DE4335262C2 - Vorrichtung zur Analyse von Garnungleichmäßigkeits-Informationen - Google Patents
Vorrichtung zur Analyse von Garnungleichmäßigkeits-InformationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Eine derartige Vorrichtung, wie sie z. B. für die Spinnstellen einer Spinnmaschine
eingesetzt werden kann, ist aus der DE 30 05 746 C2 bekannt. Bei dieser sind die
Garnungleichmäßigkeitsprüfer in. Gruppen unterteilt, und die Prüfer einer Gruppe
arbeiten auf einer zugehörige Umschalteinrichtung, die mit einer Auswerteein
richtung zusammenarbeitet. Bei einem solchen Aufbau hat dies zur Folge, daß bei
zwei zeitlich unterschiedlich langen Ungleichmäßigkeitsprüfungen die längere die
Dauer des gesamten Prüfvorganges bestimmt.
Dabei ist es auch bekannt, daß die Prüfung periodischer Garnungleichmäßigkeiten
nur etwa eine Minute dauert, da die Frequenz des Auftretens solcher periodischer
Ungleichmäßigkeiten von der Drehgeschwindigkeit z. B. einer der Walzen eines
Streckwerkes einer Spinnmaschine bestimmt wird, während der Prüfvorgang für
nicht periodische Garnungleichmäßigkeiten vier bis zehre Minuten beträgt, da die
Häufigkeit des Auftretens solcher Ungleichmäßigkeiten gering ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung zur
Analyse von Garnungleichmäßigkeits-Informationen vorzusehen, mit welcher Ana
lysen periodischer Garnungleichmäßigkeiten ausführbar sind, ohne daß diese durch
die Analyse nicht-periodischer Garnungleichmäßigkeiten verzögert werden.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeich
nenden Teil des Anspruchs 1. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung erge
ben sich aus den Unteransprüchen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung können die Signale einer großen Anzahl
von Garnungleichmäßigkeitsprüfern z. B. über eine erste Umschalteinrichtung, die die
Signale in kurzen zeitlichen Intervallen umschaltet und sie nacheinander ausgibt,
und eine zweite Umschalteinrichtung, die die Signale in längeren zeitlichen Inter
vallen umschaltet und sie nacheinander ausgibt, in Recheneinrichtungen zur Garn
ungleichmäßigkeitsanalyse eingegeben werden.
Anhand der Figuren wird die Erfindung an bevorzugten Ausführungsformen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Analyse von Garnungleich
mäßigkeits-Informationen gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Recheneinrichtung der in der Fig. I dargestellten
Vorrichtung;
Fig. 3 ein Fließschema einer Nissenberechnung;
Fig. 4 ein Fließschema einer Dickstellenberechnung;
Fig. 5 ein Fließschema einer Dünnstellenberechnung;
Fig. 6 eine Wellenform eines Nissensignals;
Fig. 7 eine Wellenform eines Dick- und Dünnstellensignals;
Fig. 8 Definitionen von Garnfehlerarten;
Fig. 9 eine Ansicht der wesentlichen Bauteile einer Spinnstelle;
Fig. 10 eine Detailansicht eines Garnungleichmäßigkeitsprüfers; und
Fig. 11 eine Klassifizierungstabelle von Garnfehlerstellen.
