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Fallenschloß. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom
z. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom q.. Juli 1924
beansprucht. Die Erfindung betrifft ein Fallenschloß mit Fallen, die von außen durch
einen Schlüssel und von innen von Hand aus zu öffnen sind. Bei derartigen Schlössern
wurde bereits vorgeschlagen, das Schloß mit zwei unabhängig voneinander zur Wirkung
kommenden Verriegelungsvorrichtungen auszustatten, zu dem Zwecke, durch die eine
Verriegelungsvorrichtung das Schloß gegen Öffnen von Hand aus und durch die andere
Verriegelungsvorrichtung das Schloß gegen Schlüsselbenutzung zu verriegeln. Die
Erfindung bezweckt die Einbruchssicherheit derartiger Schlösser zu erhöhen und ihren
Verwendungsumfang erheblich zu steigern. Der Erfindung gemäß wird dies dadurch erreicht,
daß das Schloß mit einer Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln des Schlosses gegen
Handöffnung und Schlüsselbenutzung und zum Verriegeln des Schlosses in der Offenstellung
und mit einer zweiten Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln des Schlosses gegen
Öffnen von Hand aus ausgestattet ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Die Abb. i und 2 zeigen die Anordnung des Schlosses auf der Innenseite einer doppelflügeligen
Tür im Aufriß und einen Schnitt nach Linle II-II der Abb. i. In Abb. 3 ist das Schloß
in Ansicht im vergrößerten Maßstab dargestellt. Die Abb..l, 5 und 6 zeigen das Schloß
in Ansicht bei abgenommenem Rückendeckel in drei charakteristischen Stellungen.
Abb. 7 zeigt eine Seitenansicht des Schlosses, Abb.8 veranschaulicht einen Schnitt
nach Linie VIII-VIII der Abb. 4.. Abb.9 zeigt einen Querschnitt nach Linie IX=IX
der Abb. 6; die Abb. i o und i i zeigen Querschnitte nach Linie X-X der Abb.6 in
zwei charakteristischen Verr iegelungsstellungen. Abb. 13 zeigt eine zweite
Seitenansicht des Schlosses.
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i ist der bewegliche, 2 der unbewegliche Türflügel einer doppelflügeligen
Tür. x ist das Schloß und y der Schließkörper. Das Schloß x ist auf dem unbeweglichen
Türflügel 2 und der Schließkörper y auf dem beweglichen Türflügel i angeordnet.
Der Schließkörper y besteht aus einem Winkel io, der mit Fanglappen i i versehen
ist. Die Fanglappen i i greifen gei geschlossener Tür in Öffnungen i2 des Gehäuses
des Schlosses x ein und werden durch die Fallen des Schlosses x festgehalten.
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Das Schloß x besteht aus einem Gehäuse 2o, in dem Fallen 21 verschiebbar
angeordnet sind. Die Fallen 2,1 befinden sich im Bereiche der Öffnungen 12. Die
Fallen 2i können einerseits von der Außenseite der Tür mittels des zugehörigen Schlüssels
.und von der Innenseite der Tür von Hand aus geöffnet werden. Zu diesem Zwecke sind
im Schloß einerseits eine Riegelplatte 24 und andererseits eine Zugplatte 25 verschiebbar
angeordnet. Die Riegelplatte 24 trägt einen Zuhaltungsstift 27, der finit den Zuhaltungen
28 in an sich bekannter Weise zusammenwirkt. Die Zugplatte 25 ist mit einem Handknopf
30 ausgestattet, dessen Befestigungsbolzen 31 in einem Schlitz 32 des Schloßgehäuses
2o ge-
führt ist. Sowohl die Riegelplatte 24 wie auch die Zugplatte 25 sind
mit Fallen 21 unabhängig voneinander gekuppelt. Zu diesem Zwecke weisen die Fallen
einen Anschlaglappen 35 auf (Abb.9), der verschiebbar in einem Schlitz 36 der Riegelplatte
und einem Schlitz 37 der Zugplatte 25 sitzt. Die Schlitze 36, 37 sind übereinander
angeordnet. Die Sohlen 38, 39 der Schlitze 36, 37 bilden An-
Schläge,
die mit dem Anschlag 35 der Fallen 21 zusammenwirken. :1.o ist eine Feder, die die
Fallen nachgiebig federnd in der Sperrstellung hält.
