Bandbearbeitungsvorrichtung sowie Verfahren zur Bearbeitung eines Bands
Die Erfindung betrifft eine Bandbearbeitungsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Bearbeitung eines Bands.
Zur Bearbeitung eines Bands, beispielsweise eines Metallbands wie insbesondere eines Stahlbands, wird üblicherweise eine Bearbeitung unter Nutzung des Durchlaufprinzips genutzt. Hierfür durchläuft ein Band einen Bearbeitungsbereich einer Bandbearbeitungsvorichtung entlang einer Bandlaufrichtung. Wünschenswert ist eine Zurverfügungstellung von mehr als nur einer an eine Bandoberfläche anstellbaren Bearbeitungsrolle, beispielsweise um für einen Wechsel zwischen zwei Rollen flexibel ausgelegt zu sein und/oder bei einem Wechsel zwischen zwei Rollen mit geringem Zeitaufwand für eine Umrüstung auszukommen.
Ein Beispiel für eine Ausgestaltung einer Bandbearbeitungsvorrichtung, die eine
Zurverfügungstellung von mehr als nur einer an eine Bandoberfläche anstellbaren
Bearbeitungsrolle erlaubt, ist der AU2007271717B2 zu entnehmen. Die der
AU2007271717B2 zu entnehmende Bandbearbeitungsvorrichtung ist als Rollen-Coater ausgebildet, in welchem als Beschichtungsrollen genutzte Bearbeitungsrollen an ein Band angestellt werden können, um einen Beschichtungsstoff in gleichmäßiger Weise auf dem Band aufzubringen. Die der AU2007271717B2 zu entnehmende Ausgestaltung weist eine Anzahl von drei Beschichtungsrollen auf, die alternativ in Kontakt mit dem Band gebracht werden zur Aufbringung von unterschiedlichen oder auch gleichen Beschichtungslösungen. Als Nachteil weist die Bandbearbeitungsvorrichtung, wie sie der AU2007271717B2 zu entnehmen ist, jedoch einen vergleichsweise komplexen Aufbau und Funktionsmechanismus auf. Insbesondere ist neben den anstellbaren Bearbeitungsrollen eine vergleichsweise hohe Anzahl an Gegenrollen und an Umlenkrollen erforderlich, was bei der Anlage bei hohem Raumbedarf eine Gefahr eines wartungsintensiven Betriebs herbeiführt.
Der beschriebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine
Bandbearbeitungsvorrichtung bereitzustellen, die eine Zurverfügungstellung von mehr als nur einer an eine Bandoberfläche anstellbaren Bearbeitungsrolle erlaubt, hierbei aber die oben genannten Nachteile wenigstens teilweise oder weitgehend vermeidet.
Die Aufgabe wird mit einer Bandbearbeitungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 sowie mit einer Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor. Ein oder mehrere Merkmale aus den Ansprüchen, der Beschreibung wie auch den Figuren können mit einem oder mehreren anderen Merkmalen daraus zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung verknüpft werden. Es können auch ein oder mehrere Merkmale aus den unabhängigen Ansprüchen durch ein oder mehrere andere Merkmale verknüpft werden. Der vorgeschlagene Gegenstand ist nur als Entwurf zur Formulierung der Erfindung aufzufassen, ohne diesen aber zu beschränken.
Es wird eine Bandbearbeitungsvorrichtung zur Bearbeitung eines in einem
Bearbeitungsbereich der Bandbearbeitungsvorrichtung geführten Bands mittels einer Bearbeitungsrolle vorgeschlagen. Das Band wird entlang einer Bandlaufrichtung geführt. Die Bearbeitungsrolle ist an das durch den Bearbeitungsbereich geführte Band anstellbar ausgebildet.