Eine Spinnmaschine mit einer großen Anzahl von Spinnstellen ist z. B. eine pneuma
tische Spinnmaschine, wie sie die Fig. 9 und 10 zeigen. Fig. 9 zeigt den Aufbau einer
Spinnstelle. 24 bezeichnet die Hinterwalzen, 25 die Mittelwalzen und 26 die Vorder
walzen eines Streckwerkes. Ein endloses Laufriemchen 27 aus Gummi erstreckt sich
um jede Mittelwalze 25. Die Walzen 24, 25, 26 umfassen jeweils eine obere Walze in
einer oberen Stellung und eine untere Walze in einer unteren Stellung zum Ver
strecken eines Faserbandes S. 28 bezeichnet ein Luftstrahldrallorgan, das ein aus
den Vorderwalzen 26 auslaufendes Faserband S dreht, um ein Spinnfasergarn Y
herzustellen. 29 bezeichnet Abzugswalzen zum Abziehen des Garns aus dem
Drallorgan 28, und 11 einen Garnungleichmäßigkeitsprüfer, das heißt einen elektro
nischen Garnreiniger mit photoelektronischer Umwandlung, der die Dickenän
derungen des Garns Y prüft und ein Garnungleichmäßigkeitssignal abgibt. Die
Garnlaufgeschwindigkeit wird mittels eines nahe den unteren Vorderwalzen 26a
positionierten Sensors 36 gemessen. Die Garnlaufgeschwindigkeit wird für die ganze
Spinnmaschine von einem nicht gezeigten Hauptrechner gesteuert.
Fig. 10 ist eine detaillierte Ansicht des Garnungleichmäßigkeitsprüfers 11, der eine
Leuchtdiode 30 und einen Phototransistor 31 enthält und der mittels des Photo
transistors 31, der die von der Leuchtdiode 30 ausgestrahlte Lichtmenge in eine
elektrische Spannung umwandelt. Wenn eine Dickstelle oder eine Dünnstelle
vorkommt und eine sehr große Änderung der Spannung festgestellt wird, wird
ansprechend auf die Spannungsänderung eine Schneideinrichtung 32 betätigt, die
das Garn Y an der betreffenden Stelle durchschneidet. Das elektrische Signal vom
Garnungleichmäßigkeitsprüfer 11 wird zur Analyse von Garnungleichmäßigkeiten
verwendet.
Das elektrische Signal vom Garnungleichmäßigkeitsprüfer wird üblicherweise in ein
digitales Signal umgewandelt und dann für eine bestimmte Garnlänge mittels einer
Fourier-Transformation oder -Integration verarbeitet. Nach einer solchen Fourier-
Transformation wird das Spektrum des Signals analysiert, und aus der Frequenz der
Scheitelpunkte des Signals wird festgestellt, welche Walze des Streckwerkes der
Spinnstelle eine periodische Ungleichmäßigkeit verursacht. Das Ergebnis der
Analyse des Spektrums wird in erster Linie als Wartungsinformation bei der Wartung
der Spinnmaschine herangezogen. Das durch Integrationsverarbeitung verarbeitete
Signal stellt eine Größe der gesamten nicht-periodischen Garnungleichmäßigkeiten
dar und wird als Qualitätsinformation des Garnes verwendet.
Während die oben beschriebene Analyse der periodischen Garnungleichmäßigkeiten
nur eine Minute dauert, weil die Frequenz des Auftretens der periodischen
Garnungleichmäßigkeiten der Rotationsgeschwindigkeit der Walze oder eines ande
ren Maschinenteils entspricht, beträgt die Analysedauer für nicht-periodische Garn
ungleichmäßigkeiten bis zu vier bis zehn Minuten, da die Häufigkeit des Auftretens
solcher nicht-periodischen Garnungleichmäßigkeiten gering ist. In der oben be
schriebenen Spinnmaschine werden die Signale von verschiedenen Spinnstellen
mittels eines Multiplexers nacheinander abgerufen, damit sie mit einer einzigen
Analysiervorrichtung analysiert werden können.
