DE1300002B - Optisches Kopiergeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein optisches Kopiergerät zur Übertragung des Bildes einer Vorlage auf einen bewegten Kopieträger mit einem im Abbildungsstrahlengang angeordneten, bildaufrichtenden System, bei welchem die Vorlage mittels einer relativ zu ihr bewegten Lampenanordnung streifenweise abgetastet wird. Bei den bekannten Kopiergeräten dieser Art wird, soweit es sich nicht um ein reines Durchlaufgerät zum Kopieren flexibler Vorlagen handelt, entweder die ruhende, streifenweise beleuchtete Vorlage mittels eines mit einer zur Geschwindigkeit des gleichmäßig bewegten Kopieträgers und zum Abbildungsmaßstab proportionalen Geschwindigkeit bewegten Spiegels oder Objektives abgetastet, oder die Vorlage wird mittels eines Vorlageschlittens mit entsprechender Geschwindigkeit an einem streifenförmigen, beleuchteten Gesichtsfeldabschnitt eines ruhenden Objektives vorbeibewegt. Weil hierbei nicht nur die Geschwindigkeiten, sondern auch deren Richtungen in einem bestimmten, durch das optische System vor- ao gegebenen Verhältnis zueinander stehen müssen, der Kopieträger aber, insbesondere wenn von der Rolle gearbeitet wird, seine Bewegungsrichtung beibehalten soll, müssen vor jedem neuen Kopiervorgang die Spiegel- oder Objektivanordnungen oder der Vorlageschlitten in ihre Ausgangslage verbracht werden. Dies kann wegen des Gewichts und der Empfindlichkeit dieser Systeme nur mit einer die Abtastgeschwindigkeit nicht wesentlich übersteigenden Geschwindigkeit erfolgen, so daß bei den bekannten Abtastanordnungen fast die Hälfte der gesamten Kopierzeit auf den Rücklauf entfällt.

Gemäß der Erfindung ist nun das bildaufrichtende System, z.B. ein Prisma nach Abbe bzw. König oder ein Dachkantprisma, um 90° um die optische Achse bzw. das Reflexionslot drehbar angeordnet. Zum Beispiel kann ein mit den Transportmitteln des Kopieträgers in zwei verschiedenen, einander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen kuppelbarer Vorlageschlitten und ein bildaufrichtendes System vorgesehen sein, welches in Abhängigkeit von der Bewegungsumkehr des Vorlageschlittens aus einer zur Transportrichtung parallelen Lage in eine zur Transportrichtung senkrechte Lage verschwenkbar ist.

Dieses bildaufrichtende System verändert unter Beibehaltung der seitenrichtigen Zuordnung zwischen Vorlage und Kopie lediglich deren relative Laufrichtungen, so daß nach dem Verschwenken des Systems dieselbe oder eine weitere Vorlage auch während des Rücklaufes der optischen Abtasteinrichtung bei unveränderter Bewegung des Kopieträgers kopiert werden kann. Dabei wird lediglich durch das Verschwenken der bildaufrichtenden Anordnung um 90° das Bild der Vorlage auf dem Kopieträger um 180° verdreht, was sich nach dem Zerschneiden eines rollenförmigen Kopieträgers oder auch bei Verwendung von Blattware in keiner Weise störend bemerkbar macht.

Natürlich kann an Stelle eines Prismas nach Abbe bzw. König oder eines Dachkantprismas auch jede andere, insbesonderee bei Fernrohren bekannte Bildaufrichtungsanordnung Verwendung finden. Solche weiteren bekannten Anordnungen sind z. B. die Prismen nach Dove bzw. Amici, Schmidt bzw. Pe cha η und Porro sowie die gelegentlich bei astronomischen Fernrohren angewandte Bilddrehung mittels zweier Zylinderlinsen.
Ein besonders kompakter Aufbau der erfindungsgemäßen Kopieranordnung ergibt sich, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das bildaufrichtende System zwischen den beiden Hälften des als Doppelobjektiv ausgebildeten Abbildungssystems angeordnet ist.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt. Dabei zeigt

F i g. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kopiereinrichtung beim Vorlauf des Vorlageschlittens und

F i g. 2 dieselbe Anordnung beim Rücklauf des Vorlageschlittens.

In F i g. 1 ist auf einen durchstrahlbaren Vorlageschlitten 1 eine Vorlage 2 aufgelegt. Zwei Leuchtstoffröhren 3 und 4 beleuchten einen streifenförmigen Abschnitt dieser Vorlage, welcher unter Zwischenschaltung eines Doppelobjektives 5,6 und eines Abbeschen Prismas 7 auf einen Kopieträger 8 abgebildet wird. Die Abbildung erfolgt im vorliegenden Fall direkt seitenrichtig, wie es z. B. für einen mit ZnO-Papier arbeitenden elektrofotografischen Kopierprozeß erforderlich ist. Im Zusammenhang mit einem Umdruckverfahren, wie z. B. das xerografische Kopierverfahren oder ein Silbersalzdiffusionsprozeß, müßte in den Strahlengang eine weitere Spiegelfläche eingefügt werden.

Bei der in F i g. 1 dargestellten Lage des Prismas 7 entspricht der Bewegungsrichtung A des Vorlageschlittens 1 eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung B des Kopieträgers 8.

In F i g. 2 ist das Prisma 7 gegenüber seiner in Fig. 1 dargestellten Lage um 90° verdreht. Die Abbildung durch dieses Umkehrprisma erleidet dadurch in der allen bildaufrichtenden Systemen eigentümlichen Weise eine Verdrehung um 180°. Gleichzeitig kehrt sich die der ursprünglichen Bewegungsrichtung B des Kopieträgers 8 zugeordnete Bewegungsrichtung des Vorlageschlittens 1 um, so daß sich dieser bei dem neuerlichen Kopiervorgang in Pfeilrichtung C bewegt. Ein Rücklauf des Vorlageschlittens 1 zwischen den beiden Kopiervorgängen ist somit nicht mehr erforderlich.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Optisches Kopiergerät zur Übertragung des Bildes einer Vorlage auf einen bewegten Kopieträger mit einem im Abbildungsstrahlengang angeordneten, bildaufrichtenden System, bei welchem die Vorlage mittels einer relativ zu ihr bewegten Lampenanordnung streifenweise abgetastet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das bildaufrichtende System (7), z. B. ein Prisma nach Abbe bzw. König oder ein Dachkantprisma, um 90° um die optische Achse bzw. das Reflektionslot drehbar angeordnet ist.

2. Optisches Kopiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit den Transportmitteln des Kopieträgers (8) in zwei verschiedenen, einander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen kuppelbarer Vorlageschlitten (1) und ein bildaufrichtendes System (7) vorgesehen ist, welches in Abhängigkeit von der Bewegungsumkehr des Vorlageschlittens aus einer zur Transportrichtung (A, B) parallelen Lage in eine zur Transportrichtung (A, B) senkrechte Lage verschwenkbar ist.

3. Optisches Kopiergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das bildaufrichtende System (7) zwischen den beiden Hälften des als Doppelobjektiv (5,6) ausgebildeten Abbildungssystems angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen