DE4317918C2 - Bildabzugsvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bildabzugsvorrichtung zum Kopieren von Bildern eines Nega
tivfilms auf eine parallel zu dem Negativfilm zugeführte Materialbahn mit der Möglichkeit,
die Orientierung der Bilder auf der Materialbahn zu drehen.
Eine konventionelle Abzugsvorrichtung zum Kopieren der Bilder auf einem Film ist in Fig.
9 dargestellt. Ein um eine Spule 1 herumgewickelter Negativfilm wird einem Film-Scanner
2 zugeführt, welcher die Bildinformation liest. Der Film wird dann einer Negativmaske 3
zugeführt. Nachdem er an der Negativmaske 3 vorbeigekommen ist, wird der Film über
eine Filmführung 4 einer Filmschneidevorrichtung zugeführt und weiterbearbeitet.
Wenn der Film durch die Negativmaske 3 hindurchgeht, wird er durch das Licht bestrahlt,
welches von einer (nicht gezeigten) Lichtquelle ausgestrahlt wird, die unter der Maske 3
vorgesehen ist. Auf diese Weise werden die Bilder fotografisch durch eine Overhead-
Abzugsvorrichtung 6 ("Überkopf") abgezogen. Die Negativmaske 3 ist so gehaltert, daß
sie um einen Winkel von etwa 90° gedreht werden kann, da sich der Vergrößerungs
maßstab entsprechend der Abzugsgröße und den Abmessungen des Negativfilms ändert.
Für einen höheren Abzugswirkungsgrad wird üblicherweise der Abzug so ausgeführt, daß
die Längsseiten des Negativfilms parallel zur Breitenrichtung der Bahn eines Abzugsma
terials verlaufen. Falls es gewünscht ist, die Abzugsgröße von der Größe E zur Größe 2E
zu ändern, oder einen Negativfilm von 135F auf 135H zu ändern, so muß die Filmzufuhr
richtung dadurch geändert werden, daß die Negativmaske 3 um 90° gedreht wird.
Um Filme mit besonderen Abmessung zu kopieren, beispielsweise als Panoramaabzüge,
muß das Abzugsmaterial zurückgewickelt werden, selbst während des Abzugsvorgangs,
um es durch ein Abzugsmaterial mit einer unterschiedlichen Breite zu ersetzen. Die Film
zufuhreinrichtung wird dann um 90° in bezug auf die übliche Zufuhrrichtung gedreht.
Wenn die Abzugsgröße oder die Filmgröße nicht normal ist, so ist es erforderlich, die
Filmzufuhreinrichtung zu ändern, oder wie voranstehend beschrieben, das Abzugsmate
rial zurückzuspulen. Ein derartiger Vorgang ist zeitaufwendig und mühsam. Weiterhin ist
es schwierig, die Schritte des Einführens von Filmen in die Negativmaske und den Vor
schub von Filmen nach dem Abzug zu automatisieren. Es ist sogar noch schwieriger, die
stückweise Filmbehandlung zu automatisieren.
Darüber hinaus ist ein erheblicher Bearbeitungsbereich erforderlich, da die Filmzufuhrrich
tung geändert werden muß. Bei der einzelbildweisen Änderung der Abzugsabmessungen
ist es kompliziert, den Film zu haltern. Daher ist eine Scanner-Photometrie an anderen
Orten als entlang der optischen Achse schwierig.
Weiterer Stand der Technik ist aus folgenden Druckschriften bekannt. Aus der DE 34 12 691 A1
ist ein fotografisches Rollenkopiergerät bekannt, das ebenfalls eine Funktion zur
Drehung der Orientierung von Bildern auf dem Negativfilm in der Ebene des Abzugsma
terials aufweist. Dazu wird ein Negativfilm in der dort gezeigten Vorrichtung in senkrechter
Ausrichtung auf einem Drehteller geführt, auf dem ein Lichtleitkörper angebracht ist. Die
Drehung des Bildes auf dem Negativfilm wird dadurch bewirkt, daß der Drehteller als
Ganzes um einen vorgegebenen Winkel um eine Drehachse, die mit der optischen Achse
zusammenfällt, gedreht wird. Der Film und das Abzugsmaterial sind nicht parallel zuein
ander angeordnet. Bei der Drehung des Drehtellers bleiben die Filmebene und der Licht
leitkörper in einer festen Beziehung zueinander, so daß keine Veränderung des optischen
Pfads bezüglich der Bildebene auftritt.
