DE3225977A1 - Verfahren und vorrichtung zur feinstbearbeitung konvexer oder konkaver mantelflaechen rotationssymmetrischer werkstuecke, insbesondere von waelzlagerrollen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur feinstbearbeitung konvexer oder konkaver mantelflaechen rotationssymmetrischer werkstuecke, insbesondere von waelzlagerrollenInfo
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Description
— A ~
Beschreibung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Feinstbearbeitung konvexer
oder konkaver Mantelflächen rotationssymmetrischer Werkstücke, insbesondere von Wälzlagerrollen,
bei dem das Werkstück zwischen zwei drehbaren Walzen, von denen zumindest eine angetrieben wird,
aufgenommen und gedreht wird, während ein Honstein senkrecht zur Längsachse des Werkstücks
auf die Mantelfläche abgesenkt wird und dabei eine Schwingung parallel zur Längsachse des
Werkstücks ausführt.
Bei diesem bekannten Verfahren wird das Werkstück, wie aus Figur 1 zu ersehen, zwischen den beiden
sich in gleicher Drehrichtung drehenden Walzen 1 und 2 aufgenommen und durch die Reibung in Dreh—
richtung mitgenommen. Infolge einer leichten Schrägstellung der Walzen 1, 2 zueinander, die in Figur
stark übertrieben ist, erfolgt gleichzeitig ein Vorschub in Richtung der Längsachse des Werkstücks.
Dabei läuft das Werkstück 3 unter dem Honstein hindurch, der in Richtung des oberhalb des Honstein-
3812
ι»
-Erhalters 5 eingezeichneten Pfeiles auf das Werkstück
3 abgesenkt und gegen dies angedrückt wird. Während das Werkstück 3 dreht, führt der Honstein,
von einem nicht eingezeichneten Antrieb angetrieben, eine Schwingung in Richtung der Längsachse
des Werkstückes 3 mit einer Frequenz von bspw. 1500 Hz aus. Bei dieser Bearbeitung der
Mantelfläche des Werkstücks, die auch als Feinziehschleifen, Außenfeinhonen oder Superfinishen
bekannt ist, ergibt sich eine außerordentlich glatte und verdichtete Oberfläche; gleichzeitig
werden Rundheitsfehler des Werkstückes ausgeglichen.
Man wünscht häufig eine Form von Werkstücken, wie sie in Figur 2 dargestellt ist; es handelt sich
dabei um Wälzlagerrollen mit Mantelflächen, die in der Mitte im Bereich Z zylindrisch daran anschließend
in den Bereichen B ballig, d.h. konvex sind, und zwar mit zum Ende hin jeweils von R
max
auf R. abnehmenden Durchmesser des Krümmungsradius. Bei derartigen Formen werden ansonsten
an den Enden auftretende hohe Spitzen der mechanischen Spannung vermieden, die insbesondere dann zu
großen und auch unregelmäßigen Belastungen und Verschleiß im Betrieb von Wälzlagern führen, wenn
3812 006
die Wälzlagerrollen in der Einbaulage auch nur leicht verschränkt sind. Die ideale Form
des Werkstücks 3 nach Figur 2 hat zwischen dem Bereich Z und dem Bereich B einen kontinuierlichen
Übergang, d.h. die zylindrische Mantellinie im Bereich Z ist Tangente zum anschließenden balligen
bzw, konvex gekrümmten Bereich B. Ferner soll der Krümmungsradius des balligen bzw. konvexen
Teils B gegen das Ende der Wälzlagerrollen hin stetig kleiner, d.h. die Krümmung stärker werden,
bis sie am Ende der Wälzlagerrolle am stärksten ist. Es ergibt sich also für den balligen Teil bzw.
konvexen Bereich B eine parabelähnliche Form.
