DE4308274C2 - Schichtträger für fotografische Aufzeichnungsmaterialien - Google Patents
Schichtträger für fotografische AufzeichnungsmaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schichtträger für fotografische
Aufzeichnungsmaterialien bestehend aus einem Träger und einer
Rückseitenschicht mit einer Leitfähigkeitsubstanz.
Das Trägermaterial kann ein kunststoffbeschichtetes Papier
oder eine Kunststoffolie sein. Die Rückseite ist jeweils die
Oberfläche des Trägermaterials, die der später das Bild tra
genden Vorderseite gegenüberliegt.
Als Träger für lichtempfindliche Schichten werden üblicher
weise Papiere verwendet, die auf ihren Oberflächen, d. h.
Vorderseite und Rückseite, mit Polyolefinschichten
extrusionsbeschichtet sind. Die Polyolefine können
Polyethylene sein wie LDPE, LLDPE, HDPE, Polypropylen oder
Gemische dieser Komponenten. Aber auch Kunststoffolien eignen
sich als Trägermaterialien.
Die polyolefinbeschichteten Basispapiere müssen wegen der wei
teren Verarbeitung bestimmte Eigenschaften aufweisen.
Es ist notwendig, daß die zu entwickelnden fotografischen Ma
terialien auf der Rückseite der Träger durch Beschreiben oder
Bedrucken gekennzeichnet und dadurch bestimmten Auftraggebern
und Kunden zugeordnet werden können. Eine aus Polyolefin be
stehende, den Papierkern abdichtende hydrophobe Beschichtung
läßt sich aber nur bedingt beschriften oder kennzeichnen. Es
sind spezielle Maßnahmen und Mittel erforderlich, damit eine
generelle Bedruck- oder Beschreibbarkeit bei der maschinellen
Verarbeitung des fotografischen Materials gewährleistet wird.
Die in den sog. Minilabs stattfindende Verarbeitung der Foto
papiere stellt Anforderungen besonders an die Rückseite des
Papiers. Diese Minilabs haben einen komplizierten Papierweg
mit zahlreichen Transport- und Umlenkrollen, die das Papier
mechanisch stark beanspruchen. Dies führt zu Abrieb mit der
Folge von Transportstörungen und Ausschuß. Hieraus ergibt sich
die Forderung nach einer besonders harten und abriebfesten
Rückseitenschicht.
Es ist ferner erforderlich, daß das mit lichtempfindlichen
Emulsionen beschichtete fotografische Material beim Entwick
lungsprozeß aus den verschiedenen Behandlungsbädern keine
Schmutzteilchen auf seine Oberfläche anlagert ("tar-stain"),
welche sich in gealterten fotografischen Behandlungsbädern
durch Oxidations- und Kondensationsvorgänge im Laufe der Zeit
bilden.
Eine andere Forderung für derartige fotografische Trägermate
rialien ist eine gute Haftungsfähigkeit für Klebebänder, die
zur Befestigung der in Rollen vorliegenden fotografischen Pa
pierstreifen aneinander dienen. Die Verklebungen dürfen sich
beim Entwicklungsprozeß während des Durchgangs durch die
wäßrigen Badflüssigkeiten nicht lösen.
Eine weitere Anforderung ist die antistatische Ausrüstung der
Fotopapiere. Es soll verhindert werden, daß es beim Durchgang
des kunststoffbeschichteten fotografischen Trägermaterials
durch die Emulsionsgießmaschine bzw. durch die Entwicklungsma
schinen zu Verblitzungen kommt, die zur Unbrauchbarkeit der
lichtempfindlichen Emulsion bzw. zur Zerstörung des zu entwic
kelnden latenten Bildes führen würden.
Es wird eine Antistatikwirkung gewünscht, die auch nach Durch
gang durch die Entwicklungsbäder erhalten bleibt. Hierdurch
wird die Weiterverarbeitung der Bilder beim Schneiden und beim
Durchgang durch schnellaufende Sortiermaschinen ohne Störungen
durch "elektrostatisches Kleben" möglich.
