DE4419963C1 - Kreuzbandschleifmaschine zum beiderseitigen Anfasen des Randes von Glasplatten - Google Patents
Kreuzbandschleifmaschine zum beiderseitigen Anfasen des Randes von GlasplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kreuzbandschleifmaschine zum beiderseitigen An
fasen des Randes einer Glasplatte mit zwei Bandschleifaggregaten, die um je
weils zwei Rollen umlaufende Schleifbänder aufweisen, deren Schleifflächen
jeweils entgegengesetzt um ca. 45° gegen die Ebene der anzufasenden Glas
platte geneigt und hintereinander in Vorschubrichtung der Glasplatte ange
ordnet sind.
Die US 3 800 477 zeigt und beschreibt eine Bandschleifmaschine für das
Besäumen beziehungsweise Anfasen der Ränder von Glasplatten. Die Schleif
maschine ist offensichtlich vor allem auf das Schleifen von Glasplatten mit ge
krümmten, unregelmäßigen Rändern, wie etwa Kraftfahrzeug-Windschutz
scheiben ausgerichtet. An den beiden gegenüberliegenden Rändern einer
Vorschubsstrecke für Glasplatten befinden sich einander kreuzende Band
schleifaggregate, die zur Anpassung an unterschiedliche Glasplattenformen
pendelnd aufgehängt sind. Die Schleifebenen der Schleifbänder verlaufen
mehr oder weniger schräg zur Vorschubrichtung, so daß die Schleifbänder
durch die einlaufenden Glasplatten pendelnd auseinandergedrückt werden
können, und zwar auch dann, wenn eine Glasplatte mit dem vorauslaufenden
Rand auf die Bänder trifft. Die Bänder sollen aus sehr flexiblem und zähen
Material bestehen und sich selbst um die Ecken der Glasplatte herum gegen
die Kanten der Glasplatten anlegen können.
Der Anpreßdruck, der von der Pendelstellung der Bandschleifaggregate abhängt, ist bei
dieser Konstruktion jedoch zwangläufig unregelmäßig. Da das System nur dann funktionsfähig sein
kann, wenn das Schleifbandmaterial sehr flexibel und weich ist und sich je
nach Verlauf der Glasplattenkante verformt, ist ferner eine angemessene Lebens
dauer nicht zu erreichen. Im übrigen erscheint der offenkundig hohe
konstruktive Aufwand zumindest bei einfacheren Schleifaufgaben, wie etwa
das seitliche Anfasen von rechteckigen Glasplatten, nicht gerechtfertigt und
auch nicht sinnvoll.
Während nach der zuvor geschilderten US-PS das Anfasen der Glasplatten
ränder in erster Linie der Vermeidung einer Verletzungsgefahr des Personals
bei der Weiterverarbeitung der Glasplatten dient, ist das Anfasen auch bei der
Herstellung von Flachglas in großen Tafeln, beispielsweise im Standardformat
von 6,0 bis 3,21 m, zweckmäßig oder sogar notwendig. Vor allem bei thermi
schen Nachbehandlungen, etwa bei der Herstellung von Spiegeln oder bei der
Herstellung von Planverbundglas kann es aufgrund thermischer Kräfte oder
auch aufgrund mechanischer Belastungen zu Spannungsbrüchen kommen, die
in der Regel ihren Ursprung in kleinen Ausschüsselungen, Ausbrechungen
oder Haarrissen an der Glaskante haben, die durch ein Diamantschneidrad
beziehungsweise das Aufbrechen beim Zuschnitt der Tafeln verursacht wor
den sein können. Es hat sich gezeigt, daß diese oft sehr geringen Unregelmä
ßigkeiten am Rande der Glastafeln durch Anfasen der Glaskanten mit Hilfe
von Kreuzbandschleifmaschinen beseitigt werden können. Eine befriedigende
Lösung für das automatische Anfasen der Glastafeln besteht jedoch bisher
nicht.
Die Anlage, wie sie in der oben erwähnten US-PS beschrieben worden ist,
ist für den genannten Zweck ungeeignet, da sie keinen kon
stanten Anpreßdruck der Schleifbänder ermöglicht und die Standzeit der
Schleifbänder, die sich ständig nicht nur beim Umlauf um die Rollen, son
dern auch quer zur Bandfläche verformen müssen, zwangsläufig gering ist.
