DE431932C - Verfahren und Vorrichtung zur Nachahmung chemischer Reaktionen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Nachahmung chemischer Reaktionen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Nachahmung von chemischen Reaktionen. Bei chemischen und pharmazeutischen Präparaten ist es oft von Wichtigkeit, den Beteiligten oder für den Erwerb der Erzeugnisse in Betracht kommenden Kreisen durch augenfällige Darstellung eine Gasentwicklung, wenn sie von Bedeutung ist, praktisch vorzuführen. Solche Vorführungen erfolgen bisher, indem man kleine Mengen dieser gasentwickelnden Produkte, z. B. Uricedin, Brausepulver oder andere Präparate, in einem Glasbehälter zur Lösung bringt. Sie sind aber mit erheblichen Kosten verursacht und erfordern ständig eine Bedienung, weil selbsttätig arbeitende Vorrichtungen zum Einfüllen der Salze o. dgl. und Zugießen von Wasser usw. nicht bekannt geworden sind.
• Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß es nicht darauf ankommt, die chemische Reaktion tatsächlich auszuführen, und für die Zwecke der Vorführung es ausreichend ist, durch billige Hilfsmittel diese nachzuahmen.
• Es wurde durch Versuche festgestellt, daß beispielsweise gasdurchlässige Filterplatten, z. B. Schottsche Filterplatten aus gesintertem Glas oder Ton- und andere Platten, die zu Filterzwecken verwendbar sind, mit sehr gutem Ergebnis sich benutzen lassen, um beim Durchblasen von Druckgas eine Verteilung der Gase.und insbesondere Luftblasen zu erzielen.
• Wenn man eine solche gesinterte Glasplatte als Abschlußfläche über eine Gaszuleitung legt, so zeigt sich in einer darüber befindlichen Wassermenge ein Aufsteigen von Gasblasen, wie beim übergießen eines gasentwickelnden Salzes o. dgl. mit einer Flüssigkeit, die die Gase freimacht. Die Luft tritt in einer großen Zahl kleiner Bläschen an allen Stellen durch die gesinterte Glasplatte hindurch und wirbelt an die Oberfläche, so daß in dem Flüssigkeitsbehälter der Eindruck einer starken Gasentwicklung hervorgerufen wird.
• Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt, doch kann als Glasgefäß ebensogut eine Flasche oder ein beliebiges anderes Gefäß benutzt werden. Es zeigt Abb. i einen senkrechten Schnitt durch den Behälter und teilweise durch das darunter befindliche Gestell.
• Abb.2 ist eine Ansicht von außen.
• Ein großes Trinkglas a steht auf einem Teller b und mit diesem auf einem Gestell c, Tischchen, Stuhl o. dgl.
• Das Glas hat im Boden eine Durchbohrung d, die sich durch den Teller und das Tischchen fortsetzt. In dieses Trinkglas a ist ein Behälter e aus beliebigem Material, z. B. vernickeltem Metallblech, Porzellan oder anderem Material, eingesetzt. Der Behälter ,e hat einen etwas gewölbten Boden, in. den ein Durchgangsröhrchen feingesetzt und luftdicht befestigt ist. Dieses ragt nach unten durch einen in den Boden des Trinkglases gesteckten Gummipfropfen oder Dichtungsverschluß g, nach oben in den inneren Hohlraum des Behälters e. Der Behälter e wird oben durch eine Gasdruckfläche, z. B. .eine Filterplatte h aus gesintertem Glas o. dgl., abgeschlossen. Letztere ist am Rande des Behälters e verkittet, so daß das Innere bis auf die Fläche der Glasplatte ft gasdicht abgeschlossen ist.
• An das Röhrchen/ wird eine Leitung! angeschlossen, die beispielsweise durch ein Gestell, ein Tischbein o. dgl. unsichtbar hinweg zu einer Luftpumpe, Kompressor, Gasdruckflasche o. dgl. führt.
• überdeckt man den ganzen in das Glasgefäß a eingebauten Behälter e z. B. mit zerkleinerten Marmorsplitterchen, die im Wasser, von außen gesehen, ein Salz o. dgl. darstellen können, und füllt das Glas mit Wasser, so kann diese Vorrichtung als wirksames Hilfsmittel zur Nachahmung der Gasentwicklung benutzt werden.
• Sobald man Luft durch Luftpumpe oder Kompressor und die Leitung! in den Behälter e eintreten läßt, verteilt sich diese unter die durchlässige Glasplatte h, die auch durch eine andere Filterplatte, eine Tonplatte o. dgl. ersetzt werden.kann. Die Luft tritt durch die poröse Filterplatte in vielen kleinen Bläschen zwischen die Marmorteilchen, aus deren Zwischenräumen sie in Gasbläschen an die Oberfläche wirbelt. Durch Einstellung des Wasserzuflusses zur Luftpumpe kann man stärkere oder schwächere Gasentwicklung darstellen. Durch Farbzusätze kann das Wasser gefärbt werden. Es können auch Gärungen und ähnliche Vorgänge, bei welchen eine Gasbildung und Aufwirbelung durch Gas nachgeahmt werden soll, dargestellt werden. Eine solche Vorrichtung kann auch benutzt werden zur Anreicherung einer Flüssigkeit mit Gas oder Durchwirbelung mit einem Gas. Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, dem Behälter a oder Einsatz e gerade die dargestellte Form zu geben.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Nachahmung chemischer Reaktionen, dadurch gekennzeichnet, daß ein beliebiges indifferentes Gas durch eine gasdurchlässige, von Flüssigkeit und festen Stoffen überschichtete Platte, z. B. .eine gesinterte Glasplatte, hindurchgedrückt wird.
2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen durchsichtigen, mit Flüssigkeit, z. B. Wasser, angefüllten Behälter (a), in dessen Boden eine Gaskammer eingebaut ist, in welche ein Gas von außen eingeleitet werden kann, um durch die Deckplatte der Kammer in vielen Bläschen in die Flüssigkeit aufzusteigen.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß meinem durchsichtigen Gefäß mit durchlochtem Boden ein mit gasdurchlässiger Decke versehener Behälter (e) neingebaut ist, der durch ein anderes, den gasentwickelnden Stoff darstellendes Material überschichtet wird und mit einem Stutzen versehen wird, welcher zu einer unsichtbar angeordneten Gasdruckleitung führt.