DE4336629A1 - Verpackungsfolie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackungsfolie zur Feuchtig­ keitskonditionierung des von ihr aufgenommenen Ver­ packungsgutes.

Zur Aufbewahrung von Nahrungs- und Genußmitteln werden unter anderem Kunststoff- oder Aluminiumfolien verwendet, die neben ihrer Aufgabe, das Verpackungsgut zu umhüllen und gegen Zugriff und Verschmutzung zu schützen, häufig die weitere Aufgabe erfüllen sollen, das Verpackungsgut frisch zu halten. Die Frischhaltung bedeutet dabei häufig die Aufrechterhaltung des dem Verpackungsgut eigenen Feuchtegehaltes, unabhängig von der Umgebungsatmosphäre, die in der Regel einen niedrigeren Feuchtegehalt aufweist. Dies gilt in besonderem Maße bei der Aufbewahrung unter Kühlbedingungen, z. B. in Kühlhäusern, im Kühlschrank oder dergleichen.

Besonders wirksam sind Streckfolien, die sich der Form des Verpackungsgutes eng anlegen. Gleiches gilt für Schrumpf­ folien-Verpackungen. Daneben werden vielfältig, vor allem auch im Haushalt, Aluminiumfolien verwendet, die neben ihrer Feuchtigkeitsdichtheit aufgrund der Reflexionseigen­ schaften noch thermisch wirksam sind.

Alle bekannten Verpackungsfolien haben den Nachteil, daß vom Verpackungsgut auswandernde bzw. abdampfende Feuchtig­ keit sich zwischen der Folie und der Oberfläche des Ver­ packungsgutes sammelt und die Qualität des Verpackungsgu­ tes beeinträchtigen kann. Dies gilt insbesondere für solche Nahrungsmittel, die gegen freie Flüssigkeiten, ggf. mit organischen Verunreinigungen aus dem Nahrungsmittel empfindlich sind, aber auch für solche Nahrungsmittel, deren Oberflächenbeschaffenheit für ihre Qualität maßgeb­ lich ist. Dies ist beispielsweise bei fast allen Backwaren der Fall, bei denen der Verbraucher eine knusprige Ober­ fläche erwartet. In allen Fällen bildet die freie Feuch­ tigkeit einen Nährboden für Mikroorganismen, insbesondere Bakterien und Schimmelpilze, die das verpackte Nahrungs­ mittel schnell ungenießbar machen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ver­ packungsfolie zu schaffen, die einerseits den Feuchtege­ halt des Verpackungsgutes in dem erforderlichen und ge­ wünschten Maß aufrechterhält, ohne die Frischhaltung zu beeinträchtigen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine dem Verpackungsgut zugekehrte innere Schicht einen Feuchtigkeitsspeicher bildet und eine dem Verpackungsgut abgekehrte Deckschicht eine geringere Feuchtigkeitsdurch­ lässigkeit aufweist als die innere Schicht.

Dem Verpackungsgut liegt somit nicht eine feuchtigkeits­ dichte, sondern eine feuchtigkeitsaufnehmende Schicht an, die insbesondere durch die Lagerung, ggf. unterstützt durch die Umgebungsbedingung, auswandernde oder ab­ dampfende Flüssigkeit aufnimmt. Diese Speicherschicht vermeidet die Bildung freier Flüssigkeit an der Oberfläche des Verpackungsgutes, hält aber eine ausreichend feuchte Atmosphäre in unmittelbarer Umgebung des Verpackungsgutes aufrecht. Die äußere Deckschicht, die eine geringere Feuchtigkeitsdurchlässigkeit aufweist, als die innere Schicht sorgt zumindest für eine Drosselung der Feuchtig­ keitsdiffusion in die Umgebung.

Eine solche Verpackungsfolie kann auch umgekehrt als befeuchtendes Verpackungsmittel dienen, indem sie vor ihrer Verwendung, beispielsweise mit Wasser, getränkt wird, wobei das Wasser von der inneren, feuchtigkeits­ speichernden Schicht aufgenommen wird. Eine solche Verwen­ dung empfiehlt sich beispielsweise bei Obst und Gemüse.

Vorzugsweise ist die Deckschicht feuchtigkeitsdicht ausge­ bildet, um jegliches Abdampfen von Feuchtigkeit nach außen zu vermeiden und die in der inneren Schicht gespeicherte Feuchtigkeit vollständig zurückzuhalten.

In weiterhin vorteilhafter Ausführung ist vorgesehen, daß die innere Schicht an der dem Verpackungsgut zugekehrten Seite mit einer partiell durchlässigen Trennschicht verse­ hen ist.

Die Trennschicht, die zweckmäßigerweise glatt ausgebildet ist, sorgt dafür, daß die Speicherschicht nicht unmittel­ bar mit dem Verpackungsgut in Berührung kommt. Durch ihre partielle Durchlässigkeit ermöglicht sie aber den Stoff­ austausch zwischen Verpackungsgut und Speicherschicht.

Die Schichten können in einer Bahnen- oder Rollenware lose aufeinander liegen, aber auch fest miteinander verbunden sein, z. B. durch Kleben, Kaschieren, Koextrudieren, Ver­ schweißen, Vernähen oder durch oberflächennahe mecha­ nische Verbindung. Die Verbindung kann auch nur teilflä­ chig oder punktuell erfolgen. Auch können die Deckschicht und/oder die partiell durchlässige Trennschicht durch Auftragen, Aufsprühen oder dergleichen auf die feuchtig­ keitsspeichernde Schicht aufgebracht sein.

