DE4316146A1

DE4316146A1 - Arbeitsverfahren zum Einbringen eines Schlitzes, einer Nut o. dgl. in einen Körper aus Plaste und Schneidwerkzeug zu dessen Durchführung

Info

Publication number: DE4316146A1
Application number: DE19934316146
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Gottbehuet
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-05-14
Filing date: 1993-05-14
Publication date: 1994-11-17

Description

Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf ein Arbeitsverfahren zum Einbringen eines Schlitzes, einer Nut o. dgl. in einen Körper aus Plaste sowie im weiteren auf die Ausgestaltung eines Schneidwerkzeuges mit spezieller Eignung zur Durchführung des anmelde gemäßen Arbeitsverfahrens.

Zum Schlitzen, Nuten o. dgl. Schneidarbeiten an Körpern aus Plaste, insbesondere von Hohlkörpern wie z. B. Rohre größerer Dimensionierung für die Drainage von Deponien ist die Verwendung von unter schiedlichsten gezahnten Schneidwerkzeugen bekannt. Unter anderem wird auch eine Kettensäge für solche Arbeiten insbesondere bei dickwandigen Körpern eingesetzt.

Ein großer Nachteil bei diesen Bearbeitungsver fahren ist die starke Gratbildung an den Kanten und Ecken der Schlitze bzw. Nuten. Versuche, diese Gratbildung durch einen sanfteren Schneidwerkzeug vorschub einzudämmen, führten nicht zum gewünschten Erfolg. Neben der nach wie vor großen Gratbildung traten erhöhte Erwärmungen des Materials und zusätz liche Schmiereffekte auf.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb vor allem darin, ein neuartiges Arbeits verfahren zum Einbringen eines Schlitzes, einer Nut o. dgl. in einen Körper aus Plaste und ein Schneidwerkzeug zu dessen Durchführung zu schaffen, mit dem während oder unmittelbar nach dem Schneid vorgang der Grat zumindest im wesentlichen beseitigt wird, wobei zusätzliche Gratwerkzeuge und Entgrat arbeitsgänge vermieden werden sollen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch das im Patentan spruch 1 angegebene Arbeitsverfahren in Verbindung mit dem Schneidwerkzeug gemäß dem Anspruch 4.

Die Ansprüche 2 bis 3 und 5 bis 11 offenbaren Weiter bildungen sowie vorteilhafte Ausführungsvarianten des Anmeldegegenstandes.

Das Wesentlichste der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Vor- und die Rückwärtsbewegung eines Arbeits hubes zum einen zum Schneiden und zum anderen ebenso zum Graten eingesetzt wird. Die Gestaltung des Schneidwerkzeuges gemäß der Erfindung und seine vielfältigen Weiterbildungen und Ausführungsvarianten gewährleisten ein breites Anwendungsgebiet und lösen in beispielhafter Weise die gestellte Aufgabe und das mit ebenso geringem technisch-ökonomischen Aufwand.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in Zeichnungen schematisiert dargestellten Ausführungs beispieles näher erläutert.

Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:

Fig. 1 im Querschnitt ein von einer erfindungsgemäß gestalteten Kettensäge geschlitztes dick wandiges Rohr und

Fig. 2 eine Draufsicht auf die o.g. Kettensäge sowie den betreffen den Teil des Rohres im Längs schnitt.

In Fig. 1 ist quer geschnitten ein bereits mit einem Schlitz 2 versehener Abschnitt eines dick wandigen, rohrförmigen Werkstückes 1 dargestellt. Daneben ist die erfindungsgemäß gestaltete Ketten säge 5 gezeigt, die hier als Schneidwerkzeug eingesetzt ist. Je nach der Ausbildung und dem Material des Werkstückes können der Kettensäge 5 äquivalente Schneidwerkzeuge mit entsprechend der Erfindung gestalteten Schneidzähnen, z. B. ein Kreissägeblatt eingesetzt werden.

Mit dem Schneidwerkzeug gemäß der Erfindung können neben Plaste auch andere Materialien, die der Plaste ähnliche Spanungskriterien aufweisen, bestens be arbeitet werden.

