DE4312603A1 - Anziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe - Google Patents
Anziehvorrichtung für KompressionsstrümpfeInfo
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- Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Anziehvorrichtung für Kompres
sionsstrümpfe, insbesondere Kompressionsstrümpfe mit Spitze
(mit Zehenteil). Die neue Anziehvorrichtung soll in gleicher
Weise auch zum Anziehen von Kompressionsstrumpfhosen geeig
net sein, die sich von Kompressionsstrümpfen nur dadurch
unterscheiden, daß die beiden Kompressionsstrümpfe oben
durch ein Hosenteil miteinander verbunden sind. Was nach
folgend bezüglich Kompressionsstrümpfen ausgeführt wird,
gilt deshalb sinngemäß auch für Kompressionsstrumpfhosen.
Das Anziehen von Kompressionsstrümpfen ist insbesondere bei
höheren Kompressionsklassen recht beschwerlich und kann von
Personen, die sich nicht oder nicht genügend weit zum Fuß
hinunterbeugen können, oder die nicht genügend Kraft in den
Händen haben, und auch von behinderten Personen, nicht oder
nur sehr schwer durchgeführt werden. Als Anziehvorrichtung
für Kompressionsstrümpfe mit Spitze ist ein Drahtgestell
bekannt (Strumpf-Butler), welches auf den Boden gestellt
werden kann. Dieses Drahtgestell weist zwischen zwei nach
oben ragenden Haltebügeln einen aus mehreren Drähten be
stehenden, nach oben ragenden Halbzylinder auf. In diesen
Halbzylinder wird der Kompressionsstrumpf eingelegt, so
daß die Strumpfspitze nach unten bzw. nach vorne zeigt.
Es wird dann der obere Abschlußrand nach außen über den
Halbzylinder geschlagen und außen heruntergezogen, so daß
die Innenseite des Kompressionsstrumpfes nach außen zeigt.
Der Strumpf wird dann mit beiden Händen so weit an der
Außenseite des Halbzylinders nach unten gezogen, bis das
Fersenteil am oberen Rand des Halbzylinders erscheint.
Das Überstreifen oder Überziehen des Beinteiles des Kom
pressionsstrumpfes über den Halbzylinder ist jedoch recht
mühsam, da hierbei der Strumpf in zunehmendem Maße gedehnt
werden muß. Außerdem muß man auch noch darauf achten, daß
sich der Strumpf während des Überziehens nicht verdreht,
damit die Ferse an der richtigen Stelle zu liegen kommt.
Nachdem diese Vorbereitungen getroffen worden sind, muß
man den Fuß in Spitzfußstellung in die am oberen Rand ge
bildete Öffnung des Strumpfes stecken und nach unten schie
ben. Hierbei ist darauf zu achten, daß das Fersenteil des
Strumpfes genau an der Ferse liegt. Das Drahtgestell wird
dann nach und nach ruckartig bis über die Wade hoch und
dann vom Bein nach hinten weggezogen. Dies erfordert Ge
schicklichkeit und einen Kraftaufwand, der von älteren
und behinderten Personen meist nicht aufgebracht werden
kann.
Um das Anziehen von Kompressionsstrümpfen ohne Spitze
(ohne Zehenteil) zu erleichtern, sind bereits sogenannte
Gleitsocken bekannt, die aus Textilmaterialien, wie z. B.
Seiden-, Nylon-, oder Futterstoffen bestehen. Diese Gleit
socken bestehen aus einem sich etwa über die ganze Fuß
länge erstreckenden Sohlenteil sowie einem hiermit seit
lich verbundenen, den vorderen Bereich des Fußes um
schließenden Oberteil. Vor dem Anziehen eines Kompres
sionsstrumpfes wird die Gleitsocke über den nackten Fuß
gestreift. Anschließend wird der Kompressionsstrumpf
über den so teilweise von der Gleitsocke überdeckten
Fuß gezogen. Obwohl die Gleitsocke die Reibung zwischen
Kompressionsstrumpf und der Haut des Fußes etwas verrin
gert, ist das Anziehen von Kompressionsstrümpfen, insbe
sondere von solchen mit höheren Kompressionsklassen,
immer noch sehr mühselig und man muß in der Lage sein,
mit den Händen bis zum Fuß hinunterzureichen. Nach dem
Anziehen des Kompressionsstrumpfes wird die Gleitsocke
durch dessen Zehenöffnung nach vorne herausgezogen. Aus
diesem Grund sind Gleitsocken zum Anziehen von Kompres
sionsstrümpfen mit Spitze nicht geeignet, da derartige
Kompressionsstrümpfe ein geschlossenes Zehenteil aufwei
sen, welches ein Herausziehen der Gleitsocke unmöglich
macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine An
ziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe, insbesondere
Kompressionsstrümpfe mit Spitze (mit Zehenteil) zu schaf
fen, die das Anziehen eines Kompressionsstrumpfes, ins
besondere eines Kompressionsstrumpfes höherer Kompres
sionsklasse, wesentlich erleichtert.