Die Bandbearbeitungsvorrichtung weist auf:
- einen Rollenhalter, der an einer Schwenkachse schwenkbar an einem Grundgestell angeordnet ist, wobei die Schwenkachse parallel zu einer Bandlauffläche orientiert ist,
- eine erste Bearbeitungsrolle, die an dem Rollenhalter in der Bandlaufrichtung und senkrecht zu der Bandlaufrichtung von der Schwenkachse beabstandet und zu der
Schwenkachse derart versetzt angeordnet ist, dass mittels einem Schwenken des
Rollenhalters ein Heranführen der ersten Bearbeitungsrolle zu dem Band hin und ein
Wegführen der Bearbeitungsrolle von dem Band weg herbeiführbar ist,
- eine erste Gegenbearbeitungsrolle, die in zu der Bandlaufrichtung senkrechter Richtung weiter von der ersten Schwenkachse beabstandet ist als die erste Bearbeitungsrolle derart, dass die erste Bearbeitungsrolle und die erste Gegenbearbeitungsrolle zur Führung eines in dem Bearbeitungsbereich zwischen der ersten Bearbeitungsrolle und der ersten Gegenbearbeitungsrolle geführten Bands zusammenwirken, wenn die erste Bearbeitungsrolle an das Band herangeführt ist, wobei die erste Bearbeitungsrolle und die erste
Gegenbearbeitungsrolle an demselben Rollenhalter angeordnet sind.
Bei dem Band kann es sich beispielsweise um Metallband handeln. Insbesondere kann ein Stahlband vorgesehen sein. Aber auch eine Bearbeitung anderer Arten von Bändern kann vorgesehen sein, beispielsweise als Band ausgebildete Kunststofffolie.
Der Begriff der Bearbeitung umfasst hierbei sämtliche Arten der Bearbeitung, die
üblicherweise mit Hilfe von Rollen vorgenommen werden. Insbesondere kann eine
Bearbeitung als Beschichtung, beispielsweise mit einem Lack, einem Lösungsmittel oder einem sonstigen Beschichtungsstoff vorgesehen sein. Aber auch sämtliche weitere möglichen Arten einer Bearbeitung von Bändern kann vorgesehen sein. Insbesondere kann eine Bearbeitungsrolle als Dressierrolle ausgebildet sein zur Bearbeitung in Form eines
Dressierens, beispielsweise eines Stahlbands. Aber auch ein zusätzliches oder auch ausschließliches Führen eines Metallbands kann von dem Begriff der Bearbeitung umfasst sein.
Um die Herbeiführbarkeit des Heranführens der ersten Bearbeitungsrolle zu dem Band hin und von dem Band weg zu gewährleisten, ist eine entsprechende exzentrische Positionierung der ersten Bearbeitungsrolle zu der Schwenkachse mittels Anordnung an dem Rollenhalter erforderlich wie auch ein entsprechend großer Winkelfreiheitsgrad zum Schwenken des Rollenhalters und hiermit der ersten Bearbeitungsrolle.
Die wie beschrieben ausgestaltete Ausbildung einer Bearbeitungsvorrichtung weist insbesondere den Vorteil auf, dass mittels eines selben Schwenkens nur des Rollenhalters das Heranführen der ersten Bearbeitungsrolle erfolgt und somit über einen einfachen und gut reproduzierbaren Ablauf, weiterhin ohne wesentlichen Zeitaufwand, eine Bearbeitbarkeit des durchgeführten Bands ermöglicht wird. Die diese Vorteile bereitstellende
Bandbearbeitungsvorrichtung weist hierbei den Vorteil von vergleichsweise wenigen zu bewegenden Bauteilen auf, die zudem in relativ platzsparender Weise angeordnet sind.
Die Schwenkachse ist derart senkrecht zu der Bandlaufrichtung orientiert, dass die
Schwenkachse durch eine gedachte Translationsbewegung und ohne Rotationsbewegung in eine gedachte durch das Band eingenommene Fläche bewegbar ist. Anders ausgedrückt ist die Schwenkachse derart senkrecht zu der Bandlaufrichtung orientiert, dass sowohl die Schwenkachse als auch eine geradlinige Verlängerung der Schwenkachse keinen
Schnittpunkt mit einer Fläche aufweisen, welche das Band enthält. Die Schwenkachse ist also parallel zu einem in dem Bearbeitungsbereich der Bandbearbeitungsvorrichtung geführtem Band, der Bandlauffläche, orientiert.
Gemäß einer Ausführungsform der Bandbearbeitungsvorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Schwenkachse parallel zu der Bandlauffläche orientiert ist und/oder dass die Schwenkachse parallel zu der Bandlauffläche und senkrecht zu der
Bandlaufrichtung (R) orientiert ist. Durch den hierdurch herbeigeführten vereinfachten Aufbau
der Bandbearbeitungsvorrichtung ist ein besonders einfacher Aufbau der
Bandbearbeitungsmachine und eine einfach Handhabbarkeit gewährleistet.
