DE4309908C2 - Prallbrecher - Google Patents
PrallbrecherInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Prallbrecher nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Prallbrecher der eingangs genannten Art ist aus der DE
39 11 086 A1 bekanntgeworden. Bei derartigen Prallbrechern
gelangt das durch ein Sieb oder Rost von Feingut befreite
Aufgabegut zwischen Schlagleisten eines drehend angetrie
benen Rotors und mindestens einem Prallwerk und wird auf
ein vorgegebenes Korn zerkleinert. Fallen große zu zer
kleinernde Stücke an, benötigt der Prallbrecher einen er
heblichen Durchmesser für den Rotor. Prallbrecher erzeugen
verhältnismäßig starke Geräusche. Der Lärmpegel steigt mit
größer werdendem Durchmesser des Rotors.
Ein anderer Typ eines Brechers ist der sogenannte Backen
brecher, wie er aus dem DE 90 14 930 U1 bekanntgeworden
ist. Bei diesem wird das zu zerkleinernde Gut von oben in
ein Brechmaul eingebracht und zwischen Brechbacke und
Brechschwinge einer mehrmaligen Druckbeanspruchung unter
worfen und schließlich zerkleinert durch die untere Aus
tragöffnung ausgetragen. Normalerweise steht die Brech
backe fest, während die Brechschwinge bewegbar ist. Beim
Kniehebelbrecher ist die Brechschwinge oben pendelnd auf
gehängt und wird unten von einem unmittelbar oder mittel
bar angreifenden Exzenterantrieb bewegt. Beim Einschwingen
brecher ist die Brechschwinge an einem oben angreifenden
Exzenterantrieb angebracht und am unteren Bereich gelenkig
abgestützt. Backenbrecher sind in der Lage, große Stücke
zu zerkleinern und arbeiten geräuscharm. Sie sind indessen
nicht in der Lage, ein qualitativ hochwertiges Korn ge
wünschter Größe zu erzeugen.
Aus der DE 39 39 598 A1 ist bekanntgeworden, im Einlaufbe
reich eines Prallbrechers einen Preßstempel anzuordnen. Er
dient jedoch nicht als Zerkleinerungswerkzeug, sondern hat
die Aufgabe, größere Teile, zum Beispiel einen Baumstumpf,
zwischen Stempel und Prallwerk festzuhalten. Durch eine
geeignete Meßvorrichtung wird festgestellt, ob sich ein
Baumstumpf im Einlaufbereich des Prallbrechers verklemmt
hat oder nicht. Falls ja, wird er vom Preßstempel festge
halten, damit er anschließend entfernt werden kann. Eine
derartige Anordnung ist bei einem Prallbrecher vorgesehen,
bei dem ein Gehäuseabschnitt abschwenkbar gelagert ist, um
mit Hilfe von plattenförmig dazwischen angeordneten Ele
menten einen größeren Einlaufbereich zu bilden bzw. die
Entnahme von großen Teilen zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Prallbre
cher zu schaffen, der bei kompakter Bauweise geräuscharm
auch größere Stücke zu einem qualitativ hochwertigen Korn
zerkleinert.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Bei der Erfindung bilden eine von einem Antrieb antreib
bare Backenschwinge und eine gegenüberliegende Brechbacke
einen sich verjüngenden Trichter für den Einlauf des
Prallbrechers.
Backenbrecher einerseits und Prallbrecher andererseits
sind zwar seit langem bekannt. Das Besondere der Erfindung
liegt darin, daß diese beiden Brechertypen in besonderer
Weise unter Einsparung an Raum und Aufwand kombiniert sind.
Aufgrund des backenbrecherförmigen Einlasses zum Vorbre
chen größerer Stücke kann der Prallbrecher sehr klein aus
gelegt werden. Bekanntlich hängt die Größe eines Prallbre
chers auch davon ab, wie groß die aufgegebenen Stücke sind,
die mit dem Prallbrecher zerkleinert werden sollen. Auf
grund der Vorbrechung kann der Prallbrecher relativ klein
sein. Da er in jedem Fall einen Einlaßtrichter benötigt,
dieser jedoch bei der Erfindung von den Backenwerkzeugen
gebildet ist, kommt es bei dem erfindungsgemäßen Prallbre
cher zu einem sehr kleinbauenden Gerät.
