DE4306732A1 - Fahrgerüst - Google Patents

Fahrgerüst

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Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrgerüst mit vertikalen Stützrahmen, die Stiele und diese verbindende Sprossen zum Aufsteigen und/oder Einhangen von Gerüstböden, Diagonal- und Horizontalstäbe und ggf. weitere Gerüsthilfsmittel aufweisen, wobei sich das untere Ende des jeweiligen Stützrahmens auf einem Fahrbalken abstützt, welcher nach beiden Seiten gleichmäßig über die Breite des Stützrahmens übersteht und am Ende ein Aufnahmerohr für die der Höhenverstellung dienende Spindel eines mit Feststellrolle versehenen Fahr- und Verstellfußes aufweist und wobei die Fahrbalken mit Hilfe von Horizontalstreben miteinander zu einem steifen Unterrahmen verbunden sind.
Fahrgerüste werden seit langem benutzt und haben deshalb bestimmte Standardabmessungen, die sich bisher als zweckmäßig erwiesen haben. Die Benutzer solcher Fahrgerüste müssen beim Zukauf von neuen Ergänzungsteilen sicher sein, daß das Personal die Bestandteile nahezu beliebig mischen kann, ohne daß Benutzungsmöglichkeiten und Sicherheit beeinträchtigt werden. Die Höhenlagen der Arbeitsflächen sind nach den zumeist vorkommenden Geschoßhöhen von Gebäuden ausgerichtet. Die Stützböden, auf denen die Gerüste abgestützt sind und gefahren werden, haben unter Umständen Unebenheiten und vor allem auch Neigungen. Deshalb benötigen Fahrgerüste höhenveränderliche Stützfüße, die in der Regel mit Spindelfüßen, mit Verstellmuttern und unter den Fußplatten angebrachten Feststellrollen realisiert sind. Dabei hat sich herausgebildet, die Länge der Spindeln so zu wählen, daß man die in der Praxis vorkommenden Höhendifferenzen ohne die Gefahr des Abknickens der Füße in den verschiedensten Höhenlagen benutzten kann. Für die sichere Abstützung sind Fahrbalken gebräuchlich, die beiderseits über die vertikalen Stiel des Gerüste hinausragen, um eine gute Standsicherheit zu gewährleisten. An diesen Fahrbalken greifen auch die horizontalen Querverbindungen der einzelnen Fahrbalken zur Schaffung eines stabilen Rahmens an. Es hat sich nun gezeigt, daß beim Herausdrehen der Spindeln, um einen größeren Bodenabstand und damit ggf. möglichst große Arbeitshöhe der Arbeitsebenen zu erzielen, der unterste Aufstiegboden einen oft zu großen Abstand vom Stützboden erreicht, so daß ggf. auch Querverstrebungen im Wege sind und die Aufstiegs- und Abstiegssicherheit beeinträchtigen. Deshalb ist es wünschenswert, bei alten und neuen Gerüsten den untersten Gerüstboden in einer Höhenlage anbringen zu können, die unterhalb des Horizontalträgers des Fahrbalkens liegt und daß zumindest auf einer Seite auch die Querverbindungen tiefer gelegt werden können, um Stolperstufen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Fahrgerüsten unter dem Fahrbalken Einhängemöglichkeiten für Gerüstböden und Querverbindungen zu schaffen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß unter jedem Fahrbalken im Freiraum, der durch die Füße und Rollen geschaffen ist, eine Hilfssprosse angebracht ist, die mit Hilfe von unter dem Fahrbalken hängenden Sprossenhaltern an diesen befestigt ist.
An der tiefer liegenden Hilfssprosse kann nunmehr der unterste Gerüstboden so eingehängt werden, daß er auch bei einer Ausfahrstellung der Füße, die dem größten Bodenabstand entspricht, noch bequem bestiegen werden kann, wie es oft, vor allem bei hohen Sicherheitsanforderungen notwendig ist. Dann können trotzdem alle anderen Bauteile des Fahrgerüstes weiter benutzt werden und man kann die gleichen Arbeitshöhen, wie mit bisher üblichen Fahrgerüsten und ihren Fahrbalken erreichen.