In einer Ausgestaltung der Bandbearbeitungsvorrichtung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Verhältnis eines Abstands der ersten Bearbeitungsrolle von der ersten
Gegenbearbeitungsrolle in der Bandlaufrichtung zu einem Abstand der ersten
Bearbeitungsrolle von der ersten Gegenbearbeitungsrolle senkrecht zu der Bandlaufrichtung derart gewählt sind, dass die Anstellung der ersten Bearbeitungsrolle und das
Zusammenwirken der ersten Bearbeitungsrolle mit der ersten Gegenbearbeitungsrolle mittels Schwenkens des Rollenhalters herbeiführbar ist. Anders ausgedrückt sind die Positionen der ersten Bearbeitungsrolle und der ersten Gegenbearbeitungsrolle sowie die Exzentrizität jeder der ersten Bearbeitungsrolle und der ersten Gegenbearbeitungsrolle zu der Schwenkachse so ausgelegt, dass der zur Verfügung stehende Winkelfreiheitsgrad für ein Schwenken des Rollenhalters um die Schwenkachse ausreichend groß ist, um mittels des Schwenkens ein zueinander gerichtetes Bewegen der ersten Bearbeitungsrolle und der zweiten
Bearbeitungsrolle zu bewirken, die hierdurch in Zusammenwirkung mit einer vor der
Bandbearbeitungsvorrichtung positionierten Rollenhalterung und einer nach der
Bandbearbeitungsvorrichtung positionierten Rollenhalterung ein gespanntes Führen des Bands bewirkt. Eine derart ausgelegte Ausbildung der Bandbearbeitungsvorrichtung weist den großen Vorteil auf, dass mit dem Rollenhalter lediglich ein Schwenken eines einzigen Bauteils ausreichend ist für ein zur Bearbeitung des geführten Bands ausreichendes Spannen des Bands zur Führung herbeizuführen.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Bandbearbeitungsvorrichtung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine zweite Bearbeitungsrolle an dem Rollenhalter angeordnet ist, wobei die erste Bearbeitungsrolle auf einer ersten Seite der Schwenkachse und die zweite Bearbeitungsrolle auf einer zweiten Seite der Schwenkachse angeordnet ist, sodass mit dem Schwenken des Rollenhalters ein Heranführen von einer der ersten und der zweiten
Bearbeitungsrolle zu dem Band hin und ein Wegführen der anderen der ersten und der zweiten Bearbeitungsrolle von dem Band weg herbeiführbar ist. Die erste Seite und die zweite Seite der Schwenkachse beziehen sich hierbei auf wenigstens eine existierende Ebene, welche die Schwenkachse umfasst.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die erste Bearbeitungsrolle, die zweite Bearbeitungsrolle, die erste Gegenbearbeitungsrolle und
eine zweite Gegenbearbeitungsrolle an demselben Rollenhalter angeordnet sind. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass:
- ein Verhältnis eines Abstands der ersten Bearbeitungsrolle von der ersten
Gegenbearbeitungsrolle in der Bandlaufrichtung zu einem Abstand der ersten
Bearbeitungsrolle von der ersten Gegenbearbeitungsrolle senkrecht zu der Bandlaufrichtung und
- ein Verhältnis eines Abstands der zweiten Bearbeitungsrolle von der zweiten
Gegenbearbeitungsrolle in der Bandlaufrichtung zu einem Abstand der zweiten
Bearbeitungsrolle von der zweiten Gegenbearbeitungsrolle senkrecht zu der Bandlaufrichtung derart gewählt sind, dass
- sowohl die Anstellung der ersten Bearbeitungsrolle an das Band und das
Zusammenwirken der ersten Bearbeitungsrolle mit der ersten Gegenbearbeitungsrolle
- als auch die Anstellung der zweiten Bearbeitungsrolle an das Band und das
Zusammenwirken der zweiten Bearbeitungsrolle mit der zweiten
Gegenbearbeitungsrolle
mittels Schwenkens des Rollenhalters herbeiführbar ist. Vorteil einer derartigen Ausbildung ist, dass mittels eines Schwenkens des Rollenhalters von einer ersten Stellung, in welcher die erste Bearbeitungsrolle und die erste Gegenbearbeitungsrolle zusammenwirken in eine zweite Stellung, in welcher die zweite Bearbeitungsrolle und die zweite Gegenbearbeitungsrolle zusammenwirken, gewechselt werden kann. Dieser Effekt kann beispielsweise vorteilhafter Weise in Art einer Verdopplung der Standzeit genutzt werden; das heißt, bei einem Verschleiß eines der beiden Rollenpaare kann mittels Schwenken zu einer Nutzung des anderen der beiden Rollenpaare gewechselt werden.
