DE4311213A1 - Rüttelplatte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rüttelplatte mit einem Brennkraft­ motor als Antriebsmittel.

Rüttelplatten bekannter Bauart weisen einen gesonderten Schwingungserzeuger auf, der mindestens eine, vorzugsweise aber zwei Unwuchtwellen aufweist, die von der Abtriebswelle des Brennkraftmotors mittelbar angetrieben werden. Durch eine besondere Getriebeverbindung können bei der Verwendung von zwei Unwuchtwellen die beiden Unwuchten gegeneinander versetzt werden, wodurch eine Vorwärtsbewegung oder eine Rückwärtsbewe­ gung der Rüttelplatte zusätzlich zu der Rüttelwirkung erziel­ bar ist. Diese bekannten Konstruktionen sind aufwendig an Maschinenteilen und teuer in ihrer Herstellung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rüttelplatte mit Brennkraftmotor als Antriebsmittel mit einer einfacheren Konstruktion als bei bisher bekannten Rüttelplatten auszubil­ den.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels einer Rüt­ telplatte gelöst, bei welcher als Schwingungserzeuger minde­ stens ein bewegtes Teil des Brennkraftmotors dient, ein geson­ derter Schwingungserzeuger also entfällt. Vorteilhafterweise kann hierbei ein Kolben des Brennkraftmotors als Schwingungs­ erzeuger dienen. Dadurch läßt sich ein entsprechend einfacher Aufbau der Rüttelplatte mit merklich weniger Einzelteilen als bei bekannten Rüttelplatten erzielen, und die Rüttelplatte kann dementsprechend billiger hergestellt werden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der den als Schwin­ gungserzeuger dienenden Kolben führende und eine Verbrennungs­ kammer begrenzende Zylinder an einem Ende um eine quer zur Verschieberichtung der Rüttelplatte gerichtete Achse gelenkig mit dem Rahmen oder direkt mit der Bodenplatte der Rüttelplat­ te verbunden sein und mit seiner Längsachse aus einer senk­ recht zu der Bodenplatte verlaufenden Mittelstellung nach beiden Seiten in eine Schrägstellung der Zylinderachse zur Bodenplatte verschwenkbar sein. Eine Vorwärts- oder Rückwärts­ bewegung der Rüttelplatte läßt sich durch einfaches Verschwen­ kung der Längsachse des Zylinders und damit des in ihm geführ­ ten Kolbens in eine Schräglage zur Bodenplatte in der einen oder in der anderen Richtung erreichen. Gesonderte Unwucht­ körper und ein zugehöriges Verstellgetriebe entfallen voll­ ständig. Die Rüttelplatte läßt sich leichter als bekannte Rüttelplatten bauen, was ihre Handhabung erleichtert. Das Gesamtgewicht der Rüttelplatte ist nicht mehr zwangsläufig hoch durch die zahlreichen Vorrichtungsteile und gesonderten Unwuchten. Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Rüttelplatte besteht Spielraum in der Festlegung eines für eine günstige Rüttelwirkung optimalen Gewichtes, wobei eine eventuelle Ge­ wichtserhöhung durch fest am Rahmen montierbare Zusatzgewichte vorgenommen werden kann.

Als Brennkraftmotor kann ein Dieselmotor oder ein Benzinmotor Verwendung finden. Ein in stabiler Bauweise herstellbarer Einkolbenmotor kann beispielsweise als Zweitaktmotor betrieben werden. Der Kolben kann vorteilhafterweise als Langkolben ausgebildet sein, der in jeder Kolbenstellung eine seitliche Zylinderöffnung abdeckt, durch welche ein mit dem Kolben ver­ bundener Gelenkzapfen für eine Pleuelstange nach außen geführt ist, die außerhalb mit einer Kurbel einer eine Schwungscheibe tragenden Abtriebswelle gekoppelt sein kann. Mit seinem unte­ ren Ende kann der Langkolben eine Überströmkammer begrenzen, in welcher Ein- und Austrittsöffnungen für Verbrennungshilfs­ mittel, wie Luft, und/oder ein Kraftstoffgemisch, entweder durch den Kolben oder durch einfache Ventile verschließbar ausgebildet sein können.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rüttelplatte anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert, die eine schematische Seitenansicht der Rüt­ telplatte mit ihren erfindungswesentlichen Bestandteilen zeigt.

Die in der Figur dargestellte Rüttelplatte 10 weist einen Rahmen 11 auf, der auf einer Seite mit einem Griffbügel 12 versehen ist. Unterhalb des Rahmens 11 ist über Verbindungs­ glieder 12 eine Bodenplatte 13 befestigt. Im Zentrum der Bo­ denplatte ist ein Lagerhalter 14 für eine horizontale Schwenkachse 15 befestigt. Von auf dem Rahmen angeordneten Vorrichtungsteilen ist ein Kraftstofftank 16 für eine Brenn­ kraftmaschine 17 dargestellt.

