetzt wird.
Für das Anfahren der jeweils nächsten Position des Transport
bandes 7 weist die Steuereinheit 13 einen Speicher auf, in dem
sämtliche möglichen Positionen des Transportbandes 7 als auf die
Ausgangsposition (Position "0") bezogener Zahlenwert abgelegt
sind. Selbstverständlich können die Positionen auch in der Form
abgespeichert sein, daß jeweils die Differenz zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Positionen als digitaler Zahlenwert abge
speichert ist.
Als weitere Eingangssignale sind der Steuervorrichtung 13 die
Signale 29, 31 der selbsttätigen Spulenentnahmevorrichtung 25
und der selbsttätigen Hülsenzuführvorrichtung 27 zugeführt.
Dabei signalisiert sowohl das Signal 29 der Spulenentnahmevor
richtung als auch das Signal 31 der Hülsenzuführvorrichtung die
Beendigung der betreffenden Aktion, d. h. die Beendigung des
Vorgangs "Spule entnehmen" bzw. des Vorgangs "Hülse zuführen".
Auf diese Weise kann sofort nach Beendigung der jeweiligen Ak
tion ein Signal 33 von der Steuereinheit 13 an die Steuereinheit
15 abgegeben werden, wodurch ein erneutes Anfahren des Trans
portbandes 7 bewirkt wird.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vor
richtung anhand der Phasenbilder der Fig. 2 bis 8 beschrie
ben.
Als Ausgangsstellung sei von der in Fig. 1 dargestellten Lage
des Transportbandes 7 ausgegangen, in der jeder Arbeitsstelle 3
der Spinn- oder Zwirnmaschine 1 ein leerer Stift 35 des Trans
portbandes 7 zur Aufnahme der betreffenden Spule gegenübersteht.
Da eine Spinn- oder Zwirnmaschine üblicherweise an jeder Längs
seite der Maschine die gleiche Anzahl von Arbeitsstellen auf
weist, ergibt sich die in Fig. 1 dargestellte Einteilung der auf
dem Transportband angeordneten Stifte 35 zur Aufnahme der Kopse
36 bzw. der Stifte 37 zur Aufnahme der leeren Hülsen 38 in zwei
Tranchen I für die linke Maschinenseite und II für die rechte
Maschinenseite.
In dieser Ausgangslage wird der Zähler der Steuereinheit 13 für
die Impulse des Sensorsignals 19 durch Anlegen des Rücksetz-
Signals 23 auf 0 gesetzt. Anschließend wird der Steuereinheit 40
einer nicht näher dargestellten Umsetzvorrichtung ein Startsi
gnal zugeführt, woraufhin die Umsetzvorrichtung, vorzugsweise
gleichzeitig, sämtliche Kopse 36 ergreift, von den Spindeln der
Arbeitsstellen 3 abzieht und auf die jede Arbeitsstelle gegen
überstehenden Stifte 35 aufsteckt. Dieser Zustand ist in Fig. 2
dargestellt.
Anschließend gibt eine Steuereinheit 40 ein "START"-Signal 42 an
die Steuereinheit 13 ab, woraufhin die Steuereinheit 13 ihrer
seits das "MOTOR-EIN"-Signal 33 an die Steuereinheit 15 abgibt.
Die nach dem Anfahren des Transportbandes 7 vom Sensor 21 der
Steuereinheit 13 zugeführten Impulse des Sensorsignals 19 werden
durch den Zähler der Steuereinheit 13 gezählt, wobei der Zähler
inhalt ständig mit dem gespeicherten Wert der jeweils nächsten
anzufahrenden Position verglichen wird. Nach dem Erreichen die
ses Zählerstandes setzt die Steuereinheit 13 das Signal 33 auf
"MOTOR AUS", so daß das Transportband 7 angehalten wird.
Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung wird
zunächst die in Fig. 3 dargestellte Position des Transportbandes
7 angefahren, in der jeder nunmehr leeren Spindel einer Arbeits
stelle 3 der Spinn- oder Zwirnmaschine 1 eine leere Hülse 38
gegenübersteht. In dieser Stellung wird der Steuereinheit 40 der
nicht näher dargestellten Umsetzvorrichtung erneut ein Signal
zugeführt, woraufhin die Umsetzvorrichtung die auf dem Trans
portband 7 befindlichen leeren Hülsen 38 ergreift, von den Stif
ten 37 abzieht und auf die Spindeln der Arbeitsstellen 3 auf
steckt. Damit ergibt sich der in Fig. 4 gezeigte Zustand.