Zweckmäßig gestaltet man die Sprossenhalter mit Zylinderquerschnitt mit den Abmessungen der Sprossen und sonstiger Rohre, so daß eine erforderliche Queraussteifung dort in tiefer Lage angeschlossen werden kann.
Die Hilfssprossen können bei neuen Fahrbalken mit Hilfe der Sprossenhalter direkt untergeschweißt sein. Für vorhandene Fahrbalken kann man lösbare Halteeinrichtungen an den Sprossenhaltern der Hilfssprosse vorsehen. So sind auch vorhandene Fahrbalken allein oder mit neuen gemischt bei passenden Abmessungen so einzusetzen, daß der unterste Gerüstboden so tief wie wegen der Gestaltung der Ausfahr­ füße möglich angebracht werden kann. Zweckmäßig bringt man den einen Sprossenhalter in der Vertikalen unter dem einen Stiel an. Dann erreicht man für das Einhängen der Gerüstböden und das Anschließen sonstiger Gerüststelle, wie Horizontalrohre, übliche Lageverhältnisse. Die Hilfssprosse kann man jedoch trotzdem breiter ausbilden, um weitere Hilfsmittel anzuschließen oder einen breiteren Gerüstboden zu verwenden. Weitere Einzelheiten, Merkmale, Vorteile und Gesichtspunkte der Erfindung sind auch den weiteren Ansprüchen und dem, anhand der Zeichnungen abgehandelten, nachfolgenden Beschreibungsteil zu entnehmen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 das Schrägbild des unteren Endes eines Fahrgerüstes nach der ersten Ausführungsform;
Fig. 2 ein der Fig. 1 entsprechendes Schrägbild einer zweiten Ausführungsform.
Das Fahrgerüst 10.1 nach Fig. 1 und das Fahrgerüst 10.2 nach Fig. 2 gleichen sich in den allermeisten Bauteilen, die zunächst wie folgt abgehandelt werden. Gleiche Teile werden im folgenden mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Zwei Fahrbalken 11.1 und 11.2 haben im wesentlichen jeweils einen Horizontalträger 12. Dieser hat an jedem Ende ein Einsteckrohr 14.1 und 14.2, die vertikal stehen. Sie dienen jeweils zur Aufnahme der Spindel 16 des höheneinstellbaren Fußes 15. An der Bodenplatte 17 ist eine übliche Feststellrolle 18 in üblicher Art befestigt. Auf den hinteren Spindeln 11.1 und 11.2 stecken die Vertikalrohre 21 eines unteren Rahmenstabes 20. Sie bieten den Zusammenhalt im Bereich des einen Endes. Auf jedem der Fahrbalken 11.1 und 11.2 steht ein Stützrahmen 25. Dieser enthält zwei Stiele 26 und eine größere Zahl von Sprossen 27, die in einem geeigneten Abstand von beispielsweise 25 cm voneinander liegen. Mehrere derartige Rahmen werden übereinander gesteckt. Die unteren Enden 28 der Stützrahmen 25 sind auf entsprechende Stifte auf den Horizontalträgern 12.1 und 12.2 aufgesteckt und dort gesichert. Diagonalstäbe 30 mit Einrastklauen 31 an ihren Enden dienen der Verbindung der beiden Stützrahmen und der Diagonalaussteifung in üblicher Weise.
In unterer Gerüstboden 35 wird bisher in der Regel auf den Sprossen 27.1 eingehängt. Er würde dann bei weit ausgeschraubten Füßen 15 relativ hoch liegen.