Die Brennkraftmaschine 17 ist ein Einkolbenmotor, dessen Zy­ linder 18 mit seinem einen Ende um die horizontale Achse 15 verschwenkbar angeordnet ist. In dem Zylinder 18 ist ein Lang­ kolben 19 längsverschiebbar gelagert. Er ist seitlich mit einem Gelenkzapfen 20 versehen, der durch eine in jeder Kol­ benstellung durch den Kolben abgedeckte seitliche Öffnung 21 im Zylinder nach außen ragt und außerhalb des Zylinders mit einer Pleuelstange 22 gekoppelt ist. Die Pleuelstange 22 ist über eine Kurbelscheibe mit einer Abtriebswelle 23 gekoppelt, auf welcher eine Schwungscheibe 24 befestigt ist. Der Langkol­ ben 19 begrenzt im Zylinder 18 mit seinem oberen Ende eine Verbrennungskammer 25 und mit seinem unteren Ende eine Durch­ strömkammer 26.

Von den zusammen mit dem Zylinder 18 um die Drehachse 15 ver­ schwenkbar angeordneten Teilen des Brennkraftmotors 17 sind in der Zeichnung noch ein Luftfilter 27, ein schallgedämpfter Auspuffteil 28, eine vom Luftfilter 27 zur Durchströmkammer 26 führende Luftzuleitung 29 und ein von der Durchströmkammer 26 zur Brennkammer führender Überströmkanal 30 dargestellt. Die Öffnungen 38, 39 der Durchströmkammer 26 können durch den Kolben 19 oder mittels gesonderter Ventile zeitweilig ver­ schließbar sein. Gezeigt sind außerdem eine Einspritzdüse 31 mit einer Brennstoffzuleitung 32. Die verschwenkbare Motor­ anordnung ist über einen Seilzug 33 oder ein Gestänge mit einem an dem Griffbügel 12 angeordneten Verstellhebel 34 ver­ bunden.

Bei der Rüttelplatte 10 bildet der Langkolben 19 des Brenn­ kraftmotors 17 den auf die Bodenplatte 13 einwirkenden Schwin­ gungserzeuger. In der dargestellten Schwenklage des Motor­ blocks, in welcher die Längsachse 35 des Zylinders 18 und damit auch des Kolbens 19 senkrecht zur Hauptebene der Boden­ platte 13 verläuft, schwingt die Rüttelplatte an Ort und Stel­ le. Wird der Motorblock durch Betätigung des Verstellhebels 34 in der Zeichnung im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeiles 36 um die Achse 15 verschwenkt, gelangt der Zylinder 18 nach rechts in eine Schrägstellung zur Bodenplatte 13. In dieser Stellung bewirken die Kolbenschläge eine Vorwärtsbewegung der Rüttelplatte in der Zeichnung nach links mit einer von der Schräglage des Zylinders 18 abhängigen Vorschubkraft. Wird dagegen der Zylinder 18 in Richtung des Pfeiles 37 im Gegen­ uhrzeigersinn um die Achse 15 verschwenkt, bewirken die Schlä­ ge des Kolbens 19 eine Rückwärtsbewegung der Rüttelplatte 10 mit einer wiederum von der Stärke der Neigungslage abhängigen Vorschubkraft.

Der Brennkraftmotor 17 kann einen unterschiedlichen Aufbau bezüglich des Verbrennungsmittels und dessen Aufbereitung und Zuführung in die Brennkammer haben. Wesentlich ist die Ein­ wirkung der Kolbenschläge des mindestens einen Kolbens im Sinne einer Unwucht direkt auf den Rahmen oder die Bodenplatte der Rüttelplatte sowie die Verstellbarkeit der Neigungslage der Kolbenachse oder Zylinderachse zur Bodenplatte.

Claims (6)

1. Rüttelplatte mit Brennkraftmotor als Antriebsmittel, da­ durch gekennzeichnet, daß als Schwingungserzeuger minde­ stens ein bewegtes Teil (19) des Brennkraftmotors (17) dient.

2. Rüttelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolben (19) des Brennkraftmotors (17) als Schwingungs­ erzeuger dient.

3. Rüttelplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der den als Schwingungserzeuger dienenden Kolben (19) führende und eine Verbrennungskammer (25) begrenzende Zylinder (18) an einem Ende um eine quer zur Verschiebe­ richtung der Rüttelplatte (10) gerichtete Achse (15) ge­ lenkig mit dem Rahmen (11) der Rüttelplatte verbunden ist und mit seiner Längsachse (35) aus einer senkrecht zu der Bodenplatte (13) verlaufenden Mittelstellung nach beiden Seiten in eine Schrägstellung der Zylinderachse zur Boden­ platte (13) verschwenkbar ist.

4. Rüttelplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (18) an der Bodenplatte (13) der Rüttelplatte (10) angelenkt ist.

5. Rüttelplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (19) als Langkolben ausge­ bildet ist, der in jeder Kolbenstellung eine seitliche Zylinderöffnung (21) abdeckt, durch welche ein mit dem Kolben (19) verbundener Gelenkzapfen (20) für eine Pleuel­ stange (22) nach außen geführt ist, die außerhalb mit einer Kurbel einer eine Schwungscheibe (27) tragenden Abtriebswelle (23) gekoppelt ist.

6. Rüttelplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Langkolben (19) mit seinem unteren Ende eine Über­ strömkammer (26) begrenzt, in welcher Ein- und Austritts­ öffnungen (38, 39) für Verbrennungshilfsmittel und/oder ein Kraftstoffgemisch durch den Kolben (19) verschließbar ausgebildet sind.