Nach Beendigung dieses Vorgangs gibt die Steuereinheit 40 erneut
ein "START"-Signal an die Steuereinheit 13 ab, welches wiederum
die Steuereinheit 13 dazu veranlaßt, das Signal 33 auf "MOTOR
EIN" zu setzen.
Erneut werden die Impulse des Sensorsignals 19 gezählt und das
Signal 33 von der Steuervorrichtung 13 auf "MOTOR AUS" gesetzt,
sobald der Zählerinhalt mit dem gespeicherten Wert der nächsten
Position des Transportbandes 7 übereinstimmt. Auf diese Weise
wird die in Fig. 5 dargestellte Position des Transportbandes 7
angefahren, in welcher der erste Kops der Tranche II in der
Entnahmeposition der Entnahmevorrichtung 25 angelangt ist.
Nach dem Erreichen dieser Position gibt die Steuervorrichtung 13
ein "ENTNAHME"-Signal 44 an die Entnahmevorrichtung 25 ab, wor
aufhin die Entnahmevorrichtung 25 den betreffenden Kops 36 er
greift, von dem zugehörigen Stift 35 abzieht und der weiteren
Verarbeitung zuführt.
Nach Beendigung dieses Vorgangs gibt die Entnahmevorrichtung 25
das Signal "SPULE ENTNOMMEN" 29 an die Steuereinheit 13 ab,
woraufhin die Steuereinheit 13 in analoger Weise das Transport
band 7 in seine nächste Stellung weiterbewegt. In dieser Posi
tion befindet dich dann der zweite Kops der Tranche II in der
Entnahmeposition der Entnahmevorrichtung 25. Das heißt, das
Transportband 7 wurde um eine Spindelteilung weiterbewegt.
Dieses Weiterbewegen um jeweils eine Spindelteilung wird nunmehr
in analoger Weise so oft durchgeführt, bis der erste Stift 37
zur Aufnahme der ersten leeren Hülse 38 der Tranche II in die
Zuführposition der Hülsenzuführvorrichtung 27 und ein Kops 36 in
die Entnahmeposition der Entnahmevorrichtung 25
gelangt (Fig. 6).
In diesem Fall gibt die Steuereinheit 13 sowohl ein "ENTNAHME"-
Signal an die Entnahmevorrichtung 25 als auch ein "ZUFUHR"-Si
gnal 46 an die Zuführvorrichtung 27 ab. Die Beendigung der Zu
fuhr bzw. Entnahme wird der Steuereinheit 13 jeweils durch die
Signale 29 bzw. 31 "SPULE ENTNOMMEN" bzw. "HÜLSE ZUGEFÜHRT"
signalisiert.
In dieser Phase, in der sowohl ein Kops entnommen, als auch
gleichzeitig eine Hülse zugeführt werden muß, gibt die Steuer
einheit 13 erst dann ein "MOTOR EIN"-Signal an die Steuereinheit
15 ab, wenn die Signale 29 und 31 zugleich anliegen. Die Steuer
einheit 13 kann diese Phase aus der Anzahl der (pro Tranche)
vorhandenen Stifte für Leerhülsen bzw. Kopse und aus der Anzahl
der bereits entnommenen Kopse bzw. bereits zugeführten Hülsen
sowie aus dem Abstand zwischen der Entnahmevorrichtung 25 und
der Zuführvorrichtung 27 in Spindelteilungen ermitteln. Eine
andere Möglichkeit hierzu besteht darin, daß in der Steuerein
heit 17 zu jeder anzufahrenden Position auch die an dieser Posi
tion durchzuführenden Aktionen abgelegt sind.
Dieses Verfahren wiederholt sich nun solange, bis der letzte
Kops der Tranche II in die Entnahmeposition der Entnahmevorrich
tung 25 gelangt und in entsprechender Weise der Kops abgenommen
bzw. eine leere Hülse auf den in der Zuführposition befindlichen
Stift 37 aufgesteckt wurde.
In der darauffolgenden Phase, in der sich nach dem Weiterbewegen
des Transportbandes 7 um jeweils eine Spindelteilung zwar ein
Stift 37 in der Zuführposition, sich jedoch kein Kops in der
Entnahmeposition befindet, erfolgt das Weiterbewegen des Trans
portbandes 7 nur noch in Abhängigkeit vom Anliegen des Signals
"HÜLSE ZUGEFÜHRT" 31 an der Steuereinheit 13.
Nach dem Aufstecken der letzten leeren Hülse auf den entspre
chenden Stift der Tranche II wird das Transportband 7 in die in
Fig. 7 dargestellte Stellung bewegt, in welcher sich der erste
Kops der Tranche I in der Entnahmeposition der Entnahmevorrich
tung 25 befindet. Das Entnehmen der Kopse 36 bzw. das Aufstecken
der Hülsen 38 auf die betreffenden Stifte 37 bzw. 37 der Tranche
I erfolgt dann analog zu der vorstehend für die Tranche II be
schriebenen Art und Weise.