Die Anziehvorrichtung ist nach der Erfindung gekennzeich
net durch
- a) ein den Fuß und den Unterschenkel beim Anziehen teil weise abdeckendes Gleitteil, aus einem gegenüber dem Kompressionsstrumpf und der menschlichen Haut gut gleitenden Material, mit geringer Reibungszahl gegen über dem Kompressionsstrumpf und der Haut, bestehend aus einem sich etwa über die Fußlänge erstreckenden, biegsamen, in seiner Ebene steifen Sohlenteil, welches an seiner beim Anziehen der Fußsohle zugekehrten Ober seite im Fersen- und/oder Ballenbereich einen Haft fleck mit hoher Reibungszahl gegenüber der menschli chen Haut aufweist, und aus einem Seitenteil, welches mit dem Rand des Sohlenteiles seitlich und/oder im Fersenbereich fest verbunden ist, und welches beim Anziehen am Unterschenkel anliegt, und
- b) eine Unterlegplatte, die mit ihrer Unterseite auf den Fußboden legbar ist und auf deren bremsend wirkender Oberseite die Fußsohle mit dem darunterliegenden Soh lenteil und dem unter das Sohlenteil gebrachten Ab schnitt des Kompressionsstrumpfes abstützbar ist, wo bei zumindest die Oberseite der Unterlegplatte gegen über dem Kompressionsstrumpf eine hohe Reibungszahl aufweist, die höher ist als die üblicher Fußbodenbe lagsmaterialien.
Mit Hilfe des neuen Gleitteiles in Kombination mit der
Unterlegplatte wird das Anziehen wesentlich erleichtert,
denn diese Kombination ermöglicht ein völlig neuartiges
Anziehverfahren. Der Kompressionsstrumpf wird nämlich
nicht mehr wie bisher über den Fuß gezogen sondern ge
schoben. Man legt zu diesem Zweck die Unterlegplatte auf
den Fußboden und den Kompressionsstrumpf der Länge nach
über die Unterlegplatte, so daß der obere Abschlußrand,
der die Beinöffnung umschließt, auf der Unterlegplatte
zu liegen kommt. Man schiebt dann das Sohlenteil des
Gleitteiles in die Beinöffnung so weit hinein, daß das
Sohlenteil sich vollkommen innerhalb des Beinabschnittes
des Kompressionsstrumpfes befindet. Das Seitenteil des
Gleitteiles ragt hierbei aus der Beinöffnung heraus. An
schließend schiebt man den Fuß zunächst ohne Belastung
in die Beinöffnung und tritt auf das Sohlenteil. Man be
lastet dann das Sohlenteil dort, wo sich der Haftfleck
befindet, also im Ballenbereich und/oder im Fersenbereich.
Da das Sohlenteil zweckmäßig in beiden Bereichen Haft
flecke aufweist, ist auch eine Belastung des Fußes in
beiden Bereichen, also eine gleichmäßige Belastung des
Fußes, zweckmäßig. Durch diese Belastung wird das Soh
lenteil fest an die Innenseite des Kompressionsstrumpfes
und die Außenseite des Kompressionsstrumpfes fest an die
Unterlage gedrückt. Da die Werkstoffpaarung, Oberseite
der Unterlegplatte und Kompressionsstrumpf, eine hohe
Reibungszahl aufweist, d. h. zwischen der Außenseite des
Kompressionsstrumpfes und der Oberseite ein hoher Rei
bungswiderstand entsteht, wird der Kompressionsstrumpf
praktisch durch die Oberseite festgehalten, oder zumin
dest so stark abgebremst, daß er nur wenig über die Ober
seite der Unterlegplatte gleitet. Andererseits ist zwischen
dem Material des Gleitteiles und dem Kompressionsstrumpf
eine möglichst geringe Reibungszahl vorhanden, so daß dank
des geringen Reibungswiderstandes zwischen der Unterseite
des Sohlenteiles und der Innenseite des Kompressionsstrum
pfes das Sohlenteil in dem Kompressionsstrumpf nach vorne
gleitet, wenn der auf das Sohlenteil gedrückte Fuß nach
vorne geschoben wird. Dank des oder der Haftflecken ent
steht zwischen dem Ballen und/oder der Ferse und der Ober
seite des Sohlenteiles so viel Reibung, daß das Sohlenteil
beim Nachvorneschieben des Fußes fest am Fuß haftet und
zusammen mit diesem nach vorne geschoben wird. Hierdurch
wird auch gleichzeitig das Seitenteil in die Beinöffnung
hineingezogen. Das Seitenteil legt sich hierbei zunächst
an die Außenseite des Knöchelbereiches und dann auch an
die Seite des Unterschenkels an und verbessert auch in
diesen Bereichen die Gleiteigenschaften zwischen dem Bein
und der Innenseite des Kompressionsstrumpfes. Beim weite
ren Anziehen, oder besser gesagt, Aufschieben des Kompres
sionsstrumpfes, kann man die Ferse stärker belasten als
das Ballenteil und den Fuß weiterhin nach vorne schieben.