In der Fig. 1 bezeichnet S eine in jeder Gruppe von Spinnstellen einer
Spinnmaschine vorgesehene Nebenschaltung und das Bezugszeichen M eine einer
Anzahl solcher Nebenschaltungen S zugeordnete Hauptschaltung einer Analy
siervorrichtung. Die Nebenschaltungen S und die Hauptschaltung M sind über Ana
logleitungen 41a und 42a und eine Kommunikationsleitung 97 miteinander verbun
den. Die Analogleitung 41a überträgt nur Analogsignale zur Analyse von periodi
schen Garnungleichmäßigkeiten (Ungleichmäßigkeiten mit kurzen Perioden), wäh
rend die Analogleitung 42a nur Analogsignale zur Analyse von nicht-periodischen
Garnungleichmäßigkeiten (einschließlich Ungleichmäßigkeiten mit langen Perioden)
überträgt. Kommunikation findet über eine Kommunikationsleitung 97 statt. Analysen
für die Nebenschaltungen S werden durch aufeinanderfolgendes Umschalten von
Umschalteinrichtungen 95 und 96 durchgeführt. Elektrische Signale von Garnun
gleichmäßigkeitsprüfern 11, die an den den Nebenschaltungen S zugeordneten
Spinnstellen montiert sind, werden ersten und zweiten Multiplexern 41 und 42
übermittelt, und die Umschalt- oder Abrufzeiten der Multiplexer 41 und 42 werden
von einer Umschaltzeitsteuerung 45 gesteuert. Das vom ersten Multiplexer 41
abgerufene elektrische Signal wird über einen Verstärker 46 und ein Tiefpaßfilter 47
in einen Abtaster 58, bestehend aus einem Oszillator 48 und einem Analog-Digital-
Wandler 49, eingegeben, wo es in ein digitales Signal umgewandelt wird, und von
wo aus es zu einem ersten Hauptprozessor 43 übertragen wird. Das vom zweiten
Multiplexer 42 abgerufene elektrische Signal wird über einen Verstärker 50 und
einen der Tiefpaßfilter 51 bis 53, die von einem Multiplexer 54 umgeschaltet werden,
in einen Abtaster 57, bestehend aus einem Oszillator 55 und einem Analog-Digital-
Wandler 56, eingegeben, wo es in ein digitales Signal umgewandelt wird, und von
wo aus es zu einem zweiten Hauptprozessor 44 gesandt wird. In den Abtastern 57
und 58 werden die eingegebenen Signale mittels der Oszillatoren 48 und 55 in den
für die Analyse erforderlichen zeitlichen Abständen abgetastet, bevor sie in digitale
Signale umgewandelt werden.
Danach wird, mit Bezug auf Fig. 2, das in den ersten Hauptprozessor 43 einge
gebene digitale Signal von einer Fourier-Transformations-Einheit 66 verarbeitet. Das
Ergebnis dieser Berechnung wird durch Vektorkomposition von einer Vektorkom
positionseinrichtung 67 in ein Leistungsspektrum umgesetzt, von einer Ausgabever
arbeitungseinrichtung 68 in eine für die Analyse geeignete Form gebracht und
anschließend ausgegeben. Der Mittelwert des in den zweiten Hauptprozessor 44
eingegebenen Digitalsignals wird von einer Mittlungseinrichtung 60 berechnet.
Zeitdauern und Summierwerte, die eine Nisse (kurze und sehr dicke Garnfehler
stelle), eine Dickstelle (dicke und lange Garnfehlerstelle) oder eine Dünnstelle
(dünne und lange Garnfehlerstelle) betreffen, werden aus dem Mittelwert und dem
digitalen Signal von einer von drei Summiereinrichtungen 61 bzw. 62 bzw. 63
berechnet. Ergebnisse der Summierungen werden von einer Vergleichseinrichtung
64 mit voreingestellten Werten verglichen, um das Vorhandensein bzw. Nichtvorhan
densein einer Fehlerstelle zu ermitteln, und dann von einer Ausgabever
arbeitungseinrichtung 65 in eine für die Analyse geeignete Form gebracht und
anschließend ausgegeben.
Beispiele von Programmen, die in den drei Summiereinrichtungen 61 bis 63 der Fig.
2 enthalten sind, werden anhand von Fig. 3, 4 und 5 erläutert.