Eine andere Anforderung ist die Bedruckbarkeit mit Thermo
druckern, die die Druckfarben in kurzen Zeitspannen bei hohen
Temperaturen übertragen.
Zusammenfassend muß eine Rückseitenschicht den fotografischen
Trägermaterialien folgende Eigenschaften verleihen wie Be
schreibbarkeit, Bedruckbarkeit, Thermobedruckbarkeit, Klebe
bandhaftung, Abriebfestigkeit, antistatische Ausrüstung vor
und nach Entwicklungsbädern. Dabei darf sie keine
Schmutzaufnahme durch teerartige Oxidationsprodukte aus den
Entwicklungsbädern zulassen.
Es ist bekannt, daß die oben beschriebenen Anforderungen an
eine Rückseitenschicht unterschiedliche und sich einander oft
widersprechende Maßnahmen und Mittel erfordern.
Aus der EP-OS 01 60 912 ist es bekannt, ein mit Polyethylen
beschichtetes fotografisches Material auf der Rückseite mit einer
antistatischen Schicht zu versehen, die aus einem Natrium-
Magnesiumsilikat, einem Natriumpolystyrolsulfonat und bestimmten
Bernsteinsäurehalbestern besteht. Diese Schicht soll die
elektrostatische Aufladung verhindern und das Material vor
Schmutzaufnahme schützen. Sie zeigt jedoch eine schlechte
Klebebandhaftung, eine geringe Bäderfestigkeit und
unbefriedigende Thermobedruckbarkeit.
In DE-OS 37 00 183 wird ein fotografisches Trägermaterial mit
einer Rückseitenschicht beschrieben, die eine gute Antistatik
und Bedruckbarkeit, mittlere bis gute Abrieb- und Bäderfe
stigkeit sowie gute Klebebandhaftung aufweist. Die Schmutzauf
nahme ("tar-stain") in verschiedenen Entwicklern ist jedoch zu
hoch, und die Thermobedruckbarkeit ist unbefriedigend.
In der europäischen Offenlegungsschrift EP 0 495 314 wird ein
fotografisches Aufzeichnungsmaterial beschrieben, welches ver
besserte antistatische Eigenschaften aufweisen soll, die auch
durch die Behandlung in einer Entwicklerlösung nicht be
einträchtigt werden. Die verbesserten antistatischen Eigen
schaften sollen mit Hilfe einer leitfähigen Schicht erreicht
werden, die vor allem ein wasserlösliches Polymer, aber auch
ein Metalloxid enthalten kann.
Die in diesem Fall eingesetzten Bindemittel können folgende
Bindemittel sein:
Proteine, Cellulose-Verbindungen, Sacharide, synthetische Polymere wie Polyvinylalkohol, Polyacrylat, Polystyrol, Polyester, Polyvinylchlorid oder Terpolymere wie z. B. Styrol/Acrylsäureester/Acrylsäure-Terpolymer, Acrylsäure ester/Acrylnitril/Acrylsäure-Terpolymer.
Proteine, Cellulose-Verbindungen, Sacharide, synthetische Polymere wie Polyvinylalkohol, Polyacrylat, Polystyrol, Polyester, Polyvinylchlorid oder Terpolymere wie z. B. Styrol/Acrylsäureester/Acrylsäure-Terpolymer, Acrylsäure ester/Acrylnitril/Acrylsäure-Terpolymer.
Das in dieser Schrift beanspruchte Material weist zwar sehr
gute antistatische Eigenschaften auf, die Abriebfestigkeit und
die Bedruckbarkeit sind jedoch unbefriedigend.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen fotografischen
Schichtträger mit einer Rückseitenschicht zur Verfügung zu
stellen, der alle eingangs beschriebenen Anforderungen wie
gute Bedruckbarkeit für Druckbänder, Thermobedruckbarkeit,
antistatische Ausrüstung vor und nach Entwicklungsbädern, gute
Klebebandhaftung, Abriebfestigkeit und geringe Schmutzaufnahme
("tar-stain") erfüllt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Rückseitenschicht ein
Bindemittel aufweist, das aus einem Mischpolymerisat, aus
Styrol, Alkylstyrol, (Meth)Acrylsäure und (Meth)Acrylsäurealkyl
ester besteht.
