DE4326206A1 - Stromloses Lötmittel-Metallisierungsbad - Google Patents
Stromloses Lötmittel-MetallisierungsbadInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein stromloses
Lötmittel-Metallisierungsbad bzw. katalytisches Zinn-Metal
lisierungsbad und bezieht sich im besonderen auf eine Ver
besserung des Reduktanten, der in einem solchen Metalli
sierungsbad enthalten ist.
Im allgemeinen wird die Lötmittel- bzw. Zinn-Metallisierung
zur Zeit industriell durch eine Metallabscheidung durchge
führt. Bei einer solchen Metallabscheidung kann der so er
haltene Metallisierungsfilm jedoch in der Dicke unregelmäßig
sein, durch Stromstörungen oder ähnliches. Während verschie
dene Verfahren zum Ersetzen der stromlosen bzw. autokataly
tischen Metallisierung untersucht wurden, wie im nachfolgen
den beschrieben, haben diese Verfahren immer noch zu lösende
Probleme.
Um z. B. Zinn oder Blei oder Lötzinn durch stromloses bzw.
autokatalytisches Metallisieren abzuscheiden, kann ein
Reduktant aus Natrium-Hypophosphorsäure, Formaldehyd oder
Borhydrid hergestellt werden, der ein Reduktant ist, der bei
herkömmlicher autokatalytischer Nickelmetallisierung oder
autokatalytischer Kupfermetallisierung verwendet wird. Zinn
und Blei sind jedoch als Elemente bekannt, die katalytische
Toxizität zeigen, was die Metallisierungsreaktion
unterdrückt oder beendet, wenn dieselben zu einem
autokatalytischen Nickel-Metallisierungsbad oder zu einem
autokatalytischen Kupfer-Metallisierungsbad hinzugefügt
werden. Es ist deshalb unmöglich, Lötzinn auf eine
autokatalytische Art durch Verwendung des oben erwähnten
Reduktanten in einem autokatalytischen Zinn-Metallisierungs
prozeß abzuscheiden. Auch wenn der Lötzinn etwas abge
schieden werden kann, ist es absolut unmöglich, dicke
Metallisierungsfilme zu bilden, nachdem Zinn und Blei keine
autokatalytischen Eigenschaften haben.
Es wurde ebenfalls von einem Metallisierungsverfahren be
richtet, das Thiocarbamid, um eine elektrolytische Ersetzung
auf Kupfer zu erreichen, und ein Abscheidungsverfahren ver
wendet, das eine Disproportionierung von Zinn anwendet. In
dem bekannten Verfahren muß das zu metallisierende Grundma
terial jedoch säurebeständig sein, nachdem das Metallisie
rungsbad aus einer stark säurehaltigen Lösung hergestellt
ist, während die elektrolytische Ersetzungsreaktion nur auf
dem Kupfer stattfindet. Bei dem letzteren Verfahren findet
andererseits keine Disproportionierung statt, solange das
Metallisierungsbad nicht stark alkalisch ist, wobei nur ein
einzelner Stoff, Zinn, die Reaktion veranlaßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein stromloses
Lötmittel-Metallisierungsbad zu schaffen, das Lötzinn
autokatalytisch sowohl auf ein Metall als auch auf ein
aktiviertes, nicht-leitendes Grundmaterial mit einer
willkürlichen Filmdicke und einer willkürlichen
Filmzusammensetzung abscheidet.
Diese Aufgabe wird durch ein stromloses Lötmittel-Metalli
sierungsbad gemäß Anspruch 1 gelöst.
Um das oben erwähnte technische Problem zu lösen, enthält
das erfindungsgemäße autokatalytische Zinn-Metallisierungs
bad zweiwertige Zinn-Ionen und zweiwertige Blei-Ionen als
Metall-Ionen, einen Komplexbildner und ein Reduktant, wobei
das Reduktant dreiwertige Titan-Ionen enthält.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Reduktant aus
dreiwertigen Titan-Ionen derart hergestellt, daß es möglich
ist, einen Zinn-Metallisierungsfilm auf ein Metall, wie z. B.
Kupfer oder Nickel, oder auf ein nicht-leitendes Grundmate
rial, das z. B. durch eine SnCl2-Lösung und eine PdCl2-Lösung
aktiviert ist, autokatalytisch abzuscheiden.
Bei der autokatalytischen Metallisierungsreaktion durch das
erf indunggemäße stromlose Lötmittel-Metallisierungsbad bzw.
autokatalytische Zinn-Metallisierungsbad reduzieren die
Elektronen, die aus der Oxidationsreaktion der dreiwertigen
Titan-Ionen, die den Reduktanten bilden, resultieren, die
Zinn-Ionen und Blei-Ionen, die in dem Metallisierungsbad
enthalten sind, um die Zinn- und Blei-Ionen in metallische
Zustände zu ändern. Solche Änderungen werden wie folgt kurz
ausgedrückt:
Sn2++2Ti3+→Sn+2Ti4+(TiO2+)
Pb2++2Ti3+→Pb+2Ti4+(TiO2+).