Deshalb ist nunmehr unter jedem Horizontalträger 12.1 bzw. 12.2 des Fahrbalkens 11.1 bzw. 11.2 eine Hilfssprosse 40 vorgesehen. Diese liegt in einer solchen Höhenlage, daß bei ganz heruntergedrehten Muttern 16.3 keine Bodenberührung eintritt. Sie liegt also im Freiraum der durch die Füße 15 und Rollen 18 geschaffen wird. Die Hilfssprosse 40 ist mit Hilfe von zwei Sprossenhaltern 42.1 und 42.2 unter dem Fahrbalken 11.1 und 11.2 bzw. seinem Horizontalträger 12.1 bzw. 12.2 befestigt. Dabei liegt der in den Zeichnungen vorn liegende Sprossenhalter 42.2 in der geraden Verlängerung direkt unter dem in der Zeichnung vorderen Stiel 26.1, so daß sich auch unter dem Horizontalträger 12.1 und 12.2 gleiche Lageverhältnisse ergeben. Die Sprossenhalter 42.1 und 42.2 sind als runde Rohrabschnitte mit den Abmessungen der Sprossen 27 und der Stiele 26, also mit den üblichen Abmessungen im Gerüstbau von ca. 48 mm gebildet. So kann mit zwei Halbschalen-Kupp­ lungen 44.1 und 44.2 ein horizontaler Verbindungsstab 45 fest mit den beiden Horizontalträgern 12.1 und 12.2 verspannt werden und er liegt nur unbedeutend über den Hilfssprossen 40. Auf den Hilfssprossen 40 ist mit Hilfe der Einrastklauen 47 der unterste Gerüstboden 35 nunmehr so tief eingehängt, daß einerseits ein guter Zusammenhalt geboten wird und andererseits auch bei ganz ausgefahrenen Füßen 15 gut aufgestiegen werden kann. Dabei ist nicht einmal der horizontale Verbindungsstab 45 im Wege. Andererseits bietet der horizontale Rahmenstab 20 eine gute hochliegende stabile Querverbindung.
Insofern sind beide Ausführungsbeispiele völlig gleich gestaltet und bieten nunmehr die Möglichkeit, auch bei üblichen Gerüstabmessungen und üblichen Fahrgerüst-Gewohn­ heiten eine tiefliegende Ebene zum Aufsteigen und eine tiefliegende Querverbindung zu haben.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind die Sprossenhalter 42.1 und 42.2 direkt unter die Unterfläche des Horizontalträgers 12.1 bzw. 12.2 untergeschweißt. Dazu sind in den Ecken 48 in der Zeichnung nicht erkennbare Schweißnähte gebildet.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind die Sprossen­ halter 42.3 und 42.4 mit Kupplungen 49 angeschlossen. Diese sind in nicht näher dargestellter Weise an den oberen Enden der Sprossenhalter angebracht und haben Kupplungen oder Klammern, mittels deren sie um den unteren Horizontalstab des Fahrbalkens, hier des Horizontalträgers 12.3 bzw. 12.4 geschlungen und mit Schrauben oder Keilen gesichert sind. Es kann damit ein gleicher Aufbau erzielt werden.
In beiden Fällen ist eine Hilfssprosse 40 bzw. 40.1 verwendet, die breiter ist als der Gerüstboden 35, wie es die Zeichnungen zeigen. Bei Fig. 2 reicht die Hilfssprosse 40.1 nach beiden Seiten über die Stützrahmen 25 hinaus, so daß die Anbringung in der dem jeweiligen Zweck entsprechenden Art erfolgen kann.
Beide Ausführungen sind aus einfachen Bauteilen preiswert herzustellen und erhöhen den Gebrauchswert vorhandener Fahrgerüste, Fahrbalken oder auch neuer Konstruktionen unter Einbeziehung des alten Materials erheblich.
