DE4315824C2 - Rückhaltevorrichtung für den Fahrersitz eines Flurförderzeugs - Google Patents
Rückhaltevorrichtung für den Fahrersitz eines FlurförderzeugsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rückhaltevorrichtung
für den Fahrersitz eines Flurförderzeugs nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, im Kraftfahrzeugbereich eingesetzte Rück
haltesysteme in Form von Becken-, Dreipunkt- und Hosen
trägergurten auch bei Flurförderzeugen zu verwenden. Wegen
des relativ umständlichen und zeitraubenden Anlegens der
artiger Rückhaltesysteme und auch der mangelnden Bewe
gungsfreiheit im Schulterbereich ist die Akzeptanz derar
tiger Rückhaltesysteme beim Fahrer von Flurförderzeugen
sehr gering, obwohl bekannt ist, daß sich schwere und auch
tödliche Umfälle beim Betrieb von Flurförderzeugen durch
gewolltes oder ungewolltes Verlassen des Sitzes durch den
Bediener ereignen.
Eine Rückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art ist
aus EP 0 314 886 bekanntgeworden. Zwei bügelförmige
Schwenkarme sind am einen Ende im Inneren der Rückenlehne
eines Fahrersitzes schwenkbar gelagert und zwischen einer
Ruheposition, in der sie weitgehend in der Rückenlehne
verborgen sind, und einer Rückhalteposition, in der sie
den Beckenbereich des Fahrers relativ eng umgreifen, ver
stellbar gelagert. Ihre Betätigung ist gekoppelt mit zwei
in einer vertikalen Ebene verlaufenden Bügeln, deren ver
tikal vorn nach unten ragende Abschnitte nach vorn wirken
de Kopfstützen bilden.
Aus der US 3 623 768 ist eine Rückhaltevorrichtung be
kanntgeworden, bei der seitlich nach vorn weisende Ab
schnitte der Rückenlehne schwenkbar so gelagert sind, daß
sie den Beckenbereich des Fahrers umgreifen. Die schwenk
baren Abschnitte befinden sich auch während des Fahrbe
triebs in der Ruhestellung. Die Rückhalteposition wird nur
eingenommen, wenn mit Hilfe eines Sensors eine Unfall
situation ermittelt wird. Sie werden dann mit Hilfe einer
geeigneten Pneumatik in die Rückhalteposition, d. h. Anlage
an Fahrer, gebracht.
Die bekannten Rückhaltevorrichtungen sind insbesondere für
Fahrzeuge gedacht und geeignet, die mit höherer Geschwin
digkeit betrieben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rückhalte
vorrichtung für den Fahrersitz eines Flurförderzeugs zu
schaffen, die einfach aufgebaut ist und auch nachträglich
an Fahrersitzen angebaut werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Rückhaltevorrichtung sind als
Armlehnen ausgebildete Schwenkarme vorgesehen, die hinter
der Rückenlehne an dieser angelenkt sind. Dabei kreuzen
sich die hinteren Abschnitte der Schwenkarme. Sie weisen
außerdem Längsschlitze auf, durch die hindurch sich ein
Stift erstreckt. Der Stift ist vorzugsweise senkrecht zur
Rückenlehne des Fahrersitzes verstellbar geführt.
Die Rückhaltevorrichtung nach der Erfindung ist unproble
matisch anzulegen. In der Ruheposition seitlich des Sitzes
bietet sie ausreichend Platz für den Einstieg des Fahrers,
so daß auch Fahrer mit größeren körperlichen Abmessungen
keiner Beschränkung unterliegen. Der Fahrer kann durch ein
Nachvornziehen der Rückhalteabschnitte die Arme vor den
Beckenbereich schwenken, wo sie dann in der Rückhalteposi
tion verriegeln. Es versteht sich, daß auch ein Verstell
antrieb vorgesehen werden kann, der die beschriebene Ver
stellung der Schwenkarme vornimmt. Hierzu kann ein ent
sprechendes Auslöseorgan vorgesehen werden, mit dem der
Verstellantrieb eingeschaltet wird, z. B. Tasten auf der
Oberseite oder an anderen Bereichen der Schwenkarme. Es
kann die gleiche Taste verwendet werden wie für die Ent
riegelung der Verriegelungsvorrichtung, so daß beim
Drücken der Taste beide Schwenkarme aus der Rückhaltestel
lung diese wieder in die Ruheposition zurückgeschwenkt
werden. Selbstverständlich können auch getrennte Betäti
gungsorgane für die Verriegelungsvorrichtung und den Ver
stellantrieb vorgesehen werden. Alternativ kann ein Sensor
eingebaut sein, der automatisch für ein Verschwenken der
Schwenkarme in die Rückhalteposition sorgt, wenn sich der
Fahrer auf dem Sitz niederläßt. Die Zurückstellung der
Schwenkarme kann dann von einem Betätigungsorgan erfolgen.
