DE4328836A1

DE4328836A1 - Bremskolben für Scheibenbremsen

Info

Publication number: DE4328836A1
Application number: DE19934328836
Authority: DE
Inventors: Winfried Gerhardt; Rolf Dipl Ing Weiler; Hans-Dieter Leidecker; Karl-Heinz Hennemann; Thomas Kirschner
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1993-08-27
Filing date: 1993-08-27
Publication date: 1995-03-02

Description

Die Erfindung betrifft einen mehrteiligen Bremskolben für Scheibenbremsen mit einem eingesetzten Isolierkörper, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein gattungsgemäßer Bremskolben ist aus der DE 39 06 827 A1 bekannt. Der bekannte Bremskolben besteht aus einem becher förmigen Bremskolbenteil aus Metall, in das ein ringförmi ger Isolierkörper aus Kunststoff eingesetzt ist, der aus dem Inneren des becherförmigen Bremskolbenteils ein wenig hervorsteht, um eine direkte Berührung des metallenen Bremskolbenteils mit einem Bremsbelag zu verhindern. Beim Bremsen wird in einem Bremszylinder hydraulischer Druck er zeugt, der das becherförmige Bremskolbenteil auf den Brems belag zuschiebt, wobei nur der Isolierkörper an den beim Bremsen heiß gewordenen Bremsbelag angedrückt wird. Auf diese Weise kann die Temperatur des metallenen Bremskolben teils niedriger gehalten werden, als wenn das Bremskolben teil selbst gegen den Bremsbelag gedrückt würde. Bei einem direkten Kontakt zwischen dem metallenen Bremskolbenteil mit dem Bremsbelag kann aufgrund der guten Wärmeleitfähig keit des Metalls unter ungünstigen Umständen die Bremsflüs sigkeit bis zum Sieden erhitzt werden, was einen Totalaus fall der Bremse zur Folge hätte. Bei dem bekannten Brems kolben ist der Isolierkörper mit relativ großem Aufwand am becherförmigen Bremskolbenteil befestigt. Für die Befesti gung ist entweder ein Sprengring oder eine Feder vorgese hen. Abgesehen von den Herstellungskosten für diese zusätz lichen Metallteile und der unerwünschten Gewichtserhöhung sind am Bremskolbenteil zusätzliche Arbeitsgänge für das Einbringen von Ringnuten erforderlich, in die der Spreng ring oder die Feder einrasten können.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Bremskolben die Befestigung eines Isolierkörpers einfacher und preiswerter zu gestalten.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 oder 2. Die Erfindung besteht im Prinzip darin, den Isolierkörper mittels eines Preßsitzes in dem becherförmigen Bremskolbenteil zu befestigen, wobei die unvermeidlichen Toleranzen in den Maßen der beiden zu sammenzufügenden Bauteile mittels der radial vorstehenden Rippen oder des Grates oder beider ausgeglichen werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 3 wer den die erforderlichen Maße der beiden Bauteile beim Zusam menfügen des Bremskolbens automatisch aneinander angepaßt. Dabei ist eine Werkstoffkombination gemäß Anspruch 4 am zweckmäßigsten. Eine Fase am Ende des Innenraums des becherförmigen Bremskolbenteils gemäß Anspruch 5 erleich tert das Einpressen des Isolierkörpers. In einer bevorzug ten Ausführungsform gemäß Anspruch 6 ist der Isolierkörper mit axialen Durchbrüchen zum Druckgriff von Federzungen ei nes Bremsbelags versehen. In einer verbreiteten Ausfüh rungsform sind Bremsbeläge mit Blattfedern versehen, die auf der Rückseite ihrer Rückenplatte vernietet ist. Diese Blattfeder greift mit ihren Federzungen in das Innere des becherförmigen Bremskolbenteils, um den Bremsbelag an den Bremskolben zu fesseln. Wenn der Bremskolben nach Beendi gung des Bremsvorgangs um ein kleines Stück in den Bremszy linder zurückgezogen wird, nimmt er dabei den Bremsbelag mit, so daß dessen Reibfläche nicht mehr an der Bremsschei be schleift.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an hand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines teilweise aufgeschnittenen erfindungsgemäßen Bremskolbens,

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Isolierkör pers desselben Bremskolbens,

Fig. 3 derselbe Isolierkörper in einer Draufsicht,

Fig. 4 der Isolierkörper im Schnitt gemäß Linie A-A von Fig. 3,

Fig. 5 eine vergrößert dargestellte Einzelheit B von Fig. 4,

Fig. 6 eine vergrößert dargestellte Einzelheit C von Fig. 4.