Nach dem Aufstecken der letzten Hülse auf den entsprechenden
Stift der Tranche I (Fig. 8) wird das Transportband in der be
kannten Weise wieder in die in Fig. 1 dargestellte Position
gebracht. In dieser Stellung wird der Zähler der Steuereinheit
13 wieder durch Anlegen eines "RÜCKSETZ"-Signals 23 auf 0 ge
setzt und der vorstehend beschriebene Vorgang zum Abnehmen der
Kopse bzw. Zuführen der leeren Hülsen kann erneut gestartet
werden.
Die Eingabe der numerischen Werte für die einzelnen anzufahren
den Positionen des Transportbandes 7 können beispielsweise zu
nächst aus den relevanten Daten, wie z. B. Länge des Transport
bandes, Anzahl der Stifte für die Kopse bzw. Hülsen, Charakteri
stik des Sensors etc., errechnet und dann der Steuervorrichtung
13 mittels einer nicht näher dargestellten Eingabevorrichtung
eingegeben werden.
Vorzugsweise erfolgt jedoch die Eingabe dieser Werte mittels
eines Teach-in-Verfahrens, bei dem beispielsweise ausgehend von
der in Fig. 1 dargestellten Position des Transportbandes 7 nach
erfolgtem Rücksetzen des Zählers die einzelnen Sollpositionen
des Transportbandes 7 zunächst von Hand angefahren werden und in
jeder Sollposition des Transportbandes 7 der Zählerinhalt in
einen hierfür vorgesehenen Speicherplatz des Speichers der Steu
ereinheit 13 übernommen wird.
Hierzu kann die Steuereinheit 15 einen weiteren Eingang 48 auf
weisen, an den manuell ein Signal 48 mit dem beiden Zuständen
"MOTOR EIN" bzw. "MOTOR AUS" gelegt werden kann. Die Übernahme
des einer Soll-Position entsprechenden Wertes des Zählers der
Steuervorrichtung 13 kann durch das Anlegen eines "ÜBERNAHME"-
Signals 50 an den betreffenden Eingang der Steuereinheit 13
erfolgen.
Die Umschaltung zwischen dem normalen Arbeitsmodus und dem vor
stehend beschriebenen "Teach-in-Modus" der Steuereinheit 13 kann
durch das Anlegen eines "MODUS"-Signals 52 mit den beiden Zu
ständen "TEACH-IN" und "NORMAL" an den betreffenden Eingang der
Steuereinheit 13 erfolgen.
Das "teaching-in" wird üblicherweise mit einer geringen Ge
schwindigkeit der Transportbandbewegung durchgeführt, so daß ein
exaktes Anfahren der Sollpositionen möglich ist. Im normalen
Arbeitsbetrieb der Vorrichtung wird jedoch zur Steigerung der
Effizienz mit einer meist sehr viel höheren Geschwindigkeit
gearbeitet. Hierdurch kann beim Anfahren der einzelnen Sollposi
tionen der gewünschte Sollwert aufgrund der Trägheit der beweg
ten Massen überfahren werden, wenn, wie vorstehend erwähnt, das
Stillsetzen des Motors erst dann erfolgt, wenn der Zählerstand
mit dem anzufahrenden Sollwert übereinstimmt.
Zur Gewährleistung eines möglichst exakten Erreichens der Soll
werten, kann deshalb das Abschalten des Antriebs bereits bei
einem Zählerstand erfolgen, der um einen vorbestimmten Betrag
kleiner ist, als der gespeicherte Sollwert.
Eine Selbstkorrektur der Vorrichtung kann dadurch erreicht wer
den, daß beim erstmaligen Anfahren eines bestimmten Sollwertes
die tatsächlich nach dem Stillsetzen erreichte Istposition an
hand des jeweiligen Zählerstandes ermittelt wird und bei einer
Abweichung der Istposition von der Sollposition um mehr als ein
vorbestimmten Betrag beim nächsten Anfahren dieser Sollposition
das Stillsetzen des Motor bereits bei einem um diesen Betrag
erniedrigten Zählerstand erfolgt.
Selbstverständlich kann jedoch auch die Abweichung beim Anfahren
einer ersten Sollposition als Korrekturwert beim Anfahren einer
beliebigen weiteren Sollposition dienen. Die größte Genauigkeit
ergibt sich aber bei dem ersten vorstehend beschriebenen Ver
fahren.