Aus der DE 34 12 690 A1 ist ebenfalls ein fotografisches Rollenkopiergerät bekannt, das
in der Lage sein soll, Bilder unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Ausrichtungen
auf dem Negativfilm zu kopieren. Die dort beschriebene Vorrichtung besitzt einen Licht
schacht mit einem Wandbereich aus reflektierendem Material, der um eine Achse
schwenkbar ist. In einer Position des Lichtschachts tritt das Licht durch eine Maske hin
durch und anschließend durch zwei Prismen, die zueinander einen Winkel von 135° bil
den. Aufgrund von in den Prismen auftretenden Reflexionen wird das abgebildete Bild in
seiner Orientierung gedreht. Wenn ein anderes Format des Vorlagebilds abgezogen wer
den soll, wird der Lichtschacht verstellt und ein neuer Pfad für das Abbildungslicht gebil
det, der nicht mehr durch die Prismeneinheit verläuft. Eine Drehung einer mathemati
schen Projektion des Lichtpfads in die Filmbahnebene erfolgt jedoch nicht, da in einem
Fall diese mathematische Projektion punktförmig wäre, wodurch kein Winkel definiert
werden kann.
Die vorliegende Erfindung besitzt nunmehr die Aufgabe, eine Bildabzugsvorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die auf vergleichsweise einfache Art eine Drehung
der Orientierung eines Bildes eines Negativfilms beim Kopieren auf eine Materialbahn
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bildabzugsvorrichtung mit den in Anspruch 1 be
zeichneten Merkmalen.
Der in Anspruch 1 verwendete Begriff "Projektion des ersten optischen Pfads" bzw.
"Projektion des zweiten optischen Pfads" in die Materialebene ist nicht im Sinn einer opti
schen Abbildung, sondern im Sinn einer mathematischen Projektion der abgewinkelten
optischen Achse in die Ebene der Materialbahn zu verstehen. Es handelt sich somit bei
dem Begriff "Projektion" um eine fiktive Projektion, die eine gedachte Linie definiert, die
durch Übertragung des jeweiligen Teils des ersten und zweiten optischen Pfads in eine
Ebene parallel zur Ebene des Abzugsmaterials erhalten wird.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer entsprechend
einfachen Vorrichtung zum Abziehen von Bildern, bei denen dann, wenn sich die Abmes
sung des Negativfilms oder die Abzugsabmessung ändert, ein Abzug erfolgen kann, ohne
daß die Vorschubeinrichtung des Negativfilms geändert wird.
Der optische oder Lichtweg kann dadurch um den vorbestimmten Winkel gedreht werden,
daß einer der Spiegel oder beide um eine Position gedreht werden, die um eine vorbe
stimmte Entfernung von der optischen Achse des Lichts entfernt ist.
Vorzugsweise beträgt der vorbestimmte Drehwinkel des optischen Weges 0°, 45° oder
-45° gegenüber der Bezugsposition, und hierbei liegt die versetzte Position an einem
Punkt, der um 45° gegenüber der Bezugsposition und um eine vorbestimmte Entfernung
von der optischen Achse des Lichts entfernt ist.
Alternativ hierzu können die einander gegenüberliegend angeordneten Spiegel ein Paar
von Spiegeln bilden, welche in der Bezugsposition angeordnet sind, wobei ein weiteres
Paar einander gegenüberliegender Spiegel dem ersten Spiegelpaar gegenüberliegend in
einer vorbestimmten Winkelposition angeordnet ist, und der optische Weg dadurch um
einen vorbestimmten Winkel gedreht ist, daß die Spiegel zu Positionen bewegt werden, in
welchen die optischen Achsen der beiden Spiegelpaare zusammenfallen.
Die Verbund-Spiegeleinheit kann ein Spiegelpaar zur Umkehrung des Lichtwegs aufwei
sen, wobei die Antriebseinrichtung die Spiegel um eine Position drehen kann, die um ei
nen vorbestimmten Winkel gegenüber der Bezugsposition versetzt ist, und um eine vor
bestimmte Entfernung von der optischen Achse der Lichtquelle entfernt ist.
