DE4322392C2 - Vorrichtung zum Bandschleifen der Fahrflächen von Schienen - Google Patents
Vorrichtung zum Bandschleifen der Fahrflächen von SchienenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bandschleifen von
Schienen gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Gebrauchsmuster
schrift DE 89 03 246 U1 bekannt. Dort wird das um eine
Antriebsrolle und zwei Umlenkrollen quer zur Schienenlängsrichtung
geführte Schleifband von
einer Stützbandvorrichtung gegen den Schienenkopf einer zu
schleifenden Schiene gedrückt, wobei die Stützbandvorrichtung ein
weiteres, endloses Band ist, das um zwei weitere Umlenkrollen
geführt wird. Die Stützbandvorrichtung liegt zwischen den beiden
Umlenkrollen des Schleifbandes. Die Umlenkrollen der Stützband
vorrichtung sind zu beiden Seiten des Schienenkopfes angeordnet,
so daß das Band über den größten Teil des Schienenkopfes am
Schleifband anliegt und dieses flächig gegen den Schienenkopf
drückt.
Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung besteht darin, daß das
Schleifband nur mit einer geringen Flächenpressung arbeiten kann
und ein hoher Schleifbandbedarf erforderlich ist. Außerdem kann
das vorhandene Schienen-Querprofil nicht verändert werden.
Aus der DE 83 26 878 U1 ist eine Vorrichtung zum Schleifen von
Flächen an großen oder schweren Werkstücken bekannt, bei der ein
quer zum Werkstück ausgerichtetes Schleifband an einer Tragekon
struktion aufgehängt ist und von einer Andrückrolle gegen das
Werkstück gedrückt wird. Die Andrückrolle wird dabei nur
senkrecht auf und ab bewegt oder waagerecht über das Schleifband
verfahren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Bandschleifen von
Schienen im Bereich des Schienenkopfes dahingehend zu verbessern,
daß das Schleifband mit höherer Flächenpressung gegen den
Schienenkopf gedrückt werden kann, ohne daß das Band zu schnell
verschleißt.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs in Verbindung mit dessen Oberbegriff.
Gemäß der Erfindung wird also das Schleifband nicht mehr flächig von
einem Stützband an den Schienenkopf angepreßt, sondern von einer
parallel zur Längserstreckung der Schiene ausgerichteten
Andruckrolle, die das Schleifband im Idealfall linienförmig an
den Schienenkopf andrückt.
Die Anbringung der Andruckrolle stellt für den Fachmann keinerlei
Schwierigkeiten dar. Sie kann beispielsweise über ein Gestänge
von einer Druckfeder oder einem Hydraulikzylinder mit vor
eingestellter Kraft gegen die Innenseite des Schleifbandes und
damit gegen den Schienenkopf gedrückt werden. Ihre mechanische
Anbringung an einem Ständer der Bandschleifvorrichtung stellt
ebenfalls keine Schwierigkeiten dar.
In einer Ausführungsform wird die Andruckrolle über ein Gestänge
in einer Kulisse geführt, deren Form dem Profil des Schienenkop
fes entspricht. In einer Ausführungsform ist die Kulisse dann
zweckmäßigerweise aus Kreisbogenstücken mit Radien von 13, 80,
300, 80 und 13 mm zusammengesetzt. Dabei kann das Schienen-
Querprofil in gewünschter Weise verändert werden.
Eine komplette Schleifanlage besteht zweckmäßigerweise aus zwei
in Bearbeitungsrichtung hintereinander aufgestellten Einzelvor
richtungen. Dabei dient die erste Vorrichtung zur Beseitigung der
Walzhaut, während die zweite zur Verbesserung der Schienenober
fläche dient. Damit ist die erste Vorrichtung eine sogenannte
Schruppmaschine, während die zweite eine sogenannte Schlicht
maschine ist.
Das zur Schienenlängsachse quer verlaufende Schleifband wird von
der erfindungsgemäßen Andruckrolle gegen den Schienenkopf
gedrückt, wobei die Andruckrolle über den Schienenkopf hin- und
herbewegt wird. Die Frequenz dieser Hin- und Herbewegung kann bis
zu 350 Doppelhübe/min betragen. Durch diese relativ hohe
Oszillationsfrequenz wird ein hoher Überdeckungsgrad der durch
die Überlagerung von Schienenvorschubs- und Oszillationsbewegung
der Rolle resultierenden Schleifflächen erreicht.