Fig. 3 ist ein Fließschema für eine in der ersten Summiereinrichtung 61 enthaltene
Nissenberechnung. Wenn eine Eingabe erhalten wird (Schritt 16), wird ein digitales
Signal V eingelesen (Schritt 1), und da ein Schwellenwertregister R1 im voraus auf 0
gestellt worden ist, wird es mit dem Schwellenwert verglichen, um festzustellen, ob
es größer ist als der Schwellenwert oder nicht (Schritte 2 und 3). Wenn das Signal V
den Schwellenwert übersteigt, wird das Schwellenwertregister R1 auf 1 gestellt
(Schritt 4), der Summierwert I auf den Wert des Signals unmittelbar vor dem den
Schwellenwert übersteigenden Signal gestellt (Schritt S) und der Inhalt eines
Datenanzahlregisters N um eins erhöht (Schritt 6). Das Signal V wird dann mit dem
Schwellenwert verglichen, um festzustellen, ob es kleiner ist als der Schwellenwert
oder nicht (Schritt 7). Wenn es größer ist als der Schwellenwert, wird es zum
Summierwert I addiert (Schritt 8) und der Inhalt des Registers N um Eins erhöht
(Schritt 9). Die Steuerfolge kehrt dann zum Schritt 1 zurück, wo das nächste Signal V
eingelesen wird. Weil das Schwellenwertregister R1 nun auf 1 steht, geht die Steuer
folge zum Schritt 7 vor, wo das Signal V mit dem Schwellenwert verglichen wird, um
festzustellen, ob es kleiner ist als der Schwellenwert (Schritte 2 und 7). Die oben
beschriebenen Schritte werden dann wiederholt bis das Signal V kleiner wird als der
Schwellenwert. Wenn es kleiner wird als der Schwellenwert, wird es mit dem
Mittelwert verglichen (Schritt 10) und, wenn es größer ist als der Mittelwert, wird es
zum Summierwert I addiert (Schritt 11), und der Inhalt des Datenanzahlregisters N
wird um eins erhöht (Schritt 12). Wenn jedoch das Signal V kleiner ist als der
Mittelwert, wird es nicht zum Summierwert I addiert, und der Inhalt des Datenan
zahlregisters N wird nicht erhöht. Dem liegt zugrunde, daß, wenn das Signal V
kleiner ist als der Mittelwert, der Berechnungsvorgang zu einer Subtraktion wird und
es dem Ziel entgegensteht, auch die Daten, die kleiner als der Schwellenwert sind,
zu addieren, um das Fehlen von Daten zu kompensieren. In zusätzlicher Weise kann
die Datenanzahl mitgezählt werden. Die Addition des Signals V zum Summierwert
würde eine Verfälschung (Verringerung) des Summierwerts der Nisse herbeiführen.
Anschließend wird das Schwellenwertregister R1 zurückgestellt (Schritt 13) und der
Summierwert I und die Datenanzahl N werden ausgegeben (Schritte 14 und 15). Die
Nissenberechnung ist damit abgeschlossen, und die erste Summiereinrichtung 61
wartet bis ein neues Signal eingegeben wird (Schritt 16). Es ist zweckmäßig, wenn
auch das Signal V unmittelbar vor dem den Schwellenwert übersteigenden Signal
mit dem Mittelwert verglichen wird. Wenn dieses Signal V kleiner ist als der
Mittelwert, wird es nicht zum Summierwert addiert.