Alternativ kann die Verbund-Spiegeleinheit mehrere Spiegelpaare aufweisen, wobei einer
der Spiegel drehbar an der
Seite der optischen Achse der Lichtquelle angebracht
ist, wogegen der andere Spiegel, der sich an der Seite
des Abzugsmaterials befindet, fest an unterschiedlichen
Winkelpositionen angebracht ist, zu welchen der optische
Weg hin gedreht werden soll, wobei die Antriebseinrichtung
zum Drehen des drehbaren Spiegels um eine Position dient,
die um einen vorbestimmten Winkel gegenüber der Bezugs
position versetzt ist, und um eine vorbestimmte Entfernung
von der Lichtachse beabstandet ist, wodurch der drehbare
Spiegel, indem er gedreht wird, wahlweise mit den fixierten
Spiegeln an den jeweiligen Winkelpositionen kombinierbar
ist, um die mehreren Spiegelpaare zu bilden.
Weiterhin kann die Verbund-Spiegeleinheit als einstückige
Einheit ausgebildet sein, welche mehrere Spiegelpaare
aufweist, wobei eines der Spiegelpaare an der Bezugs
position fixiert ist, wogegen die anderen Spiegelpaare
in unterschiedlichen Winkelpositionen fixiert sind, in
welche der optische Weg gedreht werden soll, und wobei
die Antriebseinrichtung zur Bewegung der einstückigen
Einheit entlang dem Negativfilm dient, so daß durch die
Bewegung der Verbund-Spiegeleinheit durch die Antriebs
einrichtung der optische Weg dadurch gedreht werden kann,
daß das Spiegelpaar selektiv in einer vorbestimmten Winkel
position eingesetzt wird.
Die voranstehend beschriebene Vorrichtung zum Abziehen
von Bildern kann weiterhin mehrere (Abzugs-) Papiermagazine
und eine Zufuhreinrichtung zum Ändern der Bahnen des
Papiers aufweisen, welches von den jeweiligen Papier
magazinen einer Belichtungseinheit zugeführt werden soll,
und eine Steuereinrichtung zur Bewegung der Papierbahn
vorwärts und rückwärts entsprechend den Abzugsbedingungen
beim Drehen von Bildern.
Die Schritte der Drehung der Bilder, Änderung der Abzugs
vergrößerung, und Wechsel der Papierbahnen können auto
matisch durchgeführt werden, in Reaktion auf Signale
von einer Erfassungseinrichtung zur Änderung des Abzugs
formats und der Filmart.
Die Signale können von einer Schaltereinheit kommen,
die an eine Steuerschaltung angeschlossen ist.
Sind die Spiegel so eingestellt, daß das Bild um beispiels
weise 90° oder 270° gedreht wird, so wird das Längen/Brei
tenverhältnis des auf das Abzugsmaterial abgezogenen
Bildes invertiert, in Bezug auf das Längen/Breitenverhält
nis des Originalbilds auf dem Negativfilm, durch ordnungs
gemäße Einstellung der Vergrößerung. Daher kann die Rich
tung, in welcher Bilder abgezogen werden, und daher das
Abzugsformat frei geändert werden, ohne die Vorschub
richtung des Negativfilms zu ändern. Dies ermöglicht
es, die Abzugsschritte zu automatisieren, den Abzugs
wirkungsgrad zu erhöhen, und das Erfordernis auszuschalten,
einen Bearbeitungsraum zur Verfügung zu stellen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch darge
stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, aus welchen
weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen. Es zeigt:
Fig. 1 eine Perspektivansicht einer Abzugseinheit gemäß
einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 eine Perspektivansicht der gesamten, mit der
Abzugseinheit von Fig. 1 versehenen Abzugsvorrich
tung;
Fig. 3 eine Aufsicht der Verbund-Spiegeleinheit in der
Abzugseinheit von Fig. 1;
Fig. 4A und 4B
Seitenansichten aus den Richtungen α und β;
Fig. 5 eine Perspektivansicht einer Abzugseinheit gemäß
einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 6 eine Perspektivansicht einer Abzugseinheit gemäß
einer dritten Ausführungsform;
Fig. 7 eine schematische Ansicht der Vorrichtung zur
Zuführung von Papierbahnen zur Abzugseinheit
einer der Ausführungsformen;
Fig. 8 ein Blockschaltbild einer Umschaltvorrichtung
für eine der Ausführungsformen und die Papier
zufuhrvorrichtung; und
Fig. 9A und 9B
Perspektivansichten einer bekannten Abzugsvor
richtung.
In Fig. 1 wird ein Negativ-Fotofilm X in der durch einen
Pfeil angedeuteten Richtung vorgeschoben. Eine Bahn eines
Abzugsmaterials Y wird in der dem Pfeil entgegengesetzten
Richtung zugeführt, parallel zum Negativfilm und von
diesem um eine vorbestimmte Entfernung beabstandet. Eine
Abzugsvorrichtung 10 ist an einem vorbestimmten Ort in
Bezug auf das Material Y wie gezeigt angeordnet.
