DE4320480C2 - Schnellspannvorrichtung zur Erzeugung von axialen Spannkräften auf einer glatten Welle - Google Patents
Schnellspannvorrichtung zur Erzeugung von axialen Spannkräften auf einer glatten WelleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schnellspannvorrichtung zur
Erzeugung von axialen Spannkräften auf glatter Welle gemäß An
spruch 1 und 4.
Kraftschlüssige Schnellspannvorrichtungen für Vorratsrollen und
Spulen sind an sich bekannt (z. B. GM 7518465, G 91 01 360.7),
wobei zur Betätigung jedoch Hilfswerkzeuge benötigt werden und
z. B. G 91 91 360.7 nur für jeweils eine bestimmte Wellendreh
richtung geeignet ist.
In der Druckschrift DE GM 1957 121 wird ein Klemmring beschrieben,
der exzentrisch angeordnete Klemmstücke in Verkantungslage drückt
und deren kurze Schenkel kraftschlüssig mit der Welle verbunden
werden.
Der Kraftschluß wird aufgehoben durch gleichzeitiges Zusammen
drücken von Griffscheibe und Ringfläche.
Nachteilig ist, daß die Reaktionskräfte über eine hochbelastete
Drehachse in ein kräftiges und damit schweres Gehäuse weitergelei
tet werden, was Wartungsaufwand erfordert und die Handhabung er
schwert.
Aus DE-GM 19 51 127 ist eine Vorrichtung bekannt, in der ein die
Welle umschließender, schwenkbar auf einer Achse angeordneter
Klemmring durch axiale Federkräfte in Verkantungslage gedrückt
wird. Zum Lösen der Klemmung ist ein Zuggriff vorgesehen.
Wie schon DE-GM 19 57 121 ist auch diese Vorrichtung bei großen
gegen die Sperrichtung wirkenden axialen Spannkräften, welche
proportional Normal- und Lösekräfte steigern, nur mit großem
Krafteinsatz zu entspannen. Womit diese Vorrichtungen nur
Teile von Spannvorrichtungen sind, da eine Erhöhung bzw.
Verringerung der axial wirkenden Kräfte nicht möglich ist.
Umgekehrt können bei geringen axialen Gegenkräften durch direkte
Krafteinwirkung auf die Entriegelungselemente Positionsänderungen
der Klemmeinrichtung und als Folge Betriebsstörungen auftreten.
Aus den Schriften DE-GM 17 58 482 und DE-PS 5 40 886 sind spannende
Konen bekannt, die mittels Gewinde vom feststehenden Vorrichtungs
teil aus zentrisch in den zu spannenden Wickelkörper gedreht
werden.
Nachteilig ist dabei, daß während des Spannvorganges die Reibung
zwischen Wickelkörper und Konus überwunden werden muß und durch
deren reibschlüssige Koppelung beide Vorrichtungen nur für eine
Drehrichtung geeignet sind.
Weiter ist eine Vorrichtung unter der Bezeichnung Quick-Loc
bekannt, wobei dieses System nur zum axialen Festsetzen, ohne
Nachspannmöglichkeit, eingesetzt werden kann. Beim Großteil
vergleichbarer Spannaufgaben kommen formschlüssige Systeme,
z. B. Gewindespindeln und Mutterelemente, zum Einsatz.