In einer weiteren Ausbildung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die erste
Bearbeitungsrolle und die zweite Bearbeitungsrolle spiegelsymmetrisch zu einer Ebene angeordnet ist, in welcher die Schwenkachse befindlich ist mit dem Vorteil einer besonders einfachen und eleganten Konstruktion.
In einer Ausgestaltung kann weiterhin beispielsweise vorgesehen sein, dass
- zwischen der ersten Bearbeitungsrolle und der zweiten Bearbeitungsrolle eine erste
Schöpfrolle angeordnet ist, die, beispielsweise über einen ersten Achsverstellmechanismus zur Achsverstellung der ersten Schöpfrolle, in Kontakt mit einem Beschichtungsstoff bringbar ist, der in einem unterhalb der ersten Schöpfrolle befindlichem ersten Reservoir befindlich ist, um mittels der ersten Schöpfrolle die erste Bearbeitungsrolle und/oder die zweite
Bearbeitungsrolle mit dem Beschichtungsstoff zu versehen;
und/oder
- zwischen der ersten Gegenbearbeitungsrolle und der zweiten Gegenbearbeitungsrolle eine zweite Schöpfrolle angeordnet ist, die, beispielsweise über einen zweiten
Achsverstellmechanismus zur Achsverstellung der zweiten Schöpfrolle, in Kontakt mit einem Beschichtungsstoff bringbar ist, der in einem unterhalb der Schöpfrolle befindlichem Reservoir bereitgestellt ist, um mittels der zweiten Schöpfrolle die erste Gegenbearbeitungsrolle und/oder die zweite Gegenbearbeitungsrolle mit dem Beschichtungsstoff zu versehen um mittels der zweiten Schöpfrolle die erste Gegenbearbeitungsrolle und/oder die zweite
Gegenbearbeitungsrolle mit dem Beschichtungsstoff zu versehen.
Mittels des Achsverstellmechanismus zur Achsverstellung der Schöpfrolle wird konstruktiv eine Eignung der Bandbearbeitungsvorrichtung als Beschichtungseinrichtung bereitgestellt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Bandbearbeitungsvorrichtung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Rotationsachse einer oder mehrerer von als Bearbeitungsrollen, Gegenbearbeitungsrollen und/oder Schöpfrollen ausgebildeten Rollen an jeweils einem verstellbaren Achsenhalter angeordnet ist zur Verstellung der Rollen relativ zueinander.
Hierdurch ergibt sich beispielsweise der Vorteil, dass ein Kontakt der ersten Schöpfrolle mit einer oder beiden der Bearbeitungsrollen und/oder ein Kontakt der zweiten Schöpfrolle mit einer oder beiden der Gegenbearbeitungsrollen herstellbar ist. Durch die derartige
Konstruktion wird vorteilhafterweise erreicht, dass ein Anstellen der Schöpfrollen an die Bearbeitungsrollen in Abhängigkeit von einer jeweiligen Position der Bearbeitungsrollen und in Abhängigkeit von einem aufzutragenden Beschichtungsstoff individuell einstellbar ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass in einem gewissen Rahmen auch die Führung des zu bearbeitenden Bands beeinflusst werden kann, sodass je nach Material des zu bearbeitenden Bands und/oder auch je nach Positionierung der Bandbearbeitungsvorrichtung im
Bearbeitungsprozess eine möglichst vorteilhafte Führungsroute des Bands einstellbar ist.
Um bedarfsweise auch alternative oder ergänzende Möglichkeiten einer Zuführung von Beschichtungsstoff auf eine oder mehrere Bearbeitungsrollen beziehungsweise
Gegenbearbeitungsrollen bereitzustellen, kann vorgesehen sein, dass in einem oberen Zwischenbereich zwischen der ersten Schöpfrolle und wenigstens einer der
Bearbeitungsrollen eine erste Beschichtungsstoffzuführleitung angeordnet ist und/oder dass in einem oberen Zwischenbereich zwischen der zweiten Schöpfrolle und wenigstens einer der Gegenbearbeitungsrolle eine zweite Beschichtungsstoffzuführleitung angeordnet ist. Als Beschichtungsstoffzuführungsleitung kann in einer einfachen Ausgestaltung beispielsweise
ein Rohr vorgesehen sein, das mit Öffnungen versehen ist, durch welche ein
Beschichtungsstoff austreten kann.