Das Bindemittel enthält wenigstens 3 bis 70 Mol.-%
(Meth)Acrylsäure, insbesondere 5 bis 40 Mol.-%.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht das
Mischpolymerisat aus 75 bis 95 Teilen eines Styrol/
Alkylstyrol/ (Meth) Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkylester-
Copolymers mit einem (Meth)Acrylsäuregehalt von 3 bis 10 Mol.-%
und 25 bis 5 Teilen eines Styrol/Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/
(Meth)Acrylsäurealkylester-Copolymers mit einem
(Meth)Acrylsäuregehalt von 30 bis 40 Mol.-%.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Rückseitenschicht kann ein Alkalisalz einer
organischen Polysäure, insbesondere ein Natriumsalz einer
Polysulfonsäure oder Polystyrolsulfonsäure als
Leitfähigkeitssubstanz enthalten. Die Menge des Alkalisalzes
einer organischen Polysäure in der trockenen Schicht kann bis 15
Gew.-% betragen.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann die Rücksei
tenschicht ein Oxid eines Metalles der 2. bis 4. Haupt- oder
Nebengruppe sein. Dazu gehören beispielsweise Metalloxide,
ausgewählt aus der Gruppe ZnO, TiO₂, SnO₂, Al₂O₃, In₂O₃, MgO,
BaO oder Mischungen daraus.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das
Metalloxid mit einem anderen Metalloxid aus der Gruppe der Me
talle der 2. bis 4. Hauptgruppe beschichtet und kann ein in
das Kristallgitter des Metalloxids eingebautes
Dotierungsmittel enthalten. Zu den in Frage kommenden
Dotierungsmitteln zählen z. B. Niob, Tantal, Indium,
Aluminium, insbesondere aber Antimon.
Besonders gute Ergebnisse wurden bei Zinnoxid mit Antimon (Sb)
als Dotierungsmittel erzielt.
Das gleiche gilt für ein mit einem Oxid eines Metalls der 4.
Hauptgruppe beschichtetes Titandioxid, das ein Dotierungsmittel
enthalten kann. Insbesondere eignet sich mit Zinnoxid (SnO₂)
beschichtetes aciculares Titandioxid mit Antimon (Sb) als
Dotierungsmittel. Der Durchmesser der TiO₂-Partikel beträgt
vorzugsweise 0,05-0,10 µm und die Partikellänge 3,0-6,0 µm.
Geeignet ist auch ein auf eine Marix aufgezogenes Metalloxid wie
ein auf Kieselsäure- oder Glimmerteilchen aufgezogenes Zinn- oder
Antimonoxid.
Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Rückseitenschicht
eine kolloidale Kieselsäure, insbesondere eine
aluminiummodifizierte Kieselsäure mit einer Teilchengröße von
7-16 nm in einer Menge bis 50 Gew.-% (bezogen auf die
trockene Schicht) enthalten. Die Modifikation besteht
vorzugsweise im Austausch von wenigen Siliciumatomen durch
Aluminiumatome.
Die erfindungsgemäße Rückseitenschicht kann Silicate,
insbesondere ein Natrium-Aluminiumsilikat mit Primärteilchen
von 10 bis 20 nm in einer Menge bis 7 Gew.-%, bezogen auf die
trockene Schicht, enthalten.
Die erfindungsgemäße Rückseitenschicht kann zusätzlich ein po
lyfunktionelles Aziridin und ein Netzmittel enthalten. Von den
polyfunktionellen Aziridinen sind trifunktionelle Aziridine
besonders bevorzugt.