Aus der GB 1178444 ist ein Rückhaltesystem bekannt,
dessen Schwenkarme durch einen Sensor für die
Rückhalteposition freigegeben werden und das
Betätigungsorgane für die Verriegelungsvorrichtung aufweist.
Dadurch, daß die Anlenkung der Schwenkarme an der Rück
seite der Rückenlehne angelenkt sind und die Rückenlehne
seitlich umgreifen, kann die erfindungsgemäße Rückhalte
vorrichtung auch nachträglich an Fahrersitzen für Flurför
derzeuge angebaut werden.
Die erfindungsgemäße Rückhaltevorrichtung hält den Bedie
ner bei Unfällen sicher auf dem Sitz und ist im Fahrbe
trieb möglichst wenig hinderlich.
Die erfindungsgemäße Rückhaltevorrichtung kann auch an
bereits vorhandenen Fahrzeugen oder Sitzen angebaut werden
und beansprucht wenig Platz.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt perspektivisch einen Fahrersitz mit einem
schematisch dargestellten Fahrer und einer Rück
haltevorrichtung nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Fahrersitz nach Fig.
1 ohne Fahrer.
Fig. 1 zeigt einen Sitz 10 eines Förderfahrzeugs mit Front
sitzanordnung (nicht gezeigt). Der Sitz 10, der zum Bei
spiel mittels Gleitschienen 12 im Flurförderzeug verstell
bar angeordnet ist, weist einen Sitzteil 14 mit Sitzfläche
16 und eine Rückenlehne 18 auf. Wie aus Fig. 2 zu erkennen,
ist dem Sitz 10 eine Rückhaltevorrichtung zugeordnet, die
zwei Schwenkarme 20, 22 aufweist. Die Schwenkarme haben
einen bogenförmigen Rückhalteabschnitt 24 bzw. 26, der mit
einer Polsterung versehen ist. Nahezu rechtwinklig abge
hend ist an die Rückhalteabschnitte 24, 26 ein hinterer
Abschnitt 28, 30 angebracht, dessen Enden bei 32 an der
Rückseite der Rückenlehne 18 um eine annähernd vertikale Achse
angelenkt sind. Die Form der Schwenkarme 20, 22, ihre Abmessun
gen und ihre Anlenkung sind derart, daß die Rückhalteab
schnitte 24, 26 aus einer mit durchgehenden Linien gezeich
neten Ruheposition in eine gestrichelt gezeichnete Rück
halteposition verschwenkt werden können. Dabei bewegen
sich die Rückhalteabschnitte 24, 26 auf einem Kreisbogen
vor das Becken des Fahrers 34 (Fig. 1). Die Enden der
Rückhalteabschnitte 24, 26 haben dabei den Abstand A, der
klein genug ist, auch Fahrer mit geringen körperlichen
Abmessungen im Fall eines Unfalls zurückzuhalten. In der
Ruheposition hingegen haben die Enden den Abstand B, der
ausreicht, auch Fahrern mit größeren körperlichen Abmes
sungen zu ermöglichen, problemlos auf dem Sitz 10 Platz zu
nehmen.
Wie man aus den Fig. 1 und 2 ferner erkennt, sind die
Schwenkarme 20, 22 bzw. die Rückhalteabschnitte 24, 26 so
ausgebildet, daß sie gleichzeitig als Armlehnen dienen
können.
Die sich kreuzenden hinteren Abschnitte 28, 30 sind mit
einem Längsschlitz 36, 38 versehen, durch die hindurch
sich ein Stift 40 erstreckt. Der Stift 40 ist quer zur
Rückenlehne 18 verschieblich gelagert und ermöglicht somit eine
synchrone Verstellung der Schwenkarme 20, 22. Ein Teil der
hinteren Abschnitte der Schwenkarme 28, 30 ist in einem
Gehäuse 42 untergebracht, das einen entsprechenden Quer
schlitz aufweist, der die Schwenkbewegung der Arme 20, 22
zuläßt. Außerdem werden die Schwenkarme 20, 22 durch den
Querschlitz geführt und nach unten abgestützt.
