DE4324493C2 - Spannvorrichtung für ein dentales Winkelstück - Google Patents
Spannvorrichtung für ein dentales WinkelstückInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für ein dentales Winkelstück
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 (EP 0421907 A1) und gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 4 (EP 0098754 A1).
Derartige Spannvorrichtungen sind in verschiedener
Ausbildung bekannt geworden:
Es ist, beispielsweise aus der DE 2 29 05 484 C2 der
Anmelderin oder der AT 373 488 B (Kaltenbach & Voigt),
bekannt, das Werkzeug mittels einer Spannzange zu halten,
die bevorzugt über einen in axialem Abstand vom Werkzeug
angeordneten Druckknopf gegen die Kraft einer Feder zu
lösen ist. Das spannen erfolgt dabei durch die Feder im
Zusammenwirken mit einer konischen Steuerfläche für die
Spannzangenaußenseite.
Bei der erstgenannten Druckschrift liegt der Spann
bereich, axial gesehen, nahe des Werkzeugendes (somit
druckknopfseitig), bei der zweitgenannten nahe der Ein
stecköffnung für das Werkzeug.
Es existieren auch andere kraftschlüssige Fixierun
gen für Winkelstücke, beispielsweise gemäß der bekanntge
machten österreichischen Patentanmeldung A 3448/84 (AT 380 779 B) (Kal
tenbach & Voigt) bei der ein in radialer Richtung elasti
sches Halteelement (geschlitzte Hülse, deren Innenradius
kleiner ist als der Schaftradius) durch aneinander
Annähern zweier konischer Steuerflächen seinen Innenra
dius vergrößert und so das Werkzeug freigibt.
Eine ähnliche Halterung ist aus der EP 0 098 754 A1
bekannt geworden, wobei aber die Änderung des Radius durch
nur eine konische Fläche bewirkt wird.
Eine kraftschlüssige Fixierung anderer Bauart ist
aus der EP 0 420 169 A1 (Nakanishi) bekannt geworden:
Eine in einem Halter sitzende Schraubenfeder ist um einen
in axialer Richtung geschlitzten Klemmteil gewickelt und
preßt ihn gegen den Werkzeugschaft. Durch Ausüben von
axialem Druck auf die Feder vergrößert sich ihr Innenra
dius und gibt den Schaft frei.
Ein wesentlicher Nachteil all dieser Spannzangen ist
der relativ kurze axiale Bereich, in dem der Schaft wirk
lich geklemmt wird (Klemmbereich), und daß in dem großen
axialen Bereich, in dem die Spannzungen nicht am Werk
zeugschaft anliegen, der Werkzeugschaft in einer Bohrung
der Spannhülse geführt wird (Führungslänge) die minde
stens den Durchmesser aufweisen muß, der dem toleranzbe
dingten größtmöglichen Durchmesser des Werkzeugschaftes
entspricht. Da auch die Bohrung selbst mit einer Toleranz
behaftet ist, besteht bei praktischen allen Anwendungs
fällen ein zwar geringes, bei den hohen auftretenden
Drehzahlen aber doch merkliches Spiel, was für das Werk
zeug und das Handstück schädlich und für den Patienten
unangenehm oder gar schmerzhaft ist, da es zum Taumeln
des Werkzeuges in seiner Lagerung kommt.
Die Fixierung gemäß der EP 0 420 169 A1 (Nakanishi)
hat darüberhinaus den Nachteil, daß beim Klemmen nicht
nur - erwünschterweise - der Innenradius der Feder klei
ner wird, sondern - unerwünschterweise - auch deren Au
ßenradius, wodurch zwar nicht das Werkzeug in der Klemm
hülse, aber die Feder samt Werkzeug und Klemmhülse im
Halter torkelt, so daß letztlich trotz der relativ großen
axialen Länge der Klemmung Werkzeug-Klemmhülse eine
Fixierung gegenüber dem Winkelstück wiederum nur an einer
axialen Stelle erfolgt.
Es ist somit bei allen Haltern ein entscheidender
Nachteil, daß der Unterschied zwischen der Klemmlänge
(Länge der Berührung mit den Klemmelementen) und der Füh
rungslänge (Einstecklänge minus Klemmlänge), der das Tau
meln ermöglicht, groß ist.