Die wäßrige Beschichtungsmasse zur Herstellung der erfindungs
gemäßen Rückseitenschicht besteht in einer besonderen Ausfüh
rung aus folgenden Komponenten:
- - aluminiummodifizierte kolloidale Kieselsäure,
- - Silicat mit Primärteilchen von 10 bis 20 nm,
- - Alkalisalz einer organischen Polysäure,
- - polyfunktionelles Aziridin,
- - Kunststoffdispersion, die ein Styrol/Alkylstyrol/ (Meth) Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkylester-Copolymer oder eine Mischung aus wenigstens zwei verschiedenen Styrol/Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/(Meth) Acrylsäurealkyl ester-Copolymeren enthält, deren minimale Filmbildungs temperatur höchstens 70°C beträgt.
Die einzelnen Bestandteile in der wäßrigen Beschichtungsmasse
liegen in den folgenden Mengen vor:
Kunststoffdispersion als 50 gew.-%ige wäßr. Dispersion | |
2-13 Gew.-% | |
Al-modif. kolloidale Kieselsäure als 30 gew.-%ige Disp. | 2,5-10 gew.-% |
Silicat als 10 gew.-%ige Dispersion | 1-5 Gew.-% |
Polyfunktionelles Aziridin als 50 gew.-%ige Disp. | 0,05-0,4 gew.-% |
Alkalisalz einer org. Polysäure als 30 gew.-%ige Disp. | 0,5-4,0 Gew.-% |
Rest = Wasser |
Eine andere Beschichtungsmasse zur Herstellung der erfindungs
gemäßen Rückseitenschicht besteht aus folgenden Komponenten:
- - Kunststoffdispersion, die ein Styrol/Alkylstyrol/
(Meth)Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkylester-Copolymer oder eine Mischung aus mindestens zwei verschiedenen Styrol/ Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkylester- Copolymeren enthält, deren Filmbildungstemperatur höchstens 70°C beträgt, - - polyfunktionelles Aziridin,
- - Metalloxid aus der Gruppe der Metalle der 2. bis 4. Haupt- oder Nebengruppe.
Die einzelnen Bestandteile in der wäßrigen Beschichtungsmasse
liegen in den folgenden Mengen vor:
Kunststoffdispersion als 50 gew.-%ige wäßr. Dispersion | |
2-13 Gew.-% | |
Polyfunktionelles Aziridin als 50 gew.-%ige Dispersion | 0,05-0,4 Gew.-% |
Metalloxid 100 gew.-%ig | 2,5-15 Gew.-% |
Rest = Wasser |
Die oben beschriebenen Grundrezepturen können jedoch durch
weitere Zusätze ergänzt werden, um vorhandene Eigenschaften zu
verstärken oder andersartige Eigenschaften zu erzeugen. Solche
Zusätze können optische Aufheller, Nuancierfarbstoffe, Mattie
rungsmittel, Weißpigmente, Netzmittel und ähnliche Hilfsmittel
sein.
Die erfindungsgemäße Beschichtungsmasse wird auf einen Träger,
insbesondere auf einen harzbeschichteten Papierträger, wie z. B.
polyethylenbeschichtetes Basispapier, aufgetragen.
Als Auftragsaggregate für die Beschichtungsmassen eignen sich
alle üblichen Systeme. Die Oberfläche des zu beschichtenden
fotografischen Trägermaterials ist vorzugsweise durch Corona-
Entladung vorzubehandeln, um eine bessere Haftung der aufge
tragenen Schicht zu erzielen.
Ein Trägermaterial, bestehend aus einem hochgeleimten Basis
papier von 160 g/m² Flächengewicht, einer pigmentierten Poly
ethylenschicht (30 g/m²) auf der Vorderseite und einer unpig
mentierten Polyethylenschicht (35 g/m²) auf der Rückseite
wurde auf der Rückseite nach einer Corona-Vorbehandlung mit
den folgenden Beschichtungsmassen beschichtet:
Die Beschichtungsmassen wurden mit einem Schöpfwalzensystem
auf die zu beschichtende Oberfläche aufgetragen, mit einer
Glattrakel dosiert und im Heißluftkanal bei Lufttemperaturen
von ca. 80°C getrocknet. Die Maschinengeschwindigkeit betrug
100 m/min. Das Auftragsgewicht der getrockneten Schicht war
0,4 ± 0,2 g/m².