Ein weiterer, unabhängiger Gedanke der Erfindung sieht ein Verfahren zur Bearbeitung eines Bands, insbesondere eines Stahlbands, vor. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- Positionieren des Bands in einem Bearbeitungsbereich der
Bandbearbeitungsvorrichtung,
- Anstellen einer an einem Rollenhalter angeordneten ersten Bearbeitungsrolle mittels Schwenkens des Rollenhalters um eine Schwenkachse, wobei der Rollenhalter schwenkbar an einem Grundgestell der Bearbeitungsvorführung um die Schwenkachse schwenkbar angeordnet ist, und wobei die Schwenkachse im Wesentlichen parallel zu einer Bandlauffläche des Bands orientiert ist, wobei die erste Bearbeitungsrolle derart exzentrisch zu der
Schwenkachse positioniert ist, dass das Schwenken das Anstellen herbeiführt und eine erste Gegenbearbeitungsrolle in einem gleichen Schwenkvorgang mit Anstellen der ersten
Bearbeitungsrolle an der anderen der beiden Bandflächen angestellt wird, indem die erste Gegenbearbeitungsrolle derart exzentrisch zu der Schwenkachse positioniert ist, dass das Schwenken das Anstellen der ersten Gegenbearbeitungsrolle herbeiführt, wobei die erste Bearbeitungsrolle und die erste Gegenbearbeitungsrolle an demselben Rollenhalter angeordnet sind.
In einer bevorzugten Ausbildung ist das senkrecht zu der Bandlaufrichtung orientierte Band zur Ermöglichung einer zweckmäßigen Schwenkbarkeit derart orientiert, dass eine Gerade, in der die Schwenkachse befindlich ist und eine Fläche, in der das Band befindlich ist, keinen Schnittpunkt aufweisen, die Schwenkachse ist also parallel zu einem Band orientiert, dass in dem Bearbeitungsbereich der Bandbearbeitungsvorrichtung geführt wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Bandbearbeitungsvorrichtung kann vorgesehen sein, dass die Schwenkachse parallel zu der Bandlaufrichtung orientiert ist und/oder dass die Schwenkachse parallel und senkrecht zu der Bandlaufrichtung (R) orientiert ist. Durch den hierdurch herbeigeführten höheren Grad an Symmetrie ist ein besonders einfacher Aufbau der Bandbearbeitungsmachine und eine einfach Handhabbarkeit gewährleistet.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine oder mehrere Rollen unabhängig voneinander in Drehsinn und/oder in Drehgeschwindigkeit einstellbar sind.
Ein weiterer, unabhängiger Gedanke der Erfindung sieht eine Verwendung einer Bandbearbeitungsvorrichtung, insbesondere einer Ausgestaltung der
Bandbearbeitungsvorrichtung gemäß der eingangs erläuterten Merkmale, für eine
Beschichtung eines Bands in mit einer Bandlaufrichtung mitläufigem Drehsinn der
Bearbeitungsrolle oder in mit einer Bandlaufrichtung gegenläufigem Drehsinn der
Bearbeitungsrolle.
Im Folgenden werden konkrete Ausgestaltungen der Erfindung mit Bezugnahme auf die Figuren im Detail näher erläutert. Die Figuren und begleitende Beschreibung der
resultierenden Merkmale sind nicht beschränkend auf die jeweiligen Ausgestaltungen zu lesen, dienen jedoch der Illustration beispielhafter Ausgestaltung. Weiterhin können die jeweiligen Merkmale untereinander wie auch mit Merkmalen der obigen Beschreibung genutzt werden für mögliche weitere Entwicklungen und Verbesserungen der Erfindung, speziell bei zusätzlichen Ausgestaltungen, welche nicht dargestellt sind.