Bei dentalen Handstücken, bei denen die Werkzeugach
se mit der Hauptachse des Handstückes zusammenfällt,
somit die axiale Erstreckung des Werkzeughalters keine
Rolle spielt, wurden schon Fixierungen vorgeschlagen, die
diese Probleme beseitigen:
So ist aus der AT 300 176 B (Atlas Copco) ein Hand
stück bekannt geworden, das eine Doppelspannzange auf
weist, die den Werkzeugschaft an zwei axialen, Abstand
voneinander aufweisenden Stellen klemmt. Naturgemäß ist
durch die koaxiale Anordnung von Antriebsachse und Werk
zeugachse die Betätigung dieser Spannzange nur über kom
plizierte Drehmechanismen möglich.
Einen noch wesentlich komplizierteren Mechanismus
zeigt die DD 1 18 800 (Pille), da das Lösen/Klemmen der
Doppelspannzange mittels eines mitrotierenden Kipphebels
im Inneren des Handstückes erfolgt, was höhere Drehzahlen
ausschließt.
Auch aus der US 3 631 597 (Star Dental) ist eine
Doppelspannzange bekannt, bei der jedoch nur ein Ende zum
Klemmen des Werkzeugschaftes herangezogen wird, während
das andere zum axialen Fixieren der Spannzange verwendet
wird.
Aus der EP 0 421 907 A1 (Micro Mega) ist es bekannt,
eine echte Doppelspannzange zu verwenden. Echt deshalb,
weil sie unter der Kraft einer (axialen Druck-) Feder
(und nicht durch Eigenelastizität) spannt und beim über
winden der Federkraft den Werkzeugschaft freigibt. Auf
diese Weise erreicht man, daß der Werkzeugschaft an zwei,
axialen Abstand voneinander aufweisenden Stellen geklemmt
wird. Nachteilig ist, daß durch die Ausbildung der
Spannzange als Zylinderhülse mit zwei aufgesetzten, sich
in axialer Richtung verjüngenden Hohlkegelstümpfen zwar
die Verwendung einfacher, üblicher konischer Gegenstücke
möglich ist, daß aber ein Hebelmechanismus zur
Bewegungsumkehr für den Druckknopf vorgesehen sein muß.
Auch neigt die naturgemäß biegeweiche, druckbelastete
Spannzange bei hohen Drehzahlen zum Ausknicken, so daß
sie entlang ihres gesamten Außenbereiches möglichst genau
geführt werden muß.
Die Erfindung hat das Ziel, die genannten Unzuläng
lichkeiten bei Winkelstücken mit an zwei axialen Abstand
aufweisenden Klemmstellen und Druckknopfbetätigung zu
vermeiden und eine Fixierung zu schaffen, bei der die
genannten Nachteile nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im Anspruch
1 bzw. 4 gelöst.
Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß Klemm
elemente an zwei, axial festen Abstand voneinander auf
weisenden Stellen vorgesehen sind und daß das Betäti
gungsorgan auf beide Gruppen von Klemmelementen so wirkt,
daß es sie voneinander axial zu entfernen sucht, wobei
jeder Gruppe von Klemmelementen eine konische Steuerflä
che zugeordnet ist, von denen zumindest eine durch das
Betätigungsorgan axial verschiebbar ist.
Durch diese Naßnahme erreicht man, daß das Werkzeug
an zwei axial Abstand voneinander aufweisenden Stellen
gespannt wird, was dessen Sitz wesentlich verbessert und
daß durch die Zugbelastung zwischen den beiden Klemmstel
len ein einfacher Betätigungsmechanismus verwendet werden
kann und ein verbessertes dynamisches Verhalten erreicht
wird.
Bei Verwendung einer Doppelspannzange sind die
Klemmelemente die federnden Zungen der Doppelspannzange,
diese wird auf günstige Weise im Betrieb axial auf Zug
beansprucht. Der Druckknopf kann ohne komplizierten
Umkehrmechanismus ausgebildet sein und direkt auf das ihm
zugekehrte Ende der Feder wirken. Die beiden Enden der
Doppelspannzange sind jeweils mit einem in einem hinter
schnittenen Ring gehaltenen Konus versehen, deren Spitzen
zueinander gerichtet sind.
