DE4315786A1 - Aufzug für Direkteinfahrt und Verfahren zur Steuerung eines derartigen Aufzuges - Google Patents
Aufzug für Direkteinfahrt und Verfahren zur Steuerung eines derartigen AufzugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Aufzug mit einer Aufzugsteuerung und
einer Motorregelung.
Bei Aufzügen ist man bestrebt, eine Direkteinfahrt in eine Halteposition
durchzuführen. Bei einer Direkteinfahrt entfällt der sonst übliche
Schleichweg, damit wird eine Halteposition schneller angefahren als mit
Schleichweg. Der Aufzug kann dadurch in kürzerer Zeit mehr Haltepositio
nen anfahren, außerdem sinkt die Motorerwärmung, schließlich werden die
Energieaufwendungen geringer.
Bei einer Direkteinfahrt wird der Fahrkorb in einer vorgegebenen Entfer
nung vor der Halteposition abgebremst, die Abbremsung wird in einem
gewünschten, zeitlichen Verlauf durchgeführt, sie endet ruckfrei und ohne
Schleichweg an der Halteposition.
Es ist schon mehrfach versucht worden, eine Direkteinfahrt für Aufzüge zu
realisieren. Beispielsweise wurden hierfür im Aufzugschacht Markierungen
vorgesehen, die sich in einer gewissen, vorgegebenen Entfernung oberhalb
und unterhalb einer Halteposition befinden. Sie können als Vorsprünge,
Lichtschranken oder dergleichen ausgebildet sein. Mit dem Aufzugskorb ist
ein Sensor verbunden, der auf diese Markierungen reagiert. Beim Durchfah
ren des Aufzugschachtes liefern diese Markierungen Impulse, die dann ge
nutzt werden, wenn die Aufzugsteuerung einen Halt an der zugehörigen
Halteposition vorgibt. Aufgrund mechanischer Probleme ist hier aber die
Genauigkeit nur mit sehr hohem Aufwand zu erreichen und ergeben sich
bei der Weiterverarbeitung der Signale unterschiedliche Reaktionszeiten.
Das System konnte sich deshalb in der Praxis nicht durchsetzen und wird
nur in seltenen Fällen eingesetzt.
Nach dem Stand der Technik gibt die Aufzugssteuerung das Signal für die
Auslösung des Bremsvorgangs. An welchem Ort innerhalb des Aufzugschach
tes dieses Signal der Aufzugsteuerung auftritt, ist jedoch unbestimmt. Dies
liegt an unterschiedlichen, nicht im Voraus zu bestimmenden Reaktionszei
ten der Aufzugsteuerung. Einerseits hat die Aufzugsteuerung beim Anfah
ren einer Halteposition nicht immer dieselben Bearbeitungen durchzuführen
und Befehle abzuarbeiten, denn es kann kurz vor Einleiten des Bremsvor
gangs beispielsweise eine Anfrage nach einem Halt an einer anderen Halte
position kommen etc. Darüber hinaus hat die Aufzugsteuerung eine durch
ihren Prozessor bedingte unterschiedliche Reaktionszeit, die im wesentli
chen mit der Zykluszeit zusammenhängt. Diese beträgt bei den üblicherwei
se verwendeten Prozessoren viele Millisekunden, z. B. 20 ms. Demgemäß er
scheint das von der Aufzugssteuerung abgegebene Signal zum tatsächlichen
Einleiten des Bremsvorgangs an einer Stelle, die auch dann nicht präzise
vorhersehbar und angebbar ist, wenn die Aufzugssteuerung ein örtlich prä
zises Signal bei Beginn der Datenerarbeitung für die Vorbereitung eines
Bremsvorgangs erhalten hat. Der Unterschied in der Reaktionszeit bei
gängigen Mikroprozessorsteuerungen liegt in der Regel bei 9 ms bis 20 ms.
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 2 m/s ergibt sich ein Fehler von 18 mm
bis 40 mm, für die praktische Realisierung eines Aufzugs ist dieser Fehler
so groß, daß eine Direkteinfahrt nicht möglich ist. Es ist daher eine
Schleichfahrt für die letzten Millimeter bis zur Bündigstellung mit der ei
gentlichen Halteposition notwendig. Eine derartige Schleichfahrt soll aber
verhindert werden.