Bisher konnte man mit einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung nach. Figur 1 diese Forderungen nicht
erfüllen. Man konnte vielmehr nur Wälz lager rollen herstellen, wie sie im Prinzip in Figur 3 dargestellt
ist, nämlich mit einem einzigen- also nicht stetig nach außen hin abnehmenden - Krümmungsradius und
mit einem unsteten, also einem Knick darstellenden übergang zwischen dem zylindrischen Bereich Z und den
balligen Bereichen B. Dies ergab sich aus der Art
und Weise, wie man seither überhaupt nur derartige Mantelflächen bei Wälzlagerrollen herstellen
konnte. Man schleift nämlich bei einer Vorrichtung nach Fig. 1 die Walzen 1 und 2
nicht exakt zylindrisch, sondern so, daß die äußere Kontur praktisch einen "Berg", also eine Erhöhung
erhält, wie dies in Figur 4 dargestellt und dort mit 2' bezeichnet ist. Da ja, wie bereits erwähnt,
die Wälzlagerrolle infolge der Schrägstellung der Walzen 1,2 zueinander eine Vorschubbewegung
in Richtung ihrer Längsachse erteilt bekommt, läuft sie auch über diese erhöhte Kontur 2' und es
ergeben sich nacheinander die verschiedenen Lagen 3-1, , 3-3 und damit an den Enden eine kreisförmige
Abrundung durch die Bearbeitung mit dem Honstein 4. Doch ergibt dies nur einen einzigen
bestimmten Krümmungsradius und einen unsteten übergang von Z nach B.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens (Figur 1, 3, 4) ist, daß Krümmungsradien nur
bis zu einer gewissen Grenze erzielt werden können. Will man kleinere Krümmungsradien erzielen, dann
müßte die erhöhte Kontur 2' so stark ausgebildet sein, daß sich keine Kraftkomponente in Vorschub-
richtung mehr ergibt. Es versagt dann also überhaupt das geschilderte Durchlaufverfahren.
Ein weiterer besonders gravierender Nachteil des bekannten Verfahrens ist, daß Walzen mit
derartigen Konturen (Fig. 4) außerordentlich schwierig herzustellen sind. Zunächst müssen
sie sehr umständlich berechnet und dann in einem sehr schwierigen Vorgang geschliffen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen,
bei dem Werkstücke nach Fig. 2, nämlich mit zylindrischem Mittelbereich Z und sich daran
anschließendem balligen Bereich B, wobei der Krümmungsradius gegen Ende abnimmt, hergestellt
werden können.
Verallgemeinert stellt sich die Aufgabe so dar, Verfahren und Vorrichtung so auszubilden, daß an
rotationssymmetrischen Werkstücken [also z.B. Wälzlagerrollen) beliebig konvexe oder konkave
Mantelflächen mit sich verändernder Krümmung hergestellt werden können.
- er -
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß dem Honstein zumindest entlang eines Teils seiner
Hubbewegung eine mit der ersten Schwingung synchrone weitere Schwingung entlang einer
gekrümmten Bahn erteilt wird, die in der Mantelfläche des Werkstückes liegt.
Eine Fortbildung des Verfahrens sieht dann vor, daß der Krümmungsradius der gekrümmten Bahn
während eines Bearbeitungszyklus für ein Werkstück verändert wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der Honstein
auf einer ersten Platte angeordnet ist, die auf einer zweiten Platte schwenkbar ist, und die
zweite Platte gegenüber dem Maschinenrahmen parallel zur Längsachse des Werkstücks verschiebbar
ist, und Antriebseinrichtungen vorgesehen sind, die der ersten Platte eine Drehschwingung gegenüber
der zweiten Platte und der zweiten Platte eine lineare parallel zur Längsachse des Werkstückes
erteilen.
#1 W V * β
Verfahrensmäßig läßt sich die genannte Lösung der gestellten Aufgabe dahingehend kurz kennzeichnen,
daß der normalen Schwingung des Honsteines, wie sie zum bekannten Superfinish-Vorgang
gehört, eine weitere Schwingbewegung entlang einer Kreisbahn überlagert wird, wobei
die Lage des Mittelpunktes dieser Kreisbahn und dann der Radius derselben während eines
Werkstück-Bearbeitungszyklus variierbar wird. So entsteht die gewünschte Form des Werkstückes
nach Fig. 2.
Konstruktiv ist vorgesehen, daß der Honstein einer Platte zugeordnet ist, welche eine Drehschwingung
ausführt. Der Drehpunkt ist seinerseits wieder verschiebbar und führt eine Schwingung
parallel zur Längsachse des Werkstücks aus. Durch die Überlagerung, also Addition dieser Schwingungen
ergibt sich die gewünschte Hin- und Herbewegung des Honsteins auf einer Kreisbahn. Durch Veränderung
der Amplituden dieser Schwingungen wird der Krümmungsradius bestimmt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihrer vorteilhaften Weiterbildungen wird im
folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es stellen dar:
Figur 1
eine schematische Darstellung der Herstellung von Wälzlagerrollen nach dem Stande der Technik;
Figur 2
die angestrebte Form von Wälzlagerrollen, wie sie gemäß der Erfindung herstellbar sein soll;
Figur 3
die Form von Wälzlagerrollen bei der Herstellung nach Fig. 1;
Figur 4
eine Darstellung zur Erläuterung der Herstellung von Wälzlagerrollen
nach dem Stande der Technik (Fig. 1,3);
Figur 5
ein Ausführungsbeispielj
Figur 6
ein Diagramm zur Darstellung der geometrischen Verhältnisse beim
Ausführungsbeispiel nach Fig. 5j
Figur 7 die Abhängigkeit des Krümmungsradius R vom Abstand A1.