Zum Antrieb der Oszillationsbewegung dient ein Kurbeltrieb, es
ist aber auch ein schnell arbeitender Hydraulikzylinder oder eine
Pneumatikvorrichtung einsetzbar.
Der Hub der Oszillationsbewegung ist größer als die Breite des
Schleifbereiches, damit die Umkehrpunkte der Oszillationsbewegung
und die damit verbundenen Unstetigkeiten außerhalb des Schleifbe
reichs liegen. Damit soll im Schleifbereich eine möglichst
konstante Geschwindigkeit der Andruckrolle erreicht werden.
Die Breite des Schleifbereiches ist durch Abfangen der Oszilla
tionsrolle auf ihrem Weg über den gewölbten Schienenkopf
stufenlos einstellbar. Dies ergibt entweder eine schmale oder
eine breite Schleiffläche.
Zur Erzielung eines zur Schienenmittelachse symmetrischen
Schleifbildes wird die Schiene vor und hinter jeder Schleif
station zentriert.
Bei einer stationären Anlage werden die Schienen auf einem
Rollgang der Schleifmaschine zugeführt.
Um Geschwindigkeitsänderungen während des Schleifvorganges durch
Schlupf zwischen Rollgangsantriebsrollen und Schiene und damit
zu schwankenden Abtragsleistungen bezogen auf die Schienenlängs
richtung der Schiene zu vermeiden, wird die Schiene vor und
hinter den beiden Schleifvorrichtungen durch jeweils eine
Anpreßvorrichtung gegen Antriebsrollen des Rollganges gedrückt.
Die Antriebsmotore dieser Rollen sind so stark ausgeführt, daß
die durch sie bewirkte Vorschubkraft allein ausreichend ist, die
Schiene zu bewegen.
Es ist schließlich auch möglich, die Schienenvorschubsgeschwin
digkeit und die Oszillationsfrequenz derart zu koppeln, daß bei
unterschiedlichen Vorschubgeschwindigkeiten derselbe Über
deckungsgrad besteht. Durch diese Koppelung wird bei Änderung der
Schienenvorschubsgeschwindigkeit bei gleichbleibendem Anpreßdruck
und gleichbleibendem Schliffbild lediglich die Abtragsleistung
beeinflußt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher
erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in schematischer Dar
stellung, wobei ein vorhandenes Querprofil nachgefahren
wird;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel in schematischer
Darstellung, wobei mit Profilierung geschliffen wird;
Fig. 3 das Abfangen der Andruckrolle am Schienenkopf;
Fig. 4 eine Rollgangsantriebsrolle mit Anpreßvorrichtung zur
Schlupfvermeidung;
Fig. 5 ein Muster der geschliffenen Fläche nach einmaligem
Überfahren der Andruckrolle;
Fig. 6 ein Muster der geschliffenen Fläche nach mehrmaligem
Überfahren mit der Andruckrolle; und
Fig. 7 eine Erläuterung der Oszillationsbewegung der Andruck
rolle in bezug auf den Schienenkopf.
Fig. 1 zeigt einen Schienenkopf 1, der von einem Schleifband 2
bearbeitet wird, um die vom Walzen her stammenden Urriffel, die
mehr als 0,001 mm tief sind, zu entfernen. Dazu wird das
Schleifband 2 in einer Weise über den Schienenkopf 1 geführt, wie
dies in der deutschen Gebrauchsmusterschrift G 89 03 246.2
beschrieben ist. Auf diese Schrift wird daher ausdrücklich Bezug
genommen.
Eine Andruckrolle 4 drückt das Schleifband 2 in etwa linienförmig
an den Schienenkopf 1, wozu sich die Mittellinie 5 der Andruck
rolle 4 parallel zum Schienenkopf 1 und damit parallel zur
Schiene 3 erstreckt.
Die Andruckrolle 4 ist in für den Fachmann ohne weiteres
geläufiger Weise am Ständer einer nicht dargestellten Schleifvor
richtung angebracht und wird über eine geeignete Gestängeüber
setzung entweder pneumatisch, hydraulisch, durch Federkraft oder
durch ein Gewicht gegen den Schienenkopf 1 und damit gegen die
Innenseite des Schleifbandes 2 gedrückt. In Fig. 1 ist dies
durch den Pfeil F angedeutet.