Bei Verwendung von zwei axialen Abstand aufweisenden
Gruppen radial beweglicher Klemmelemente sitzen diese
in einer gemeinsamen Hülse, die konische
Steuerfläche der druckknopfseitigen Gruppe wird durch die
Feder zum Druckknopf hin gezogen und die Zugkraft über
die Hülse auf die werkzeugseitige Gruppe übertragen, die
sich an einer axial festen konischen Steuerfläche ab
stützt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß die Klemmelemente Zungen einer Spannzange sind, die
an ihren beiden Enden axiale Schlitze aufweist, somit an
beiden Enden als Spannzange ausgebildet ist, daß weiters
ihr Außenmantel zur Ausbildung der konischen Flächen an
beiden Enden hinterschnitten ist, so daß sie bei Zugbean
spruchung klemmt, wobei die werkzeugseitige Hinterschnei
dung in einem axial festen, aber mit dem Werkzeug mitro
tierendem kegeligen Sitz eingesetzt ist und die druck
knopfseitige Hinterschneidung in einem kegeligen Sitz des
Betätigungsorgans, das unter der Wirkung einer Spannfeder
steht und vom Druckknopf gegen die Kraft dieser Spannfe
der in Richtung auf den axial festen Sitz verschiebbar
ist.
Durch die freie Verschiebarkeit der Spannhülse
zwischen den beiden kegeligen Sitzen ist eine Berücksich
tigung eventueller Durchmesseränderungen über die Werk
zeugschaftlänge nicht notwendig, da sich die Spannzange
automatisch darauf einstellt.
Durch die fliegende Anordnung der Spannzange zwi
schen den beiden kegeligen Sitzen ist es möglich, die
Haltekraft des Werkzeuges bei gleicher Kraft und Kennli
nie der Spannzangenfeder annähernd zu verdoppeln.
Durch die neuartige Ausbildung als bei Zug fixieren
de, ohne Druck freigebende Spannzange ist es möglich, die
Wandstärke der Spannzangenhülse wesentlich zu reduzieren.
Als weiteren Vorteil bringt diese Anordnung mit
sich, daß die Länge der genau herzustellenden Bohrung der
Werkzeugaufnahme wesentlich reduziert oder überhaupt mit
einem für die Fertigungskosten günstigen geringen Übermaß
hergestellt werden kann.
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeich
nung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch eine
dentale Werkzeugaufnahme, die mit der erfindungsgemäßen
Spannzange versehen ist.
Ein dentaler Werkzeughalter 1 ist mit einer Aufnahme
2 für ein nur strichliert angedeutetes Werkzeug 3 verse
hen. Die Werkzeugaufnahme ist in Kugellagern 4 gelagert
und weist eine Antriebshülse 5 auf, deren Zähne 6 mit
einem nicht dargestellten Antrieb auf der Handstückseite
7 des Kopfes in Eingriff zu bringen sind.
Im Inneren der Antriebshülse 5 befindet sich am
werkzeugseitigen Ende ein mit der Antriebshülse 5 mitro
tierender Haltering 8, der auf seiner dem Kopf 1 zuge
wandten Seite eine kegelige Hinterschneidung 9 aufweist.
In diese Hinterschneidung 9 greift die erfindungsgemäß
ausgebildete Spannzange 10 mit ihrem werkzeugseitigen
Ende ein.
Auf der Oberseite des Kopfes 1 ist ein an sich
bekannter Druckknopf 11 untergebracht, der unter der
Kraft einer Knopffeder 12 steht und dadurch Abstand von
einem Betätigungsorgan 13 aufweist, das unter der Wirkung
einer Spannzangenfeder 14 steht und mit der Antriebshülse
5 mitrotiert.
Das Betätigungsorgan 13 ist mit einer Hülse 15 ver
bunden oder einstückig mit ihr ausgeführt, so daß die
Hülse 15 unter der Wirkung der Spannzangenfeder 14 zum
Druckknopf 11 hin gedrängt wird und dabei mittels einer
kegeligen Hinterschneidung 16, die der Hinterschneidung 9
gleicht, aber gegensinnig angeordnet ist, das druckknopf
seitige Ende der Spannzange 10 erfaßt und ebenfalls zum
Druckknopf 11 hin zu bewegen sucht.
Das druckknopfseitige Ende der Spannzange 11 ist nun
analog zum werkzeugseitigen Ende ausgestaltet, d. h., daß
Schlitze 17 vorgesehen sind, die eine federnde Deforma
tion der Spannzange derart erlauben, daß die Abstände
zwischen radial gegenüberliegenden Spannzangenenden klei
ner werden. Es sind dabei die Schlitze 17 für das druck
knopfseitige Ende versetzt, bevorzugt symmetrisch
versetzt, zu den Schlitzen 17′ des werkzeugseitigen
Spannzangenendes angeordnet, so daß die Spannzange in
ihrer Gesamtheit aus axialen Teilen 18 besteht, die
abwechselnd an ihren druckknopfseitigen Enden bzw. an
ihren werkzeugseitigen Enden miteinander verbunden sind,
so daß eine entlang eines Zylindermantels in sich
geschlossene Zick-Zack-Struktur gebildet wird.