Es ist auch bereits versucht worden, die Bremseinleitung ungenau durchzu
führen, also die unterschiedlichen Reaktionszeiten der Aufzugssteuerung
zunächst nicht zu berücksichtigen und anschließend, beispielsweise 200 mm
vor der Halteposition eine zweite Gewindigkeitsüberprüfung durchzuführen
und die Bewegung des Aufzugskorbes zu korrigieren. Bei größeren Fahrge
schwindigkeiten treten jedoch Probleme auf, da die Geschwindigkeitsände
rung zu einer Korrektur führen muß, die in den meisten Fällen für den
Passagier im Fahrkorb spürbar und damit auch störend ist. Außerdem sind
irgendwelche Geber, z. B. mechanisch arbeitende, im Schacht angebrachte
Schalter, Magnetschalter oder Schlitzinitiatoren notwendig, dies führt zu
unterschiedlichen Beeinflussungen an den Haltepositionen.
Hier setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
Aufzüge mit Aufzugsteuerungen nach dem Stand der Technik dahingehend
weiterzubilden und zu verbessern, daß eine direkte Einfahrt möglich ist
und stets ein örtlich präzises Signal für das Einleiten eines Abbremsvor
ganges unabhängig von irgendwelchen Reaktionszeiten der Aufzugsteuerung
abgegeben wird.
Diese Aufgabe wird vorrichtungsmäßig, ausgehend von dem Aufzug der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß ein Absolutgeber vorgesehen ist,
mit dem die Entfernung des Fahrkorbs von einem Referenzpunkt gemessen
wird, daß eine Weggebersteuerung vorgesehen ist, an die dieser Absolutge
ber angeschlossen ist und die ausgangsseitig mit der Motorregelung ver
bunden ist, und daß für eine Direkteinfahrt des Fahrkorbs in eine Halte
position die Motorregelung von der Weggebersteuerung Impulse zur Brems
einleitung erhält und diese verarbeitet, falls die Aufzugsteuerung zuvor
grundsätzlich die Anweisung zum Halt des Fahrkorbes an der nächsten Hal
teposition gegeben hat.
Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Steu
erung eines Aufzugs mit einem Fahrkorb, einer Aufzugsteuerung und einer
Motorregelung, das gekennzeichnet ist durch einen Absolutgeber, mit dem
die Entfernung des Fahrkorbs von einem Referenzpunkt gemessen wird,
durch eine Weggebersteuerung, an die der Absolutgeber die gemessenen
Entfernungssignale abgibt und die ausgangsseitig mit der Motorregelung
verbunden ist, und dadurch, daß für eine Direkteinfahrt des Fahrkorbs in
eine Halteposition die Motorregelung von der Weggebersteuerung Impulse
zur Bremseinleitung erhält und diese verarbeitet, falls die Aufzugssteue
rung zuvor grundsätzlich die Anweisung zum Halt des Fahrkorbs an der
nächsten Halteposition gegeben hat.
Die Erfindung sieht somit vor, daß die Einleitung des Bremsvorgangs durch
die Weggebersteuerung und damit durch den Absolutgeber bestimmt wird.
Dies hat den Vorteil, daß der Ort, an dem sich der Aufzugskorb beim Ein
leiten des Bremsvorgangs bedingt, exakt bekannt ist und wegabhängig der
Bremsvorgang ausgelöst bzw. eingeleitet wird. Irgendwelche Verzögerungs
zeiten durch die Aufzugsteuerung sind damit ausgeschaltet. Die Weggeber
steuerung kann mit so kurzer Reaktionszeit arbeiten und wird entspre
chend ausgelegt, daß ihre Reaktionszeit die Genauigkeit der Direkteinfahrt
praktisch nicht mehr beeinflußt. Die Reaktionszeit liegt unter 1 ms, vor
zugsweise noch darunter. Entsprechend ist die Auflösung des Absolutge
bers gewählt, sie ist so ausreichend hoch, daß die entsprechende Reakti
onszeit vorliegt oder in der Weggebersteuerung wird softwaremäßig eine
Interpolation zwischen empfangenen Signalen des Absolutgebers durchge
führt, wobei auch dies mit der ausreichenden Geschwindigkeit und damit
geringen Reaktionszeit erfolgt.
