DE432859C - Antrieb fuer Haengebahnfahrzeuge mittels Reibungsrolle - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 14. AUGUST 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

~ JVl 432859 -KLASSE 20 a GRUPPE

(A 43617 Hj20 a)

Firma AT G Allgemeine Transportanlagen-Gesellschaft m. b. H. in Leipzig-Großzschocher.

Antrieb für Hängebahnfahrzeuge mittels Reibungsrolle. Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. November 1924 ab.

In besonderen Fällen, beispielsweise beim Transport von flüssigem Eisen oder Glas, kommt es vor, daß man mit Handhängebahnwagen größere Strecken rasch durchfahren muß, um das Fördergut möglichst schnell an die Verarbeitungsstelle zu bringen.

Bei der Bewegung des Fahrzeuges von Hand ist man an bestimmte Fahrgeschwindigkeiten gebunden, weshalb es zweckmäßig ist, für das Durchfahren dieser langen Strecken elektrischen Antrieb vorzusehen.

Als Laufbahn für Handhängebahnen be-

nutzt man, um die Ausbildung der Weichen möglichst einfach und betriebssicher zu gestalten, in den meisten Fällen das sogenannte Zweischienensystem, welches die Anwendung von festen Weichen gestattet. Dieses Zweischienensystem hat jedoch den Nachteil, daß es den Einbau eines direkt auf etwaige Zahnkränze der Laufrollen des Fahrzeuges wirkenden Antriebes erschwert, da hierzu die ίο Verwendung von Kegelradgetrieben und biegsamen Wellen, Galischen Ketten o. dgl. erforderlich wäre.

Die Anwendung des Zweischienensystenfs

für solche Transportbahnen, welche deifEinbau von vielen Weichen bedingen, ist aber nicht nur für Handhängebahtien erwünscht, sondern bietet auch, da.es eben den Einbau von festen Weichen, gestattet, als Fahrbahn für Elektrohängebahnen hinsichtlich des Kostenpunktes gegenüber den beweglichen Weiche»- außerordentliche Vorteile.

Wie bereits oben erwähnt, ist aber die „Durchbildung des Fahrantriebes über der Laufbahn bei der Verwendung von festen Weichen umständlich und teuer.

In diesen Fällen bringt der Antrieb von Hängebahnfahrzeugen mittels Friktionsrolle erhebliche Vorteile.

Erfindungsgemäß wird die in bekannter Weise als Treibrad ausgebildete Reibungsrolle an einem gleichzeitig den Antriebsmotor tragenden Schwinghebel derart gelagert, daß das Gewicht des Motors den für die Fortbewegung des Fahrzeuges erforderlichen Adhäsionsdruck hervorruft. Sollte jedoch das Motorgewicht allein nicht ausreichen, so kann der Anpressungsdruck durch entsprechend angeordnete Gegengewichte auf das erforderliche Maß erhöht werden. Der erwähnte Schwinghebel ist an einem der beiden Gehängearme drehbar gelagert und an der Verlängerung der Aufhängetraverse unter Zwischenschaltung eines Lenkers derart geführt, daß zur Erreichung eines hohen Anpressungsdruckes eine Kniehebelwirkung erzielt wird. Bei der Verwendung dieses Antriebes für Handhängebahnen ist es unter Umständen erwünscht, daß beim Übergang von Hand auf den elektrischen Antrieb oder umgekehrt das go Ein- bzw. Abschalten der Reibungsrolle automatisch durch einen an der Fahrbahn angebrachten Anschlag erfolgt.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung matisch dargestellt, und zwar in ^ '

Abb. ι in Seitenansicht und in ,- "

Abb. 2 in Vorderansicht. --·"

Auf den beiden als Lauf-bimn dienenden Schienen α bewegen sich^dle an Traversen b gelagerten LaufräderiT In diesen Traversen sind die Gehängearme d, e und an deren unteren Endprrder Rahmen f befestigt. An eineniflef beiden Gehängearme, beispielsweise anvArm e, ist der die Reibungsrolle g· und den --Antriebsmotor h tragende Schwinghebel i drehbar gelagert und durch einen an der Verlängerung des Rahmens f befestigten Lenker k geführt.

Der Antrieb der Reibungsrolle g erfolgt unter Zwischenschaltung von Zahnrädern oder Galischen Ketten I durch den Motor h. Durch das Gewicht des letzteren bzw. durch das Zusatzgewicht m wird ein hoher Anpressungsdruck zwischen der Friktionsrolle g· und der Laufbahn α erzielt, der infolge Kniehebelwirkung des Lenkers k noch vergrößert wird.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:

1. Antrieb für Hängebahnfahrzeuge mittels Reibungsrolle, dadurch gekennzeichnet, daß die als Treibrad ausgebildete Reibungsrolle (g) an einem an dem Gehängearm (e) oder Rahmen (/) gelagerten Schwinghebel (i) angeordnet ist und durch einen auf demselben befestigten Motor Qi) angetrieben wird.

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht des Motors (h) zur Erzeugung des erforderlichen Adhäsionsdruckes verwendet wird. go

3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Adhäsionsdruck durch die Kniehebelwirkung des zwischen dem Rahmen (f) und dem Schwinghebel (i) angeordneten Lenkers (k) vergrößert wird.

4. Ausführungsform nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, "daß das Zuschalten der Reibungsrolle (g) zwecks motorischer Fortbewegung und das Ab- _1Oo schalten derselben zwecks Bewegung des Fahrzeuges von Hand aus selbsttätig durch an der Laufbahn (as) angebrachte Anschläge erreicht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.