Fig. 4 ist ein Fließschema für eine in der zweiten Summiereinrichtung 62 enthaltene
Dickstellenberechnung. Wenn eine Eingabe erhalten wird (Schritt 27), wird ein Mit
telwert W der letzten n Daten, einschließlich der soeben eingegebenen, berechnet
(Schritt 17). Da das Schwellenwertregister R1 im voraus auf 0 gestellt worden ist,
wird der Mittelwert W mit einem oberen Grenzwert (Schwellenwert + a) verglichen,
der größer ist als der Schwellenwert (der größer gewählt ist als der Mittelwert der
Garndicke), um festzustellen, ob der Mittelwert W größer ist als der obere Grenzwert
oder nicht (Schritte 18 und 19). Wenn der Mittelwert W den oberen Grenzwert
übersteigt, wird das Schwellenwertregister R1 auf 1 gestellt (Schritt 20) und der
Inhalt des Datenanzahlregisters N um eins erhöht (Schritt 22). Anschließend wird der
Mittelwert W mit einem unteren Grenzwert (Schwellenwert - a), der kleiner ist als der
Schwellenwert, verglichen, um festzustellen, ob er kleiner ist als der untere
Grenzwert oder nicht (Schritt 23), und wenn er größer ist als der untere Grenzwert,
kehrt die Steuerfolge zum Schritt 17 zurück, wo ein nächster Mittelwert W berechnet
wird. Da das Schwellenwertregister nun auf 1 steht, geht die Steuerfolge zum Schritt
22 vor, wo der Inhalt des Datenanzahlregisters um eins erhöht wird. Der Mittelwert W
wird dann mit dem unteren Grenzwert verglichen, um festzustellen, ob er kleiner ist
als der untere Grenzwert oder nicht (Schritt 23). Danach werden die oben
beschriebenen Schritte wiederholt bis der Mittelwert W kleiner wird als der untere
Grenzwert, woraufhin das Schwellenwertregister R1 zurückgestellt wird (Schritt 24)
und die Datenanzahl N ausgegeben wird (Schritt 26). Die Dickstellenberechnung ist
damit abgeschlossen, und die zweite Summiereinrichtung 62 wartet bis ein neues
Signal eingegeben wird (Schritt 27).
Fig. 5 ist ein Fließschema für eine in der dritten Summiereinrichtung 63 enthaltene
Dünnstellenberechnung. Wenn eine Eingabe erhalten wird (Schritt 38), wird ein
Mittelwert W der letzten n Daten, einschließlich der soeben eingegebenen,
berechnet (Schritt 28). Da das Schwellenwertregister R1 im voraus auf 0 gestellt
worden ist, wird der Mittelwert W mit einem unteren Grenzwert (Schwellenwert - a)
verglichen, der kleiner ist als der Schwellenwert (der kleiner gewählt ist als der
Mittelwert der Garndicke), um festzustellen, ob der Mittelwert kleiner ist als der
untere Grenzwert oder nicht (Schritte 29 und 30). Wenn der Mittelwert W kleiner ist
als der untere Grenzwert, wird das Schwellenwertregister R1 auf 1 gestellt (Schritt
31) und der Inhalt des Datenanzahlregisters N um eins erhöht (Schritt 33).
Anschließend wird der Mittelwert W mit einem oberen Grenzwert (Schwellenwert + a),
der größer ist als der Schwellenwert, verglichen, um festzustellen, ob er größer ist
als der Schwellenwert oder nicht (Schritt 34), und wenn er kleiner ist als der obere
Grenzwert, kehrt die Steuerfolge zum Schritt 28 zurück, wo ein nächster Mittelwert W
berechnet wird. Da das Schwellenwertregister nun auf 1 steht, geht die Steuerfolge
zum Schritt 33 vor, wo der Inhalt des Datenanzahlregisters um Eins erhöht wird. Der
Mittelwert W wird dann mit dem oberen Grenzwert verglichen, um festzustellen, ob er
größer ist als der oberer Grenzwert oder nicht (Schritt 34). Danach werden die oben
beschriebenen Schritte wiederholt bis der Mittelwert W den oberen Grenzwert
übersteigt, woraufhin das Schwellenwertregister R1 zurückgestellt wird (Schritt 35)
und die Datenanzahl N ausgegeben wird (Schritt 37). Die Dünnstellenberechnung ist
damit abgeschlossen, und die dritte Summiereinrichtung 63 wartet bis ein neues
Signal eingegeben wird (Schritt 38).