Zusammenfassend kann die Erfindung auch wie folgt beschrieben werden:
Das Fahrgerüst (10.1) hat Stützrahmen (25), die auf Fahrbalken (11.1, 11.2) ruhen. Die Fahrbalken sind auf Füßen (15) mit Feststellrollen (18) fahrbar. Diese sind mit Hilfe der Muttern (16.3) höheneinstellbar. Unter den Horizontalträgern (12.1; 12.2) sind Hilfssprossen (40) mit Sprossenhaltern (42.1, 42.2) angebracht. Auf diesen ist der unterste Gerüstboden (35) mit Einrastklauen (47) eingehängt, so daß er auch bei weit ausgefahrenen Füßen (15) vom Boden gut erreicht werden kann. Auch ein Verbindungsstab (45) ist tiefliegend an den Sprossenhaltern (42.1) befestigt.
Bezugszeichenliste
10.1 Fahrgerüst
10.2 Fahrgerüst
11.1 Fahrbalken
11.2 Fahrbalken
12 Horizontalträger
12.1 Horizontalträger
12.2 Horizontalträger
12.3 Horizontalträger
12.4 Horizontalträger
14.1 Einsteckrohr
14.2 Einsteckrohr
15 Fuß
16 Spindel
16.1 hintere Spindel
16.2 hintere Spindel
16.3 Mutter
17 Bodenplatte
18 Feststellrolle
20 Rahmenstab
21 Vertikalrohr
25 Stützrahmen
26 Stiel
26.1 vorderer Stiel
27 Sprosse
27.1 Sprosse
28 unteres Ende von 25
30 Diagonalstab
31 Einrastklaue
35 Gerüstboden
40 Hilfssprosse
40.1 Hilfssprosse
42.1 Sprosssenhalter
42.2 Sprosssenhalter
42.3 Sprosssenhalter
42.4 Sprosssenhalter
44.1 Halbschalen-Kupplung
44.2 Halbschalen-Kupplung
45 Verbindungsstab
47 Einrastklaue
48 Ecke
49 Kupplung

Claims (8)

1. Fahrgerüst mit vertikalen Stützrahmen, die Stiele und diese verbindende Sprossen zum Aufsteigen und/oder Einhängen von Gerüstböden, Diagonal- und Horizontalstäbe und ggf. weitere Gerüsthilfsmittel aufweisen, wobei sich das untere Ende des jeweiligen Stützrahmens auf einem Fahrbalken abstützt, welcher nach beiden Seiten gleichmäßig über die Breite des Stützrahmens übersteht und am Ende ein Aufnahmerohr für die der Höhenverstellung dienende Spindel eines mit Feststellrolle versehenen Fahr- und Verstellfußes aufweist und wobei die Fahrbalken mit Hilfe von Horizontalstreben miteinander zu einem steifen Unterrahmen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß unter jedem Fahrbalken (11.1; 11.2) im Freiraum, der durch die Füße (15) und Rollen (18) geschaffen ist, eine Hilfssprosse (40; 40.1) angebracht ist, die mit Hilfe von unter dem Fahrbalken hängenden Sprossenhaltern (42 . . . ) an diesen befestigt ist.
2. Fahrgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossenhalter (42 . . . ) Zylinder-Querschnitt mit den Abmessungen der Sprossen (27) aufweisen.
3. Fahrgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossenhalter unter dem Fahrbalken (11.1; 11.2) festgeschweißt sind.
4. Fahrgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprossenhalter mit den Horizontalträgern (12) des Fahrbalkens (11) umgreifenden, lösbaren Halteeinrichtungen (Kupplung 49) ausgestattet sind.
5. Fahrgerüst nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtungen von Kupplungen (49) mit Schrauben oder Keilen gebildet sind.
6. Fahrgerüst nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Sprossenhalter (42.1) vertikal unter dem Stiel (26.1) angeordnet ist.
7. Fahrgerüst nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfssprossen (40; 40.1) breiter als die Sprossen (27) des Stützrahmens (25) sind.
8. Fahrgerüst nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem auf den Hilfssprossen (40; 40.1) eingehängten untersten Gerüstboden (35) mit Hilfe von Halbschalen-Rohrkupplungen (44.1; 44.2) ein horizontaler Versteifungsstab (45) festgeschraubt ist.
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