In Figur 5 ist das Werkstück 3 zwischen den beiden Walzen 1 und 2, die zylindrisch ausgebildet und
parallel zueinander angeordnet sind, aufgenommen. Die beiden Walzen drehen sich mit gleichen Drehsinn
und versetzen somit auch das Werkstück 3 in Drehung. Auf dem Werkstück 3 sitzt der Honstein 4,
der von einem Honsteinhalter 5 gehalten wird, welcher in einem Zylinder 6 angeordnet und pneumatisch
oder hydraulisch gegen das Werkstück 3 gedrückt wird. Der Zylinder 6 ist auf einer Platte 7
angeordnet. Die Vorrichtung arbeitet also nicht - wie Fig. 1 - im Durchlauf -, sondern im Einstichverfahren.
Die Platte 7 ist um die Welle 8 schwenkbar, die fest auf der Platte 9 angeordnet ist. Die Platte
ist am Maschinenrahmen, der in Figur 5 durch die Platte 10 dargestellt wird, mit Hilfe einer Schlittenführung
11 parallel zur Längsachse des Werkstückes verschiebbar.
Es werden nun synchron zueinander folgende Bewegungen erzeugt:
(a) eine Drehschwingung (Hin- und Her-Schwenkbewegung) der Platte 7 um die Welle 8;
(b) eine lineare Schwingung (Hin- und Herbewegung) der Platte 9 entlang der Schlittenführung 11.
Dies geschieht wie folgt:
An der Platte 7 ist mit einem Pleuellager 20 ein Pleuel 21 angelenkt. Dieses ist mit einem weiteren
Pleuellager 22 an einer Stange 25 angelenkt. Die Stange 25 ist verschiebbar in einer Lagerhülse 26
angeordnet. Die Lagerhülse 26 ist beidseitig mit Zapfen 27 versehen, die drehbar in Lagern 28 gelagert
sind, die von einem U-förmigen Rahmenteil 29 getragen werden. Der Rahmenteil 29 ist mit einer Stange 30
fest verbunden. Die Stange 30 ist mit einem Kolben verbunden, der pneumatisch oder hydraulisch im
Zylinder 32 verschiebbar ist. Bei Verschiebung des Kolbens 31 im Zylinder 32 verschiebt sich somit auch
der Abstand der Drehachse X der Zapfen 27 vom Pleuellager 22, welches den Angriffspunkt des Pleuels 21
IS
an der Stange 25 darstellt. Dieser Abstand ist mit A1 bezeichnet.
Die Stange 25 ist ferner mit einem weiteren Pleuellager
33 mit einem weiteren Pleuel 34 verbunden, welches wiederum über ein Pleuellager 35 exzentrisch
auf der Antriebsscheibe 36 angeordnet ist. Der Abstand zwischen Pleuellager 22 und Pleuellager 33 ist B.
Eine Drehung der Antriebsscheibe 36 bewirkt somit ein Hin- und Herschwenken, also eine Drehschwingung
der Stange 25 um die Drehachse X. Diese Drehschwingung wird mit dem Pleuel 21 auf die Platte 7 übertragen,
die entsprechend eine Drehschwingung um die Welle 8 ausführt. Dabei hängt der Hub dieser Drehschwingung
der Platte 7 vom Abstand Distanz A1 ab. Der Hub, mit dem die Platte 7 hin und her schwingt, ist mit au
bezeichnet.
Die Hin- und Herbewegung der Platte 9 gegenüber der stationär am Maschinenrahmen angeordneten Platte 10
erfolgt mittels Pleuel 37, Stange 38, Pleuel 39. Das Pleuel 37 ist an der Platte 9 mit dem Pleuellager 40,
an der Stange 38 mit dem Pleuellager 41 angelenkt.