Hierdurch schiebt sich der ganze Kompressionsstrumpf ohne
Zuhilfenahme der Hände sehr leicht über den Fuß, wobei das
Beinteil des Kompressionsstrumpfes auch über die Fessel
und ein Stück des Unterschenkels hochgeschoben wird. Man
kann dieses Hochschieben natürlich auch mit den Händen
unterstützen. Der schwierigste Teil des Anziehens eines
Kompressionsstrumpfes ist damit erledigt und man braucht
nur noch das Beinteil nach oben in Richtung zum Knie
streifen, was mit einem geringen Kraftaufwand verbunden
ist. Das Seitenteil erleichtert auch hierbei das Hoch
streifen. Man kann nun das Seitenteil an dessen oberen
Ende erfassen und in Richtung zum Körper nach oben ziehen,
wodurch Seitenteil und Sohlenteil nach oben aus dem Kom
pressionsstrumpf herausgezogen werden. Dieses Herausziehen
kann man noch dadurch erleichtern, indem man den Fuß
seitlich zu der Seite kippt, an der das Seitenteil mit
dem Sohlenteil verbunden ist. Da auch das Gleitteil so
wohl gegenüber dem Kompressionsstrumpf als auch gegenüber
der Haut gut gleitet, erfordert das Herausziehen des
Gleitteiles keinen hohen Kraftaufwand. Die Haftflecken
behindern das Herausziehen nur wenig, da sie sich nur
im Fersen- und/oder Ballenbereich des Sohlenteiles be
finden und verhältnismäßig klein gehalten werden können.
Man kann das Herausziehen auch noch dadurch weiter er
leichtern, indem man das Beinteil vom Unterschenkel aus
nach außen stülpt und außen etwas herunterzieht. Nach
dem Entfernen des Gleitteiles kann dann der Kompres
sionsstrumpf oder auch Kompressionsstrumpfhose in der
üblichen Weise fertig angezogen werden. Durch das Gleit
teil und die neuartige Unterlegplatte wird also das An
ziehen eines Kompressionsstrumpfes wesentlich erleichtert
und auch für Personen möglich gemacht, die nicht bis zu
ihren Zehen herunterreichen können oder nicht die nötige
Kraft zum Überziehen eines Kompressionsstrumpfes über
den Fuß haben. Da bei Verwendung der Unterlegplatte und
der Anwendung des oben beschriebenen Vorschiebens des
Fußes auf der Unterlegplatte das Material des Kompres
sionsstrumpfes an sehr vielen Stellen der Unterlegplatte
gebremst wird, wird der Kompressionsstrumpf über den Fuß
geschoben und nicht gezogen. Infolgedessen wird auch die
zirkuläre Spannung des Kompressionsstrumpfes beim Über
schieben nicht erhöht, was wiederum zur Erleichterung
des Anziehens des Kompressionsstrumpfes beiträgt.
Den beschriebenen Anziehvorgang eines Kompressionsstrumpfes
unter Zuhilfenahme der Unterlegplatte kann man noch dadurch
verbessern, daß man das Gleitteil aus bisher für diesen
Zweck nicht verwendeten Materialien herstellt, die in der
Paarung mit einem Kompressionsstrumpf und auch mit der
menschlichen Haut eine sehr niedrige Reibungszahl aufwei
sen und damit die Reibung zwischen Gleitteil und der Innen
seite des Kompressionsstrumpfes bzw. der Haut auf ein
Minimum verringern.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Gleitteil aus
papierartigem Faservlies aus thermisch verschweißten
Hochdruckpolyethylen-Fasern (bekannt unter dem Warenzei
chen Tyvek) oder Polypropylen-Fasern (bekannt unter dem
Warenzeichen Typar) besteht.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Gleitteil, zumindest
an seiner Außenseite, aus Kunststoffolie besteht. Solche
Kunststoffolien, z. B. aus Polyethylen oder Polypropylen
oder Polyvenylchlorid, haben in der Paarung mit dem Mate
rial von Kompressionsstrümpfen ebenfalls eine geringe
Reibungszahl und es handelt sich außerdem um verhältnis
mäßig billige Materialien, so daß das Gleitteil preiswert
hergestellt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
besteht darin, daß die Unterlegplatte insgesamt aus Schaum
gummi besteht. Gummi bzw. Schaumgummi hat gegenüber Kom
pressionsstrümpfen eine verhältnismäßig hohe Reibungszahl.
Das gleiche gilt auch zwischen Gummi bzw. Schaumgummi und
den üblichen Materialien von Fußböden. Die Schaumgummi
platte stellt also sicher, daß ausreichende Reibung zwi
schen ihrer Oberseite und dem Kompressionsstrumpf und
ihrer Unterseite und dem Fußboden vorhanden ist. Schaum
gummi ist darüber hinaus ein elastisch nachgiebiges Mate
rial und schmiegt sich an der Fußsohle an. Hierdurch wird
der Kompressionsstrumpf durch die Fußsohle in einem sehr
großen Bereich an die Oberseite der Unterlegplatte ange
drückt, was einen hohen Reibungswiderstand zwischen der
Oberseite und dem Kompressionsstrumpf ergibt, der die
Außenseite des Kompressionsstrumpfes gegenüber der Ober
seite festhält bzw. zumindest sehr stark abbremst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird in folgendem, anhand von mehreren in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Fußes und der Unterlegplat
te zusammen mit dem Gleitteil und einem Teil des
Kompressionsstrumpfes im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gleitteil, wobei das Sei
tenteil in die Ebene des Sohlenteiles geklappt
ist,
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung des Anziehvorgan
ges, unter Weglassung des Kompressionsstrumpfes,
Fig. 4 einen Teilquerschnitt eines zweiten Ausführungs
beispieles der Unterlegplatte.