Weiterhin ist die erfindungsgemäße Anordnung eine Funktions
erweiterung zu z. B. Klemmverbindung Bild 35 Dubbel 14. Auflage
Seite 368, von deren Klemmwirkung oberhalb des Bereichs der
Selbsthemm-Grenze die Wirkung und Sicherheit des Systems
abhängt, wobei die Literatur derartige Reibgesperre vorzugs
weise für axiale Anwendungen vorsieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der be
kannten Vorrichtungen auf einfache Weise zu vermeiden und ein
kraftschlüssiges, wartungsfreies Schnellspannsystem zu schaffen,
welches beliebig auf der Welle plaziert werden kann, dessen
axiale Spannkräfte einstellbar sind, das für beide Drehrich
tungen geeignet ist und ohne Zusatzwerkzeuge mit einer Hand
bedient werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtungen gemäß Anspruch 1
und 4 gelöst. Diese Schnellspannvorrichtungen haben den Vorteil,
daß ein Lösen der Spannvorrichtung im Betriebszustand nicht
möglich ist, da durch axiale exzentrische Krafteinwirkung auf
die Klemmscheibe (5) im Bereich der Selbsthemmung, nach den
bekannten statischen Bedingungen der Selbsthemmung α<ρ
(siehe Fig. 5), die Reibungskräfte proportional zu den Normal
kräften anwachsen.
Auch werden die Klemmkräfte (Kraftschlußkräfte) vollständig
intern durch den Klemmring aufgenommen und nicht in das Gehäuse
eingeleitet, wodurch dünnwandige und leichte Gehäuseausfüh
rungen möglich sind, was die erforderlichen Körperkräfte bei
der Anwendung reduziert.
Der frei gelagerte Klemmring belastet keine Lagerstelle und
erfordert somit keinen Wartungsaufwand.
In den anliegenden Zeichnungen (1-4) sind einige Ausführungs
beispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1
Vorratsrolle (1) mit Schnellspannvorrichtung nach Fig. 2 in
Arbeitsstellung (geklemmt und gespannt),
Fig. 2
einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Schnellspannvorrichtung,
Fig. 3
einen Schnitt durch eine anders ausgeführte erfindungsgemäße
Schnellspannvorrichtung,
Fig. 4
einen Schnitt durch eine anders ausgeführte erfindungsgemäße
Schnellspannvorrichtung.
Die Fig. 1 zeigt die Schnellspannvorrichtung in Arbeitsstellung
(geklemmt), wobei durch Festdrehen mittels Spannrad (13) der
Konus (2) eine Vorratsrolle (1) zentriert und sich durch die
Gewindesteigung zwischen Spanneinheit (B) und Klemmeinheit (C)
ein Spannabstand (E) ergibt. Zum Wechseln der Vorratsrolle
muß die axial ringförmig auf die Konen wirkende Kraft (22)
durch Drehen des Spannrades (13) in lösender Gewinderichtung
verringert werden, um so die über das Gewinde auf die Klemm
einheit wirkende Kraft abzubauen, wobei der Spannabstand
(E), wie in Fig. 2 dargestellt, reduziert wird.
Gemäß Fig. 2 ist die Lage des Klemmringes (5) mittels Federn
(6, 14) zu dem im Gehäuse (4) und auf der Welle (3) geführten
Sperring (17) relativ verstellbar, wobei durch Vergrößerung
des Abstandes (F) die stärkere Feder (14) zusammengedrückt
wird und die schwächeren Federn (6) sich gegen die parallelen
Ringflächen (7, 15) entspannen können.
In dem so größer gewordenen Einbauraum zwischen den Flächen (7, 15)
verändert sich nun die Lage des Klemmringes (5) derart, daß durch
die Federwirkung der Federn (6) die sich exzentrisch diagonal ge
genüberliegenden an dem Klemmring (5) befestigten Zapfen (8, 9)
weiterhin Kontakt zu den Berührungspunkten (23) behalten. Dadurch
kommt der Klemmring (5), wie in Fig. 5 als Berührungspunkt FNA
und FNB dargestellt, derart außer Eingriff, daß die Welle frei
beweglich ist.
Der vektorielle Überhang der Federkraft von Feder (14) wirkt derart
auf die Klemmscheibe (5), daß durch die Klemmwirkung FNA und FNB in
Umfangsrichtung und zum Wellendurchmesser d ein vorbestimmbares
Gegenmoment zur Gewindereibung beim Betätigen des Spannrades (13)
vorhanden ist.