Die Aufzugsteuerung bestimmt nach wie vor, an welcher Halteposition der
Aufzugskorb halten soll. Sie löst nun aber nicht mehr den Bremsvorgang
selbst aus, sondern gibt lediglich grundsätzlich ein Signal, daß an einer
nächsten Halteposition gehalten werden soll. Nur wenn dieses Signal vor
liegt, werden die Signale der Weggebersteuerung verarbeitet und findet
tatsächlich ein Halt statt, wobei die Abbremsung ausgelöst wird durch die
Weggebersteuerung. Dieses Verfahren setzt im wesentlichen voraus, daß die
Aufzugsteuerung alle notwendigen Verarbeitungsschritte für die Abgabe
eines Signals "Halten an der nächsten Halteposition" durchführen konnte,
bevor von der Weggebersteuerung das auslösende Signal für die Einleitung
des Bremsvorgangs abgegeben wird. Würde das Signal der Aufzugsteuerung
zu spät eintreffen, würde die nächste Halteposition überfahren und der
Halt erst an der übernächsten Halteposition stattfinden. Demgemäß erhält
in einer verbesserten Ausführung der Erfindung die Aufzugsteuerung von
der Weggebersteuerung einen ortsabhängigen Impuls ausreichend vor dem
Impuls für die Einleitung des Bremsvorgangs. Der Abstand dieser beiden
Impulse der Weggebersteuerung ist so ausreichend groß, daß auch im un
günstigsten Fall die Aufzugsteuerung alle notwendigen Verarbeitungs- und
Rechenschritte durchführen kann, einschließlich der Reaktionszeit der Auf
zugsteuerung. Die Orte, an denen die genannten beiden Impulse der Wegge
bersteuerung abgegeben werden, müssen also so ausreichend weit vonei
nander entfernt sein, daß bei maximaler Geschwindigkeit des Fahrkorbes
die Zeit für die genannten Verarbeitungsschritte der Aufzugsteuerung aus
reichend groß ist.
Unter einem Absolutgeber wird ein Entfernungsmeßgerät verstanden, das an
jedem einzelnen Ort des Meßweges jeweils die exakte Entfernung zwischen
Aufzugskorb und einem Referenzpunkt, beispielsweise am Boden oder am
Kopf des Schachtes, angeben kann. Beispiel für einen Absolutgeber ist eine
codierte Stahlschiene, die im Aufzugsschacht befestig ist und der ein ent
sprechendes Lesegerät zugeordnet ist. Wie bei einem Zollstock ist dabei
die Codierung so durchgeführt, daß eine einzige Ablesung genügt, um die
die Entfernung des Aufzugskorbes vom Bezugspunkt jeweils feststellen zu
können.
In einer anderen Ausführung ist der Absolutgeber durch ein Laser-
Entfernungsmeßgerät realisiert, wobei hier darauf geachtet werden muß,
daß dieses Entfernungsmeßgerät ausreichend feinstufig und damit in rela
tiv rascher zeitlicher Folge Entfernungsmessungen durchführen kann.
Ebenfalls kann der Absolutgeber durch eine Kombination aus einem Abso
lutwinkelgeber und einem flachen Zahnriemen, der auf seiner Außenseite
mit Markierungen versehen ist, realisiert werden. Die Markierungen werden
durch ein geeignetes Gerät abgetastet und sind so codiert, daß eine grobe
Entfernungsmessung möglich ist. Innerhalb der Markierungen des Stahlban
des erfolgt die Feinmessung über den Absolut-Winkelcodierer oder eine
entsprechende Codiervorrichtung, beispielsweise auch ein Inkrementalge
ber. Günstig ist dabei, wenn die Markierungen auf dem umlaufenden Riemen
synchronisiert sind mit der Drehbewegung des für die Feinmessung vorge
sehenen Drehgebers.
Für die Absolutmessung der Entfernung können grundsätzlich bekannte
Meßvorrichtungen eingesetzt werden, sofern diese eine ausreichend hohe
Auflösung, beispielsweise 1 mm Auflösung, erreichen und eine ausreichende
zeitliche Konstanz aufweisen.
Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, dem Absolutgeber einen Inkre
mentalgeber zuzuordnen oder vorzugsweise beide in einem sogenannten
Kombigeber zusammenzufassen. Der Inkrementalgeber wird für die Regelung
der Direkteinfahrt des Fahrkorbes eingesetzt, er gibt über die Weggeber
steuerung inkrementale Impulse an der Motorregelung. Dadurch wird der
eigentliche Bremsvorgang durch inkrementale Impulse, die wegabhängig
abgegeben werden, geregelt. Der Bremsvorgang kann somit zumindest einmal
während seines Ablaufs, vorzugsweise aber mehrfach und insbesondere ste
tig überwacht werden und dadurch dem gewünschten zeitlichen Verlauf
nachgeführt werden. Erfolgt der Bremsvorgang beispielsweise zu schnell,
wird er bereits relativ frühzeitig verlangsamt, ohne daß ein Passagier die
se Verlangsamung merkt. Erfolgt der Bremsvorgang zu langsam, hat also
der Fahrkorb an einer Stelle, an der ein inkrementaler Impuls abgegeben
wird, eine zu hohe Geschwindigkeit als an sich vorgesehen, so wird der
Bremsvorgang verringert. Auf diese Weise fährt der Fahrkorb entlang einer
Regelkurve in die Halteposition ein, diese Regelkurve sollte möglichst
wenig um die ideale Kurve des zeitlichen Bremsablaufs schwanken.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispielen, die unter Bezugnahme auf die
Zeichnung im folgenden näher erläutert werden. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen Fahrkorb eines Aufzuges, der sich in einem hier nicht näher
dargestellten Aufzugschacht befindet und dem eine Absolutgebervor
richtung zugeordnet ist, in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der oberen und unteren Endberei
che der Absolutgebervorrichtung,
Fig. 3 eine prinzipielle Darstellung in Seitenansicht einer Absolutgebervor
richtung in Form eines Zugstranggerätes,
Fig. 4 ein wegabhängiges Ablaufdiagramm zur Darstellung des Funktionsab
laufs der Direkteinfahrt und
Fig. 5 ein Blockschaltbild der wesentlichen Steuerelemente eines Aufzugs
mit Direkteinfahrt.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist ein Fahrkorb 20 schlupffrei mit einer
Absolutgebervorrichtung 22 verbunden. Sie hat einen Absolutgeber 24 in
Form eines Winkelcodierers und einen umlaufenden Zahnflachriemen 26.
Letzterer ist am oberen und am unteren Ende des (hier nur angedeuteten
Aufzugschachtes) über Umlenkrollen 28 bzw. 30 geführt und mit dem Fahr
korb 20 bei 32 im wesentlichen punktförmig verbunden. Mit der oberen
Umlenkrolle 28 ist drehstarr der Absolutgeber (Drehgeber) 24 verbunden, er
ist ein handelsübliches, vollständig gekapseltes Bauteil mit hoher Auflö
sung, die im Bereich von einem Millimeter Fahrstrecke des Fahrkorbs liegt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, werden die Umlenkrollen 28, 30 an Schienen
31 des Aufzugs montiert, diese sind im Schacht befestigt und führen in
bekannter Weise den Fahrkorb 20. Der Zahnflachriemen 26 ist für hohe
Beanspruchungen ausgelegt, da er ein für die Genauigkeit der Vorrichtung
entscheidendes Bauteil ist.
In einer anderen, nicht dargestellten Ausführung hat der Zahnflachriemen
26 auf seiner Außenseite periodisch angeordnete Markierungen, die von
einem Lesegerät, das in unmittelbarer Nähe des Winkelcodierers angeordnet
ist, erfaßt werden können. Die Markierungen sind in einem Abstand von
einander, der einer exakten vollen Drehung der oberen Umlenkrolle 28 ent
spricht. Die Markierungen sind so codiert, daß aus jeder einzelnen Markie
rung absolut die Entfernung des Aufzugkorbes 20 abgelesen werden kann.
Die Feinauflösung zwischen den Markierungen wird durch den nun einfa
cher ausgebildeten Winkelcodierer erreicht, der vorzugsweise auch als
Absolutgeber ausgebildet ist, so daß sich eine Entfernungsmessung zusam
mensetzt durch Ablesen der letzten Markierung auf dem Zahnflachriemen 26
und Abfrage des Absolutgebers, der angibt, wie weit diese letzte Markie
rung vom Bezugspunkt entfernt ist.
In Fig. 3 ist eine andere Ausführung gezeigt. Hier ist die Absolutgebervor
richtung 22 durch ein Zugstranggerät ausgeführt. Es besteht (in an sich
bekannter Weise) aus einer Wickeltrommel 34, die durch eine Spannfeder in
einer Richtung drehbelastet ist und aus einem Meßseil 36. Das Meßseil ist
an seinem freien Ende mit dem Fahrkorb 20 verbunden. Es hat periodische
Markierungen, aus denen absolut die Entfernung erfaßbar ist. Im Bereich
der Wickeltrommel 34 ist ein Lesegerät vorgesehen, das diese periodischen
Markierungen erfaßt und ein entsprechendes Entfernungssignal abgibt. Beim
Bewegen des Fahrkorbs von der Winkeltrommel 34 weg wird das Meßseil 36
ausgezogen, in Gegenrichtung wird es von der Federkraft in die Winkel
trommel 34 wieder eingezogen.
In einer geänderten Ausführung ist es auch möglich, auf dem Meßseil
selbst, wie oben beschrieben, die groben Markierungen vorzusehen, wäh
rend die feinstufigen Messungen über einen Winkelcodierer oder Drehgeber
erfolgen, der mit der Welle der Wickeltrommel drehfest verbunden ist.
Die Absolutgebervorrichtung 20 lädt sich auch anders als oben dar
gestellt ausbilden. So kann beispielsweise im Aufzugschacht eine mit ge
eigneten Markierungen versehene, starre Schiene befestigt sein, der ein
mit dem Fahrkorb verbundenes Lesegerät zugeordnet ist. In einer anderen
Ausführung ist im Aufzugschacht ein Laserentfernungsmesser angeordnet,
der ständig die Wegstrecke zwischen dem Fahrkorb und einem eingebauten
Fixpunkt mißt. Am Fahrkorb selbst muß dann nur eine Reflektorfolie, ein
Spiegel oder dergleichen angeordnet sein.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dem Absolutgeber einen
Inkrementalgeber zuzuordnen, der über die gleiche Mechanik der Absolut
gebervorrichtung betätigt wird. Besonders vorteilhaft ist es dabei, einen
sogenannten Kombigeber einzusetzen, der nicht nur absolute, sondern auch
inkrementale Impulse abgibt. Auf diese Weise wird eine verbesserte Steu
erung eines Aufzugs und damit auch eine verbesserte Direkteinfahrt da
durch möglich, daß über den Inkrementalgeber Wegimpulse an die Motorre
gelung angegeben werden, die diese in den Stand versetzen, den örtlichen
Ablauf des Bremsvorgangs an mindestens einer, vorzugsweise an mehreren
Orten mit einem vorgegebenen Sollwert zu vergleichen. Auf diese Weise
wird der Verlauf des Bremsvorgangs einem Idealverlauf angepaßt. Dies
führt nicht nur zu einem höheren Komfort für einen Passagier, sondern
auch zu einem kürzeren Anlauf einer Halteposition und insgesamt zu einer
geringeren Energie- und Materialbeanspruchung.
Das vollständige Verfahren mit der weggesteuerten Auslösung des Brems
vorgangs wird im folgenden anhand des Ablaufdiagramms nach Fig. 4 erläu
tert.
In diesem Diagramm ist als x-Achse der Weg bis zu einer Halteposition in
Millimetern aufgezeichnet, die Halteposition befindet sich rechts am Punkt
0 mm, dieser ist auch durch die strichpunktierte Linie "bündig" hervor
gehoben.