Bei jeder der nachstehend beschriebenen Ausführungsformen
ist die Abzugsvorrichtung 10 als eine Einheit in einem
Einheitsgehäuse angebracht, welches in keiner der Figuren
dargestellt ist, um den Hauptteil besser zeigen zu können.
Die Abzugsvorrichtung 10 weist eine Lichtquelle 22 zur
Bestrahlung des Negativfilms X mit Licht von unten auf,
eine Abzugslinse 12 zur Einstellung der Vergrößerung
des Bildlichts, welches durch das Bild Xa auf dem Negativ
film gelangt ist, einen Verschluß 13 zur Begrenzung der
Durchgangsdauer des Bildlichts, eine Verbund-Spiegeleinheit
14 zur Umkehrung des optischen Weges des Bildlichts,
um das Licht auf das Abzugsmaterial Y zu führen, und
einen Antriebsmotor 15, der auf einem Block der Spiegel
einheit angebracht ist.
Da die Lichtquelle 11, die Abzugslinse 12 und der Verschluß
13 konventionell ausgebildet sind ist keine weitere Be
schreibung erforderlich. Die Verbund-Spiegeleinheit 14
wird nachstehend im einzelnen geschildert.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist die Abzugsvorrichtung 10 ent
sprechend der Montageposition einer Negativmaske 3 ange
bracht, wie in einer konventionellen Abzugseinheit. In
Fig. 2 bezeichnet die Bezugsziffer 1 eine Spule, 2 einen
Filmscanner, 4 eine Trägerführung, 5 einen Filmschneider,
und 6 eine Abzugsstation.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht der Verbund-Spiegeleinheit
14. Diese weist zwei einander gegenüberliegende Spiegel
16, 17 auf. Wie aus Fig. 1 hervorgeht sind die Spiegel
16, 17 jeweils auf der geneigten Oberfläche von Blöcken
16a und 17a mit Dreiecksquerschnitt angebracht. Die gegen
überliegenden Enden der Blöcke sind miteinander verbunden,
wodurch eine einstückige Einheit gebildet wird. Die geneig
ten Oberflächen der Blöcke und daher die Spiegel 16,
17 sind um einen Winkel von 45° in Bezug auf die Vertikal
richtung geneigt, so daß sie einander gegenüberliegen.
Der auf dem Block 16a angebrachte Antriebsmotor 15 ist
mit einer drehbeweglich in einem (nicht gezeigten) Lager
gehalterten Drehwelle 15a versehen, wobei das Lager auf
der Umfangswand der Einheit angebracht ist.
Wie in Fig. 3 gezeigt befindet sich der Spiegel 16 unmit
telbar über einem Bild Xa auf dem Negativfilm X. Die
optische Achse P des Lichts von der unter dem Negativ
film angeordneten Lichtquelle durchquert im wesentlichen
das Zentrum des Bildes Xa. Der Spiegel 17 ist so angeord
net, daß die Richtung, in welcher er dem Spiegel 16 gegen
überliegt, senkrecht zum Abzugsmaterial Y verläuft, und
so, daß nach dem Durchgang des Lichts von der Lichtquelle
durch das Bild das Licht durch die Spiegel 16 und 17
reflektiert wird und auf das Abzugsmaterial auftrifft
(Fig. 4). Das Bild wird auf das Material Y im wesentlichen
in dessen zentralem Abschnitt in Bezug auf die Breiten
richtung des Materials übertragen. Die Richtung des optischen
Weges, der durch die beiden Spiegel reflektiert wird,
der senkrecht zum Abzugsmaterial und zum Negativfilm
verläuft, wird nachstehend als Bezugsposition bezeichnet.
Wie voranstehend beschrieben sind die beiden Spiegel
16, 17 einstückig miteinander ausgebildet. Sie werden
durch den Antriebsmotor 15 um eine Achse 15a gedreht,
die von der optischen Achse P um eine vorbestimmte Ent
fernung beabstandet ist, und gegenüber der Bezugsposition
um einen vorbestimmten Winkel verdreht ist. Wie in Fig.
3 gezeigt ist bei dieser Ausführungsform die Achse um
45° gegenüber der optischen Achse P in Bezug auf die
Bezugsposition versetzt, und um eine Entfernung A sowohl
von der Bezugsposition als auch von der Längszentralachse
des Negativfilms beabstandet, welcher die optische Achse
P durchquert.