Die neue Anziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe ist
besonders für Kompressionsstrümpfe mit Spitze, d. h. mit
geschlossenem Zehenteil, bestimmt, sie kann jedoch gege
benenfalls auch zum Anziehen von Kompressionsstrümpfen
ohne Spitze verwendet werden. Die Anziehvorrichtung um
faßt zunächst ein Gleitteil 1, welches in Fig. 2 näher
dargestellt ist. Dieses Gleitteil 1 besteht aus einem
Sohlenteil 2 und einem hiermit fest verbundenen Seiten
teil 3. In Fig. 2, die eine Draufsicht auf die beim
Anziehen der Fußsohle zugekehrte Oberseite des Sohlen
teiles 2 zeigt, ist das Seitenteil 3 in die Ebene des
Sohlenteiles 2 geklappt. Das Sohlenteil entspricht in
seiner Länge und auch seiner Breite in etwa den Umrissen
der Fußsohle eines mittelgroßen Fußes, so daß dann das
Gleitteil auch für größere oder kleinere Füße verwendet
werden kann. Das gesamte Gleitteil 1 besteht aus einem
Material, welches sowohl gegenüber dem Kompressionsstrumpf
als auch gegenüber der menschlichen Haut gut gleitet, d. h.
eine geringe Reibungszahl gegenüber dem Kompressions
strumpf und auch der menschlichen Haut aufweist. Geeignete
Materialien werden nachfolgend noch näher beschrieben.
Das Sohlenteil 2 weist an seiner beim Anziehen des Kom
pressionsstrumpfes der Fußsohle zugekehrten Oberseite im
Fersenbereich einen Haftfleck 14 oder im Ballenbereich
einen Haftfleck 15 oder in beiden vorgenannten Bereichen
solche Haftflecken 14 und 15 auf, wie es in Fig. 2 dar
gestellt ist. Es genügt, wenn der hintere Haftfleck 14
einen Durchmesser d von etwa 140 mm und der vordere Haft
fleck 15 eine Breite von etwa 60-70 mm aufweist. Die
Haftflecken 14, 15 bestehen zumindest an ihrer Oberseite
aus einem Material, welches eine hohe Reibungszahl gegen
über der menschlichen Haut aufweist, sie können zweckmäßig
aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material bestehen. Zur
Erhöhung der Reibungszahl kann die Oberseite der Haft
flecken 14, 15 aufgerauht sein. Eine Erhöhung der Reibung
kann man auch dadurch erreichen, daß der Haftfleck an
seiner Oberseite mit Noppen 15a oder Rippen 14a versehen
ist.
Das Sohlenteil 2 muß einerseits in Richtung seiner Ebene
genügend steif sein, damit es beim Vorwärtsschieben im
Kompressionsstrumpf sich nicht zusammenschiebt. Anderer
seits muß das Sohlenteil senkrecht zu seiner Ebene
flexibel sein, damit es sich während des Anziehens an die
Fußsohle anschmiegt und während des Herausziehens zwischen
Fuß und Unterschenkel einerseits und dem eng anliegenden
Kompressionsstrumpf andererseits möglichst der Fußform
folgen kann, da diese Form auch vom Kompressionsstrumpf
eingenommen wird. Es wurde versucht, diese Eigenschaften
in den Ansprüchen durch die Worte "biegsamen, in seiner
Ebene steifen Sohlenteil" zu kennzeichnen.
Um das Sohlenteil 2 einerseits in Richtung seiner Ebene
steif und andererseits in Richtung quer zur Ebene biegsam
zu gestalten, ist das Sohlenteil zweckmäßig durch eine
biegsame, in Richtung ihrer Ebene steife Einlage 6 ver
stärkt, die in Fig. 1 an der Stelle A in vergrößertem
Maßstab dargestellt ist. Die Einlage 6 kann aus biegsamen
Kunststoff mit einer Dicke von etwa 0,2-0,5 mm bestehen.
Sofern dieser Kunststoff nicht selbst gute Gleiteigen
schaften gegenüber dem Kompressionsstrumpf und auch der
Haut aufweist, ist es zweckmäßig, die Einlage beidseitig
mit jeweils einer Schicht 2a aus gut gleitendem Material
zu kaschieren, wobei dieses Material zweckmäßig das gleiche
Material ist, aus dem auch das Seitenteil 3 besteht. Die
Schicht 2a oder die Schichten 2a können mit dem Seitenteil
3 aus einem Stück bestehen.
Zweckmäßig ist das Seitenteil 3 etwa vom Ballenbereich des
Sohlenteiles 2 bis etwa zum hinteren Fersenbereich mit dem
Sohlenteil 2 verbunden, oder es besteht mit diesem aus
einem Stück, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Die Verbin
dung des Seitenteiles 3 mit dem Sohlenteil 2 an dieser
Stelle hat den Vorteil, daß das Sohlenteil 2 beim Heraus
ziehen des Seitenteiles 3 seitlich unter der Fußsohle
herausgezogen wird, was noch dadurch erleichtert werden
kann, daß man den Fuß jeweils zu der Seite hin kippt, an
der das Seitenteil 3 mit dem Sohlenteil 2 verbunden ist.
Wenn das Seitenteil 3 in die Ebene des Sohlenteiles ge
klappt ist, so wie es in Fig. 2 dargestellt ist, dann
sollte sich seine Längsachse L1 im wesentlichen unter einem
stumpfen Winkel µ von etwa 100-130° gegenüber der Längs
achse L2 des Sohlenteiles 2 erstrecken. Diesen Winkel nimmt
nämlich etwa der Fuß gegenüber dem Unterschenkel ein, wenn
der Patient in sitzender Stellung den Fuß zum Anziehen des
Kompressionsstrumpfes in diesen hineinschiebt.