Ab einer Entfernung von 1000 mm von der Halteposition gibt die Weggeber
steuerung 40 (siehe Fig. 5) ein Signal A zum Vorbereiten eines Bremsvor
gangs. Es liegt an der Aufzugsteuerung an, deren Signale mit B dargestellt
sind. Diese prüft nun, ob bei der nächstfolgenden Halteposition tatsächlich
gehalten werden soll. Ist dies der Fall, gibt sie nach einer nicht festgeleg
ten, nämlich von Fall zu Fall wechselnden Zeit ein Signal ab, das nach dem
Stand der Technik für die Einleitung des Bremsvorgangs eingesetzt wird,
jedoch nicht bei dem Aufzug nach der vorliegenden Erfindung. Die Zeitdau
er bis zur Abgabe des Signals ist nämlich abhängig von den aktuell von
der Aufzugsteuerung abzuarbeitenden Vorgängen und auch abhängig von
einer Reaktionszeit b, die im wesentlichen von der Zykluszeit des einge
setzten Rechners der Aufzugsteuerung bestimmt ist.
Erfindungsgemäß wird nun nicht das rechte Ende des Signals B für die Ein
leitung des Bremsvorgangs herangezogen, sondern das rechte Ende eines
Signals C, das an einem Kompensationsausgang der Weggebersteuerung 40
ansteht. Es hat eine feste, vorgegebene Wegdifferenz vom Beginn des Si
gnals A, der mit dem Beginn des Signals C zusammenfällt, nämlich im Aus
führungsbeispiel ca. 250 mm. Das Ende des Signals C liegt an einem Ort, an
dem das Ausgangssignal B+b der Aufzugsteuerung bereits erfolgt ist, an
ders ausgedrückt, erscheint es an einem Ort, der der Halteposition näher
liegt als der Ort, an dem spätestens das Ausgangssignal B+b der Aufzugs
teuerung vorliegt.
Der Bremsvorgang wird damit nur über die Weggebersteuerung und wegge
steuert ausgelöst, die Aufzugsteuerung 42 ist lediglich dazu da, im Vorab
anzugeben, daß ein Halt an der nächsten Halteposition stattfinden soll.
Damit sie dies kann, hat sie ausreichend Zeit, nämlich die Zeit (den Weg)
zwischen dem Anfang und dem Ende des Signals C. Diese Zeit ist größer als
die maximale Verarbeitungszeit einschließlich Reaktionszeit b der Aufzug
steuerung 42.
Am Ort des Endes des Signals C schaltet die Motorregelung 44 die schnelle
Fahrt des Fahrkorbes 20 ab und beginnt den Bremsvorgang. Die Reaktionszeit
der Motorregelung ist durch d dargestellt, diese Zeitdauer und damit die
Wegstrecke ist konstant. Gleiches gilt für die Reaktionszeit der Weggeber
steuerung, sie ist so gering, daß sie nicht berücksichtigt werden muß.
Mit G ist das Signal eines Inkrementalgebers 23 dargestellt, der mit der
Absolutgebervorrichtung 22 verbunden und mit ihr angetrieben wird, vor
zugsweise aber von einem Kombigeber stammt. Dieses inkrementale Signal G
steht immer an, wird aber nur ab Einleitung eines Bremsvorgangs benötigt
bzw. abgefragt. Es hat periodisch auftretende, inkrementale Impulse, die
den gleich örtlichen Abstand voneinander haben. Der gezeigte Abstand ist
wesentlich größer als in der Wirklichkeit, dort nämlich ist die Auflösung
deutlich höher. Die inkrementalen Impulse werden von der Motorregelung
44 verarbeitet und steuern den Abbremsvorgang dergestalt, daß der Fahr
korb 20 ruckfrei und gleichmäßig abgebremst die Halteposition bei 0 mm
erreicht, ohne daß er über diese hinausschießt oder eine Schleichfahrt bis
zu seinem Erreichen notwendig wäre.
Die geschilderten Vorgänge sind noch einmal aus Fig. 5 ersichtlich. Fig. 5
zeigt in Blockdarstellung eine Absolutgebervorrichtung 22, die hier als
Kombigeber ausgeführt ist, die also zusätzlich auch inkrementale Wegim
pulse abgibt. Die inkrementalen Daten werden über eine Leitung 46 der
Motorregelung 44 zugeleitet. Die Motorregelung 44 hat in der gezeigten
Blockdarstellung noch einen eigenen, auf der Motorwelle angeflanschten
Inkrementalgeber oder Tacho 48, dieser ist aber nicht notwendig, er kann
entfallen.