AIo
- Vt -
Die Stange 38 ist mit dem Pleuel 39 über Pleuellager 42 verbunden. Das Pleuel 39 ist mit Pleuellager 43
an der Antriebsscheibe 46 exzentrisch angelenkt. Der Antrieb der Antriebsscheibe 46 erfolgt synchron
zu dem der Antriebsscheibe 36. Dies geschieht auf einfache Weise dadurch, daß beide fest auf einer
gemeinsamen Welle 47 angeordnet sind, die von einem (nicht gezeigten) Antrieb angetrieben wird. Der Abstand
der Pleuellager 35, 43 von der Drehachse der Welle 47 ist mit a.„ bezeichnet. Diesen Abstand ergibt den
Hub der Pleuel 39, 34 bei Drehung der Antriebsscheiben 36, 46.
Die Stange 38 ist über ein weiteres Pleuellager 44 an einem Ausleger 49 an der stationär angeordneten
Platte 10 und damit auch stationär am Maschinenrahmen angeordnet. Der Abstand zwischen Heuellager 41 und 44
ist rait A, der Abstand zwischen Pleuellager 41 und 42 mit B bezeichnet. Er ist gleich dem Abstand zwischen
den Pleuellagern 33 und 22, der ebenfalls mit B bezeichnet ist. Der Hub, mit dem aufgrund dieses
Antriebs die Platte 9 entlang der Schlittenführung 11
gegenüber der Platte 10 eine Hin— und Herbewegung ausführt, ist mit aQ bezeichnet.
Treibt man nun also die Welle 47 an, so ergeben sich damit die beiden oben erwähnten Schwingungen.
Das Pleuellager 33 befindet sich auf Höhe des Pleuellagers 42 (aufgrund der perspektivischen
Darstellung in Fig. 5 ist dies nicht sofort ersichtlich) . Dann ist der Abstand zwischen der
Welle 8 und dem Pleuellager 20 gleich 2B.
Die geometrischen Verhältnisse, die die Bewegungen
des Honsteines 4 und seinen Krümmungsradius R angeben kann, sind in Fig. 6 gezeigt.
In Fig. 6 ist während eines Hubes in den beiden Extremlagen und in der Mittellage die Position
des Zapfens 8, sowie des Pleuellagers 20 betrachtet
(dabei wird - um Fig. 6 zu vereinfachen vorausgesetzt, daß das Pleuellager 20 in einer
senkrechten Linie durch die Welle 8 liegt).
Eingezeichnet ist die Mittellage und die Extremlage bei maximaler Amplitude links und rechts. Der Abstand
des Honsteines 4 (Unterseite) von der Welle 8 sei H. Der Radius der Kreisbewegung, die der Honstein
-κ-
ausführt, sei R. Der Abstand des Mittelpunktes M, um den der Honstein 4 eine Kreisbahn ausführt,
von M sei gleich L. Es gilt also:
R = L-H. (1)
Der Hub a_ ist bei der Hin- und Herbewegung (linearen Schwingung) der Platte 9 und damit auch
der Hub der Hin- und Herbewegung der Welle 8 ergibt sich aus der Geometrie des Antriebssystems,
gebildet durch Antriebsscheibe 46 und Pleuel 38, 39, wie folgt:
a3 " a2 '
(A+B) (2)
Entsprechend ergibt sich der Hub des Pleuellagers bzw. der Platte 7 bei der Schwenkbewegung (Drehschwingung)
um die Welle 8 wie folgt:
a4 ~ a 4
(A'+B)
Da die Dreiecke (M, 8, 8') und (201, 8", 81) ähnlich
sind und die Entfernung von 8' nach 8" gleich (a3 - a.) ist, läßt sich der Abstand L wie folgt
angeben:
-VS-
τ - a 2Β
L - a3 *(a3-a4)
L - a3 *(a3-a4)
Berücksichtigt man nun Gleichung (1) so erhält man den Krümmungsradius der Kreisbahn, auf dem
sich der Honstein 4 bewegt, wie folgt:
2b
R = a- . .— — , — H (5)
R = a- . .— — , — H (5)
3 (a3 4}
Dieser Radius läßt sich durch Verschieben des Kolbens 31 stetig ändern, denn mit Verschiebung
des Kolbens 31 ergibt sich ja eine Änderung des Abstandes A1. Mit A1 ändert sich aber gemäß
Gleichung (3) der Hub a. und damit auch der Krümmungsradius R.
