DE4307641C2 - Ventilationsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge - Google Patents
Ventilationsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilationsvorrichtung für Fahr
zeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge mit Seitenscheiben und Heck
scheibe, wobei Kanäle zwischen Verkleidungsteilen und Karosse
rieteilen angeordnet sind, die im Bereich von Fenstereinfassun
gen der Seiten- bzw. Heckscheiben in Öffnungen enden und wobei
der durch die Öffnungen und die Kanäle mittels mindestens eines
Lüfters geförderte Luftstrom mittels Heizelementen erwärmbar
ist.
Eine Ventilationsvorrichtung dieser Art ist in der DE 37 43 209
A1 als bekannt ausgewiesen. In dieser Druckschrift ist ein plat
tenförmiges Heizelement angegeben, das in einer hinteren Tür
eines Kraftfahrzeuges integriert ist. Mittels eines, ebenfalls
in die Tür integrierten Lüfters kann Luft über einen Ansaug
trichter angesaugt werden. Die angesaugte Luft streicht hierbei
am plattenförmigen Heizelement vorbei. Die Luft wird durch einen
Kanal gefördert und im Bereich der Fenstereinfassungen der Sei
ten- und der Heckscheibe ausgeblasen. Da die Luft nur punktuell
an einer Stelle der Fenstereinfassung ausgeblasen wird, wird nur
ein unbefriedigendes Entfeuchtergebnis erzielt. Vor allem die
Eckbereiche der Seitenscheibe werden von dem Luftstrom nicht
erfaßt. Desweiteren müssen leistungsstarke Lüfter eingesetzt
werden, da in den relativ langen Kanälen, in denen die Luft
gefördert wird, hohe Strömungsverluste auftreten. Dies erfordert
zum einen einen erhöhten Energieeinsatz. Desweiteren müssen die
Lüfter zur Vermeidung zu starker Geräuschentwicklungen schall
gedämpft sein.
Die DE 41 39 435 A1 zeigt eine Lösungsmöglichkeit zur Klimati
sierung der Innenraumluft in Kraftfahrzeugen. Im Gepäckraum
eines Fahrzeuges sind zwei Lüftermotoren angeordnet, die mit
Kanälen in Verbindung stehen. Die Kanäle enden in großflächigen
Durchbrüchen, die im Heckbereich des Fahrzeuges, beispielsweise
in der Hutablage, eingebracht sind. Durch diese Durchbrüche ist
die Innenraumluft absaugbar. Mittels im Windschutzscheibenbe
reich des Fahrzeuges serienmäßig angeordneter Öffnungen ist
Frischluft einsaugbar. Infolge dieser Ventilationsvorrichtung
entsteht ein Luftstrom durch den gesamten Fahrgastraum. Beson
ders große Luftmengen werden im Dachbereich des Fahrzeuge s be
wegt. Mit der bekannten Ventilationsvorrichtung ist es nicht
möglich, das bei hoher Luftfeuchte auftretende Problem des Be
schlagens der Heck- und Seitenscheiben zu lösen. Weiterhin wird
die, vor allem im Kopfbereich des Benutzers zirkulierende Luft
bewegung als unangenehm empfunden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Ventilationsvorrichtung der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der sowohl die Seiten- als
auch die Heckscheibe eines Kraftfahrzeuges individuell fahr
gastseitig entfeuchtet werden können und bei der nur eine gerin
ge Energieeinbringung notwendig ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß den
Seitenscheiben bzw. der Heckscheibe mehrere Kanäle mit Öffnungen
zugeordnet sind, daß in jedem Kanal ein Lüfter und ein Heizel
ement untergebracht ist, und daß die Luftförderrichtung der
Lüfter umkehrbar ist.
Demnach ist also vorgesehen, daß den Seiten bzw. der Heckscheibe
mehrere in Öffnungen endende Kanäle mit Lüftern zugeordnet sind.
Damit ist eine kurze Kanalführung möglich. Die Lüfter können
dicht an den Öffnungen angeordnet sein, so daß nur geringe Strö
mungsverluste in den Kanälen bewirkt sind. Damit ist eine ener
getisch günstige Luftförderung verwirklicht. Dadurch daß vor
gesehen ist, daß die Luftförderrichtung der Lüfter umkehrbar
ist, kann entweder Luft aus dem Fahrgastraum abgesaugt oder in
diesen eingeblasen werden. Ist vorgesehen, daß die Luft in den
Fahrgastraum eingeblasen wird, dann kann in Verbindung mit den
Heizelementen beispielsweise im Winter eine Enteisung der Sei
tenscheiben bzw. der Heckscheibe mit der Ventilationsvorrichtung
erfolgen. Die Ansteuerung der einzelnen Lüfter in den Kanälen
kann so erfolgen, daß die Lüfter, die jeweils einer Seiten- bzw.
Heckscheibe zugeordnet sind, einzeln schaltbar sind. Damit kann
eine individuelle Entfeuchtung der Seiten bzw. der Heckscheiben
erfolgen.