Bevor nun anhand der Fig. 6 bis 8 die Funktionsweise des zweiten Hauptprozessors
der oben beschriebenen Vorrichtung zur Analyse von Garnungleichmäßigkeiten
beschrieben wird, werden die nicht-periodischen Garnfehlerarten beschrieben. Unter
den nicht-periodischen Garnfehlerarten treten die oben erwähnten Nissen, Dick
stellen und Dünnstellen häufiger, die in Fig. 11 klassifizierten Garnfehlerarten S1A
bis S4D, L1 bis L3 und T1A bis T2D seltener auf. Mit Bezug auf Fig. 8 ist eine Nisse
1 eine Garnfehlerstelle mit einer Länge von 4 mm oder weniger und einer Dicke von
über +140% (1 mm Umrechnungswert), eine Dickstelle 2 eine Garnfehlerstelle mit
einer Länge von 8 cm oder weniger und einer Dicke von über +35% und eine
Dünnstelle eine Garnfehlerstelle mit einer Länge von 8 cm oder weniger und einer
Dicke von weniger als -30%. Nissen 1, Dickstellen 2 und Dünnstellen 3 sind, wie in
Fig. 11 gezeigt, klein im Vergleich mit den anderen Fehlerarten A bis I.
Fig. 6 zeigt den Verlauf eines von einer Nisse verursachten Signals. Die
Ordinatenachse gibt eine Signalspannung V an und stellt die Dicke eines Garns dar,
und die Abszissenachse gibt die Zeit t an und stellt die Garnlänge dar. Die beiden
Seiten des Signals sind aufgrund der vorgegebenen Länge a des Phototransistors
31 in Fig. 10 etwas abgeflacht. Das zeitliche Abtastintervall ist so gewählt, daß es 1
mm des laufenden Garns entspricht. Das heißt, die Garngeschwindigkeit wird ge
messen, und das Abtastintervall wird der Garngeschwindigkeit entsprechend
geändert. Wenn ein Signal wie das in Fig. 6 dargestellte eingegeben wird, werden
Meßwerte oder Signalpegel von 73, unmittelbar bevor der Wert den Schwellenwert
71 übersteigt, bis 74, unmittelbar nachdem der Wert kleiner wird als der
Schwellenwert 71, summiert und die Anzahl dieser Daten gezählt. Falls aber ein
Meßwert unmittelbar nachdem die Werte kleiner werden als der Schwellenwert 71
unterhalb des der Garndicke entsprechenden Mittelwertes 72 liegt, wie bei 75, wird
der Wert nicht zur Summe addiert. Der summierte Wert wird durch die Anzahl der
Daten geteilt, um die Dicke der Fehlerstelle, umgerechnet in einen Wert pro mm, zu
ermitteln, während die Länge der Fehlerstelle anhand der Datenanzahl, d. h. der Zeit
76 berechnet wird. Beide Werte werden mit gespeicherten, auf den vorstehend
angegebenen Definitionen basierenden Daten verglichen, um festzustellen, ob die
Fehlerstelle eine Nisse ist. Es ist außerdem zweckmäßig, wenn der Wert unmittelbar
bevor das Signal den Schwellenwert 71 übersteigt nicht zum Summierwert addiert
wird, wenn dieser Wert kleiner ist als der Mittelwert 72.