Im übrigen ist der hohe konstruktive Aufwand der bekannten Konstruk
tion für das Anfasen von im wesentlichen rechteckigen Glastafeln nicht ge
rechtfertigt. Es ist daher heute nach wie vor weithin üblich, die Glastafeln
manuell gegen die Schleifbänder einer ortsfest angeordneten Kreuzband
schleifmaschine zu führen. Das führt naturgemäß zu einer hohen Personalbin
dung und im übrigen auch zu einem unregelmäßigen Anpreßdruck mit ent
sprechend unregelmäßigen Schleifkanten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kreuzbandschleifmaschine zu
schaffen, die konstruktiv verhältnismäßig einfach aufgebaut ist und insbeson
dere beim Anfasen von im wesentlichen rechteckigen Glasplatten eine hohe
Lebensdauer der Schleifbänder ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Kreuzband-Schleifma
schine dadurch gekennzeichnet, daß die Bandschleifaggregate auf einem ge
meinsamen, senkrecht zum Glasplattenrand verfahrbaren Schlitten angeord
net sind, daß eines der Bandschleifaggregate in bezug auf das andere auf dem
Schlitten senkrecht zum Glasplattenrand verschiebbar ist, und daß Fühler zur
Steuerung der Zustellbewegungen der Bandschleifaggregate vorgesehen sind.
Erfindungsgemäß wird durch die verschiebbare Anordnung beider Kreuzbän
der der Tatsache Rechnung getragen, daß die Glasplatten nicht absolut lage
genau zugeführt werden können. Ein manuelles Anstellen ist erfindungsge
mäß nicht erforderlich, da die Abtastung des Glasplattenrandes und die ge
naue Anstellung beider Schleifbänder vollständig selbsttätig erfolgt.
Dabei werden die beiden Schleifbänder vorzugsweise erst dann zugeführt,
wenn die einlaufende Glasplatte den Arbeitsbereich des jeweiligen Schleif
bandes erreicht hat. Durch diese versetzte Einsatzsteuerung wird erreicht
daß die Glasvorderkante nicht in Kollision mit einer der beiden Seitenkanten
der Schleifbänder kommen kann.
In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, das fest auf dem Schlitten angeordnete
Bandschleifaggregat so anzuordnen, daß es als erstes von der Glasplatte erreicht
wird, und das auf dem Schlitten verfahrbare Schleifband in
Vorschubrichtung der Glasplattenbewegung folgen zu lassen. Auf diese Weise
kann das zweite Schleifband entsprechend der fortlaufenden Plattenbewegung
später durch Verschieben auf dem Schlitten zugestellt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen, fühlergesteuerten Zustellen der Bandschleifaggregate ergibt
sich naturgemäß auch die Möglichkeit einer genauen Einstellung des
Schleifdruckes, so daß gegenüber dem Stand der Technik
genauer gearbeitet und die Standzeit der Schleifbänder erheblich
erhöht werden kann.
Die gesonderte, voneinander unabhängige Einstellung der beiden Bandschleifaggregate
in bezug auf die Glaskante ermöglicht es schließlich, unterschiedliche
Glasstärken zu berücksichtigen. Bei den herkömmlichen Schleifvorrichtungen
liegt die Höhe des Kreuzungspunktes der beiden Bänder in bezug auf die
Höhe der Glasplattenauflage fest. Das bedeutet zwangsläufig, daß nur bei einer
vorgegebenen Glasplattenstärke die obere und untere Anfasung gleich ausfallen
kann. Mit zunehmender Glasplattenstärke wird die obere Fase gegenüber
der unteren Fase zunehmend größer. Nach der vorliegenden Erfindung,
bei der beide Bandschleifaggregate gesondert voneinander an die Glasplatte angestellt
werden können, ist demgegenüber eine absolut genaue Arbeitsweise an
beiden Kanten möglich.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 ist eine perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kreuzbandschleifmaschine;
Fig. 2 ist eine in kleinerem Maßstab gezeigte Teildraufsicht zur Veran
schaulichung der Position der Schleifmaschine in bezug auf eine
Glaskante.
Gemäß Fig. 1 umfaßt eine erfindungsgemäße Kreuzbandschleifmaschine einen Schlitten
10, auf dem ein erstes Bandschleifaggregat 12 und ein zweites Bandschleifaggregat 14
nebeneinander angeordnet sind. Das erste Schleifaggregat 12 ist auf dem
Schlitten 10 fest angebracht, während das zweite Schleifaggregat 14 in bezug
auf den Schlitten 10 und das erste Schleifaggregat 12 verschiebbar ist, wie
später näher erläutert werden soll.