Die gefertigten Muster wurden anschließend untersucht und die
Prüfergebnisse in Tabelle 1 zusammengestellt.
Ein Trägermaterial gemäß Beispiel 1 wurde nach einer Corona-
Vorbehandlung mit folgenden Beschichtungsmassen beschichtet:
Die Beschichtungsmassen wurden unter den gleichen Bedingungen
wie im Beispiel 1 aufgetragen. Die Ergebnisse der Untersuchung
der gefertigten Muster sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Folgende Vergleichsbeispiele wurden gewählt:
Vergleichsbeispiel V1 = Beispiel 2.1 aus EP-OS 160 912
Vergleichsbeispiel V2 = Beispiel 1 aus DE-OS 37 00 183
Vergleichsbeispiel V3 = Beispiel 1 (U2) aus EP-OS 0 495 314
Vergleichsbeispiel V2 = Beispiel 1 aus DE-OS 37 00 183
Vergleichsbeispiel V3 = Beispiel 1 (U2) aus EP-OS 0 495 314
Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Die Prüfung der antistatischen Eigenschaften erfolgte durch
Messung des Oberflächenwiderstandes mit einer Elektrode nach
DIN 53 482.
Als Zielparameter für die Beurteilung der antistatischen
Ausrüstung des Materials vor dem Entwicklungsprozeß gilt ein
Leitfähigkeitswert von 10⁹ - 10¹¹ Ω cm, nach dem
Entwicklungsprozeß ein Wert < 10¹³ Ω cm.
Bei dieser Prüfung wurden verschiedene handelsübliche Colorent
wickler aus Europa, Japan und USA in eine offene Schale gefüllt
und eine Woche an der Luft stehen gelassen. Danach wurden die zu
prüfenden Muster über die sich in der Zwischenzeit auf der Ober
fläche des Entwicklers gebildeten teerartigen Oxidationsprodukte
gezogen, anschließend unter fließendem Wasser gewaschen und an
der Luft getrocknet. Der auf dem Muster verbliebene Schmutz
wurde visuell mit den Noten 1 bis 5 beurteilt, wobei 1 für "sehr
gut" und 5 für "unbefriedigend" steht.
Die Verfärbung der Rückseitenschicht durch den fotografischen
Entwicklungsprozeß wurde nach dem Durchlauf der Muster durch den
Entwickler-Automaten und anschließender Lagerung der Muster für
4 Tage unter Luftzutritt bei Raumtemperatur visuell beurteilt.
(Note 1-5).
Für die Prüfung wurde ein handelsübliches Klebeband benutzt. Das
Klebeband wurde auf die Rückseitenschicht aufgedrückt und mit
einem Gewicht von 3 kg belastet. Anschließend wurde das mit dem
Klebeband beklebte Muster in 1,5 cm breite Streifen geschnitten
und das Klebeband in einem Bruchlasttester in einem Winkel von
180°C mit einer Geschwindigkeit von 20 cm/min vom Muster abge
zogen. Die zum Abziehen benötigte Kraft wurde gemessen. Als gut
gilt eine Kraft von mehr als 1,5 N/15 mm.
Die Prüfung der Bedruckbarkeit wurde mit handelsüblichen Farb
bändern durchgeführt. Die bedruckten Muster wurden 30 Sekunden
lang in einen handelsüblichen Entwickler getaucht. Danach
wurde das Druckbild leicht mit dem Finger überstrichen und mit
Wasser nachgespült. Verwischungen oder Verfärbungen dienten
zur visuellen Beurteilung der Bedruckbarkeit der Muster
(Note 1-5).
Bedruckte Muster (s. Prüfung der Bedruckbarkeit) wurden 30 Se
kunden lang in einen handelsüblichen Entwickler getaucht und
anschließend mit Wasser abgespült. Die Abrieb- und Bäderfe
stigkeit wurde durch intensives Reiben mit dem Finger auf der
bedruckten und nassen Oberfläche der Muster ermittelt
(Note 1-5).