Fig. 7 zeigt einen durch das Berechnen von Mittelwerten von jeweils n Signalen an
einer Dickstelle und einer Dünnstelle gewonnenen Signalverlauf. Die Ordinate gibt
einen Mittelwert W einer Signalspannung an und stellt die Dicke eines Garnes dar,
und die Abszisse gibt die Zeit t an und stellt die Garnlänge dar. 82 ist ein der
Garndicke entsprechender Mittelwert. Wenn das Signal einer Dickstelle mit einer
Form gemäß Fig. 7 eingegeben wird, wird die Anzahl der Daten ab dem Meßwert 85,
der den über dem Schwellenwert 81 liegenden oberen Grenzwert 83 übersteigt, bis
zum Meßwert 86, der kleiner wird als der unter dem Schwellenwert 81 liegende
untere Grenzwert 84, gezählt. Ähnlich wird im Falle einer Dünnstelle die Anzahl der
Daten ab dem Meßwert 90, der kleiner wird als der unter dem Schwellenwert 87
liegende untere Grenzwert 88, bis zum Meßwert 91, der den über dem Schwellen
wert 87 liegenden oberen Grenzwert 89 übersteigt, gezählt. Bei der Summie0rung
der Werte der Garndicke werden im Falle einer Dickstelle, die Signale summiert,
deren Pegel über dem oberen Schwellenwert 81 liegen, und im Falle einer Dünn
stelle, die Signale summiert, deren Pegel unter dem unteren Schwellenwert 87 lie
gen.
Danach werden, wie im oben beschriebenen Fall einer Nisse, der Summenwert und
die Datenanzahl mit gespeicherten, auf den oben angegebenen Definitionen basie
renden Daten verglichen, um festzustellen ob die Garnfehlerstelle eine Dickstelle
oder eine Dünnstelle ist. Die oberen und unteren Grenzwerte werden größer bzw.
kleiner als die relevanten Schwellenwerte gewählt, um ein stabiles und eindeutiges
Ergebnis auch bei schwankendem Signal zu erzielen.
Da die Funktionsweise des ersten Hauptprozessors der oben beschriebenen
Vorrichtung zur Analyse von periodischen Garnungleichmäßigkeiten bekannt ist, wird
von einer Beschreibung hiervon abgesehen.
Es wird nun die Funktionsweise der gesamten oben beschriebenen Vorrichtung zur
Analyse von Garnungleichmäßigkeits-Informationen erläutert:
Unter Bezugnahme auf Fig. 1, wird eine Analyse von periodischen Garnungleich
mäßigkeiten so ausgeführt, daß der erste Multiplexer 41 von der Umschaltzeit
steuerung 45 umgeschaltet wird, um der Reihe nach Garnungleichmäßigkeitssignale
von den Spinnstellen abzufragen, welche Signale dann vom ersten Hauptprozessor
43 analysiert werden. Die für die Analyse nötige Zeit kann kurz sein und nur eine
Minute betragen. Gleichzeitig wird eine Analyse der nicht-periodischen Garnun
gleichmäßigkeiten auf ähnliche Weise so vollzogen, daß der zweite Multiplexer 42
umgeschaltet wird, um der Reihe nach Garnungleichmäßigkeitsprüfsignale von den
Spinnstellen abzufragen, und die Tiefpaßfilter 51 bis 53, je nachdem ob es sich um
lange periodische Unregelmäßigkeiten, nicht-periodische Unregelmäßigkeiten oder
unterschiedliche Garngeschwindigkeiten handelt, vom dritten Muliplexer 54
umgeschaltet werden, damit die Signale vom zweiten Hauptprozessor analysiert
werden können. Die für diese Analyse nötige Zeit kann etwa 4 bis 10 Minuten
betragen. Durch getrennte Analysen der periodischen Garnungleichmäßigkeiten und
der nicht-periodischen Garnungleichmäßigkeiten mittels der Multiplexer und zweier
getrennter Hauptprozessoren kann die Analyse der periodischen
Garnungleichmäßigkeiten, die notwendigerweise häufig und mit nur kurzen
Intervallen ausgeführt werden muß, ohne die vom Stand der Technik bekannten
Einschränkungen und Behinderungen durch die Analyse der nicht-periodischen
Garnungleichmäßigkeiten vollzogen werden. Eine schnelle Wartung der Walzen
usw. der Spinnstellen ist deshalb möglich.