Beide Schleifaggregate 12, 14 weisen Gehäuse 16, 18, z. B. aus Blech auf, deren
Form etwa als C-förmig bezeichnet werden kann. Auf diese Weise weisen die
Gehäuse 16, 18 auf der in Fig. 2 dem Betrachter zugewandten Seite nicht be
zeichnete Einschnitte auf, in denen Schleifbänder 20, 22 sichtbar und frei zu
gänglich sind. Das erste Schleifband 20 steigt mit seiner in dem entspre
chenden Einschnitt sichtbaren Schleiffläche schräg nach hinten, also vom
Betrachter weg mit einem Winkel von etwa 45° an. Wie im übrigen gestrichelt
erkennbar ist, ist das Schleifband 20 als Endlosband ausgebildet, das um zwei
Rollen 24, 26 umläuft, von denen die Rolle 24 mit Hilfe eines Antriebsmotors
28 über einen Riementrieb 30 antreibbar ist. Der Riementrieb 30 umfaßt eine
auf der Ausgangswelle des Antriebsmotors 28 befestigte Riemenscheibe 33,
eine auf der Welle 32 der Rolle 24 befestigte Riemenscheibe 34 und einen
Riemen 36. Die Riemenscheibe 34 befindet sich auf der Welle 32 zwischen
zwei Lagerböcken 38, 40, in denen die Welle 32 außerhalb des Gehäuses 16
auf einer an diesem befestigten Konsole 42 gelagert ist. Die Konsole 42 und
der Riementrieb 30 sind durch ein gestrichelt angedeutetes Schutzgehäuse
44 abgedeckt.
Die untere Rolle 26 des Schleifbandes 20 ist auf einer Achse 46 gelagert, die
ebenfalls aus dem Gehäuse 16 austritt und zwar über ein Langloch 48, das
sich parallel zur Richtung des Schleifbandes 20 erstreckt. Die Achse 46 ist in
zwei Lagerböcken 50, 52 gelagert, die auf einer Konsole 54 befestigt sind, die
ihrerseits auf einer Gleitplatte 56 angebracht ist, die in Führungen 58 auf der
Außenseite des Gehäuses 16 gleitend parallel zur Richtung des Schleifbandes
20 verschiebbar ist. Die Gleitplatte 56 kann mit Hilfe eines Luftzylinders 60
verschoben werden, der ebenfalls auf der Außenwand des Gehäuses 16 montiert
ist. Dieser Luftzylinder 60 bildet zusammen mit den zuvor erwähnten Ele
menten eine Spannvorrichtung für das Schleifband 20. Diese Spannvorrich
tung erleichtert einen raschen Wechsel des Schleifbandes 20.
Zur Erhöhung der Standzeit der Schleifbänder 20, 22 und zur Verbesserung der
Schleifstruktur können Diamantschleifbänder im Naßschliff-Verfahren einge
setzt werden. Zur Befeuchtung des Schleifbandes 20 und zu dessen Kühlung sind in
Fig. 1 Sprühdüsen 62, 64 auf beiden Seiten des Schleifbandes 20 gezeigt.
Zur Erhöhung der Standzeit der sehr teuren Diamantschleifbänder weisen
die Rollen 24, 26 einen relativ großen Durchmesser von beispielsweise
350 mm auf. Daraus ergeben sich verhältnismäßig große Krümmungsradien,
die die mechanische Beanspruchung der Schleifbänder verringern. Große
Rollen erleichtern es auch, eine hohe Bandlaufgeschwindigkeit von beispiels
weise 50 m/Sekunde und darüber einzustellen, die eine entscheidende Ver
besserung der Schleifstruktur und ebenfalls eine Erhöhung der Standzeit zur
Folge hat.
Das zweite Schleifaggregat 14 nimmt in seinem Gehäuse 18 das Schleifband
22 auf, das im Gegensatz zu dem Schleifband 20 zum Betrachter hin unter ei
nem Winkel von ca. 45° ansteigt. Gezeigt ist in Fig. 1 nur die obere, angetrie
bene Rolle 66 des Schleifbandes 22 mit deren Welle 68. Diese Welle 68 ist in
nicht im einzelnen gezeigter Weise wiederum mit einem Antriebsmotor 70
über einen Riementrieb 72 verbunden, der durch ein Schutzgehäuse 74 abge
deckt ist. Diese Teile entsprechen weitgehend dem zuvor beschriebenen An
triebsmotor 28, dem Riementrieb 30 und dem Schutzgehäuse 44 des ersten
Schleifaggregats 12.
Ebenso wie bei dem ersten Schleifband 20 befinden sich auch beidseitig des
zweiten Schleifbands 22 Sprühdüsen 76, 78 zur Durchführung des Naßschliffs.
Das zweite Schleifaggregat 14 ist im Gegensatz zum ersten Schleifaggregat 12
nicht fest auf dem Schlitten 10 angebracht, sondern auf diesem entlang Schie
nen 80 mit Hilfe von Rollen 82 verschiebbar. Auf dem Gehäuse 16 des ersten
Schleifaggregats 12 ist eine Trägerplatte 84 befestigt, die sich zur Seite des
benachbarten Schleifaggregats 14 erstreckt. Auf dem auskragenden Bereich
der Trägerplatte 84 ist ein Pneumatikzylinder 86 befestigt dessen Kolben
stange 88 mit einer Zwischenstange 90 verbunden ist. Diese Zwischenstange
90 befindet sich in der Regel in einer ortsfesten Position in bezug auf, das Ge
häuse 18 des zweiten Schleifaggregats 14, kann jedoch mit Hilfe eines Stell
mechanismus 92 in Längsrichtung verschoben werden. Dadurch verschiebt
sich der Hubweg des Pneumatikzylinders 86. Der Verstellmechanismus 92 dient
zur Einstellung auf verschiedene Glasdicken.
Fig. 2 veranschaulicht die Wirkungsweise der in Fig. 1 genauer dargestellten
Maschine. Gezeigt sind in Draufsicht der Schlitten 10 und die beiden
Bandschleifaggregate 12 und 14 auf dem Schlitten 10. Der Schlitten 10 kann entspre
chend dem groß dargestellten Pfeil 1 aus der gezeigten Position in eine ge
strichelt angedeutete Position verfahren werden. Auf dem Schlitten 10 kann
das Schleifaggregat 14 ebenfalls bis in die gestrichelt dargestellte Position
verschoben werden. Diese Bewegung ist durch den schmaleren Pfeil 2 ange
deutet. Eine Glasplatte 94 bewegt sich auf einem Förderer 96 in Richtung des
Pfeiles 3.
Das verschiebbare Schleifband 22 bewegt sich bei seiner Anstellbewegung ge
gen einen in der Zeichnung nicht gezeigten, verstellbaren Anschlag. Durch
diese Verstellung des Anschlages ist eine Einstellung auf eine bestimmte
Glasplattenstärke möglich.
Claims (3)
1. Kreuzbandschleifmaschine zum beiderseitigen Anfasen des Randes einer
Glasplatte (94) mit zwei Bandschleifaggregaten (12; 14), die um jeweils zwei
Rollen (24, 26; 66) umlaufende Schleifbänder (20; 22) aufweisen, deren
Schleifflächen jeweils entgegengesetzt um ca. 45° gegen die Ebene der anzu
fasenden Glasplatte (94) geneigt und hintereinander in Vorschubrichtung der
Glasplatte angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandschleifag
gregate (12; 14) auf einem gemeinsamen, senkrecht zum Glasplattenrand ver
fahrbaren Schlitten (10) angeordnet sind, daß eines der Bandschleifaggregate
(12; 14) in bezug auf das andere auf dem Schlitten (10) senkrecht zum Glas
plattenrand verschiebbar ist, und daß Fühler zur Steuerung der Zustellbewe
gungen der Bandschleifaggregate (12; 14) vorgesehen sind.
2. Kreuzbandschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das, bezogen auf die Vorschubrichtung der Glasplatte (94), zweite Band
schleifaggregat (14) auf dem Schlitten (10) verfahrbar ist.
3. Kreuzbandschleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fühler zur Abtastung der quer zur Vorschubrichtung verlau
fenden Glasplattenvorderkante und der Glasplattenhinterkante vorgesehen
sind, welche die Zustellung der Bandschleifaggregate (12; 14) derart steuern,
daß die Bandschleifaggregate (12; 14) einzeln und nacheinander erst dann an
den vorbeilaufenden Glasplattenrand herangefahren werden, wenn die Glas
platte (94) im Arbeitsbeireich des jeweiligen Bandschleifaggregats (12; 14)
liegt.
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