Dies soll anhand eines Zahlenbeispiels verdeutlicht werden. Dabei sei:
A = B = 75 mmj a2 = 4 mm; a_ = 2 mm.
A1 soll zunächst 40 mm betragen und während des
Bearbeitungsvorganges auf A = 75 mm vergrößert werdenj dies geschieht durch Bewegung des Kolbens
31 im Zylinder 32 nach unten. Dabei ergeben sich
für die Amplitude a, und den Radius R folgende
Werte:
A1 (mm) a. (mm) R (mm)
40 | 1,143 | 493 |
50 | 1 ,40 | 750 |
60 | 1 ,60 | 1364 |
70 | 1 ,93 | 4348 |
73 | 1,97 | 11100 |
75 | 2,0 | 00 |
Das Ergebnis dieser Berechnung ist in Fig. 7 aufgetragen. Zu Beginn ergibt eine relativ starke Änderung
des Abstandes A1 nur eine relativ kleine Änderung des Radius R entspricht; z.B. ergibt eine Änderung
von A1 von 40 auf 50 mm eine Vergrößerung des Radius R
von 493 auf 750 mm. Hingegen entspricht dann bei größerem Abstand A1 einer relativ kleinen Änderung
von A1 bereits eine sehr starke Änderung des Radius R. Ist A1 = A, die Amplituden beider Schwingungen gleich,
so ist der Krümmungsradius unendlich, d.h. der Honstein bewegt sich auf einer zylindrischen Mantelfläche
des Werkstücks.
Bei gleichförmiger Geschwindigkeit der Bewegung des Kolbens 31 bedeutet Fig. 7, daß sich
zunächst der Radius R nur langsam, gegen Ende der Bewegung jedoch sehr rasch ändert. Dies entspricht
dem bei kleinem Radius aus den Enden des Werkstücks erforderlichen hohem Werkstoffabtrag,
für den dann eine längere Zeit zur Verfügung steht. Bei abnehmender Krümmung wird der Werkstoffabtrag
geringer. Das entspricht auch genau der angestrebten Form nach Figur 2.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 5 sind, wie erwähnt, die Walzen 1,2 zylindrisch und parallel zueinander
angeordnet. Demgemäß wird dem Werkstück 3 von den Walzen keine Vorschubbewegung in Richtung
seiner Längsachse erteilt. Es handelt sich vielmehr um eine Bearbeitung im "Einstichverfahren11. Man
muß also bei der Anordnung von zwei Walzen wie nach Fig. 5 jeweils das Werkstück 3 einlegen,
den Honstein absenken und dann einen Bearbeitungszyklus fahren. Man kann aber auch vorsehen, daß
mehrere Honstationen, wie etwa nach Fig. 5, hintereinander angeordnet sind und jeweils zwei
Walzen, zwischen und auf denen ein Werkstück liegt,
schrittweise eine Station nach der anderen durchlaufen, wobei die Bearbeitung in den
einzelnen Stationen nach der Körnung des Honsteins oder dgl. abgestuft sein kann.
Im Prinzip läßt sich mit der dargestellten Vorrichtung jegliche Art von Balligbearbeitung
durchführen; anhand des Schemas nach Fig. 6 ist leicht zu sehen, daß man für a^ = 0 eine
konvexe Oberfläche B ohne zylindrisches Zwischenstück Z erhält. Gleichermaßen kann man konkave
Flächen bearbeiten. Man muß lediglich durch entsprechende konstruktive Maßnahmen dafür
sorgen, daß a4 größer als a3 ist. In einem solchen
Fall paßt sich dann die Form des Honsteines 4 von selbst durch entsprechende Abnützung an die
durch die Bearbeitung entstehende konkave Fläche,
-loderen Krümmungsradius durch die Einstellung der Parameter vorgegeben ist, an.
Allgemein sei wiederholt: Für die gewünschte Bearbeitung muß der Hin- und Herbewegung des
Honsteins, wie sie bekannt ist (Fig. 1), eine Bewegung entlang einer Kreisbahn überlagert
werden. In Fig. 5 wird das dadurch verwirklicht, daß die die den Honstein tragende
Platte 7 hin- und herbewegt wird und daß die Platte 9 auf der Platte 7 angeordnet ist,
ihrerseits ebenfalls - und zwar linear - hin- und herbewegt wird. Wird nun durch eine synchrone
Schwenkbewegung mit geringerem Hub praktisch die Platte 7 daran gehindert, der Platte 9 zu folgen,
so ergibt sich dann die in Fig. 6 dargestellte Kippbewegung an den Enden des Werkstücks.