Darüber hinaus hat der erfindungsgemäße Prallbrecher den
Vorteil, daß er geräuscharm arbeitet. Er kann daher als
sogenannter Stadtbrecher verwendet werden.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich die
Brechbacke des Einschwingenbrechers bis nahe an den Rotor
heran, während das untere Ende der Brechschwinge einen
größeren Abstand zum Rotor aufweist. Dadurch wird das vom
Backenbrecher zerkleinerte Material in Umfangsrichtung des
Rotors gelenkt in Richtung nachfolgendem Prallwerk des
Prallbrechers.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Brechbacke des Einschwingenbackenbrechers
am oberen Ende gelenkig gelagert und am unteren Ende mit
einer Verstellvorrichtung verbunden ist zwecks Veränderung
der Spaltbreite.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein
Prallwerk mit seinem oberen Ende am unteren Ende der
Brechschwinge angebracht. Dadurch werden unterschiedliche
Abstände zwischen Prallwerk und Brechschwinge vermieden.
Am Umfang des Rotors können auch zwei Prallwerke im Um
fangsabstand angeordnet sein, die ggf. mit Hilfe einer
Verstellvorrichtung in ihrem Abstand zum Rotor verändert
werden können. Statt zwei Prallwerken kann auch ein ein
ziges gestuftes Prallwerk vorgesehen sein mit zwei in
Umfangsrichtung nacheinander angeordneten Prallflächen,
wobei die zweite Prallfläche einen geringeren Abstand zum
Rotor aufweist. Dadurch findet die Vor- und Nachbrechstufe,
wie sie sonst mit zwei Prallwerken verwirklicht werden
kann, in einem einzigen Prallwerk statt.
Es ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
besonders vorteilhaft, zum Abfördern des zerkleinerten
Materials einen Kratzerförderer vorzusehen. Der Kratzer
förderer ist in der Lage, eine große Menge von zerkleiner
tem Gut wirksam abzufördern und auch Eisenteile, beispiels
weise Bewehrung im Beton, wirksam herauszuziehen. Dem
Kratzerförderer kann eine Trennvorrichtung für Eisenmate
rial zugeordnet werden, wie sie an sich bekannt ist.
Backenbrecher einerseits und Prallbrecher andererseits
können von einem separaten Motor angetrieben werden. Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt, beide von einem gemeinsamen
Motor, vorzugsweise einem Elektromotor, anzutreiben.
Brechschwinge und/oder Prallwerk können zumindest in den
am meisten beanspruchten Abschnitten mit auswechselbaren
Einsätzen versehen sein. Es ist dann nicht mehr nötig, die
kompletten Backen bzw. Prallwerke auszutauschen, wenn sie
durch Verschleiß unbrauchbar geworden sind.
Der erfindungsgemäße Brecher ist auch geeignet, Zerklei
nerungsgut mit bindigen, klebrigen, sperrigen, zähen und
metallischen Bestandteilen zu zerkleinern. Bei relativ
plastischen Werkstoffen kann jedoch geschehen, daß sie im
Backenbrecher hemmen und dort einem unerwünschten Knetpro
zeß unterworfen werden. In diesem Fall ist erwünscht, den
Brechvorgang zu stoppen und das Material aus dem Backen
brecher zu entfernen, indem die feststehende Brechbacke so
weit geöffnet wird, daß die plastischen Materialien direkt
auf den Rotor des Prallbrechers gelangen und von diesem
zerkleinert werden. Dies kann von einer Bedienungsperson
beobachtet und gehandhabt werden. Es ist jedoch auch denk
bar, die Stromaufnahme des Antriebsmotors zu messen und
den Motor abzuschalten, wenn während des Brechbetriebs die
Stromaufnahme zu hoch ist. Bekanntlich erfordert der be
schriebene Knetprozeß eine weitaus höhere Leistung als das
Brechen von relativ festem Gut.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt teilweise im Schnitt in Seitenansicht einen
Brecher nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Einzelheit von Fig. 1 mit einer gering
fügigen Veränderung.
Fig. 3 zeigt ein gestuftes Prallwerk für einen Brecher
nach Fig. 1.
Wie in Fig. 1 erkennbar, setzt sich der gezeigte Brecher
aus einem Backenbrecher 12 und einem Prallbrecher 14 zu
sammen.