Es ist aber auch angedeutet, daß die Andruckrolle 4 in Richtung
des Schleifbandes 2 und damit in Richtung der Pfeile P hin- und
herbewegt wird und somit über den Schienenkopf 1 hin und her
oszilliert. Die beiden Endstellungen sind gestrichelt als
Endpositionen der Andruckrolle 4′ bzw. 4′′ dargestellt.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform, bei der die Andruck
rolle 4 in einer Kulisse 8 geführt ist. Hierzu ist im Mittelpunkt
der Andruckrolle 4 ein Gestänge 6 befestigt, das mit einer Rolle
7 oder einem Zapfen in einer Kulisse 8 geführt wird. Die Form der
Kulisse 8 entspricht dabei der Form des Schienenkopfes 1. Wenn
das Gestänge 6 in der Kulisse 8 durch eine geeignete Antriebsvor
richtung hin- und herbewegt wird, so folgt die Andruckrolle 4
zwangsweise der Form der Kulisse 8 und schleift damit den
Schienenkopf 1 in der gewünschten Form.
Fig. 3 zeigt, daß die Hin- und Herbewegung (Oszillations
bewegung) der Andruckrolle 4 über den Schienenkopf 1 abgefangen
werden kann, was zu unterschiedlich breiten Schleifflächen führt.
Wird die Andruckrolle 4 in der Position A abgefangen, so führt
dies zu einer schmalen Schleiffläche, während ein Abfangen in
Position B zu einer breiten Schleiffläche 16 führt.
Fig. 4 zeigt die vor und hinter der Schleifanlage installierte
Rollgangsantriebsrolle 12 mit der zur Anpreßvorrichtung gehören
den Anpreßrolle 10, die Schlupf zwischen Schiene 3 und Rollgangs
antriebsrolle 12 verhindert. Die Rollgangsantriebsrolle 12 ist
so stark ausgeführt, daß ihr Drehmoment ausreichend ist, die
Schiene 3 alleine durch die Schleifanlage zu bewegen. Der
Rollgang ist durch eine Frequenz Steuerung in der Geschwindigkeit
stufenlos regelbar.
Fig. 5 zeigt das Schleifmuster 18, das dann entsteht, wenn der
Schienenkopf 1 während des Schleifens einmal von der Andruckrolle
überfahren wird.
Fig. 6 zeigt das Schleifmuster 20, das bei mehrmaligem Über
fahren des Schienenkopfs 1 während des Schleifens von der
Andruckrolle 4 erzeugt wird.
Fig. 7 zeigt den Hub H der Oszillationsbewegung der Andruckrolle
bei der Bewegung über den Schienenkopf, wobei man erkennt, daß
die Umkehrpunkte 22 außerhalb des Schienenkopfes oder seitlich
neben der Schleifbreite S liegen.
Claims (1)
- Vorrichtung zum Bandschleifen der Fahrfläche von Schienen, mit einem an einem Schienenfahrzeug oder einer feststehenden Schleif station angebrachten Ständer, der einen Motor zum Antreiben einer Antriebsrolle und einen Träger zum Halten von Umlenkrollen sowie ein um die Antriebsrollen und die Umlenkrollen gelegtes und quer zur Schienenlängsrichtung geführtes Schleif band (2) aufweist, und mit einer zwischen den Umlenkrollen und den Halterarmen angeordneten Stützvorrichtung, die die Innenseite des Schleifbandes berührt und letzteres abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützvorrichtung eine Andruckrolle (4) ist, deren Drehachse parallel zur Längs erstreckung des Schienenkopfs (1) verläuft, und daß die Andruck rolle (4) über ein Gestänge (6) in einer Kulisse (8) geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322392 DE4322392C2 (de) | 1993-06-30 | 1993-06-30 | Vorrichtung zum Bandschleifen der Fahrflächen von Schienen |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322392A1 DE4322392A1 (de) | 1995-02-02 |
DE4322392C2 true DE4322392C2 (de) | 1995-05-04 |
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---|---|---|---|---|
DE8326878U1 (de) * | 1983-09-19 | 1984-05-24 | Möldner, Wolfgang, 5920 Bad Berleburg | Vorrichtung zum schleifen von flaechen an vorzugsweise grossen und/oder schweren werkstuecken |
DE8903246U1 (de) * | 1989-03-16 | 1989-05-03 | Stahlberg, Roensch Gmbh & Co Kg, 2100 Hamburg, De |
-
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- 1993-06-30 DE DE19934322392 patent/DE4322392C2/de not_active Expired - Fee Related
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