Unter Verwendung eines ähnlichen Aufbaus zeigt Fig. 3 eine weitere
Variante der Schnellspannvorrichtung, umfassend ein geschlossenes
Gehäuses (25) mit einem federnden Druckstück (14′, 26), welches in
Gegenwirkung zu der Feder (6) mit dominierender Kraft auf die
Klemmscheibe (5) drückt.
Diese Ausführung ist insbesondere für größere Wellendurchmesser
geeignet.
Das weitere Zusammenwirken der Bauelemente ist wie bei dem vorher
Beschriebenen.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform ähnlich der Variante nach Fig.
3, aber ohne Feder (14′) bzw. federndes Druckstück (26). Die zur
Handhabung der Spanneinheit (B) benötigte Vorspannung, die wie in
Fig. 2 durch die Feder (14) über Berührungspunkt (23) und Zapfen
(9) auf die Klemmscheibe (5) wirkt, wird manuell durch eine Stell
schraube (24) erzeugt, die gegen Herausfallen/Verlieren mit einem
Sicherheitselement (27) versehen ist.
Claims (8)
1. Schnellspannvorrichtung zur Erzeugung von axialen Spannkräften auf
einer glatten Welle für insbesondere Vorratsrollen und Spulen, die
zwischen einem stationären (A) und einem auf der Welle (3) axial ver
schiebbaren Widerlager (B, C) eingespannt werden, indem die kraft
schlüssige Schnellspannvorrichtung konzentrisch über das freie Wellen
ende (D) gegen die Vorratsrolle (1) geschoben wird und in Gegenrich
tung arretiert, gekennzeichnet durch
- - eine Klemmeinheit (c) mit einem Gehäuse (4) und einem darin geführten, relativ verschieblichen Sperring (17), die durch eine Feder (14) gegeneinander vorgespannt sind,
- - einen durch Stirnflächen (7, 15) des Gehäuses (4) und des Sperringes (17) begrenzten, in axialer Richtung veränderlichen, ringförmigen Ein bauraum, wobei sich in dem Einbauraum innerhalb des Gehäuses (4) ein die Welle (3) umschließender frei gelagerter und verkippbarer Klemmring (5) befindet, dessen diametral gegenüberliegende, gegenseitig am Klemmring (5) exzentrisch angeordnete Zapfen (8, 9) mit den den Einbauraum begrenzenden Flächen (7, 15) an Berührungspunkten (23) in Kontakt stehen,
- - jeweils zwischen den Flächen (7, 15) und dem Klemmring (15) angeordnete, axial wirkende Federn (6),
- - so daß durch das durch die Feder (14) bewirkte, relative Zusammen fahren des Gehäuses (4) und des Sperringes (17) der Klemmring (5) gegen die Kraft der Federn (6) in Verkantungslage mit der Welle (3) gedrückt wird,
- - eine am Gehäuse (4) über ein Spanngewinde (11) axial verschieblich angeordnete Spanneinheit (B),
wobei beim Einspannen des Wickels axiale Spannkräfte (22) über die
Spanneinheit (B) in die Klemmeinheit (C) eingeleitet werden und so
über den durch das Gehäuse (4) dadurch beaufschlagten Zapfen (8)
zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen Klemmring (5) und Welle (3)
im Bereich der Selbsthemmung führen, wobei die Feder (14) über Zapfen
(9) die Klemmwirkung zusätzlich vektoriell unterstützt,
bzw. bei umgekehrtem Ablauf, dem Lösen der Schnellspannvorrichtung
die Spannkräfte (22) zunächst durch Rückdrehung eines Spannrades
(13) der Spanneinheit (B) aufgehoben werden und anschließend durch
Auseinanderdrücken von Sperring (17) und Spannrad (13) durch
gleichzeitiges Aufbringen axial gerichteter Kräfte auf Flächen
(20) und (21) von Spannrad (13) und Sperring (17) der Einbauraum
zwischen den Flächen (7, 15) relativ vergrößert wird, wobei der jetzt
nur noch durch die Federn (6) vorgespannte Klemmring (5) seine Lage
unter Beibehaltung der Berührungspunkte (23) verändert (aufrichtet),
wodurch die Normalkräfte zur Welle (3) aufgehoben und die Schnell
spannvorrichtung gegen die Sperrichtung von der Welle (3) gezogen
werden kann.
2. Schnellspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zapfen (8) am Klemmring (5) in eine exzentrisch angeordnete
Aussparung (16) der Fläche (7) an der Stirnseite (12) des Gehäuses
(4) im Berührungspunkt (23) zum Konus (2) gerichtet eingreift, damit
Momente, z. B. durch Gewindereibung beim Spann- und Lösevorgang,
aufgenommen werden können.
3. Schnellspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Entspannen, d. h. Abbauen der Spannkräfte
(22) durch Rückdrehung des Spannrades (13) und Verringerung des
Abstandes (E) ein Kugellager (10) zwischen Konus (2) und Spannrad
(13) keine Reibung zwischen Vorratsrolle (1) und Konus (2) auftreten
läßt.
4. Schnellspannvorrichtung zur Erzeugung von axialen Spannkräften auf
einer glatten Welle für insbesondere Vorratsrollen und Spulen,
die zwischen einem stationären (A) und einem auf der Welle (3)
axial verschiebbaren Widerlager (B, C) eingespannt werden, indem
die kraftschlüssige Schnellspannvorrichtung konzentrisch über
das freie Wellenende (D) gegen die Vorratsrolle (1) geschoben
wird und in Gegenrichtung arretiert, gekennzeichnet durch
- - eine Klemmeinheit (c) mit einem geschlossenen Gehäuse (25),
- - einen durch Stirnflächen im Inneren des Gehäuses (25) begrenzten, in axialer Richtung unveränderlichen, ringförmigen Einbauraum, wobei sich in dem Einbauraum ein die Welle (3) umschließender, frei gelagerter und verkippbarer Klemmring (5) befindet, dessen exzentrisch angeordneter Zapfen (8) mit der einen, den Einbau raum begrenzenden Fläche an einem Berührungspunkt (23) in Kontakt steht,
- - jeweils zwischen den Flächen und dem Klemmring (5) angeordnete, axial wirkende Federn (6),
- - ein diametral zum Zapfen (8), gegenseitig am Klemmring (5) anliegendes, im Gehäuse (25) gelagertes und über eine Spann vorrichtung (14′) gegen den Klemmring (5) anlegbares Druckstück (26), so daß der Klemmring (5) durch das Druckstück (26) gegen die Kraft der Federn (6) in Verkantungsstellung mit der Welle (3) gedrückt wird,
- - eine am Gehäuse (25) über ein Spanngewinde (11) axial verschieb lich angeordnete Spanneinheit (B),
- - wobei beim Einspannen der Vorratsrolle (1) axiale Spannkräfte (22) über die Spanneinheit (B) in die Klemmeinheit (C) einge leitet werden und so über den durch das Gehäuse (25) dadurch beaufschlagten Zapfen (8) zur kraftschlüssigen Verbindung zwischen Klemmring (5) und Welle (3) im Bereich der Selbst hemmung führen, wobei die Spannvorrichtung über das Druckstück (26) die Klemmwirkung zusätzlich vektoriell unterstützt.
5. Schnellspannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung eine Feder (14′) ist.
6. Schnellspannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung ein Gewinde (14′) ist.
7. Schnellspannvorrichtung nach Ansprüchen 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Federkraft der Feder (14) stärker ist als die
Federkraft der Federn (6), wodurch über Klemmring (5) auf die
Welle (3) eine definierte Normalkraft wirkt und somit ein
Widerstand für die Verdrehung des Spannrades (13) gegeben ist.
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