Das Seitenteil 3 sollte sich beim Anziehen etwa bis unter
halb des Knies erstrecken. Zu diesem Zweck sollte die Länge
L des Seitenteils 3 etwa 40-50 cm betragen. Die Breite B
des Seitenteils kann etwa 12-16 cm betragen.
Aufgabe des Gleitteiles 1 ist es, den Reibungswiderstand
zwischen der Innenseite des Kompressionsstrumpfes und dem
Fuß, insbesondere der Fußsohle, beim Anziehen zu verringern.
Aus diesem Grund muß das Gleitteil aus einem gegenüber dem
Kompressionsstrumpf gut gleitenden Material bestehen, wel
ches in der Paarung mit dem Material des Kompressions
strumpfes eine möglichst geringe Reibungszahl aufweist.
Außerdem soll die Reibung zwischen der Haut des Fußes und
des Beines, wenn das Gleitteil 1 zwischen Fuß und Unter
schenkel einerseits und dem enganliegenden Kompressions
strumpf andererseits herausgezogen wird, ebenfalls mög
lichst gering sein. Als Material für das Gleitteil 1 ist
besonders sogenanntes "synthetisches Papier" geeignet, wie
es für Verpackungszwecke, insbesondere für reißfeste Brief
umschläge, verwendet wird. Bei dem synthetischen Papier
handelt es sich um ein papierartiges Faservlies aus ther
misch verschweißten Hochdruckpolyethylen-Fasern, welches
unter dem Warenzeichen Tyvek bekannt ist. Geeignet ist
auch ein ähnliches Material, welches aus thermisch ver
schweißten Polypropylen-Fasern besteht und unter dem
Warenzeichen Typar vertrieben wird. Beide synthetischen
Papiere werden von der Firma Du Pont hergestellt.
Das Gleitteil kann auch aus Kunststoffolie, z. B. Polyethy
len-, Polypropylen oder PVC-Folie bestehen. Gegebenen
falls kann die Kunststoffolie durch ein Gewebe verstärkt
sein, welches allerdings dann auch an der dem Fuß und der
Haut zugekehrten Seite mit einer Kunststoffolie oder dem
genannten synthetischen Papier kaschiert sein sollte.
Die Anziehvorrichtung umfaßt ferner eine Unterlegplatte 5.
Diese Unterlegplatte 5 wird vor dem Anziehen des Kompres
sionsstrumpfes mit ihrer Unterseite 5b auf den Fußboden F
gelegt und dient im wesentlichen dazu, den Reibungswider
stand zwischen dem Kompressionsstrumpf K und der Unter
lage zu erhöhen. Die üblichen Fußbodenmaterialien, wie
Teppiche aus Wolle oder Kunstfaser, PVC-, Holz- oder
Steinfußbodenbeläge haben gegenüber Kompressionsstrümpfen
eine zu geringe Reibzahl. Deshalb soll die Unterlegplatte
5 an ihrer Oberseite 5a gegenüber Kompressionsstrümpfen
eine höhere Reibungszahl aufweisen als sie zwischen den
üblichen Fußbodenbelägen und Kompressionsstrümpfen vor
handen wäre. Durch diese höhere Reibungszahl soll der
Reibungswiderstand zwischen dem Kompressionsstrumpf K
und der Oberseite 5a der Unterlegplatte so groß gemacht
werden, daß die Außenseite des Kompressionsstrumpfes K
beim Anziehen durch Kraftschluß von der Oberseite 5a
festgehalten wird. Die Reibungszahl bzw. der Reibungs
widerstand hängen in großem Maße von der Materialpaarung,
also von dem Material des Kompressionsstrumpfes und dem
Material der Oberseite 5a sowie auch von der Oberflächen
rauhigkeit der Materialpaarung ab. Für die Herstellung
von Kompressionsstrümpfen werden heutzutage von allen
Herstellern annähernd die gleichen Materialien verwendet,
so daß es hier keine allzu großen Unterschiede bezüglich
der Reibungszahl geben kann. Als Material für zumindest
die Oberseite 5a der Unterlegplatte 5 ist Gummi, insbe
sondere weicher Gummi besonders geeignet. Um den Reibungs
widerstand bzw. die Reibungszahl zu erhöhen, kann die
Oberseite 5a aufgerauht sein. Sie kann auch, wie es in
Fig. 14 dargestellt ist, Noppen 6 aufweisen.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Unterlegplatte 5 aus
elastisch nachgiebigem Material besteht. Als besonders
geeignet hat sich hierfür Schaumgummi erwiesen. Bekannt
lich ist der Reibungswiderstand von der Größe der Berüh
rungsflächen abhängig. Bei Verwendung von elastisch nach
giebigem Material, insbesondere Schaumgummi, für die
Unterlegplatte 5, schmiegen sich der Kompressionsstrumpf K
und auch das Sohlenteil 2 an die Fußsohle in einem sehr
großen Bereich an, wodurch die Größe der Berührungsflächen
zwischen der Oberseite 5a der Unterlegplatte 5 und der
Außenseite des Kompressionsstrumpfes K und damit auch der
Reibungswiderstand vergrößert werden.
Die Unterseite 5b der Unterlegplatte 5 muß gegenüber den
üblichen Fußbodenmaterialien eine ausreichend hohe Rei
bungszahl aufweisen, so daß sie bei aufgesetztem Fuß
gegenüber dem Fußboden F im wesentlichen unverrückbar ist.