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Das vorliegende Schloß ist mit Verriegelungen a und
b ausgestattet, die einerseits ein Verriegeln des Schlosses gegen Öffnen
von Hand aus, anderseits ein Verriegeln des Schlosses gegen Öffnen mittels des Schlüssels
und schließlich eine Verriegelung des Schlosses gegen Hand- und Schlüsselbenutzung
ermöglichen.
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Die Verriegelung a besteht, wie die Abb. 4., 5 und 6 zeigen, aus einem
einarmigen Hebel 50, der bei 51 drehbar im Schloßgehäuse gelagert ist. Der Hebel
5o besitzt einerseits eine Verriegelungsrast 53 und andererseits einen Verriegelungszahn
54. Die Verriegelungsrast 53 dient zum Verriegeln eines auf der Zugplatte 25 vorgesehenen
Anschlages 55 in der Offenstellung der Zugplatte, der Verriegelungszahn 54 dient
zum Verriegeln der einen Falle 21 in deren Schließstellung. Der Verriegelungshebel
5o verläuft durch einen Schlitz 56 und ist mit einem Feststellzahn 57 ausgestattet,
der mit Feststellrasten 58 zusammenwirkt. Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel sind
drei Feststellrasten 581,
5811 58l° vorgesehen. Zum leichteren Einstellen
des Verriegelungshebels 5o ist das Schloßgehäuse 2o auf seiner Oberseite mit Bezeichnungen
(z. B. I, II, III) versehen (Abb. 3). blit 59 ist ein am herausragenden Ende des
Verriegelungshebels 5o vorgesehener Handknopf bezeichnet.
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Die Verriegelungsvorrichtung b besteht bei vorliegendem Ausführungsbeispiel
aus einer zweiarmigen Schwinge 6o, die bei 61 drehbar im Schloßgehäuse gelagert
ist. Der eine Arm 6o' (Abb. io, i i) ist mit einem Zahn 63 ausgestattet, der mit
der Kante 64. der Zugplatte 25 zusammenwirkt. Der zweite Arm 6o" weist eine Steuerfläche
65 auf. Die Steuerfläche 65 befindet sich im Bereiche einer Öffnung 66 des Schloßgehäuses
2o. Die öffnung 66 dient dazu, um ein geeignetes Einstellorgan in das Schloßgehäuse
einzuführen und durch dessen Einwirkung auf die Steuerfläche 65 die ganz vom Gehäuse
2o umschlossene Verriegelungsschwinge 6o von der entriegelten Stellung in die Verriegelungsstellung
- zu verschwenken. Bei vorliegendem Ausführungsheispiel ist die Öffnung 66 zti einer
Schlüsselöffnung ausgebildet, wodurch die Verstellung der Verriegelungsschwinge
6o mit Hilfe des zum Schloß gehörigen Schlüssels ermöglicht wird.
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Uni die Verriegelungsschwinge 6o beim Öffnen des Schlosses mittels
des Schlüssels von der Verriegelungsstellung (Abb. i o) in die Entriegelungsstellung
(Abb. ii) zu verschwenken, ist zwischen der Verriegelungsschwinge 6o und irgendeinem
beim Aufsperren des Schlosses zwangläufig bewegten Organ der Sperrvorrichtung, beispielsweise
der Riegelplatte, eine Steuerung vorgesehen; dieselbe besteht aus einem auf der
Riegelplatte i orgesehenen Steuerfinger 7o und einer auf der Verriegelungsschwinge
6o vorgesehenen Steuerkante 71.
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Nehmen die Teile der Verriegelung a die aus Abb. 4. ersichtliche Lage
ein, so ist das Schloß entriegelt. Der Verriegelungshebel 5 o befindet sich zwischen
der Falle 21 und dein Anschlag 55 derart, daß sowohl die Riegelplatte 24 wie auch
die Zugplatte 25 hindernislos sich bewegen können. Der Feststellzahn 57 ist auf
die Rast 5811 eingestellt, der Hebel 5o befindet sich in der Stellung II.