Da die Kraft der Spannzangenfeder 14 über die Hülse
15 und den kegeligen Sitz 16 auf den Spannzange 10 weiter
über den kegeligen Sitz 9 auf den axial festen Ring 8
übertragen wird, ist die Spannkraft nach erfolgtem Anlie
gen am Werkzeugschaft somit im stationären und im
Betriebszustand gleich groß wie bei bisherigen Spannzan
gen, die statt des kegeligen Sitzes 16 entweder einen
einstückigen Übergang zur Hülse 15 aufweisen oder durch
einen Bund od. dgl. fest mit der Hülse 15 verbunden sind.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausfüh
rungsbeispiel beschränkt. So ist es möglich, die Spann
zange länger oder auch kürzer auszubilden, wobei es vor
teilhaft ist, einen derartigen axialen Abstand zwischen
den beiden spannenden Enden der Spannzange vorzusehen,
daß auch größere Momente ohne Auftreten großer einzelner
Seitenkräfte aufgenommen werden können. Auch ist es mög
lich, die Anzahl der axialen Stege 18 der Spannzange in
gewissen Grenzen, die durch die Größe und Aufgabe der
Spannzange bestimmt sind, frei zu wählen. Unter Umständen
ist es auch möglich, die Spannzange axial geteilt auszu
führen, doch ändert dies nichts an der erfindungsgemäßen
Grundidee, zwei spannende Spannzangenenden koaxial aber
gegeneinander gerichtet, mit invariantem Abstand zueinan
der und von der Kraft einer einzigen Feder beaufschlagt,
vorzusehen.
Auch ist es möglich, die Spannzange weiter zu ver
längern und die Spannfeder zwischen den die Spannzangen
enden ergreifenden, die konischen Steuerflächen tragenden
Ringe und radial außerhalb der Spannzangenhülse anzuord
nen. Der Betätigungsmechanismus wirkt dann direkt auf
einen der Ringe und komprimiert die Spannfeder durch ihn.
Claims (4)
1. Spannvorrichtung, um mittels einer Spannzange mit
einer, an ihren beiden Enden axial geschlitzten, Spannzangen
hülse ein Dentalwerkzeug zu halten, wobei die Spannzange
mittels eines Druckknopfs gegen die Kraft einer Spannfeder
zu lösen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel der Spannzange
(2) an beiden Enden im Bereich der axialen Einschnitte (17,
17′) konisch hinterschnitten ist, wobei eine Hinterschneidung
(17′) in einen axial festen, aber mit dem Werkzeug (3) rotie
renden kegeligen Sitz (9) eingesetzt ist und die andere koni
sche Hinterschneidung in einen kegeligen Sitz (16) eines Be
tätigungsorgans (15) eingesetzt ist, das unter der Wirkung
der Spannfeder (14) steht und mittels des Druckknopfes (11)
gegen die Kraft der Spannfeder zum handstückfesten Sitz hin
axial verschiebbar ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (17, 17′) in Umfangs
richtung versetzt zueinander angeordnet sind.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die vom druckknopfseitigen Spann
zangenende ausgehenden Schlitze (17) und die vom werkzeug
seitigen Spannzangenende ausgehenden Schlitze (17′) einander
in axialer Richtung überlappen.
4. Spannvorrichtung, um mittels radial verschieblicher,
durch die Kraft einer Feder an den Schaft eines Werkzeugs an
drückbarer, radial beweglicher Klemmelemente ein dentales
Werkzeug in einem Winkelstück zu halten und mittels eines
Druckknopfes zu lösen, wobei den Klemmelementen eine konische
Steuerfläche zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmelemente in zwei, axial
festen Abstand voneinander und jeweils eine Steuerfläche auf
weisenden Gruppen angeordnet sind, daß die Klemmelemente axial
fest in einer gemeinsamen Hülse sitzen, wobei die konische
Steuerfläche der druckknopfseitigen Gruppe durch die Feder zum
Druckknopf hin gezogen wird und die Zugkraft über die Hülse auf
die werkzeugseitige Gruppe übertragen wird, die sich an einer
axial festen konischen Steuerfläche abstützt.
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