Da Schaumgummi diese Bedingung erfüllt und auch verhält
nismäßig preiswert ist, ist es zweckmäßig, wenn die Unter
legplatte 5 insgesamt aus einer Schaumgummiplatte besteht.
Hierbei kann die Dicke d der Schaumgummiplatte etwa
8-12 mm, vorzugsweise 10 mm, betragen.
Die Unterlegplatte 5 ist vorteilhaft rechteckig, wobei
ihre Länge mindestens 30 cm betragen sollte. Eine größere
Länge als 30 cm ist von Vorteil, da dann der Fuß beim An
ziehen weniger oft zurückgesetzt werden muß, wie nachste
hend noch näher beschrieben wird.
Die Unterlegplatte 5′ kann, wie es in Fig. 14 dargestellt
ist, gegebenenfalls auch Schichtaufbau aufweisen. Sie kann
hierbei aus einer relativ steifen Grundplatte 7 bestehen,
an deren Oberseite eine Gummiplatte 8 mit Noppen 6
unmittelbar oder zweckmäßig unter Zwischenschaltung einer
Schaumgummischicht 9 aufgeklebt ist. Mit Noppen versehene
Gummiplatten und einer darunter angeordneten Schaumgummi
schicht, wie die beispielsweise als Beläge für Tischtennis
schläger verwendet werden, dürften geeignet sein. Die
Unterseite 7b der Rundplatte 7 kann entweder aufgerauht
oder mit einem reibungserhöhenden Belag versehen sein,
so daß sie auf den üblichen Fußbodenbelägen nicht rutscht.
Die neue Anziehvorrichtung wird zum Anziehen eines Kompres
sionsstrumpfes wie folgt verwendet:
Man legt die Unterlegplatte 5 auf den Fußboden F und den
Kompressionsstrumpf K der Länge nach auf die Unterleg
platte. Da das Gestrick des Kompressionsstrumpfes in sich
eine gewisse Steifigkeit hat, ist es möglich, den Kom
pressionsstrumpf K so auf die Unterlegplatte zu legen,
daß die Beinöffnung B am oberen Abschlußrand des Kompres
sionsstrumpfes offen ist. Dann legt man das Sohlenteil 2
des Gleitteiles 1 in das Beinteil des Kompressionsstrum
pfes, so daß das Sohlenteil unter Zwischenschaltung des
betreffenden Abschnittes des Kompressionsstrumpfes flach
auf der Unterlegplatte 5 liegt. Das Sohlenteil 2 sollte
man hierbei so weit in den Strumpf hineinschieben, daß
das hintere Ende des Sohlenteiles etwa mit dem Abschluß
rand des Kompressionsstrumpfes abschließt oder auch noch
weiter innen im Kompressionsstrumpf zu liegen kommt. Das
Seitenteil 3 ragt hierbei aus der Beinöffnung B heraus.
Dann schiebt man den gegenüber dem Unterschenkel leicht
nach unten abgewinkelten Fuß in die Beinöffnung B so
weit hinein, daß sich die ganze Fußsohle über dem Sohlen
teil 2 befindet. Anschließend drückt man den Fuß auf das
Sohlenteil 2. Wenn dieses, wie in der beschriebenen Aus
führungsform,Haftflecken 14, 15 sowohl im Fersenbereich
als auch im Ballenbereich hat, dann belastet man den Fuß
gleichmäßig, so daß Druck auf beide Haftflecken 14, 15
ausgeübt wird. Ist nur ein Haftfleck vorhanden, dann
sollte der Hauptdruck auf diesen Haftfleck stattfinden.
Durch die Belastung des Sohlenteiles 2 wird der zwischen
dem Sohlenteil und der Unterlegplatte 5 befindliche Ab
schnitt des Kompressionsstrumpfes an die Oberseite 5a der
Unterlegplatte 5 angedrückt. Hierdurch entsteht zwischen
der Außenseite des Kompressionsstrumpfes K und der Ober
seite, dank der ausgewählten Materialpaarung mit hoher
Reibungszahl, ein ausreichender Reibungswiderstand, der
die Außenseite des Kompressionsstrumpfes K an der Oberseite
5a festhält. Da gleichzeitig zwischen der Unterseite des
Sohlenteiles 2 und der Innenseite des Kompressionsstrumpfes
K ein sehr geringer Reibungswiderstand vorhanden ist, kann
das Sohlenteil 2 leicht gegenüber der Innenseite des Kom
pressionsstrumpfes gleiten, wenn man den Fuß unter Ausübung
des Druckes P nach vorne schiebt. Da die Beinöffnung B aus
reichend groß ist, schiebt sich hierbei der Kompressions
strumpf über den vorderen Bereich des Rückfußes nach oben.
Ebenso schiebt sich der Kompressionsstrumpf auch hinter
der Ferse nach oben, bis der Abschlußrand des Kompres
sionsstrumpfes etwa die Wade erreicht, ohne daß man den
Kompressionsstrumpf mit den Händen zu berühren braucht.