Als weitere Möglichkeit kann nach jedem Stillsetzen des Trans
portbandes eine mögliche Abweichung der Istposition des Trans
portbandes 7 von dessen Sollposition erfaßt und die Istposition
des Transportbandes solange korrigiert, bis die Istposition
weniger als ein vorbestimmter Wert von der Sollposition ab
weicht. Hierdurch ergibt sich ein iterativer Vorgang des Anfah
rens einer Sollposition.
Selbstverständlich können die vorstehend beschriebenen Verfahren
auch miteinander kombiniert werden, so daß beispielsweise beim
erstmaligen einerseits z. B. der erste Betrag des Überfahrens
beim nächsten Anfahren berücksichtigt wird, jedoch bereits auch
beim erstmaligen Anfahren dieser Position ein Überfahren itera
tiv korrigiert wird.
Diese Verfahren gewährleisten das exakte Anfahren der Sollposi
tionen auch dann, wenn die Bewegung des Transportbandes mit
einer relativ hohen Geschwindigkeit erfolgt, ohne daß ein in
seiner Geschwindigkeit steuerbarer oder regelbarer Antrieb er
forderlich wäre. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß ein
einfacher, kostengünstiger Antrieb verwendet werden kann, bei
spielsweise ein einfacher Asynchronmotor, der lediglich mittels
eines steuerbaren elektronischen Schalters mit einer Energiever
sorgung verbunden ist. Eine Steuerbarkeit der Energieversorgung
ist für die genannten Verfahren nicht erforderlich.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Zuführen und Abführen von Hülsen und Spulen
für eine Spinn- oder Zwirnmaschine mit
- a) einem motorgetriebenen, endlos umlaufenden Transportband (7) zur Aufnahme und Bewegung der Spulen (36) von den Arbeitsstellen (3) der Spinn- oder Zwirnmaschine (1) zu einer Entnahmeposition und zur Aufnahme und Bewegung der Hülsen (38) von einer Zuführposition zu den Arbeitsstellen der Spinn- oder Zwirnmaschine,
- b) einem die absolute Position oder die Positionsänderung des Transportbandes (7) erfassenden, als Drehgeber ausgebilde ten Sensor (21), welcher an einem durch das Transportband formschlüssig gedrehten Umlenkglied (9) angeordnet ist, und
- c) einer Steuereinheit (13) zur Steuerung des Bewegungsab laufs des Transportbandes (7),
- d) wobei die Steuereinheit (13) den Motor (17) nach einem vorgegebenen Programm derart ansteuert, daß die einzelnen nacheinander anzufahrenden Positionen des Transportbandes in Abhängigkeit vom Sensorsignal (19 ) und gespeicherten oder hieraus berechneten Sollpositionen erreicht werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehgeber (21) als Inkremental-Drehgeber ausgebildet ist, daß
die Steuereinheit (13) nach einem Start des Transportbandes
(7) die Impulse des Sensorsignals (19) mittels eines Zählers
erfaßt, mit dem gespeicherten Wert der nächsten Sollposition
vergleicht und bei einer Übereinstimmung des Zählerwertes und
des gespeicherten Wertes der nächsten Sollposition oder einem
hieraus berechneten Wert den Antrieb (11) des Transportbandes
stillsetzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zähler bei jedem Erreichen einer Ausgangsstellung des Trans
portbandes (7) zurückgesetzt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß selbsttätige Spulenentnahme- und Hülsen
zuführvorrichtungen (25, 27) entlang dem Transportband (7)
angeordnet sind und daß die Spulenentnahmevorrichtung (25)
und die Hülsenzuführvorrichtung (27) jeweils ein Signal (29,
31) an die Steuereinheit (13) abgeben, das die Beendigung des
Vorgangs des Entnehmens einer Spule oder des Zuführens einer
Hülse anzeigt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinheit (13) mittels des Drehgebers
(21) nach dem Stillsetzen des Transportbandes eine mögliche
Abweichung der Istposition des Transportbandes (7) von dessen
Sollposition erfaßt und beim jeweils nächsten Anfahren der
selben Sollposition den Wert der zuvor ermittelten Abweichung
bei der Stillsetzung des Transportbandes berücksichtigt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinheit (7) mittels des Drehgebers
(21) nach jedem Stillsetzen des Transportbandes eine mögliche
Abweichung der Istposition des Transportbandes (7) von dessen
Sollposition erfaßt und die Istposition des Transportbandes
solange korrigiert, bis die Istposition weniger als ein vor
bestimmter Wert von der Sollposition abweicht.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4343019A DE4343019C2 (de) | 1993-12-16 | 1993-12-16 | Vorrichtung zum Zuführen und Abführen von Hülsen und Spulen für eine Spinn- oder Zwirnmaschine |
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