Die Entfernung A ist so festgelegt, daß folgende Gleichung
gilt: A = (C - B)/2, wobei entsprechend Fig. 3B die
Entfernung zwischen den Bildzentren auf dem Negativfilm
ist, und C die Entfernung zwischen den um 45° gedrehten
Bildzentren. Die Abmessungen der Spiegel 16, 17 müssen
ausreichend groß sein, um die gesamten Bilder auf den
Negativfilm und den Abzugsfilm in jeder in Fig. 3 gezeigten
Position zu reflektieren.
Unter Verwendung der voranstehend beschriebenen Abzugs
vorrichtung werden Bilder gedreht und auf das Abzugsmate
rial auf folgende Weise abgezogen.
Zuerst wird beschrieben, wie der Abzug in der Bezugs
position (0°) erfolgt. Das Originalbild Xa auf dem Negativ
film X wird um einen bestimmten Betrag vergrößert, sowohl
in Längs- als auch in Querrichtung, und als ein Bild
Ya auf das Abzugsmaterial Y abgezogen. Da das Bild Xa
nicht gedreht wird, sind die Phasen beider Bilder iden
tisch.
Wenn die Spiegeleinheit, die beide Spiegel 16, 17 trägt,
um die versetzte Achse 15a im Gegenuhrzeigersinn um 45°
gedreht wird, so werden die Spiegel 16, 17 in die Position
bewegt, die durch die unterbrochene Linie in Fig. 3 be
zeichnet ist. Da die Position der optischen Achse P nicht
geändert wird, ändert sich relativ die in dem Spiegel
16 reflektierte optische Achse P. Der Reflexionspunkt,
an welchem die optische Achse P ihre Richtung um 90°
dadurch ändert, daß sie durch den Spiegel 16 reflektiert
wird, wenn die Spiegel 16, 17 aus der Richtung β nach
Drehung der Spiegel um 45° betrachtet werden, wird um
die Entfernung A kleiner als der Reflexionspunkt, wenn
die Spiegel 16, 17 aus der Richtung α in der ursprüng
lichen Bezugsposition betrachtet werden, wie in Fig.
4 gezeigt. Der Grund wird nachstehend erläutert.
Da der Reflexionspunkt abgesenkt wird, nimmt die Länge
des horizontalen optischen Weges PH, der sich zwischen
den beiden Spiegeln 16, 17 erstreckt, von B nach C zu,
wie in Fig. 4 gezeigt ist. Dies bedeutet, daß bei einer
Betrachtung von oben wie in Fig. 3 das Zentrum des Bildes
sich zu dem Punkt bewegt, der um eine Entfernung C von
der optischen Achse P beanstandet und um 45° geneigt
ist.
Daher ist die Entfernung zwischen dem Zentrum des Bildes
Ya (45°) und der Bezugsposition gleich B, da der Dreh
winkel 45° beträgt, und ist gleich der Entfernung B zwischen
dem Zentrum des Negativfilms und dem des Abzugsmaterials
in der Bezugsposition (Fig. 3).
Anders ausgedrückt kann durch eine Einstellung, welche
die Gleichung A = (C - B)/2 erfüllt, eine Einstellung
der jeweiligen Punkte auf die voranstehend geschilderte
Anordnung erfolgen. Der Reflexionspunkt P der optischen
Achse an der Bezugsposition bewegt sich bei einer Drehung
der Spiegel 16, 17. Er bewegt sich bei einer Drehung
um 45° zum Punkt P0. Dies geschieht deswegen, da dann,
wenn der Punkt P0 auf einer geraden Linie liegt, welche
den optischen Weg PH in rechtem Winkel kreuzt, die Ent
fernung zwischen dem Punkt P0 und der geraden Linie,
welche durch das Drehzentrum 15a und die optische Achse
P geht, gleich der Entfernung A ist, und auch die vertikale
Entfernung ist gleich A.
Wenn die Spiegel 16, 17 um 45° gedreht werden, wird das
Bild Ya (45°), welches durch den Spiegel 17 gedreht und
auf das Abzugsmaterial übertragen wird, um 90° in Bezug
auf das Ursprungsbild Xa auf dem Negativfilm gedreht.
Die Größe (das Format) des Bildes ist durch Einstellung
der Vergrößerung der Abzugslinse 12 einstellbar. Daher
wird durch Einstellung der Vergrößerung auf solche Weise,
daß seine Breite kleiner ist als die Breite des Druckma
terials, das Bild Ya (45°) wie in Fig. 3 gezeigt abgezogen.
