DE431344C - Verfahren zum Pressen von Hohlkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zum Pressen von Hohlkörpern. Man hat schon versucht, aus beispielsweise zylinderförmigen Hohlkörpern solche anderer Form zu pressen, indem man in den Hohlkörper eine dem äußeren Preßstempel entsprechende Gegenform einbrachte, die so zerlegt war, daß sie nach dem Pressen durch Lösen von Keilen o. dgl. wieder entfernt werden konnte. Eine solche Vorrichtung führt aber zu keiner befriedigenden Lösung der Aufgabe, da einmal häufig ein sehr erheblicher Preßdruck angewandt werden muß, der die Teile der inneren Form stark gegeneinanderpreßt, und da ferner durch das Erkalten des häufig nur in glühendem Zustand zu formenden Arbeitsstückes ein Zusammenziehen desselben erfolgt und dadurch wiederum die innere Form stark zusammengedrückt wird, so daß ein Lockern derselben außerordentlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich wird.
• Nach der Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch behoben, daß ein Teil der inneren Form, der mit den Wandungen des Formstückes nicht in Berührung kommt, nach dem Pressen vernichtet wird, so daß die die Umrißlinien enthaltenden Formstücke in ihrem gegenseitigen Zusammenhang gelockert werden und bequem herausgezogen werden können.
• Diese Vernichtung eines Teiles der Innenform kann zum Beispiel bei in glühendem Zustande zu formenden Hohlkörpern dadurch geschehen, daß die formgebenden Teile des inneren Formkörpers durch Holz voneinander getrennt sind, welches durch die allmählich von dem glühenden geformten Körper durch die inneren Formstücke übertragene Wärme verkohlt und dadurch die Formstücke freimacht.
• Bei Formstücken, die in kaltem Zustande gegen einen inneren Formkörper gepreßt werden, der nicht ohne weiteres nach dem Pressen entfernt «-erden kann, kann dasselbe Verfahren angewandt werden, wenn man für die Zwischenstücke eine Masse nimmt, die nach dem Pressen, etwa durch Einwirken von Säure, zerstört wird.
• In der Zeichnung ist als Beispiel die Anwendung dieses Verfahrens auf das Pressen von gewellten Vierkantwasserkammern für Wasserrohrkessel dargestellt. Abb. i zeigt einen Schnitt durch das Rohwerkstück mit eingelegten inneren Formkörpern und äußeren Preßsteinpeln. Abb. z zeigt das Werkstück nach dem Pressen mit den inneren Formkörpern. Abb. 3 zeigt einen Querschnitt durch das Werkstück.
• Auf einem Brett a sind die inneren Forinstücke b befestigt, die so bemessen sind, daß sie aneinanderstoßend in ihrer Lage genau den Wellen des Preßstempels entsprechen. Oberhalb und unterhalb des Brettes a sina für jede Welle je zwei Formstücke b nebeneinander angeordnet, die durch Zwischenstücke c voneinander getrennt sind. Die Formstücke b tragen je ein Loch d, welches so gebohrt ist, daß nach dein Preßvorgang die Löcher der einen Hälfte der Formstücke b so in dein fertigen Körper liegen, daß man jeden Teil von außen durch einen Haken herausziehen kann.
• Das Brett a kann an seinem inneren Ende durch einen Eisenbesehlage gegen zu schnelles Verbrennen geschützt werden, wenn das Werkstück f an seinem Ende geschlossen ist.
• Die Arbeitsweise ist folgende: Das Rohwerkstück f wird in glühenden Zustande in die Presse gelegt, wobei es etwa gegen einen Anschlag g anliegt, und darauf wird das Brett a mit den darauf befestigen Formstücken b und den Zwischenstücken c hineingeschoben, die Preßstempel treten in Tätigkeit und pressen den Körper in die in Abb. a dargestellte Form. Während des Pressens bricht das Brett a an den Berührungsstellen der Formstücke b durch, da es durch die Preßstempel gewissermaßen abgeschert wird. Dieses Durchbrechen kann man gegebenenfalls dadurch erleichtern, daß man Einschnitte an diesen Stellen des Brettes macht. 'dun läßt man das glühende Werkstück nach Herausheben aus der Presse liegen, die Glut dringt durch die Formstücke b hindurch und erhitzt das Holz derart, daß es sehr rasch und vollständig verkohlt. Es ist jetzt leicht, die ersten Formstücke b (Abb, a, b,) herauszuziehen, worauf die dazugehörigen Formstücke der anderen Seite (Abb. z, b,) ohne weiteres herabfallen und ebenfalls herausgezogen werden können. Die weiteren Formstücke werden in derselben Weise leerausgezogen, gewöhnlich kann man sie durch Senkrechtstellen der gepreßten Kammer einfach ausschütteln, Die Zwischenstücke c sind notwendig, weil das Werkstück sich beim Pressen seitlich zusammendrückt und die Formstücke b auch seitlich gegeneinandergedrückt werden. Man muß deshalb j e zwei Formstücke b nebeneinander benutzen unter Zwischenschaltung eines Holzstückes.
• Die Druckfestigkeit des Holzes ist groß genug, um den Preßdruck zu ertragen; Versuche haben gezeigt, daß auch die Übertragung der Wärme auf das Holz genügend langsam vor sich geht, um in aller Ruhe das Werkstück pressen zu können.
• Das Befestigen der Formkörper b und der Zwischenbretter c auf dem Brett a kann durch Holzstifte geschehen oder auch durch einfaches Anleimen. An sich ist eine Befestigung nicht notwendig, wenn man das Brett a mit seinen Formstücken vorher in einer Rinne von entsprechendem Querschnitt zusammenstellt und dieselbe unmittelbar vor der Mündung des Werkstückes anordnet, wenn es in die Presse hineingelegt ist. Man braucht dann nur das Brett mit den Formstücken, die vorn und hinten durch einen Anschlag lb in ihrer Lage gesichert sind, in das Werkstück rasch hineinzuschieben. Diese Arbeitsweise hat sich durchaus bewährt.

Claims (1)

1. PATRNT-ANSPRÜCHC: i. Verfahren zum Pressen von Hohlkörpern über einen im Innern befindlichen mehrteiligen Formkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelteile (b) des Formkörpers durch Zwischenstücke (a, c) voneinander getrennt sind, die nach dem Formen im Innern des geformten Körpers (f) durch Einwirkung von Wärme oder chemische Einwirkung vernichtet werden. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenstücke während des Formens auseinanderbrechen, so daß die Formkörper sich gegeneinander verschieben können.