Der Backenbrecher 12 besitzt eine Brechschwinge 16, die
mit Hilfe einer Exzenterwelle 18 in bekannter Weise ange
trieben ist (der Antrieb der Welle 18 ist nicht gezeigt).
Die Brechschwinge 16 ist bei 20 druckfest angelenkt, so
daß die Brechschwinge einer Drehung der Welle 18 eine
kreisförmige oder elliptische Bewegung erzeugen kann, wie
bei 22 in Fig. 2 angedeutet.
Eine Brechbacke 24 ist am oberen Ende bei 26 angelenkt.
Die Anlenkung findet im Gehäuse statt, das bei 28 nur an
gedeutet ist. Im unteren Bereich ist eine Verstellvorrich
tung 30 vorgesehen, die gelenkig an der Brechbacke 24 an
greift und diese in Richtung Backenschwinge 16 oder von
dieser fort verstellen kann, um den Abstand zwischen die
sen Teilen zu verändern. Backenschwinge 16 und Brechbacke
24 bilden einen sich nach unten verjüngenden Trichter 32.
Die beiden anderen Begrenzungen des Trichters 32 sind
nicht dargestellt. Sie können sich ebenfalls nach unten
einander nähern.
Im Gehäuse 28 ist ein Rotor 34 um eine horizontale Achse
drehend angetrieben, zum Beispiel von demselben Elektro
motor, der die Welle 18 antreibt. Der Rotor 34 trägt an
seinem Umfang Schlagleisten 36, die mit zwei Prallwerken
38, 40 zusammenwirken. Der Rotor 34 wird entgegengesetzt
der Uhrzeigerrichtung angetrieben und wirkt zunächst mit
dem Prallwerk 38 zusammen, das einen ersten Abstand a zum
Umfang des Rotors 34 aufweist. Im Anschluß wirkt der Rotor
34 mit dem Prallwerk 40 zusammen, das einen zweiten Ab
stand b vom Rotor 34 aufweist. Es findet mithin eine stu
fenweise Zerkleinerung des Materials statt. Wie bei 42
strichpunktiert angedeutet, kann das Prallwerk 40 ver
schwenkt werden um eine Achse 44, um den Abstand b zu ver
ändern. Es versteht sich, daß gleiches auch für das Prall
werk 38 gelten kann.
Unterhalb des Rotors 34 ist ein Kratzerförderer 46 ange
ordnet, der zum Rotor einen Abstand c aufweist und das
zerkleinerte Material schräg links nach oben fördert. Es
versteht sich, daß er das Material auch zur anderen Rich
tung abfördern kann.
Die Anordnung des oberen Prallwerks 38′ nach Fig. 2 zeigt,
daß es nur einen relativ kleinen Spalt 46 zur Brechschwinge
bildet. Im übrigen kann das Prallwerk 38′ am unteren Ende
der Brechschwinge 16 angelenkt sein, so daß der Spalt 46
konstant bleibt. In diesem Fall ist indessen notwendig,
das Prallwerk 38 an einem anderen Punkt im Gehäuse anzu
lenken, damit es die Bewegung der Brechschwinge 16 mit
vollziehen kann.
Anstelle zweier Prallwerke 38, 40, wie in Fig. 1 gezeigt,
kann ein einziges Prallwerk 48 verwendet werden, das bei
50 mit seinem oberen Ende am Gehäuse angelenkt ist und mit
Hilfe eines Verstellzylinders 52 in seinem Abstand zum Ro
tor verändert werden kann. Es besitzt eine erste Prallflä
che 54 mit einem ersten Abstand a′ vom Rotor 34 und eine
zweite Prallfläche 56 mit einem zweiten Abstand b′ vom
Rotor 34. Zwischen diesen ist eine Stufe 58 vorgesehen.
Dadurch ist ebenfalls eine Vor- und Nachbrechstufe ge
schaffen.