Pb2++2Ti3+→Pb+2Ti4+(TiO2+).
Diese Metallisierungsreaktion wird von keiner Wasserstoff
entwicklung begleitet und führt zu einer kleinen abnormen
Abscheidung, die das Problem bei einer autokatalytischen
Kupfermetallisierung oder ähnlichein darstellt. Wie bei dem
Zinn-Metallisierungsfilm, der auf ein Ziel der Metallisie
rung abgeschieden wird, ist es möglich, eine willkürliche
Dicke durch autokatalytische Weiterführung der Reaktion zu
erreichen. Aufgrund des Reduktanten, der aus dreiwertigen
Titan-Ionen hergestellt ist, zeigen Zinn und Blei keine
katalytische Toxizität.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es deshalb möglich,
einen Lötmittel- oder Zinn-Metallisierungsfilm mit einer
willkürlichen Dicke durch Steuern der Badtemperatur, der
Metallisierungszeit und von ähnlichem zu erreichen. Ferner
ist es möglich, eine willkürliche Filmzusammensetzung durch
Änderung der Konzentrationswerte der zweiwertigen Zinn- und
Blei-Ionen, die in dem Metallisierungsbad enthalten sind,
den pH-Wert des Bades und ähnliches zu erreichen.
Zusätzlich ist es möglich, den pH-Wert des Metallisierungs
bades innerhalb eines schwach-säurehaltigen bis alkalischen
Bereichs von 5,0 bis 11,0 einzustellen, wodurch das Grundma
terial kaum angefressen wird, und die Gefahr im Prozeß er
niedrigt wird.
In dem autokatalytischen Zinn-Metallisierungsbad oder
stromlosen Lötmittel-Metallisierungsbad gemäß der vorlie
genden Erfindung werden die zweiwertigen Zinn-Ionen z. B. aus
SnCl2, SnSO4 oder Sn(CH3COO)2 hergestellt. Auf der anderen
Seite werden die zweiwertigen Blei-Ionen z. B. aus PbCl2 oder
PbSO4 hergestellt.
Der Komplexbildner für die zweiwertigen Zinn-Ionen und die
zweiwertigen Blei-Ionen kann aus einer Aminopolykarbonat
säure wie z. B. Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) Dinatrium
hergestellt werden. Ein Komplexbildner für die dreiwertigen
Titan-Ionen, die den Reduktanten bilden, kann aus einer Ni
triltriessigsäure (NTA) hergestellt werden. Zusätzlich kann
Oxykarbonadsäure, wie z. B. Zitronensäure, verwendet werden,
obwohl diese als ein Komplexbildner für bestimmte Ionen un
bestimmbar ist. Die oben erwähnten Komplexbildner sind nur
Beispiele und die vorliegende Verbindung ist nicht auf diese
beschränkt.
Die dreiwertigen Titan-Ionen werden z. B. aus TiCl3,
Ti(S2O4)3, TiI3 oder Ti(C5H5)3 hergestellt.
Unter Berücksichtigung der oben erwähnten Zusammensetzung
wird ein stromloses Lötmittel-Metallisierungsbad gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgewählt,
um z. B. die folgende Zusammensetzung zu haben:
Trinatriumcitrat 0,05-0,50 mol/l
Ethylendiamintetra essigsäure Dinatrium 0,02-0,16 mol/l
Nitriltriessigsäure 0,05-0,40 mol/l
Zinn(II)-Chlorid+Blei- Chlorid 0,02-0,16 mol/l
Titan Trichlorid 0,02-0,08 mol/l.
Ethylendiamintetra essigsäure Dinatrium 0,02-0,16 mol/l
Nitriltriessigsäure 0,05-0,40 mol/l
Zinn(II)-Chlorid+Blei- Chlorid 0,02-0,16 mol/l
Titan Trichlorid 0,02-0,08 mol/l.
Während die Metallabscheidung bei Raumtemperatur möglich
ist, liegt die Temperatur des Metallisierungsbades bevorzug
terweise unter Berücksichtigung der Abscheidungsrate in
einem Bereich von 40°C bis 80°C. Die Abscheidungsrate wird
reduziert, wenn die Badtemperatur kleiner ist als 40°C,
während das Metallisierungsbad so leicht aufgelöst wird, daß
eine abnorme Abscheidung auf einem anderen Stoff als dem
Ziel verursacht wird oder der Abscheidungsstoff niederge
schlagen wird, wenn die Temperatur 80°C übersteigt.
Der pH-Wert des Metallisierungsbades liegt bevorzugterweise
innerhalb eines schwach-säurehaltigen bis alkalischen Gebie
tes, d. h. 5,0 bis 11,0. Die Abscheidungsrate wird reduziert,
wenn der pH-Wert kleiner als 5,0 ist, während das Metall
isierungsbad so leicht aufgelöst wird, daß eine abnorme Ab
scheidung auf einem anderen Stoff als dem Ziel veranlaßt
wird oder der Abscheidungsstoff niedergeschlagen wird, wenn
der pH-Wert 11,0 übersteigt. Ein pH-Regulator, der die
Metall-Ionen hemmt, in dem Metallisierungsbad ein Hydroxid
zu bilden, kann aus Salmiakgeist oder Natriumkarbonat herge
stellt werden.