Es ist vorteilhaft, daß die Öffnungen im oberen und/oder im
unteren Bereich der Fenstereinfassung angeordnet sind. Die ein
zelnen Kanäle können dann im Dachbereich und/oder unterhalb der
Heck- und/oder der Seitenscheiben zusammenlaufend hinter den
Verkleidungsteilen geführt sein.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Venti
lationsvorrichtung zusätzlich zur konventionellen Ventilations
vorrichtung für die Windschutzscheibe betreibbar ist.
Vorteilhafterweise ist es möglich, daß die Öffnungen schlitzför
mig ausgebildet sind, so daß die Luftströme an den Seitenschei
ben und/oder an der Heckscheibe großflächig zirkulieren.
Während des Fahrbetriebes ist die Ventilationsvorrichtung mit
dem in einer Lichtmaschine oder in einem bordeigenen Akkumulator
erzeugten Strom betreibbar. Es ist aber auch möglich, daß der
Lüfter über Solartechnik mit Energie versorgbar ist. In diesem
Zusammenhang ist denkbar, daß eine Solarbatterie auf einem Dach
abschnitt des Fahrzeuges anbringbar ist. Durch diese Methode ist
ein energiesparender und umweltfreundlicher Betrieb der Ventila
tionsvorrichtung möglich.
Im Parkbetrieb ist es möglich, daß die Ventilationsvorrichtung
wahlweise mittels eines Akkumulators oder der Solarbatterie
betreibbar ist. Zusammen mit dem Heizelement sind beispielsweise
vereiste Scheiben im Stand abtaubar. Bei starker
Sonneneinstrahlung und den damit verbundenen hohen Temperaturen
im Fahrgastraum ist die Temperatur infolge des
Standentluftungsbetriebes stark absenkbar.
Die Erfindung wird anhand einer in den Zeichnungen dargestellten
Ventilationsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Kraftfahrzeug in Seitenansicht, teilweise
im Schnitt mit einer Ventilationsvorrichtung,
bestehend aus einer Anordnung verschiedener Kanäle
und einem Lüfter,
Fig. 2 eine teilweise im Querschnitt dargestellte
Fahrzeugtür mit einem zwischen einem
Verkleidungsteil und einem Karosserieteil
angeordneten Kanal, der mit einem Sammelkanal
und einem Lüfter in Verbindung steht, und
Fig. 3 eine Fahrzeugtür mit einem zwischen einem
Verkleidungsteil und einem Karosserieteil
angeordneten Kanal, in den ein Heizelement
eingesetzt ist, sowie einem an den Kanal
angeschlossenen Lüfter.
In Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer
Ventilationsvorrichtung in Seitenansicht dargestellt. Im unteren
Bereich einer Fenstereinfassung 16 sind an zwei heckseitigen
Seitenfenstern 13 und an einer Heckscheibe 23 mehrere
schlitzförmige Öffnungen 17 angeordnet. An jeder Öffnung 17
endet ein Kanal 14. Die Kanäle 14 der Heckscheibe 23 werden
jeweils halbseitig auf die Linke bzw. auf die rechte
Fahrzeughälfte geführt und dort mit den Kanälen 14, die den
entsprechenden Seitenscheiben 13 zugeordnet sind, verbunden
und zu auf der Linken und auf der rechten Fahrzeugseite
angeordneten Lüftern 11 geführt.
Mittels der Lüfter 11 wird durch die Öffnungen 17 und durch
die Kanäle 14 Luft an den Seitenscheiben 13 und jeweils der
halben Heckscheibe 23 entlang aus dem Fahrzeuginnenraum
abgesaugt. Die an den Seitenscheiben 13 bzw. der halben
Heckscheibe 23 vorbeistreichende Luft saugt die anhaftende
Feuchtigkeit ab und transportiert sie durch die Kanäle 14 über
die Lüfter 11 in Kanäle 15, von wo aus sie in die Umgebung
abgegeben wird.
Die Lüfter 11 sind wahlweise mittels eines Akkumulators, der
im Motorraum des Kraftfahrzeuges untergebracht ist, oder mittels
Solartechnik betreibbar. Auf einem Dachabschnitt 20 des
Kraftfahrzeuges ist dann eine Solarbatterie befestigt. Die Kanäle
14 und die Lüfter 11 sind aus ästhetischen Gründen hinter einem
Verkleidungsteil 12, wie dies exemplarisch in Fig. 2 dargestellt
ist, geführt.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine Fahrzeugtür
dargestellt. In dem Verkleidungsteil 12 ist eine Öffnung 17
im Bereich der Fenstereinfassung 16 eingebracht. In der Öffnung
17 endet ein Kanal 14. Das freie Ende ist in einem Sammelkanal
geführt. Der Sammelkanal ist von einer vorderen
Seitenscheibe 13 bis zur hinteren Seitenscheibe 13 in
Fahrzeuglängsrichtung verlegt und steht mit mehreren, in
Fahrzeuglängsrichtung verteilten Kanälen 14 in Verbindung.