Von den konstruktiven Möglichkeiten zur Herbeiführung dieser Bewegungsabläufe stellt Fig.
lediglich ein - wenn auch bevorzugtes - Ausführungs— beispiel dar. Man kann im Grunde alle mechanischen
und sonstigen (!hydraulischen, pneumatischen, elektrischen) Möglichkeiten nützen, um die genannten
Bewegungen herbeizuführen. Man ist keineswegs darauf beschränkt, die beschriebene Anordnung
von Pleueln zu wählen. Die Einstellbarkeit des Hubs a. erfolgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch Veränderung des Abstandes zwischen
der Drehachse X und dem Pleuellager 22. Man kann den Hub aber auch dadurch verändern, daß man
die Exzentrizität des Pleuellagers 47 auf der Antriebsscheibe 36 ändert. Es wäre auch gleichermaßen
möglich, den Hub von a. festzulassen und den Hub von a~ einstellbar zu lassen, also durch
irgendwelche Mittel, mit denen man den Abstand A · versteilen kann.
* Ende der Beschreibung -
Leerseite
Claims (7)
- Patentansprüche(1,) Verfahren zur Feinstbearbeitung konvexer oder konkaver Mantelflächen rotationssymmetrischer Werkstücke, insbesondere von Wälzlagerrollen, bei dem das Werkstück (3) zwischen zwei drehbaren Walzen (1, 2), von denen zumindest eine angetrieben wird, aufgenommen und gedreht wird, während ein Honstein (4) senkrecht zur Längsachse des Werkstücks (3) auf die Mantelfläche abgesenkt wird und dabei eine Schwingung parallel zur Längsachse des Werkstücks (3) ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Honstein (4)— 2 —Postscheckkonto Stuttgart 607 71-705 (BLZ βΟ0100 70) DreidnorBenk Stuttgart 1U1UH64 (BLZ QOQ800 00)_ ο —zumindest entlang eines Teils seiner Hubbewegung eine mit der ersten Schwingung synchrone weitere Schwingung entlang einer gekrümmten Bahn erteilt wird, die in der Mantelfläche des Werkstückes liegt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius der gekrümmten Bahn während eines Bearbeitungszyklus für ein Werkstück verändert wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Honstein (4) auf einer ersten Platte (7) angeordnet ist, die auf einer zweiten Platte (9) schwenkbar (8) ist, und die zweite Platte (9) gegenüber dem Maschinenrahmen (10) parallel zur Längsachse des Werkstücks (3) verschiebbar ist, und Antriebseinrichtungen (21, 25, 34, 36; 37, 38, 39, 46) vorgesehen sind, die der ersten Platte (7) eine Drehschwingung gegenüber der zweiten Platte (9) und der zweiten Platte (9) eine lineare parallel zur Längsachse des Werkstückes erteilen.3812 006
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (27 - 32) zur stetigen Veränderung der Amplitude (a.) mindestens einer der beiden Schwingungen während eines für ein Werkstück bestimmten Bearbeitungszyklus vorgesehen ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die AntriebSeinrichtungen Stangen (25, 38) aufweisen, die je an einem Ende (26, 27;, 44) drehbar gelagert sind, daß am anderen Ende über Pleuel (34, 39) von Antriebsscheiben (36, 46) mit exzentrischer Verbindung (35, 43) zu den Pleueln angetrieben werden, und daß die Schwingungen über Übertragungselemente (21,37), die an den Stangen (25, 38) angreifen, auf die erste (7) bzw. zweite Platte übertragen werden.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung des Hubs (a.) der einen Schwingung durch Veränderung des Abstands (A1) des Angriffspunktes (27) eines Übertragungselementes (21) an einer Stange (25) von deren Drehachse (X) erfolgt.3812 OO6
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet/ daß die Stange (25) an der das
Übertragungselement (21) angreift, in einer Lagerhülse (26) längsverschiebbar ist, die drehbar (X) über eine Kolben-/Zylinder-Anordnung (30 - 32) verschiebbar ist.Ende der Ansprüche -3812 006
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DE19823225977 DE3225977A1 (de) | 1982-07-10 | 1982-07-10 | Verfahren und vorrichtung zur feinstbearbeitung konvexer oder konkaver mantelflaechen rotationssymmetrischer werkstuecke, insbesondere von waelzlagerrollen |
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