Wird das Bild Ya (45°) mit dem Ursprungsbild Xa verglichen,
so wird das Bild Ya durch Drehung des Ursprungsbilds
Xa um 90° um die optische Achse erhalten. Wenn z. B. das
Ursprungsbild Xa ein Bild in halber Größe ist, so ist
das Längen/Breitenverhältnis des Ursprungsbilds umgekehrt
wie beim in Fig. 3 gezeigten Bild Xa. Da das Längen/Breiten
verhältnis des Bildes Ya (45°), wenn es um 45° gedreht
wird, ebenfalls umgekehrt wird, kann ein Bild mit demselben
Längen/Breitenverhältnis wie das Bild Ya (0°) in der
in Fig. 3 gezeigten Bezugsposition in einer Position,
die um einen Winkel von 45° gedreht ist, dadurch abgezogen
werden, daß die Vergrößerung eingestellt wird. Es ist
nämlich einfach durch Drehung der die beiden Spiegel
16, 17 tragenden Einheit durch den Motor möglich, selbst
wenn sich das Längen/Breitenverhältnis eines Bildes auf
dem Negativfilm geändert hat, einen Abzug auf dieselbe
Weise wie beim Abziehen eines Films voller Größe vorzu
nehmen, ohne die Zufuhrrichtung des Negativfilms ändern
zu müssen.
Die voranstehende Schilderung betrifft den Fall, in welchem
die zwei Spiegel 16, 17 tragende Einheit im Gegenuhr
zeigersinn um 45° gedreht wird. Dieselbe Situation liegt
bei einer Drehung der Einheit im Uhrzeigersinn vor. In
diesem Fall ist das auf dem Abzugsmaterial erhaltene
Bild dasselbe wie ein Bild, das durch Drehung des Ur
sprungsbilds um 270° im Gegenuhrzeigersinn erhalten wird.
Da die Entfernung zwischen dem Zentrum des Bildes Ya
(-45°) und dem Drehzentrum 15a unterschiedlich ist, wird
allerdings in diesem Fall das Bild Ya, welches durch
Drehung der beiden Spiegel 16, 17 erzeugt wird, nicht
in exakt derselben Position in Bezug auf den Spiegel
17 erzeugt, wie das durch Drehung der Spiegel um +45°
erzeugte Bild, sondern in einer demgegenüber leicht ver
setzten Position.
Fig. 5 ist eine Perspektivansicht einer Abzugsvorrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform. Diese Ausführungs
form unterscheidet sich von der ersten in der Hinsicht,
daß anstelle der beiden Spiegel 16, 17 bei der ersten
Ausführungsform ein drehbarer erster Spiegel 16, ein
in der Bezugsposition fixierter zweiter Spiegel 17, ein
dritter Spiegel 17' und ein vierter Spiegel 17'' verwendet
werden. Der dritte und vierte Spiegel sind fixiert, und
zwar jeweils in den um einen Winkel von +/-45° versetzten
Positionen.
Die Funktion dieser Ausführungsform ist gleich der der
ersten Ausführungsform. Daher erfolgt keine Beschreibung.
Fig. 6 ist eine Perspektivansicht einer Abzugsvorrichtung
gemäß einer dritten Ausführungsform. Bei dieser Ausfüh
rungsform sind zwei Spiegel 16, 17 der ersten Ausführungs
form fest in der Bezugsposition angebracht, und zwei
Spiegel 16', 17', die einander gegenüberliegend in um
45° gedrehten Positionen angeordnet sind, sind neben
dem ersten Spiegelpaar angeordnet, und diese vier Spiegel
sind zu einer einstückigen Einheit zusammengekuppelt.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß anstelle
einer Drehhalterung der Spiegel 16, 17, 16' und 17' die
gesamte Spiegeleinheit in der Richtung eines Pfeils f
mit Hilfe einer nicht gezeigten Antriebsvorrichtung bewegt
werden kann, etwa einer Gewindewelle 15'.
Wenn die gesamte Spiegeleinheit durch die Antriebseinheit
in die Position bewegt wird, in welcher das zweite Spiegel
paar 16', 17' in die Lage des ersten Spiegelpaars 16,
17 in der Bezugsposition gelangt, wird die Richtung des
optischen Weges PH auf dieselbe Weise wie bei der ersten
Ausführungsform um 45° gedreht. Daher ist die Funktion
exakt genauso wie bei der ersten Ausführungsform.