Beim weiteren Nachvorneschieben des Fußes sollte man den
Druck auf die Ferse verstärken und den Druck auf den Ballen
verringern. Dies begünstigt den Anziehvorgang, weil dann
nämlich Faltenbildung am Vorfuß verringert oder ganz ver
mieden wird. Der Anziehvorgang wird auch durch Bewegung
der Zehen beschleunigt und begünstigt. Da sich der Fuß
beim Vorwärtsschieben gegenüber der Unterlegplatte von
deren einem Ende zum anderen Ende, gemäß der Zeichnung
von rechts nach links, bewegt, kommt es vor, daß der Fuß
bereits das andere Ende der Unterlegplatte 5 erreicht hat,
bevor der Anziehvorgang beendet ist. Dies ist besonders
dann der Fall, wenn die Unterlegplatte nur eine geringe
Länge von 30 cm aufweist. In diesem Fall kann jedoch der
Fuß zusammen mit dem bereits angezogenen Teil des Kompres
sionsstrumpfes von der Unterlegplatte abgehoben und wieder
zum ersten Ende der Unterlegplatte 5 (gemäß der Zeichnung
nach rechts) zurückversetzt werden, ohne daß hierdurch der
bereits angezogene Teil des Kompressionsstrumpfes vom Fuß
gezogen wird. Der Anziehvorgang kann dann fortgesetzt wer
den, indem der Fuß erneut belastet und in Richtung V ver
schoben wird. Dies kann erforderlichenfalls mehrfach wieder
holt werden. Es spielt deshalb auch keine Rolle, wenn
zwischen der Außenseite des Kompressionsstrumpfes und der
Oberseite 5a der Unterlegplatte beim Nachvorneschieben des
Fußes ein gewisser Schlupf stattfindet. Der Reibungswider
stand zwischen der Oberseite und dem Kompressionsstrumpf
muß lediglich so groß sein, daß der Kompressionsstrumpf in
ausreichendem Maße von der Unterlegplatte 5 festgehalten
wird, um die Relativverschiebung zwischen Kompressions
strumpf und Gleitteil 1 bzw. Fuß zu gewährleisten.
Man kann den beschriebenen Anziehvorgang durch Nachvorne
schieben des Fußes so lange fortsetzen, bis der Fuß im
Fußteil des Kompressionsstrumpfes seine endgültige rich
tige Lage erreicht hat. Sollte das Fußteil gegenüber dem
Fuß etwas verdreht sein, dann kann man durch Seitenbewe
gung des Fußes gegenüber der Unterlegplatte 5 das Fußteil
auch noch in die richtige Lage bringen. Anschließend
streift man das Beinteil des Kompressionsstrumpfes über
den Unterschenkel bis zum Knie. Man kann dies auch während
des Nachvorneschiebens des Fußes bereits tun. Das Seiten
teil 3 legt sich hierbei an eine Seite des Fußes, den
Knöchelbereich und dann auch seitlich an den Unterschenkel
an und vermindert in diesen Bereichen die Reibung zwischen
Kompressionsstrumpf und dem Fuß bzw. Bein. Je nach Kom
pressionsklasse des Kompressionsstrumpfes kann man nun
bei schwachen Kompressionsklassen das seitlich des Knies
aus dem Kompressionsstrumpf herausragende Teil des Seiten
teils 3 mit der Hand erfassen und in Richtung zum Körper
ziehen. Hierdurch wird das fest mit dem Seitenteil 3 ver
bundene Sohlenteil 2 unter der Fußsohle herausgezogen. Das
Herausziehen kann man begünstigen indem man den Fuß zu
derjenigen Seite kippt, an welcher das Sohlenteil 2 mit
dem Seitenteil 3 verbunden ist. Das ganze Gleitteil 1
kann dann nach oben zwischen Bein und dem daran anliegen
den Teil des Kompressionsstrumpfes herausgezogen werden.
Bei stärkeren Kompressionsklassen kann es erforderlich
sein, daß man den bereits nach oben über den Unterschenkel
gestreiften Teil des Kompressionsstrumpfes nach außen
schlägt und nach unten zieht. Hierdurch wird ein Teil des
Kompressionsstrumpfes vom Bein nach unten abgerollt. Es
wird dadurch die Berührungsfläche zwischen Kompressions
strumpf und Gleitteil 1 verringert und damit das Heraus
ziehen des letzteren erleichtert. Das anschließende Hoch
rollen des heruntergerollten Teiles des Kompressions
strumpfes kann mit einem verhältnismäßig geringen Kraft
aufwand durchgeführt werden, da dieses Teil bereits kurz
vorher seine richtige Lage gegenüber dem Unterschenkel
eingenommen hat. Bei Kompressionsstrümpfen, die über das
Knie reichen, oder bei Kompressionsstrumpfhosen, wird
dann der Anziehvorgang in der üblichen Weise fortgesetzt.
Wenn die Längsachse L1 des Seitenteiles 3 gegenüber der
Längsachse L2 des Sohlenteiles 2 unter einem kleineren
stumpfen Winkel µ von etwa 100° geneigt ist, dann legt
sich beim Überschieben des Kompressionsstrumpfes ein
Teil des Seitenteiles über den Rist des Fußes und den
unteren Bereich des Schienbeines. Hierdurch wird an die
sen Bereichen der Reibungswiderstand zwischen Kompres
sionsstrumpf und Fuß bzw. Bein verringert. Noch mehr kann
der Reibungswiderstand verringert werden, wenn man das
Seitenteil wendelförmig um den Unterschenkel wickelt.
