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Schmiervorrichtung für die Laufrollen und die Kettengelenke von Siebbandrechen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Oktober 1925 ab. Die Erfindung
betrifft Rechen zur mechanischen Wasser- oder Abwasserreinig _
FoTm eines
endlosen Bandes, das aus einer Anzahl von in Rahmen eingespannten Siebfeldern zusammengesetzt
ist und mittels zwei beiderseits angeordneten jendlosen Ketten in Umlauf gesetzt
wird, welche mittels Rollen, die auf den. Enden ihrer durchgehenden gemeinsamen
Gelenkbolzen sitzen, in zwei an den Seitenwänden des Wassergerinnes befestigten
U-Schlenen geführt sind und über Wasser durch zwei auf einer gemeinsamen Welle sitzende
Scheiben mit Zahnlücken, in welche die Rollen der darüberlaufenden Gelenkbolzen
eingreifen, angetrieben werden.
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Bei solchen, Siebbandrechen isit eine oftmalige und reichliche Schmierting
der Laufrollen und der KettMgelenke unbedingt erforderlich, wenn diese, Teile und
ihre Lauf-und Drehzapfen sich in dem meist schlammhaltigen Wasser nicht allzu rasch
abnutzen sollen, und da solche Siebbandrechen meistens ununterbrochen laufen müssen,
so ist es unbedingt erforderlich, daß die genügende Schmierung der einzelnen Rollen
und Gelenke möglichst rasch und sicher ausgeführt werden kann. Mit den gebräuchlichen
Schmiervorrichtungen ist dies nicht möglich. Bei diesen muß man nämlich zum Zweck
der Schmierung die Schraube, die zur Sicherung der Rolle gegen seitliche Verschiebung
auf dem Drehzapfen von dessen Stirnseite aus in eine Lär#gsbohrung eingeschraubt
ist, heraus- und die Fettpresse mit ihrem Mundstück in diese Bohrung einschrauben
und, nachdem das Fett in die Schmierkanäle eingepreßt ist, umgekehrt die Fettpresse
wieder heraus- und die Sicherungsschraube wieder einschrauben. Diese Arbeit ist
so zeitraubend, daß man zu ihrer Ausführung den Rechen so lange stillegen muß, bis
die vielen Rollen durchgeschmiert Sand. Es ist also eine längere Betriebsunterbrechung
erforderlich. Außerdem besteht die Gefahr, daß in der Eile die Sicherungsschrauben
nicht gänzlich eingeschraubt werden, so daß ihre Köpfe vorstehen und beim Wiederingangsetzen
des Rechens an den Stößen der Führungsschienen hängen bleiben, wodurch Betriebsstörungen
und Beschädigun- g des Rechens verursacht werden können.
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Um die rasche und sichere Ausführung der genügenden Schmierung der
Rollen und Gelenke zu ermöglichen, sind gemäß der Erfindung die Sicherungsschrauben
zugleich als Rückschlagventil ausgebildet und am Kopf mit einem Zapfen versehen,
so daß man nur die Fettpresse mit ihrem hohlzyliiidrischen Munds,tück auf diesen
Zapfen aufzusetzen und nach dem Einpressen des Fettes wieder abzunehmen braucht.
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Auf der Zeichnung ist eine Schmiervorrichtung gemäß der Erfindung
beispielsweise dargestellt.
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Auf dem äußeren Teil des Drehzapfens a der Laufrolle b sitzt
eine starkwandige Achsbüchse c aus Bronze, deren Bohrung auf der einen Seite mit
Gewinde d versehen und auf der anderen Seite. durch einen Boden e mit Überstehendem
Bund j abgeschlossen ist. Diese Büchse ist auf dem inneren, mit Gewinde versehenen
Teil des Zapfens a . fest auf -
geschraubt und gegen Losdrehen durch
eine
Rundkopfschraube g gesichert, die durch ein Loch im
Büchsenboden e in -eine Längsbolirung k des Zapfens a , eingeschraubt
und mit ihrem Kopf in den Boden e versenkt ist. Lose auf dem stärkeren inneren Teil
des Zapfens a sitzt, durch eine auf dessen äußeren . Teil aufgeschraubte
Ringscheibe 1 von der Büchse c getrennt, eine zweite Bronzebüchsee
k, auf der die äußere der beiden Kettenlaschen 1 lose und die innere
fest sitzt.
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Die Bührung lt dient auch zur Schmierung der aufeinanderlaufenden
Flächen der Rolle b
und der Büchse c, der äußeren Lasche 1 und der
Büchse k sowie dieser und des Zapfens a, indem die Bohrung mit den Fugen
zwischen diesen Flächen durch Querkanäle m, n und o verbunden ist. Die Schraube
g ist, wie erwähnt, als Rückschlagventil ausgebildet, indem sie in einer
am inneren Ende durch einen durchbahrten Schraubstöpsel p verschlossenen
Längsbehrung eine Schraubenfeder q und eine kleine Stahlkugel r enthält,
welch letztere durch die erstere in den engeren äußeren Teil der Bohrung gedrückt
wird und so diese nach außen verschließt. Ferner ist die Schraubeg an der äußeren
Stirnseite ihres Kopfes durch Eindrehen einer auswärts abgeschrägten Ringnut s mit
einem glatten zylindrischen Zapfen t versehen.
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Zwecks Schmierung der Laufrolle b und des Kettengelenkes
k-1 setzt man die Fettpresse u mit ihrem Mundstück v auf den Zapfen t, wobei
ein auf dem Mundstücksitzender Ring w mit seinem vorspringenden abgeschrägten
Rand genau passend um den Zapfen t und in die Nut s greift. Schraubt man
dann den Kolben der Presse u vor, so drückt das durch das Mundstück v austretende
Fett eine in einer hohlkegelförmigen Vertiefung des Mundstückes sitzende, mit einem
mittleren Loch versehene Lederkappe x fest an die Stirnfläche des Zapfens
1 an; hierdurch wird die Fuge zwischen dieser und der Stirnfläche des Mundstückes
abgedichtet, so daß das Fett nicht seitlich austreten kann, sondern die Kugel r
zurückdrückt und durch die Bohrungen von g und p, die Bohrung
k
und die Kanäle m, n -und o zwischen die. zu schmierenden Flächen
dringen muß. Bei der Wiederabnahme der Fettpress-c wird die Bohrung der Schraube
a durch die Kugel r unter dem Druck der Feder q wieder selbsttätig
verschlossen.
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In dieser Weise lassen sich sämtliche Laufrollen und Kettengelenke
des Siebbandrechens während des Betriebes in kurzer Zeit sicher, reichlich und gefahrlos
schmieren. Die Schraube g kann zwecks Reinigung der Schmierkanäle leicht
herausgenommen oder samt der Ventilkugel und der Feder ausgewechselt werden.