Selbstverständlich kann, obwohl dies nicht dargestellt
ist, durch Bereitstellung eines dritten Spiegelpaares
16'', 17'' das Bild um -45° gegenüber der Bezugsposition
gedreht werden.
Fig. 7 zeigt eine Vorrichtung zum Zuführen des Abzugs
materials zur Abzugseinheit gemäß irgendeiner der Ausfüh
rungsformen. Diese Zufuhrvorrichtung umfaßt eine Papier
maske 20, mehrere Papierrückhalteabschnitte 21, einen
Papierzufuhrabschnitt 22, der Papierbahnen wechseln kann,
eine in dem Papiertransportweg vorgesehene Tänzerrolle
23, und eine Zufuhrrolle 24. Eine Papierbahn wird von
dieser Zufuhrvorrichtung einer Papiermaske 20 zugeführt,
die mit einer Abzugsvorrichtung gemäß einer der voran
stehend geschilderten Ausführungsformen versehen ist.
Während des Abziehens mit der Abzugseinheit 10 kann ein
unbelichteter Abschnitt zwischen einer vorher abgezogenen
Oberfläche und einer Abzugsoberfläche auftauchen, nachdem
das Bild gedreht wurde. In einem derartigen Fall kann
diese Zufuhrvorrichtung Papier in der zur normalen Zufuhr
richtung entgegengesetzten Richtung zurückspulen.
Beim Zurückspulen von Papier kann dieses eine Lose auf
weisen. Um dies zu verhindern wird auf das Papier über
die Tänzerrolle eine Spannung ausgeübt. Daher kann das
Papier um eine vorbestimmte Entfernung zurückgespult
werden, ohne eine Lose zu zeigen. Durch Bereitstellung
der voranstehend beschriebenen Papierzufuhrvorrichtung
kann das Abzugsformat mit hohem Wirkungsgrad umgeschaltet
werden.
Fig. 8 zeigt ein Blockschaltbild einer Steuervorrichtung
zum Treiben einer Umschaltvorrichtung für die Abzugslinse,
den Bilddrehmotor, und die Papierzufuhrvorrichtung.
Ein externer Schalter 30 ist ein Schalter wie z. B. ein
Tastenfeld, welches verschiedene Signale von außen zu
führen kann. Die Schaltersignale werden einer CPU einer
Steuerschaltung 31 zugeführt. Die CPU bearbeitet die
Signale zur Berechnung von Zeitvorgaben, Impulsbreiten
u. dergl., und gibt Steuersignale aus. Treiberschaltungen
32a, 32b und 32c sind dafür vorgesehen, die Treiberein
heit 12a für die Abzugslinse 12, den Bilddrehmotor 15
bzw. die Papierumschaltvorrichtung 22a zu treiben.
Eine gewünschte Abzugsgröße wird durch die Steuersignale
von dem externen Schalter 30 ausgewählt. Die Steuersig
nale werden als sequentielle Signale zum Treiben der
Antriebseinheit für die Abzugslinse und den Bilddrehmotor
15 verwendet. Sind diese Teile zum Abzug bereit, so wird
Abzugspapier zugeführt.
Claims (7)
1. Bildabzugsvorrichtung zum Kopieren von Bildern eines Negativfilms auf eine
Materialbahn (y), die parallel zu dem Negativfilm (x) zugeführt wird, wobei die
Vorrichtung umfaßt:
eine Lichtquelle (11) zur Bestrahlung des Negativfilms (x),
eine Abbildungslinse (12) mit veränderbarer Vergrößerung, die eine optische Achse definiert,
eine Verbundspiegeleinheit (14) mit wenigstens zwei Spiegeln (16, 17), die ein ander gegenüberliegend angeordnet sind, und
Mittel zum Verändern des optischen Pfads des Lichts, das durch den Negativfilm (x) hindurchgetreten ist, mit einem Antriebsmittel (15) zur Drehung oder Ver schiebung wenigstens eines Spiegels (16) der Verbundspiegeleinheit (14) von einer ersten Stellung zu einer zweiten Stellung,
wobei in der ersten Stellung ein erster optischer Pfad zwischen dem Film und dem Material gebildet wird und in der zweiten Stellung ein zweiter optischer Pfad gebildet wird, wobei die Projektion des zweiten optischen Pfads in die Material ebene einen vorbestimmten Winkel mit der Projektion des ersten optischen Pfads in die Materialebene bildet,
wobei ein Bild, dessen Orientierung relativ zu dem Bild auf dem Negativfilm ge dreht ist, auf dem Material kopiert werden kann.