Als Material für die Oberseite und/oder Unterseite der
Unterlegplatte kommt auch gummiähnliches Material, wie
z. B. eine chemische Substanz, bestehend je zur Hälfte
aus Naturkautschuk und Styrol-Butadien-Kautschuk
(Synthesekautschuk) in Frage. Dieses gummiähnliche Mate
rial hat eine sehr feine Zellstruktur und wird in einer
Schichtdicke von etwa 1-3 mm auf eine dünne Textil
schicht aufgetragen. Verwendet wird solches textilver
stärktes Material z. B. zur Herstellung von Torwart-
Handschuhen. Dieses gummiähnliche, textilverstärkte
Material kann sowohl auf Schaumgummiplatten als auch auf
Platten aus starrem Material aufgeklebt werden. Man kann
dieses gummiähnliche Material auch für die Haftflecken
verwenden.
Claims (23)
1. Anziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe, insbesondere
Kompressionsstrümpfe mit Spitze (mit Zehenteil) gekennzeichnet durch
- a) ein den Fuß und den Unterschenkel beim Anziehen teil weise abdeckendes Gleitteil (1), aus einem gegenüber dem Kompressionsstrumpf (K) und der menschlichen Haut gut gleitenden Material, mit geringer Reibungszahl gegenüber dem Kompressionsstrumpf und der Haut, beste hend aus einem sich etwa über die Fußlänge erstrecken den, biegsamen, in seiner Ebene steifen Sohlenteil (2), welches an seiner, beim Anziehen der Fußsohle zugekehrten Oberseite im Fersen- und/oder Ballenbe reich einen Haftfleck (14, 15) mit hoher Reibungszahl gegenüber der menschlichen Haut aufweist, und aus einem Seitenteil (3), welches mit dem Rand des Soh lenteils seitlich und/oder im Fersenbereich fest ver bunden ist und welches beim Anziehen am Unterschenkel anliegt, und
- b) eine Unterlegplatte (5, 5′), die mit ihrer Unterseite (5b, 7b) auf den Fußboden (F) legbar ist und auf deren bremsend wirkender Oberseite (5a, 8) die Fußsohle mit dem darunter liegenden Sohlenteil (2) und dem unter das Sohlenteil gebrachten Abschnitt des Kom pressionsstrumpfes (K) abstütztbar ist, wobei zu mindest die Oberseite (5a, 8) der Unterlegplatte (5, 5′) gegenüber dem Kompressionsstrumpf eine hohe Reibungszahl aufweist, die höher ist als die üblicher Fußbodenbelagsmaterialien.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sohlenteil (1) durch eine biegsame, in Richtung
ihrer Ebene verlaufende Einlage (6) verstärkt ist, die
beidseitig mit dem gut gleitenden Material (2a) kaschiert
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einlage (6) aus biegsamen Kunststoff
besteht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Seitenteil (3) etwa vom Bal
lenbereich des Sohlenteiles (2) bis etwa zum hinteren
Fersenbereich mit dem Sohlenteil verbunden ist oder
mit diesem aus einem Stück besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Seitenteil (3), wenn es in
die Ebene des Sohlenteiles (2) geklappt ist, sich mit
seiner Längsachse (L1) im wesentlichen unter einem
stumpfen Winkel (µ) von etwa 100-130° gegenüber
der Längsachse (L2) des Sohlenteiles (2) erstreckt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Seitenteil (3) etwa 40-50 cm
lang ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Seitenteil (3) etwa 12-16 cm
breit ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitteil (1) im wesentlichen
aus papierartigem Faservlies aus thermisch verschweiß
ten Hochdruckpolyethylen-Fasern (Tyvek®) oder Poly
propylen-Fasern (Typar®) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gleitteil (1) zumindest an
seiner Außenseite aus Kunststoffolie besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kunststoffolie aus Polyethylen oder Polypropy
len oder Polyvenylchlorid besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kunststoffolie durch ein Gewebe ver
stärkt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Oberseite des Haftfleckes (14, 15)
aus Gummi oder gummiähnlichem Material besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberseite des Haftfleckes (114, 15)
aufgerauht ist.
114. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberseite des Haftfleckes
(14, 15) Noppen (15a) oder Rippen (14a) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Oberseite (5a, 8) der Unterlegplat
te (5, 5′) aus Gummi oder einem gummiähnlichen Material besteht.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberseite (5a, 8) der Unterlegplatte
(5, 5′) aufgerauht ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberseite (8) der Unterlegplatte
(5, 5′) Noppen (6) oder Rippen aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite (5b, 7b) der Unterlegplatte (5, 5′)
eine gegenüber dem Fußboden (F) hohe Reibungszahl auf
weist, so daß sie bei aufgesetztem Fuß gegenüber dem
Fußboden im wesentlichen unverrückbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in ihrem an die
Oberseite (5a, 8) angrenzenden Bereich (9) die Unter
legplatte (5, 5′) aus elastisch nachgiebigem Material
besteht.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterlegplatte (5) vollständig aus elastisch
nachgiebigem Material besteht.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 15 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlegplatte (5)
aus Schaumgummi besteht.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 15 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlegplatte (5, 5′)
rechteckig ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 15 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Unterleg
platte (5, 5′) mindestens 30 cm ist.
Priority Applications (2)
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DE19934312603 DE4312603C2 (de) | 1993-04-17 | 1993-04-17 | Anziehvorrichtung für Kompressionsstrümpfe |
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- 1993-04-17 DE DE19934312603 patent/DE4312603C2/de not_active Expired - Fee Related
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