Die Figuren zeigen nachfolgend:
Fig. la: eine erste beispielhafte Ausgestaltung einer Bandbearbeitungsvorrichtung in einem Nichtanstellungszustand;
Fig. lb: die erste beispielhafte Ausgestaltung der Bandbearbeitungsvorrichtung entsprechend Fig. la in geschwenktem Zustand mit Anstellung einer ersten
Bandbearbeitungsrolle und einer ersten Gegenbearbeitungsrolle an das zu bearbeitende Band;
Fig. lc: eine zweite beispielhafte Ausgestaltung einer Bandbearbeitungsvorrichtung.
Fig. la ist eine erste beispielhafte Ausgestaltung einer als Rollen-Coater ausgebildeten Bandbearbeitungsvorrichtung 1, die insbesondere für ein Beschichten von Stahlband mit einem Beschichtungsstoff, beispielsweise einem Lack, geeignet ist. Die
Bandbearbeitungsvorrichtung weist ein Grundgestell 8 auf, das in der dargestellten
Ausführungsform mit Rollen 10 ausgestattet ist, um eine Verfahrbarkeit des Grundgestells 8 und hierdurch der Bandbearbeitungsvorrichtung 1 zu ermöglichen. An dem Grundgestell 8 ist ein Rollenhalter 6 angeordnet, wobei der Rollenhalter 6 um eine Schwenkachse 7 schwenkbar ausgebildet ist. Die Schwenkachse 7 ist hierbei derart orientiert, dass ein durch einen
Bearbeitungsbereich 2 der Bandbearbeitungsvorrichtung 1 geführtes Band 3 parallel zu der Bandlauffläche des geführten Bands 3 gerichtet ist. Des Weiteren weist die
Bandbearbeitungsvorrichtung 1 in der gezeigten Ausbildung eine als Beschichtungsrolle ausgebildete erste Bearbeitungsrolle 4 auf. Die erste Bearbeitungsrolle 4 ist durch den Rollenhalter 6 gehalten und zu der Schwenkachse 7 des Rollenhalters 6 exzentrisch gelagert. Entlang der durch den Pfeil R dargestellten Bandlaufrichtung R ist die erste Bearbeitungsrolle
4 laufrichtungsabwärts angeordnet, während der Abstand einer Drehachse 11 der ersten Bearbeitungsrolle 4 von der Fläche, in der das Band 3 befindlich ist, kleiner ist, als der Abstand der Schwenkachse 7 von dieser Fläche. Als Folge dieser Positionierung ist die erste Bearbeitungsrolle 4 an dem Rollenhalter 6 in der Bandlaufrichtung R und senkrecht zu der Bandlaufrichtung R von der Schwenkachse 7 beabstandet derart angeordnet, dass mit einem Schwenken des Rollenhalters 6 um die Schwenkachse 7 ein Heranführen der ersten
Bearbeitungsgrolle 4 zu dem Band 3 hin und von dem Band 3 weg herbeiführbar ist. Des Weiteren weist die Bandbearbeitungsvorrichtung 1 in der gezeigten Ausgestaltung eine Gegenbearbeitungsrolle 5 auf. In der gezeigten Ausgestaltung ist eine Drehachse 12 der Gegenbearbeitungsrolle 5 parallel zu der Schwenkachse 7 orientiert, wobei der Abstand der Drehachse 12 der Gegenbearbeitungsrolle 5 entgegen der Bandlaufrichtung R etwa ähnlich groß ist wie der Abstand der Drehachse 11 der Bearbeitungsrolle 4 entlang der
Bandlaufrichtung R. Der Abstand der Drehachse 12 der Gegenbearbeitungsrolle 5 von dem in dem Bearbeitungsbereich 2 laufenden Band 3 ist in dieser beispielhaften Ausgestaltung in dem gezeigten Nichtanstellungszustand etwa gleich groß, wie der Abstand der Drehachse 11 der Bearbeitungsrolle 4 von dem Band 3, wobei das Band 3 zwischen den beiden Rollen verläuft. Des Weiteren ist das Verhältnis des Abstands der ersten Bearbeitungsrolle 4 von der ersten Gegenbearbeitungsrolle 5 in Bandlaufrichtung R zu einem Abstand der ersten
Bearbeitungsrolle 4 von der ersten Gegenbearbeitungsrolle 5 senkrecht zu der