Die absoluten Daten aus dem Kombigeber der Absolutgebervorrichtung 22
werden über eine Leitung 50 der Weggebersteuerung 40 zugeleitet, diese
gibt einerseits über eine Leitung 52 an die Aufzugsteuerung 42 ein Signal
ab für die Vorbereitung einer Direkteinfahrt (Signal A), dieses Signal, das
für eine gewisse Zeit ansteht, löst in der Aufzugsteuerung 42 eine Abfrage
ab, ob bei der nächsten Halteposition gehalten werden soll. Die Aufzugs
teuerung 42 hat genug Zeit, die notwendigen Bearbeitungen durchzuführen
und Befehle abzuarbeiten. Liegt nun als Ergebnis vor, daß bei der nächsten
Halteposition gehalten werden soll, wird ein entsprechendes Bestätigungs
signal an die Motorregelung 44 abgegeben. Wenn dann zeitlich und örtlich
darauffolgend die Weggebersteuerung 40 über eine Leitung 54 zum Zeit
punkt des Endes des Signals C ein entsprechendes Signal an die Motorre
gelung 44 abgibt, leitet diese den Bremsvorgang ein. Wegmäßig bestimmt
wird der Beginn des Bremsvorgangs damit durch die Weggebersteuerung 40,
und nicht durch die Aufzugsteuerung 42.
Insgesamt wird in den Vorrichtungen gemäß Fig. 4 und 5 die unterschiedli
che Reaktionszeit der Aufzugsteuerung 42 kompensiert, sie hat auf die
Steuerung keinen Einfluß. Vom Zeitpunkt der Bremseinleitung bis zum
Stillstand des Fahrkorbs 20 wird eine fest definierte Anzahl von Impulsen
von der Absolutgebervorrichtung 22 zur Motorregelung 44 übertragen. Die
Fahrkurve kann so durch die Motorregelung 44 optimal angepaßt werden,
da zu jedem Zeitpunkt des Bremsvorgangs die genaue Entfernung von der
Halteposition, also der nächsten Bündigstellung, bekannt ist.
Claims (10)
1. Aufzug mit einem Aufzugkorb (20), einer Aufzugsteuerung (42) und einer
Motorregelung (44), dadurch gekennzeichnet, ein Absolutgeber (22) vorge
sehen ist, mit dem die Entfernung des Fahrkorbs (20) von einem Refe
renzpunkt gemessen wird, daß eine Weggebersteuerung (40) vorgesehen
ist, an die dieser Absolutgeber (22) angeschlossen ist und die ausgangs
seitig mit der Motorregelung (44) verbunden ist, und daß für eine Direk
teinfahrt des Fahrkorbs (20) in eine Halteposition die Motorregelung (44)
von der Weggebersteuerung (40) Impulse zur Bremseinleitung erhält und
diese verarbeitet, falls die Aufzugsteuerung (42) zuvor grundsätzlich die
Anweisung zum Halt des Fahrkorbes (20) an der nächsten Halteposition
gegeben hat.
2. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absolutgeber
(22) an einem Ort, der weiter entfernt ist von der Halteposition als der
Ort des Einleitens des Bremsvorganges, der Aufzugsteuerung (42) ein
Signal gibt, das in dieser eine Abfrage und Bearbeitung auslöst, ob bei
der nächsten Halteposition tatsächlich ein Halten erfolgen soll, und daß
der Abstand dieses weiterentfernten Ortes vom Ort der Einleitung des
Bremsvorgangs so groß ist, daß bei maximaler Geschwindigkeit des Fahr
korbes (20) die Zeit für die Bewegung des Fahrkorbes (20) zwischen den
beiden Orten größer ist als die Aufzugsteuerung (42) für die Bearbeitung
aller Vorgänge einschließlich ihrer Reaktionszeit benötigt.
3. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutgeber
vorrichtung (22) einen Absolutwinkelgeber aufweist, der um eine Achse
drehbar an einem Ende des Aufzugschachtes angeordnet ist und schlupf
frei mit einem Zahnflachriemen (26) verbunden ist, der am Fahrkorb (20)
befestigt ist und um eine Umlenkrolle (30) am anderen Ende des Aufzug
schachtes geführt ist.
4. Aufzug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachriemen
(26) mit Markierungen für eine absolute Entfernungsmessung versehen ist
und daß diesem ein Lesegerät zugeordnet ist, so daß eine Entfernungs
messung grob durch die Erfassung der Markierungen des Zahnflachrie
mens (26) und innerhalb dieser Markierungen fein über den Drehgeber,
der auch ein Inkrementalwinkelgeber sein kann, erfolgt.
5. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutgeber
vorrichtung (22) ein Meßseil (36) und eine dieses aufnehmende, durch
Federkraft rückgestellte Wickeltrommel (34) ist, wobei am freien Ende
des Meßseils (36) der Fahrkorb (20) befestigt ist, die Winkeltrommel (34)
an einem Ende des Aufzugschachtes angeordnet ist und die Achse der
Winkeltrommel (34) drehfest mit einem Absolutwinkelgeber verbunden ist.
6. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutgeber
vorrichtung (22) eine im Aufzugschacht montierte, sich von einem zum
anderen Schachtende erstreckende, mit absoluten Markierungen versehe
ne Schiene und ein mit dem Fahrkorb (20) verbundenes, der Schiene zu
geordnetes Lesegerät aufweist.
7. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutgeber
vorrichtung (22) ein Laser-Entfernungsmeßgerät aufweist, das an einem
Schachtende montiert ist, und daß am Fahrkorb (20) ein Reflektor für
den Laser vorgesehen ist.
8. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absolutgebervorrichtung (22) entweder zugleich einen Inkrementalge
ber aufweist oder mit einem Inkrementalgeber mechanisch verbunden ist.
9. Aufzug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Inkremental
geber bei einer Bewegung des Fahrkorbs (20) im Aufzugschacht wegab
hängige inkrementale Impulse abgibt, und daß zur Ansteuerung einer
Direkteinfahrt des Fahrkorbs (20) in eine Halteposition der Inkremental
geber (22) mit der wegabhängigen Motorregelung (40) verbunden ist.
10. Verfahren zur Steuerung eines Aufzugs mit einem Fahrkorb (20), einer
Aufzugsteuerung (42) und einer Motorregelung (44), das gekennzeichnet
ist durch einen Absolutgeber (22), mit dem die Entfernung des Fahr
korbs (20) von einem Referenzpunkt gemessen wird, durch eine Wegge
bersteuerung (40), an die der Absolutgeber (22) die gemessenen Entfer
nungssignale abgibt und die ausgangsseitig mit der Motorregelung (44)
verbunden ist, und dadurch, daß für eine Direkteinfahrt des Fahrkorbs
(20) in eine Halteposition die Motorregelung (44) von der Weggeber
steuerung (40) Impulse zur Bremseinleitung erhält und diese verarbei
tet, falls die Aufzugssteuerung (42) zuvor grundsätzlich die Anweisung
zum Halt des Fahrkorbs (20) an der nächsten Halteposition gegeben
hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315786 DE4315786A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Aufzug für Direkteinfahrt und Verfahren zur Steuerung eines derartigen Aufzuges |
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DE4315786A1 true DE4315786A1 (de) | 1994-11-17 |
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DE19934315786 Withdrawn DE4315786A1 (de) | 1993-05-12 | 1993-05-12 | Aufzug für Direkteinfahrt und Verfahren zur Steuerung eines derartigen Aufzuges |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4315786A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10134411A1 (de) * | 2001-07-19 | 2003-02-06 | Lust Antriebstechnik Gmbh | Verfahren zum zielgenauen Ansteuern der Halteposition eines Aufzugs sowie Antriebsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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1993
- 1993-05-12 DE DE19934315786 patent/DE4315786A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10134411A1 (de) * | 2001-07-19 | 2003-02-06 | Lust Antriebstechnik Gmbh | Verfahren zum zielgenauen Ansteuern der Halteposition eines Aufzugs sowie Antriebsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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