In Fig. 1 erkennt man den kompletten Bremskolben, der zweiteilig aus einem becherförmigen Bremskolbenteil 1 und einem Isolierkörper 2 zusammengesetzt ist. Der Isolierkör per 2 weist einen Befestigungsabschnitt 3 auf, der in den Innenraum des Bremskolbenteils 1 eingepreßt ist. Der Be festigungsabschnitt 3 weist acht über seinen Umfang ver teilte Rippen 4 auf, die axial verlaufen und in radialer Richtung geringfügig über den Umfang des Befestigungsab schnitts 3 vorstehen. Die schmalen Rippen 4 liegen unter Klemmwirkung an der Innenwand 5 des Bremskolbenteils 1 an. Der Isolierkörper 2 hat im wesentlichen eine ringförmige Gestalt, wobei ein über den Befestigungsabschnitt 3 radial hinausragender umlaufender Ringbund 6 als Abstandshalter zwischen dem becherförmigen Bremskolbenteil 1 und dem nicht gezeigten Bremsbelag dient. Der Ringbund 6 liegt mit seiner einen axialen Wand 7 an einer axialen Abstützfläche 9 im Endbereich der offenen Seite des becherförmigen Bremskol benteils 1 an, während die andere gegenüberliegende axiale Wand 8 zur Anlage an den Bremsbelag bestimmt ist. Dabei ragt der Ringbund 6 in axialer Richtung geringfügig über den Rand 10 des becherförmigen Bremskolbenteils 1 hinaus, um eine Anlage des Randes 10 am Bremsbelag zu verhindern.

Weiterhin ist der Ringbund 6 mit einem über seine Außen fläche 11 radial hinausragenden, umlaufenden Grat 12 verse hen, der an einer umlaufenden Stufe 13 des Randbereichs am offenen Ende des becherförmigen Bremskolbenteils 1 unter Klemmwirkung anliegt.

Bei der Fertigung des Bremskolbens wird zunächst das becherförmige Bremskolbenteil 1 aus Metall gegossen und der Isolierkörper 2 aus Kunststoff hergestellt. Zum Ausgleich der Fertigungstoleranzen des Bremskolbenteils 1 und des Isolierkörpers 2 insbesondere bezüglich der Innendurchmes ser der Innenwand 5 und der Stufe 13 bzw. der Außendurch messer des Befestigungsabschnitts 3 und der Außenfläche 11 werden die Rippen 4 und der Grat 12 des Isolierkörpers 2 in radialer Richtung etwas weiter ausgedehnt, als die Innen durchmesser der Innenwand 5 und der Stufe 13 des becherför migen Bremskolbenteils 1. Beim nachfolgenden Einpressen des Isolierkörpers 2 in das Bremskolbenteil 1 werden die Rippen 4 und der Grat 12 plastisch verformt oder abgeschabt, bis sie das richtige Maß besitzen. Auf diese Weise werden die Fertigungstoleranzen beim Einpressen des Isolierkörpers 2 selbsttätig ausgeglichen. Das Einpressen wird erleichtert durch eine Fase 14, die am Übergang zwischen der Innenwand 5 und der Abstützfläche 9 im Bereich des offenen Endes des Bremskolbenteils 1 angeordnet ist.

Der Isolierkörper 2 besitzt außerdem vier Durchbrüche 15, die für einen axialen Durchgriff von nicht gezeigten Feder zungen des Bremsbelags vorgesehen sind. Außerdem ist der Isolierkörper 2 mit einer Ausnehmung 16 zur Verringerung seines Gewichtes versehen.

Claims

1. Bremskolben für Scheibenbremsen, mit einem becherförmi gen Bremskolbenteil (1) und einem zum Andruck an einen Bremsbelag bestimmten, im wesentlichen ringförmigen Iso lierkörper (2), der mit dem Bremskolbenteil (1) verbun den ist und einen direkten Kontakt zwischen dem Brems kolbenteil (1) und dem Bremsbelag verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß ein in den Innenraum des Bremskolbenteils (1) eingreifender Befestigungsab schnitt (3) des Isolierkörpers (2) mit über seinen Außenumfang verteilten, im wesentlichen axial verlaufen den und in radialer Richtung vorstehenden schmalen Rip pen (4) versehen ist, die an der Innenwand (5) des Bremskolbenteils (1) unter Klemmwirkung anliegen.

2. Bremskolben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, da durch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (2) einen radial über den Befestigungsabschnitt (3) hinausragenden Ringbund (6) aufweist, der in axialer Richtung teilweise aus dem becherförmigen Bremskolben teil (1) hervorsteht und an den Bremsbelag andrückbar ist, und daß der Ringbund (6) einen außen umlaufenden Grat (12) aufweist, der an einer umlaufenden Stufe (13) des Bremskolbenteils (1) unter Klemmwirkung anliegt.

3. Bremskolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß die schmalen Rippen (4) und/oder der Grat (12) des Isolierkörpers (2) zunächst in radialer Richtung eine größere Ausdehnung besitzen, als der jeweilige Innendurchmesser der zugehörigen In nenwand (5, 13) des becherförmigen Bremskolbenteils (1), und daß der Isolierkörper (2) durch Einpressen mit dem becherförmigen Bremskolbenteil (1) verbunden ist, wobei die Rippen (4) und/oder der Grat (12) in ihrer radialen Ausdehnung durch Abschaben oder Stauchen automatisch an gepaßt werden.

4. Bremskolben nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Isolierkörper (2) aus Kunst stoff und das becherförmige Bremskolbenteil (1) aus Me tall besteht.

5. Bremskolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß das becherförmige Bremskolbenteil (1) im Bereich des offenen Endes seines Innenraums mit einer Fase (14) versehen ist.

6. Bremskolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (2) mit axialen Durchbrüchen (15) zum Durchgriff von Fe derzungen des Bremsbelags versehen ist.