Bandlaufrichtung R, in diesem Fall in einer senkrecht zu einer das Band 3 enthaltenen Ebene derart gewählt, dass bei dem über die Position der Schwenkachse 7 und die konstruktive Ausgestaltung des Rollenhalters 6 sich ergebenem Schwenkwinkel mit dem Schwenken des Rollenhalters 6 ein Heranführen der ersten Bearbeitungsrolle 4 zu dem Band 3 hin und mit derselben Bewegung des Rollenhalters 6 ein Hinbewegen der ersten Gegenbearbeitungsrolle
5 zu dem Band 3 erfolgt, sodass schließlich ein Zustand erreicht werden kann, in dem, die erste Bearbeitungsrolle 4 und die erste Gegenbearbeitungsrolle 5 an das Band 3 angestellt sind und unter anderem zur Führung des Bands 3 zusammenwirken. Dieser Zustand
Bandbearbeitungsvorrichtung 1 mit einer Anstellung sowohl der ersten Bearbeitungsrolle 4 als auch der ersten Gegenbearbeitungsrolle 5 an das Band 3, wobei das Band 3 zwischen der ersten Bearbeitungsrolle 4 und der ersten Gegenbearbeitungsrolle 5 von diesen geführt wird,
ist Fig. lb zu entnehmen. Die Bearbeitungsrolle 4 und die Gegenbearbeitungsrolle 5 wirken zur Führung des Bands 3 zusammen, wobei in diesem Fall das Zusammenwirken eine Beibehaltung und Gewährleistung deines gespannten Zustands des Bands 3 zum Effekt hat. Die der Fig. la zu entnehmende Ausgestaltung der Bandbearbeitungsvorrichtung 1 weist des Weiteren eine zweite Bearbeitungsrolle 4' und eine zweite Bearbeitungsrolle 5' auf, die beide an demselben Rollenhalter 6 angeordnet sind, an dem auch bereits die erste
Bearbeitungsrolle 4 und die erste Gegenbearbeitungsrolle 5 angeordnet sind. In der dargestellten Ausbildung ist die Anordnung der Bearbeitungsrollen 4, 4' und der
Gegenbearbeitungsrollen 5, 5' spiegelsymmetrisch zu einer Ebene angeordnet, in welcher die Schwenkachse befindlich ist. Es kann mittels Schwenkens des Rollenhalters 6 von einem ersten Zustand mit einer Anstellung der ersten Bearbeitungsrolle 4 und der ersten
Gegenbearbeitungsrolle 5 gemäß der Darstellung der Fig. lb zu einem zweiten Zustand gewechselt werden mit einer Anstellung der zweiten Bearbeitungsrolle 4' und der zweiten Gegenbearbeitungsrolle 5' . In einem Fall, in dem die erste Bearbeitungsrolle 4 und die zweite Bearbeitungsrolle 4' sowie die erste Gegenbearbeitungsrolle 5 und die zweite
Gegenbearbeitungsrolle 5' jeweils gleichen Typs sind, kann hierdurch die Standzeit der als Rollen-Coater ausgebildeten Bandbearbeitungsvorrichtung 1 verdoppelt werden, wobei eine Umrüstzeit bei einem Wechsel von dem ersten Zustand zu dem zweiten Zustand nicht oder nahezu nicht erforderlich ist beziehungsweise ein Wechsel des Beschichtungsstoffs bei nur sehr geringen Rüstzeiten erfolgen kann. Den Fig. la und lb sind des Weiteren noch
Schöpfrollen 9, 12 zu entnehmen, deren Achsenhalter verstellbar ist, sodass eine
Positionierung der Schöpfrollen 9, 12 vorgenommen werden kann, die eine Entnahme von Beschichtungsstoff aus den unterhalb der Schöpfrollen 9, 12 befindlichen Reservoirs und eine Weitergabe an die Bearbeitungsrollen 4, 4' beziehungsweise Gegenbearbeitungsrollen 5, 5' erfolgen kann. Fig. lb und Fig. lc sind zur alternativen oder ergänzenden Zuführung von Beschichtungsstoff noch Beschichtungsstoffzuführleitungen 13, 13' zu entnehmen.
Fig. lc ist eine Ausgestaltung einer Bandbearbeitungsvorrichtung 1 zu entnehmen, in die sich von der Ausgestaltung der Fig. la und der Fig. lb insbesondere dahingehend unterscheidet, dass eine Schwenkbarkeit der Bearbeitungsrollen 4 und 4' um eine Schwenkachse 7 sowie der Gegenbearbeitungsrollen 5, 5' voneinander entkoppelt sind.