Das zu zerkleinernde Gut wird in den Trichter 32 gegeben,
wie bei 60 dargestellt und mit Hilfe des Backenbrechers 12
vorgebrochen. Es gelangt dann über den Auslauf 62 des
Trichters 32 auf den Rotor 34 zum ersten Prallwerk 38 und
dann zum zweiten Prallwerk 40, um dann mit vorgegebener
Korngröße vom Kratzerförderer 46 entfernt zu werden. Wie
aus Fig. 1 ferner erkennbar, erstreckt sich ein Abschnitt
64 der Brechbacke 24 relativ weit nach unten sehr nahe an
den Umfang des Rotors 34, während das untere Ende der
Brechschwinge 16 in größerem Abstand vom Rotor 34 ange
ordnet ist. Dadurch wird das vom Backenbrecher 12 zerklei
nerte Gut sofort in Richtung erstem Prallwerk 38 gelenkt.
In der in Fig. 1 gezeigten Position der Brechbacke 24
stützt sich diese an einem Anschlag 66 des Gehäuses 28 ab.
Die Brechschwinge 16 ist mit einem auswechselbaren Einsatz
68 versehen, beispielsweise aus hochverschleißfestem Man
gan-Hartstahl. Es versteht sich, daß auch andere Ver
schleißteile des gezeigten Brechers mit derartigen Ein
sätzen versehen werden können.
Man erkennt schließlich aus Fig. 1, daß die Brechwerkzeuge
beider Brecher 12, 14 auf einer Seite der vertikalen Durch
messerebene des Rotors 34 angeordnet sind. Der gezeigte
Brecher kann daher äußerst kompakt aufgebaut sein. Er er
möglicht das Zerkleinern sehr großer Stücke bis zu einer
gewünschten Korngröße mit qualitativ gutem Korn bei rela
tiv geringer Geräuschentwicklung. Dies beruht darauf, daß
der Prallbrecher 14 nur relativ kleines Material zerbre
chen muß, daher auch einen relativ kleinen Rotor aufweisen
kann. Wie erwähnt, ist die Geräuschentwicklung proportio
nal zum Durchmesser des Rotors.
Claims (12)
- Prallbrecher, mit
- a) einem Gehäuse (28)
- b) einem im Gehäuse (28) drehbar gelagerten von einem Motor angetriebenen, Zerkleinerungswerkzeuge (36) aufweisenden Rotor (34)
- c) mindestens einem an den Rotor (34) angeordneten Prallwerk (38, 40)
- d) einem Förderer (46) unterhalb eines unter dem Rotor (34) angeordneten Auslaufs und
- e) einem Einlauf (32) oberhalb des Rotors (34),
- dadurch gekennzeichnet, daß eine von einem Antrieb an treibbare Backenschwinge (16) und eine gegenüberliegende Brechbacke (24) einen sich verjüngenden Trichter für den Einlauf des Prallbrechers bilden.
- 2. Brecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brechbacke (24) des Einschwingenbackenbrechers (12) am oberen Ende (26) gelenkig gelagert ist und am unte ren Ende mit einer Verstellvorrichtung (30) verbunden ist zwecks Änderung der Spaltbreite des Auslaufs (62).
- 3. Brecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Prallwerk (38′) mit seinem oberen Ende am unte ren Ende der Brechschwinge (16) angelenkt ist.
- 4. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß zwei Prallwerke (38, 40) im Abstand am Umfang des Rotors (34) angeordnet sind.
- 5. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß ein gestuftes Prallwerk (48) vorge sehen ist mit zwei in Umfangsrichtung nacheinander an geordneten Prallflächen (54, 56), wobei die zweite Prallfläche (56) einen geringeren Abstand zum Rotor (34) aufweist als die erste.
- 6. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß unter dem Auslauf ein Kratzerförderer (46) vorgesehen ist.
- 7. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, daß die Prallwerke (40, 38) mittels einer Verstellvorrichtung (42, 52) stufenlos verstellbar sind.
- 8. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, daß die Brechschwinge (16) und der Rotor (34) von einem gemeinsamen Motor angetrieben sind.
- 9. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, daß die Brechschwinge (16) und/oder das Prallwerk (38, 40) zumindest in den am meisten bean spruchten Abschnitten auswechselbare Einsätze (68) aufweisen.
- 10. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, daß die Brechschwinge (16) und das Prall werk (38, 40) gemeinsam auf einer Seite der vertikalen Durchmesserebene des Rotors (34) angeordnet sind.
- 11. Brecher nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kennzeichnet, daß die Brechbacke (24) sich bis nahe an den Rotor (34) erstreckt, während das untere Ende der Brechschwinge (16) einen größeren Abstand zum Rotor (34) aufweist.
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