In der vorstehenden Beschreibung sind nur zwei Umschalteinrichtungen vorgesehen.
Es können aber mehr als drei Umschalteinrichtungen vorgesehen werden, damit die
von der Garnungleichmäßigkeitsprüfvorrichtung ausgegebenen Signale in anderen
zeitlichen Abständen einer Einrichtung zur Analyse von Garnungleichmäßigkeiten
übermittelt werden können.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Analyse von Garnungleichmäßigkeits-Informationen,
bestehend aus mehreren Garnungleichmäßigkeitsprüfern (11), die jeweils von einer
Umschalteinrichtung (41, 42) abgetastet werden, die mit einer Garnungleich
mäßigkeits-Auswerteeinrichtung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Garnungleichmäßigkeitsprüfer (11) mit mehreren zugeordneten Umschaltein
richtungen (41, 42) verbunden ist, daß die Umschalteinrichtungen (41, 42) die Garn
ungleichmäßigkeitsprüfer (11) zu unterschiedlichen Zeitperioden abtasten, und daß
die Umschalteinrichtungen (41, 42) unabhängig betreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Umschalteinrichtungen (41) mit kurzer Umschaltzeitdauer und solche (42) mit langer
Umschaltdauer.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Garnungleichmäßigkeitsprüfer (11) in mehrere Gruppen unterteilt sind, und
jeder Gruppe mehrere Umschalteinrichtungen (41, 42) zugeordnet sind, die über
weitere Umschalteinrichtungen (95, 96) wählbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
eine Garnungleichmäßigkeits-Auswerteeinrichtung (43) für Garnungleichmäßigkeiten
mit kurzer Periode und eine Garnungleichmäßigkeits-Auswerteeinrichtung (43) für
Garnungleichmäßigkeiten mit langer Periode.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
die Ausbildung derart, daß bei einem Garnungleichmäßigkeitsprüfer zum Erfassen
sehr dicker Garnfehlerstellen anhand der Zeitdauer von einem Signal (73)
unmittelbar, bevor das vom Garnungleichmäßigkeitsprüfer abgerufene Signal einen
bestimmten Schwellwert (71) überschreitet, bis zu einem weiteren Signal (74)
unmittelbar, nachdem das abgerufene Signal den bestimmten Schwellwert (71)
unterschreitet, der Summenwert der abgerufenen Signale ermittelt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
die Ausbildung derart, daß, falls die Amplitude des vor dem Überschreiten des vorbe
stimmten Schwellenwertes (71) erfaßten Signals und/oder des unmittelbar nach dem
Unterschreiten des vorbestimmten Schwellenwertes (71) erfaßten Signals, unterhalb
des der Garndicke entsprechenden Mittelwerts (72) liegt, die Amplituden der betref
fenden Signale nicht zum Summenwert addiert werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
gekennzeichnet durch
die Ausbildung derart, daß bei einem Garnungleichmäßigkeitsprüfer eine dünne und
lange Garnfehlerstelle anhand der Zeitdauer von einem Signal, das einen unteren
Grenzwert unterschreitet, der unterhalb eines bestimmten unteren Schwellwerts
liegt, bis zu einem Signal, das einen oberen Grenzwert überschreitet, der oberhalb
des bestimmten unteren Schwellwerts liegt, erfaßt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8,
gekennzeichnet durch
die Ausbildung derart, daß bei einem Garnungleichmäßigkeitsprüfer eine dicke und
lange Garnfehlerstelle anhand der Zeitdauer von einem Signal, das einen oberen
Grenzwert überschreitet, der oberhalb eines bestimmten Schwellwertes liegt, bis zu
einem Signal, das einen unteren Grenzwert unterschreitet, der unterhalb des
bestimmten Schwellwertes liegt, erfaßt wird.
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