Statt dessen kann vorgesehen sein, daß wenigstens die feuchtigkeitsspeichernde und die Deckschicht aus einem Schaumstoff bestehen, dessen Schaumstruktur an einer Seite zur Bildung der äußeren Schicht thermisch aufgeschmolzen und/oder versiegelt ist.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel besteht wenig­ stens eine Schicht aus einem schweißbaren oder einsiegel­ baren Werkstoff, so daß die Verpackungsfolie zu einer Hülle geschlossen oder Folienabschnitte miteinander ver­ bunden werden können.

Die feuchtigkeitsspeichernde innere Schicht kann aus einem schäumbaren Kunststoff, vorzugsweise Polyesterschaum bestehen, der sich durch physiologische Unbedenklichkeit und antibakterielle Wirkung auszeichnet. Statt dessen kann diese Schicht aber auch aus Fasern in Form eines Vlieses oder dergleichen gebildet sein.

Weiterhin kann die innere Schicht mit Konservierungsmit­ teln, Antibakteriziden oder dergleichen imprägniert sein, um die Frischhaltewirkung noch zu steigern.

Die äußere Schicht besteht vorzugsweise aus einer Folie, z. B. aus Aluminium oder Kunststoff, dann aber auch aus einer Lackschicht gebildet sein.

Auch die Trennschicht besteht vorzugsweise aus einer Folie aus Aluminium oder Kunststoff, ist aber im Gegensatz zur Deckschicht mit Durchbrechungen versehen.

Die die Verpackungsfolie bildenden Werkstoffe sind vor­ teilhafterweise so gewählt, daß die Folie räumlich formbar ist, um hieraus behälterartige Gebilde formen zu können. Auch kann die Werkstoffwahl so getroffen sein, daß die Folie an das Verpackungsgut anformbar ist.

Nachstehend ist die Erfindung anhand von vier Ausführungs­ beispielen beschrieben, die in den Fig. 1 bis 4 jeweils im Schnitt wiedergegeben sind.

Die Verpackungsfolie 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einer inneren Schicht 2 und einer äußeren Deckschicht 3. Die dem Verpackungsgut zugekehrte innere Schicht 2 besteht aus einem feuchtigkeitsspeichernden, lockeren oder offenpori­ gen Werkstoff, während die Deckschicht 3 gegenüber der inneren Schicht 2 eine geringere Feuchtigkeitsdurchlässig­ keit aufweist und so als Drosselschicht für die Feuchtig­ keit wirkt.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist die dem Verpackungsgut zugekehrte innere Schicht 2 mit einer feuchtigkeitsdichten Deckschicht 3 versehen.

Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 weist neben der dem Verpackungsgut zugekehrten, feuchtigkeitsspeichernden Schicht 2 und der Deckschicht 3 verminderter Feuchtig­ keitsdurchlässigkeit eine dem Verpackungsgut zugekehrte Trennschicht 4 auf, die partiell durchlässig ist, indem sie beispielsweise mit Durchbrechungen 5 versehen ist. Es kann sich bei der Trennschicht um eine Lochfolie oder dergleichen handeln.

Das bevorzugte Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 weist auf der inneren, feuchtigkeitsspeichernden Schicht 2 eine feuchtigkeitsdichte Deckschicht 3 und innenseitig eine partiell durchlässige Trennschicht 4, die dem Verpackungs­ gut anliegt, auf.

Claims (13)

1. Verpackungsfolie zur Feuchtigkeitskonditionierung des von ihr aufgenommenen Verpackungsgutes, bestehend aus zwei Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Verpackungsgut zugekehrte innere Schicht (2) einen Feuchtigkeitsspeicher bildet und eine dem Ver­ packungsgut abgekehrte Deckschicht (3) eine geringere Feuchtigkeitsdurchlässigkeit aufweist als die innere Schicht.

2. Verpackungsfolie nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Deckschicht (3) feuchtigkeitsdicht ist.

3. Verpackungsfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (2) an der dem Verpackungsgut zugekehrten Seite mit einer partiell durchlässigen Trennschicht (4) versehen ist.

4. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (2, 3, 4) in einer Bahnen- oder Rollenware lose aufeinander liegen.

5. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (2, 3, 4) fest miteinander verbunden sind.

6. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die feuchtig­ keitsspeichernde innere (2) und die Deckschicht (3) aus einem Schaumstoff bestehen, dessen Schaumstruktur zur Bildung der äußeren Schicht thermisch versiegelt ist.

7. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Schicht (2, 3, 4) aus einem schweißbaren oder heißsiegelbaren Werkstoff besteht.

8. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsspei­ chernde innere Schicht (2) aus Schaumstoff oder Fasern gebildet ist.

9. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (2) mit Konservierungsmitteln, Antibakteriziden od. dgl. imprägniert ist.

10. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (3) aus einer Folie, z. B. aus Aluminium, oder Kunststoff, oder einer Lackschicht gebildet ist.

11. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennschicht (4) aus einer mit Durchbrechungen (5) versehenen Folie, z. B. aus Aluminium oder Kunststoff besteht.

12. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie räumlich formbar ist.

13. Verpackungsfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie an das Verpackungsgut anformbar ist.