eine Lichtquelle (11) zur Bestrahlung des Negativfilms (x),
eine Abbildungslinse (12) mit veränderbarer Vergrößerung, die eine optische Achse definiert,
eine Verbundspiegeleinheit (14) mit wenigstens zwei Spiegeln (16, 17), die ein ander gegenüberliegend angeordnet sind, und
Mittel zum Verändern des optischen Pfads des Lichts, das durch den Negativfilm (x) hindurchgetreten ist, mit einem Antriebsmittel (15) zur Drehung oder Ver schiebung wenigstens eines Spiegels (16) der Verbundspiegeleinheit (14) von einer ersten Stellung zu einer zweiten Stellung,
wobei in der ersten Stellung ein erster optischer Pfad zwischen dem Film und dem Material gebildet wird und in der zweiten Stellung ein zweiter optischer Pfad gebildet wird, wobei die Projektion des zweiten optischen Pfads in die Material ebene einen vorbestimmten Winkel mit der Projektion des ersten optischen Pfads in die Materialebene bildet,
wobei ein Bild, dessen Orientierung relativ zu dem Bild auf dem Negativfilm ge dreht ist, auf dem Material kopiert werden kann.
2. Bildabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Verbundspiegeleinheit (14)
ein Spiegelpaar (16, 17) umfaßt zum Umkehren eines optischen Pfads, wobei
die Antriebsmittel (15) in der Lage sind, die Spiegel um eine Drehachse (15a) zu
drehen, die um eine vorbestimmte Strecke von der optischen Achse entlang ei
ner einen vorbestimmten Winkel mit der Projektion des ersten optischen Pfads
in die Materialebene bildenden Richtung versetzt ist.
3. Bildabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Spiegelverbundeinheit (14)
eine Vielzahl von Spiegelpaaren (16, 17, 17', 17'') umfaßt, wobei ein Spiegel
(16) drehbar an der Seite der optischen Achse (P) der Lichtquelle (11) ange
bracht ist, während die anderen Spiegel (17, 17', 17'') an der Seite der Material
bahn angeordnet sind, und fest unter unterschiedlichen Winkellagen befestigt
sind, gemäß denen die Orientierung des Bildes relativ zur Materialbahn gedreht
werden soll, und wobei die Antriebsmittel (15) vorgesehen sind, den drehbaren
Spiegel (16) zu der zweiten Stellung zu drehen, die um einen vorbestimmten
Winkel von der ersten Stellung versetzt ist, wobei der drehbare Spiegel selektiv
durch seine Drehung mit den fixierten Spiegeln unter den jeweiligen Winkellagen
kombiniert wird zur Bildung der Vielzahl von Spiegelpaaren, um jeweils den er
sten und zweiten optischen Pfad zu bilden.
4. Bildabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Verbundspiegeleinheit (14)
eine integrale Einheit ist mit einer Vielzahl von Spiegelpaaren, wobei eines der
Vielzahl von Spiegelpaaren an einer ersten Position fixiert ist zur Bildung des
ersten optischen Pfads, während das andere Spiegelpaar unter unterschiedli
chen Winkellagen, gemäß denen die Orientierung des Bildes relativ zur Ma
terialbahn gedreht werden soll, zur Bildung des zweiten optischen Pfads fixiert
ist, und wobei die Antriebsmittel in der Lage sind, die integrale Einheit entlang
des Negativfilms (x) so zu bewegen, daß durch Bewegung der Verbundspiege
leinheit (14) durch die Antriebsmittel das Bild gedreht werden kann durch selek
tive Verwendung eines der Spiegelpaare.
5. Bildabzugsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, weiter mit einer Vielzahl
von Materialbahnmagazinen (21) und Zuführmitteln (22, 23, 24) zum Wechseln
der Materialbahnen, und weiter mit einer Steuereinheit (31) zum Bewegen der
Materialbahn vorwärts und rückwärts gemäß den Kopierbedingungen bei Dre
hung der Bilder.
6. Bildabzugsvorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Schritte des Drehens der Bil
der, der Veränderung der Verstärkung beim Kopieren und des Wechselns der
Materialbahn automatisch durchgeführt werden in Erwiderung auf Signale von
einer Detektionsvorrichtung zur Veränderung der Abzugsgröße und des Film
typs.
7. Bildabzugsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Signale von einem Schalt
kreis (30) stammen, der mit der Steuereinheit (31) in Verbindung steht.
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