Im Vergleich zu den im Stand der Technik beschriebenen
Rückseitenschichten weisen alle erfindungsgemäßen
Rückseitenschichten hinsichtlich der an sie gestellten
Anforderungen gute bis sehr gute Ergebnisse auf (s. Tab. 1).
Claims (14)
1. Schichtträger für fotografische Aufzeichnungsmaterialien,
bestehend aus einem Träger und einer Rückseitenschicht mit
einer Leitfähigkeitssubstanz, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückseitenschicht ein Bindemittel aufweist, das aus einem
Mischpolymerisat aus Styrol, Alkylstyrol, (Meth)Acrylsäure und
(Meth)Acrylsäurealkylester besteht.
2. Schichtträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel wenigstens 3 Mol.-% (Meth)Acrylsäure enthält.
3. Schichtträger nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischpolymerisat aus 75 bis 95 Teilen eines
Styrol/Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/(Meth)
Acrylsäurealkylester-Copolymers mit einem (Meth)Acryl
säuregehalt von 3 bis 10 Mol.-% und 25 bis 5 Teilen eines
Styrol/Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/(Meth)Acrylsäure
alkylester-Copolymers mit einem (Meth)Acrylsäuregehalt von
30 bis 40 Mol.-% besteht.
4. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leitfähigkeitssubstanz ein Alkalisalz einer
vernetzbaren Polysulfonsäure oder Polystyrolsulfonsäure ist.
5. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge des Alkalisalzes einer Polysulfonsäure
oder Polystyrolsulfonsäure in der Rückseitenschicht bis 15
Gew.-% beträgt.
6. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückseitenschicht eine Al-modifizierte kolloidale
Kieselsäure in einer Menge bis 50 Gew.-% und ein Silicat, des
sen Primärteilchen 10 bis 20 nm betragen, in einer Menge bis 7
Gew.-% enthält.
7. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Leitfähigkeitssubstanz ein Metalloxid aus der
Gruppe der Metalle der 2. bis 4. Haupt- oder Nebengruppe ist.
8. Schichtträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metalloxid ein Dotierungsmittel enthält.
9. Schichtträger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metalloxid mit einem Metalloxid aus der Gruppe der Metalle
der 2. bis 4. Hauptgruppe oberflächenbehandelt ist und/oder
ein Dotierungsmittel enthält.
10. Schichtträger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Metalloxid um ein aciculares mit einem Oxid
eines Metalls der 4. Hauptgruppe beschichtetes TiO₂ und bei
dem Dotierungsmittel um Sb handelt.
11. Schichtträger nach den Ansprüchen 1 bis 3, 6 und 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Metalloxids in der
Rückseitenschicht im Bereich zwischen 30 Gew.-% bis 80 Gew.-%
liegt.
12. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückseitenschicht zusätzlich ein polyfunktionel
les Aziridin und ein Netzmittel enthält.
13. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rückseitenschicht aus einer wäßrigen Mi
schung folgender Komponenten erzeugt wird:
- - Al-modifizierte kolloidale Kieselsäure,
- - Silicat mit Primärteilchen von 10 bis 20 nm,
- - Alkalisalz einer organischen Polysäure,
- - polyfunktionelles Aziridin,
- - Kunststoffdispersion, die ein Styrol/Alkylstyrol/ (Meth)Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkylester-Copolymer oder eine Mischung aus verschiedenen Styrol/ Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkylester- Copolymeren enthält, deren Filmbildungstemperatur höchstens 70°C beträgt.
14. Schichtträger nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rückseitenschicht aus einer wäßrigen Mi
schung folgender Komponenten erzeugt wird:
- - Kunststoffdispersion, die ein Styrol/Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/(Meth)Acrylsäurealkyl ester/Copolymer oder einer Mischung aus mindestens zwei verschiedenen Styrol/Alkylstyrol/(Meth)Acrylsäure/- (Meth)Acrylsäurealkylester-Copolymeren enthält, deren Filmbildungstemperatur höchstens 70°C beträgt;
- - polyfunktionelles Aziridin,
- - Metalloxid aus der Gruppe der Metalle der 2. bis 4. Haupt- oder Nebengruppe.
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