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Nehmen die Teile des Schlosses die aus Abb. 5 ersichtliche Stellung
ein, so ist das von Hand aus geöffnete Schloß in der geöffneten Lage verriegelt.
Der Verriegelungshebel 5o befindet sich in der Stellung III, in welcher sein Feststellzahn
57 in die Rast 58111 eingreift. Die von Hand aus mittels des Knopfes 3o zurückgezogene
Zugplatte 25 ist in der zurückgezogenen Lage durch die Verriegelungsschwinge 5o
verriegelt, indem der Anschlag 55 in die Rast 53 eingreift. Die Fallen 21 befinden
sich in der Offenstellung, so daß die Tür hindernislos geöffnet und wieder geschlossen
werden kann, ohne daß im letzteren Falle die Fallen in die Fangöffnungen des Schließkörpers
einschnappen. Von dieser Stellung wird insbesondere Gebrauch gemacht, wenn der durch
das Schloß abzusperrende Raum auf kurze Zeit verlassen wird, wobei das Schloß gegen
unbeabsichtigtes selbsttätiges Sperren gesichert erscheint.
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Nehmen die Teile der Verriegelungseinrichtung a die Stellung I ein,
so ist das Schloß sowohl gegen Handbenutzung wie auch gegen Schlüsselbenutzung verriegelt.
Der Verriegelungshebel 50 bzw. sein Verriegelungszahn 54. übergreift das
Ende der einen Falle 21, wodurch die Fallen gegen jede Verschubbewegung gesichert
erscheinen. -Das Schloß kann bei verriegelter Falle 21 weder mit dem Schlüssel noch
von Hand aus geöffnet werden. In der Verriegelungsstellung I greift der Feststellzahn
57 in die Rast 581 ein. Die vorerwähnte Verriegelung ist insbesondere wichtig bei
Nachtsperre, bei Schlüsselverlust oder Schlüsseldiebstahl, da in diesem Falle das
Schloß mit keinem Schlüssel, auch nicht mit dein dazugehörigen geöffnet werden kann.
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Nimmt die Verriegelung b die aus Abb. io ersichtliche Lage ein, so
ist das Schloß gegen Öffnen von Hand aus verriegelt. Der Zahn 63 übergreift die
Kante 64. der Zugplatte 26,
so daß auf keinen Fall -die Zugplatte
und damit auch die Fallen 2r von Hand aus in die Offenstellung gesteuert werden
können. Von der Verriegelungseinrichtung b wird insbesondere beim längeren Verlassen
des durch das Schloß abgesperrten Raumes Gebrauch gemacht und gewährleistet diese
Verriegelung eine erhöhte Einbruchsicherheit, da das Schloß beispielsweise auch
dann nicht von Hand aus geöffnet werden kann, wenn nach Anbohrung der Tür mit irgendeinem
Instrument versucht wird, den Handknopf zurückzuziehen. Das Schloß kann in diesem
Falle nur von dem Besitzer des richtigen Schlüssels aufgesperrt werden. Bei der
Aufsperrung des Schlosses mittels des Schlüssels wird durch das Einwirken des Steuerfingers
70 auf die Steuerkante 71 die Verriegelungsschwinge 6o von der Stellung gemäß
Abb. io in die Stellung gemäß Abb. i i verschwenkt, in welcher Stellung auch die
Zugplatte freigegeben -erscheint.
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Das vorstehende Schloß eignet sich sowohl für doppelflügelige Türen
wie auch für einflügelige Türen und auch für rechts und links aufgehend: Türen und
gewährleistet trotz seiner einfachen Bauart und einfachen Handhabung eine ungemein
große Einbruchssicherheit. Außerdem erhöhen die eigenartigen Verriegelungen des
Schlosses den Verwendungsumfang desselben, so daß das Schloß sowohl für Wohnungen,
Bureaa wie auch für Lager, Magazinräume, Haustore u. dgl. mit gleichem Vorteil verwendet
werden kann.
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Das im vorstehenden beschriebene Schloß stellt nur eines der vielen
möglichen Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und können das Schloß wie auch
seine einzelnen Bauteile im Rahmen der dargelegten Erfindung auch geändert «-erden.