In der ersten Figur ist ebenfalls die Ausbildung der Sägekette 6 gezeigt. Diese ist hier entsprechend dem Anspruch 6 ausgebildet. Kettenglieder 7 bzw. 8 bilden jeweils eine Gruppe von drei Schneidzähnen 9 bzw. 10, deren Schneiden in entgegengesetzte Richtungen weisen, siehe hierzu auch die Fig. 2. Zu Beginn des Arbeitshubes 11, der Vorwärtsbewegung, hat die Sägekette 6 die Laufrichtung R1, greift beim Voranschreiten der Vorwärtsbewegung in das Werkstück 1 ein und arbeitet den Schlitz 2 aus. Mit B und C sind Arbeitspositionen des Arbeits hubes 11 bezeichnet, in denen vorzugsweise eine Umkehrung der Laufrichtung R1 in R2 erfolgt. Jetzt schneiden die Schneidzahngruppen 9. Der bisher entstandene Grat wird während des weiteren Schneid vorganges abgetragen.

Eine Umschaltung der Laufrichtung der Sägekette 6 ist bei besonders starker Gratbildung erst in Arbeitsposition C vorteilhaft.

Die Wahl der Laufrichtung R1 oder R2 sowie die Positionen für deren Umschaltung ist auch von der Materialcharge der zu bearbeitenden Werkstücke abhängig. Je nach dem, ob das gerade bearbeitete Material härter oder weicher ist, sind die voreinge stellten Parameter nachzujustieren. Die Verwendung von Sägeketten mit unterschiedlicher Geometrie der Schneidezähne, jedoch erfindungsgemäßer An ordnung der Schneidzähne, liegt ebenfalls im Bereich der Erfindung.

Eine weitere, nicht dargestellte, Weiterbildung der Erfindung besteht in der Winkellage der Schneide der Schneidzähne 9, 10 bezüglich der Schneidrichtung. Wenn diese Lage von der in der Regel senkrechten Lage zur Schneidrichtung ab weicht, taucht die Schneide nicht auf ihrer ge samten Länge auf einmal plötzlich ein, sondern allmählich. Ein besseres Schneiden des Materials ist die Folge davon, was sich positiv auf die Standzeiten auswirkt.

Bezugszeichenliste

1 Werkstück, Rohr
2 Schlitz, Nut, Durchbruch
3 Kanten
4 Ecken
5 Kettensäge (Schneidwerkzeug)
6 Sägekette
7 Kettenglied
8 Kettenglied
9 Schneidzähne
10 Schneidzähne
11 Arbeitshub
12 Wandung
A, B, C Arbeitspositionen
R1, R2 Lauf- bzw. Drehrichtung

Claims

1. Arbeitsverfahren zum Einbringen eines Schlitzes, einer Nut o. dgl. in einen Körper aus Plaste oder gleichwertigem Material mittels eines ge zahnten Schneidwerkzeuges, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schneiden des Schlitzes bzw. der Nut o. dgl. (2) innerhalb eines aus einer Vor- und einer Rückwärtsbewegung bestehenden Arbeits hubes (11) die Lauf- bzw. die Drehrichtung (R) des Schneidwerkzeuges mindestens einmal gewechselt wird.

2. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauf- bzw. Drehrichtungswechsel (R1-R2) nach dem Durchtritt des Schneidwerkzeuges (5) durch die Materialwandung (12) in der Arbeitsposition (C) erfolgt.

3. Arbeitsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lauf- bzw. Drehrichtungswechsel (R1-R2) durchgeführt wird, wenn sich das Schneid werkzeug (5) noch im Material (12) befindet.

4. Schneidwerkzeug zur Durchführung des Arbeits verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Schneiden als Schneidzähne ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Schneidzähne mit seiner Schneide, bezogen auf die Lage der Schneiden der verbleibenden Schneidzähne, in entgegenge setzter Richtung zeigend angeordnet ist.

5. Schneidwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne aufeinander wechselnd in entgegengesetzter Richtung zeigend vorgesehen sind.

6. Schneidwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne in Gruppen von Schneid zähnen (9 und 10) mit aufeinander wechselnder Schneidzahnrichtung am Schneidwerkzeug fest gelegt sind.

7. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtungswechsel der Lage der Schneid zähne in unregelmäßiger Folge erfolgt.

8. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtungswechsel der Lage der Schneid zähne in regelmäßiger Folge erfolgt.

9. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug eine Kettensäge (5) mit entsprechend ausgebildeter Sägekette ist.

10. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug eine Kreissäge bzw. Kreissägeblatt mit entsprechender Verzahnung ist.

11. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide mindestens eines Schneidzahnes von ihrer in der Regel senkrechten Lage bezüglich der Schneidrichtung abweicht.