Das Ziel der autokatalytischen Zinn-Metallisierung wird aus
einem Metall, wie z. B. Nickel oder Kupfer, oder aus einem
nicht-leitenden Material, wie z. B. einem Plastik- oder einem
Keramik-Material hergestellt. Wenn ein Metall metallisiert
werden soll, wird dessen Oberfläche bevorzugterweise durch
Säurereinigung oder Polieren gereinigt. Wenn andererseits
ein nicht-leitendes Material metallisiert werden soll, wird
vorher bevorzugterweise ein Katalysator mit einer Zinnlösung
und einer Palladiumlösung an dessen Oberfläche angebracht.
Experimentelle Beispiele, die entsprechend der vorliegenden
Erfindung durchgeführt wurden, werden nun beschrieben.
Ein stromloses Lötmittel- oder autokatalytisches Zinn-Metal
lisierungsbad mit der folgenden Zusammensetzung wurde
hergestellt:
Trinatriumcitratsalz 0,34 mol/l
EDTA·Dinatriumsalz 0,08 mol/l
Nitriltriessigsäure (NTA) 0,20 mol/l
SnCl2·2H2O 0,08 mol/l
PbCl2 0,0016 mol/l
TiCl2 0,04 mol/l
(pH-Regulator: 28% Salmiakgeist).
EDTA·Dinatriumsalz 0,08 mol/l
Nitriltriessigsäure (NTA) 0,20 mol/l
SnCl2·2H2O 0,08 mol/l
PbCl2 0,0016 mol/l
TiCl2 0,04 mol/l
(pH-Regulator: 28% Salmiakgeist).
Ein autokatalytischer Ni-P-Metallisierungsfilm, der mit
einer Sncl2-Lösung und einer PdCl2-Lösung aktiviert war,
wurde für 60 Minuten mit einem pH-Wert von 9,0 und bei 70°C
metallisiert, um einen Zinn-Metallisierungsfilm mit 2 µm
Dicke zu erhalten. Die Filmzusammensetzung war Sn:Pb=
60 : 40.
Ein stromloses Lötmittel- oder autokatalytisches
Zinn-Metallisierungsbad mit der folgenden Zusammensetzung
wurde hergestellt:
Trinatriumcitratsalz 0,34 mol/l
EDTA·Dinatriumsalz 0,08 mol/l
Nitriltriessigsäure (NTA) 0,20 mol/l
SnCl2·2H2O 0,08 mol/l
PbCl2 0,0016 mol/l
Thiocarbamid 0,08 mol/l
TiCl2 0,04 mol/l
(pH-Regulator: 28% Salmiakgeist).
EDTA·Dinatriumsalz 0,08 mol/l
Nitriltriessigsäure (NTA) 0,20 mol/l
SnCl2·2H2O 0,08 mol/l
PbCl2 0,0016 mol/l
Thiocarbamid 0,08 mol/l
TiCl2 0,04 mol/l
(pH-Regulator: 28% Salmiakgeist).
Eine in Säure getauchte Kupferplatte wurde für 45 Stunden
mit einem pH-Wert von 9,0 und bei 70°C metallisiert, um
einen Zinn-Metallisierungsfilm mit 1 µm Dicke zu erhalten.
Die Filmzusammensetzung war Sn:Pb=70 : 30.
Claims (3)
1. Stromloses Lötmittel-Metallisierungsbad mit zweiwertigen
Zinn-Ionen und zweiwertigen Blei-Ionen als Metall-Ionen,
einem Komplexbildner und einem Reduktanten, wobei der
genannte Reduktant dreiwertige Titan-Ionen enthält.
2. Stromloses Lötmittel-Metallisierungsbad gemäß Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des Metallisierungsbades 40°C bis
80°C ist und sein pH-Wert 5,0 bis 11,0 ist.
3. Stromloses Lötmittel-Metallisierungsbad gemäß Anspruch 1
oder 2, mit der folgenden Zusammensetzung:
Trinatriumcitrat 0,05-0,50 mol/l
Ethylendiamintetra essigsäure-Dinatrium 0,02-0,16 mol/l
Nitriltriessigsäure 0,05-0,40 mol/l
Zinn(II)-Chlorid+ Blei-Chlorid 0,02-0,16 mol/l
Titantrichlorid 0,02-0,08 mol/l.
Trinatriumcitrat 0,05-0,50 mol/l
Ethylendiamintetra essigsäure-Dinatrium 0,02-0,16 mol/l
Nitriltriessigsäure 0,05-0,40 mol/l
Zinn(II)-Chlorid+ Blei-Chlorid 0,02-0,16 mol/l
Titantrichlorid 0,02-0,08 mol/l.
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