Den Schwenkarmen 20, 22 ist eine Verriegelungsvorrichtung
(nicht gezeigt) zugeordnet, welche die Schwenkarme in der
Rückhalteposition festhalten. Erst durch eine gezielte
Entriegelung seitens des Fahrers können die Schwenkarme
20, 22 in die Ruheposition zurückgeschwenkt werden. Hier
für können Betätigungsorgane 44, 46 an der Oberseite der Rück
halteabschnitte 24, 26 dienen, die über ein Gestänge oder
ein Zugseil mit der nicht gezeigten Verriegelungsvorrich
tung verbunden sind.
Wie erkennbar, können die Schwenkarme 20, 22 durch den
Fahrer betätigt und in die Rückhalteposition verschwenkt
werden. Genau so kann der Fahrer die Schwenkarme 20, 22 in die
Ruheposition zurückbewegen. Es ist jedoch denkbar, den
Betrieb halb- oder vollautomatisch vorzusehen. So kann
beispielsweise ein pneumatischer oder elektrischer Antrieb
vorgesehen werden, der bei Auslösung die Schwenkarme 20, 22 in
die Rückhalteposition und zurück verstellt. Hierzu kann
ein besonderes nicht gezeigtes Auslöseorgan vorgesehen
werden, wobei auch eine Kopplung mit den Betätigungsorganen 44,
46 möglich ist. Schließlich kann der Sitzfläche 16 auch
ein Sensor zugeordnet werden, der feststellt, wenn der
Fahrer Platz genommen hat, damit die Schwenkarme 20, 22
automatisch in die Rückhalteposition verstellt werden.
Schließlich ist auch eine Federvorspannung an den Schwenk
armen 20, 22 denkbar, durch welche die Schwenkarme 20, 22 ent
weder in Richtung Rückhalte- oder Ruheposition vorgespannt
werden.
Schließlich ist auch denkbar, die Schwenkarme 20, 22 in ein Si
cherheitskonzept für das Förderfahrzeug zu integrieren. So
ist beispielsweise die Inbetriebnahme des Gerätes ausge
schlossen, wenn die Schwenkarme 20, 22 noch nicht angelegt
sind.
Wie erkennbar, kann die gezeigte Rückhaltevorrichtung auch
ohne weiteres nachträglich an einem Förderfahrzeug ange
bracht werden. Sie benötigt darüber hinaus sehr wenig
Platz und ist einfach zu montieren. Da sie unmittelbar Be
standteil des Sitzes 10 ist, kann der Sitz 10 beliebig
verstellt werden, ohne daß die Funktion der Rückhaltevor
richtung beeinträchtigt wird. Werden schließlich die Rück
halteabschnitte 24, 26 an den Enden schwenkbar
gelagert vergleichbar der gelenkigen Aufhängung der Nasen
auflage bei Brillen, wird noch eine bessere Anpassung an
die jeweiligen körperlichen Gegebenheiten des Fahrers er
reicht.
Claims (7)
1. Rückhaltevorrichtung für den Fahrersitz eines Flurförder
zeugs, bei der zwei bogenförmige Schwenkarme mit einem
hinteren Abschnitt um eine annähernd vertikale Achse
schwenkbar gelagert und mit einem vorderen Rückhalteab
schnitt zwischen einer Ruheposition und einer Rück
halteposition vor dem Beckenbereich des Fahrers ver
stellbar sind, wenn die Schwenkarme verschwenkt werden,
und einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung, welche die
Schwenkarme in der Rückhalteposition verriegelt, da
durch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme (20, 22) als
Armlehnen mit hinteren sich kreuzenden Abschnitten (28,
30) an der Rückseite der Rückenlehne (18), diese um
greifend, angelenkt sind, und die sich kreuzenden Ab
schnitte (28, 30) einen Längsschlitz (36, 38) aufweisen, durch
die hindurch sich ein Stift (40) erstreckt.
2. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rückhalteabschnitt (24, 26) der
Schwenkarme (20, 22) gepolstert ist.
3. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rückhalteabschnitte (24, 26)
an den Enden der Schwenkarme (20, 22) angelenkt
sind, vorzugsweise um vertikale Achsen.
4. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Abschnitte der
Schwenkarme (20, 22) in einem Gehäuse (42) an der Rück
seite der Rückenlehne (18) untergebracht sind und sich
durch einen Querschlitz im Gehäuse (42) nach außen er
strecken.
5. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im Rückhalteabschnitt (24,
26) der Schwenkarme (20, 22) ein Betätigungsorgan (44,
46) angebracht ist zur Entriegelung der Verriegelungs
vorrichtung.
6. Rückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Schwenkarm (20, 22) ein
Verstellantrieb zugeordnet ist, der von einem Auslöse
organ betätigbar ist.
7. Rückhaltevorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Betätigungsorgan gleichzeitig
Auslöseorgan ist.
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