Der Sammelkanal weist einen Ausgang auf, an dem die Kanäle
21 aber den Lüfter 11 an einen weiteren Kanal 15 angeschlossen
sind. In diesen Kanal 15 ist der Lüfter 11 eingebaut.
Mittels des Lufters 11 wird Innenraumluft aus dem
Fahrzeuginnenraum an der Seitenscheibe 13 vorbei angesaugt
und durch die Öffnungen 17 und durch den Kanal 14 in den
Sammelkanal gefördert. Im Sammelkanal wird die Luft
gesammelt und durch den Kanal 15 ausgeblasen.
Die Kanäle 21, der Sammelkanal, der Kanal 15 und der Lüfter
11 sind zwischen einem Karosserieteil 18 und dem
Verkleidungsteil 12 sichtgeschützt untergebracht, und zwar
fahrzeugseitenindividuell.
In Fig. 3 ist zwischen dem Verkleidungsteil 12 und dem
Karosserieteil 18 der Kanal 14 und der Lüfter 11 angeordnet.
In dem Kanal 14 ist ein Heizelement 19 eingesetzt. Durch den
Kanal 15 wird mittels des Lufters 11 Luft aus dem
Fahrzeuginnenraum angesaugt und in den Kanal 14 gefördert.
Beim Durchgang durch den Kanal 14 erwärmt sich die Luft an
dem Heizelement 19. Die erwärmte Luft wird durch die im Bereich
der unteren Fenstereinfassung 16 in das Verkleidungsteil 12
eingebrachte Öffnung 17 gegen die Seitenscheibe 13 ausgeblasen.
Durch die erwärmte Luft kann die an der Seitenscheibe 13
haftende Feuchtigkeit abgedampft werden. Es ist auch denkbar,
daß die Luft nicht aus dem Fahrzeuginnenraum, sondern aus der
Umgebung angesaugt wird. Das Heizelement 19 und der Lüfter
11 sind separat regelbar, so daß sowohl der geförderte Luftstrom als
auch die in den Luftstrom eingebrachte Wärmemenge dosierbar
sind. Auf der anderen Fahrzeugseite sind entsprechende Kanäle
14, Heizelemente 19, Lüfter 11 und Kanäle 15 eingebaut.
Die eingesetzten Lüfter 11 können kostengünstige
Axialventilatoren sein, die den zusätzlichen Vorteil haben,
energiesparend und geräuscharm zu arbeiten.
Infolge der Anordnung der Ventilationsvorrichtung im Bereich
der Heckscheibe 23 kann der Einsatz einer konventionellen
Heizdraht-Heckscheibenheizung entfallen.
Im Parkbetrieb ist es denkbar, daß mittels einer Zeitschaltuhr
der Betriebsstart und die Betriebsdauer der Lufter 11
vorbestimmbar sind. Die Ventilationsvorrichtung ist dann im
Winter als Standheizung und im Sommer als Standentlüftung
einsetzbar, ohne daß sie vom Benutzer ein- bzw. ausgeschaltet
werden muß.
In den Ausführungsbeispielen sind die Kanäle 14 jeweils
im unteren Bereich der Seitenscheiben 13 und der Heckscheibe
23 eingebaut. Es ist aber auch denkbar, die Kanäle 14 am
oberen Bereich der Seitenscheiben 13 und der Heckscheibe 23
einzubauen, um so die Entfeuchtung der Seitenscheiben 13 und
der Heckscheiben 23 von oben zu ermöglichen.
Claims (7)
1. Ventilationsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge mit Seitenscheiben und Heckscheibe, wobei
Kanäle zwischen Verkleidungsteilen und Karosserieteilen
angeordnet sind, die im Bereich von Fenstereinfassungen
der Seiten- bzw. Heckscheiben in Öffnungen enden und wobei
der durch die Öffnungen und die Kanäle mittels mindestens
eines Lüfters geförderte Luftstrom mittels Heizelementen
erwärmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Seitenscheiben bzw. der Heckscheibe mehrere Kanäle
(14) mit Öffnungen (17) zugeordnet sind,
daß in jedem Kanal (14) ein Lüfter (11) und ein Heizelement
(19) untergebracht ist, und
daß die Luftförderrichtung der Lüfter (11) umkehrbar ist.
2. Ventilationsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (17) im oberen und/oder im unteren Bereich
der Fenstereinfassung (16) angeordnet sind.
3. Ventilationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich zur konventionellen
Ventilationsvorrichtung für die Windschutzscheibe betreibbar
ist.
4. Ventilationsvorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (17) schlitzförmig ausgebildet sind, so
daß die Luftströme an den Seitenscheiben (13) und/oder an
der Heckscheibe (23) großflächig zirkulieren.
5. Ventilationsvorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lüfter (11) über Solartechnik mit Energie versorgbar
ist.
6. Ventilationsvorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Solarbatterie auf einem Dachabschnitt (20) des
Fahrzeuges anbringbar ist.
7. Ventilationsvorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie im Parkbetrieb wahlweise mittels eines Akkumulators
oder der Solarbatterie betreibbar ist.
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