DE4306600C1 - Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen - Google Patents
Verfahren zur Entsorgung von ExplosivstoffenInfo
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- DE4306600C1 DE4306600C1 DE19934306600 DE4306600A DE4306600C1 DE 4306600 C1 DE4306600 C1 DE 4306600C1 DE 19934306600 DE19934306600 DE 19934306600 DE 4306600 A DE4306600 A DE 4306600A DE 4306600 C1 DE4306600 C1 DE 4306600C1
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B33/00—Manufacture of ammunition; Dismantling of ammunition; Apparatus therefor
- F42B33/06—Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs
- F42B33/067—Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs by combustion
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Fluidized-Bed Combustion And Resonant Combustion (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen,
insbesondere von Treibladungspulver, durch kontrollierte Verbrennung
einzelner Explosivstoffchargen.
Die Entsorgung von Explosivstoffen durch offene, teiloffene oder ge
schlossene Verbrennung ist bekannt. Entsprechend dem heutigen Umweltbe
wußtsein wird allgemein angestrebt, die dabei freiwerdenden Abgase nur
noch in gereinigter Form in die Umgebung zu entlassen. Auch die Abgas
menge selbst sollte so klein wie möglich sein.
Aus der DE-PS 41 17 504 ist ein Verfahren zum umweltschonenden Betrieb
einer Sprengvorrichtung bekannt, bei welchem das Sprenggut durch explo
sive Verbrennung in vorwiegend gasförmige Reaktionsprodukte umgewandelt
wird. Die explosionsartige Verbrennung erfolgt bei Unterdruck in einer
entsprechend stabilen und abgesicherten Explosionskammer. Die abgesaug
ten Verbrennungsgase werden gefiltert/gereinigt und erst dann in die Um
welt abgegeben. Die Zufuhr des Sprenggutes sowie die Abfuhr ggf. in der
Kammer verbleibender Feststoffe erfolgt durch mindestens eine evakuier
bare Schleusenkammer.
Bedingt durch den explosionsartigen Verbrennungsablauf sind besonders
stabile und sichere Anlagenkomponenten erforderlich, welche bei Anschaf
fung und Unterhalt hohe Kosten verursachen. Zur Druckbegrenzung in der
Explosionskammer können nur sehr kleine Einzelmengen an Sprenggut einge
schleust werden, was wiederum höhere Sprengstoffdurchsätze verhindert.
Die permanente Unterdruckerzeugung in den Hauptanlagekomponenten ist
ebenfalls anlagetechnisch und energetisch aufwendig und kostenintensiv.
Wie beispielsweise aus der DE-PS 40 41 744 hervorgeht, werden Explosiv
stoffchargen kontrolliert abgebrannt und dazu mit Hilfe von Brennern ge
zündet, welche für ihren Betrieb Öl oder Gas sowie Luft bzw. Sauerstoff
benötigen. Somit tragen die Brenner selbst in nicht unerheblichem Maße
zur Erhöhung der Abgasmenge bei. Außerdem stellen die Brenner technisch
anspruchsvolle Gebilde dar, welche bei Anschaffung und im Unterhalt be
achtenswerte Kosten verursachen.
Angesichts dieser Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen durch chargenweise Ver
brennung anzugeben, welches mit einfacherer Technik, geringeren Kosten
und reduzierten Abgasmengen arbeitet.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale ge
löst.
Die Erfindung verzichtet somit auf komplizierte, separate Brenner und
benutzt statt dessen Detonatoren, welche üblicherweise in Geschossen, Mi
nen, Flugkörpern etc. zur Zündung von Treib-, Spreng- und sonstigen La
dungen benutzt werden. Der von den Detonatoren ausgehende Energieimpuls
wird jedoch so beeinflußt, vorzugsweise abgeschwächt, daß die Explosiv
stoffchargen relativ langsam abbrennen und nicht detonieren. Detonatoren
sind klein, leicht und preiswert, arbeiten sehr effektiv unter minimaler
Abgaserzeugung und benötigen im allgemeinen kein zusätz
liches Oxidatorgas.
Die Unteransprüche 2 bis 7 enthalten bevorzugte Ausgestaltungen des
Verfahrens nach Anspruch 1.
Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen noch näher
erläutert. Dabei zeigen in vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstel
lung:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Behälter mit Explosivstoffcharge
sowie mit im Abstand angeordnetem Detonator,
Fig. 2 einen vergleichbaren Längsschnitt mit einer energieverzehrenden
Barriere im Behälter.
Der die Explosivstoffcharge 1 enthaltende Behälter 3 weist im Bodenbe
reich einen teils konischen, teils zylindrischen Kanal 4 für den vom
Detonator 2 kommenden Zündstrahl auf.
Eine solche Anordnung ist nicht zwingend. Der Zündstrahl könnte auch
durch einen seitlichen Kanal in den Behälter eintreten oder schräg von
oben über den Behälterrand auf die Explosivstoffcharge treffen.
Der Detonator 2 ist in einem solchen Abstand A zur Bodenfläche der
Explosivstoffcharge 1 angeordnet, daß die Energie des Zündstrahles beim
Auftreffen zwar noch groß genug ist, um den Explosivstoff zu entflammen,
aber mit Sicherheit nicht mehr groß genug, um eine Detonation zu verur
sachen.
In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des zu entzündenden Explosivstof
fes sowie von den Eigenschaften des Detonators, insbesondere seinem
Energiepotential, kann es sinnvoll sein, den Detonator mit einer Ver
stärkerladung zu koppeln. Ebenso kann es angebracht sein, den Detonator
mit einer Sprengstoffmenge zu koppeln, welche wiederum ein Projektil
beschleunigt, um dieses in die Explosivstoffcharge zu schießen.
Alle derart in ihrer Wirkung modifizierten bzw. verstärkten Detonatoren
sind in einem eher größeren Abstand zu dem zu zündenden Explosivstoff
anzuordnen.
Demgegenüber zeigt Fig. 2 eine Variante, bei welcher der Detonator sich
sehr nahe am Behälter mit der Explosivstoffcharge befindet. Die Energie
des Zündstrahles wird hier dadurch reduziert, daß der Explosivstoff auf
einer energieverzehrenden Barriere 5 aufliegt, welche beispielsweise in
Form einer größenmäßig angepaßten Scheibe vor dem Explosivstoff in den
Behälter eingebracht wurde. Vorzugsweise besteht die Barriere 5 aus
einem Material, welches möglichst vollständig mit dem Explosivstoff
verbrennt, um die anschließende Reinigung des Behälters zu erleichtern.
Bei feinkörnigen Explosivstoffchargen verhindert die Barriere 5, daß
Explosivstoffteilchen durch den Kanal im Behälterboden herausfallen.
Da für jede Explosivstoffcharge ein neuer Detonator benötigt wird, ist
es vorteilhaft, letztere in größerer Anzahl auf, an oder in geeigneten
Förderorganen anzuordnen, wie beispielsweise Bändern, Ketten, Gurten,
Trommeln, Walzen, Rädern usw.
Die Initiierung der Detonatoren selbst erfolgt vorzugsweise mechanisch
oder elektrisch.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen, insbesondere von
Treibladungspulver, durch kontrollierte Verbrennung einzelner Explosiv
stoffchargen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Explosivstoffcharge
(1) direkt oder indirekt mittels eines Detonators (2) gezündet wird, wo
bei der vom Detonator (2) ausgehende Energieimpuls so auf den Explosiv
stoff einwirkt, daß die Explosivstoffcharge (1) ohne zu detonieren abge
brannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ex
plosivstoffcharge (1) durch den Detonator (2) aus einem definierten Ab
stand (A) gezündet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Detonator (2) und der Explosivstoffcharge (1) eine energie
verzehrende Barriere (5) angeordnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Barriere (5) aus brennbarem Material verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der vom Detonator ausgehende Energieimpuls
mittels einer Verstärkerladung erhöht wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Detonator eine Sprengstoffmenge für die
Beschleunigung eines Projektils zündet, welches in die Explosivstoff
charge zu deren Zündung geschossen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Detonatoren auf, an oder in Förderorganen
in Form von Ketten, Bändern, Gurten, Trommeln oder Rädern zu- und abge
führt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934306600 DE4306600C1 (de) | 1993-03-03 | 1993-03-03 | Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934306600 DE4306600C1 (de) | 1993-03-03 | 1993-03-03 | Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4306600C1 true DE4306600C1 (de) | 1994-06-01 |
Family
ID=6481820
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934306600 Expired - Fee Related DE4306600C1 (de) | 1993-03-03 | 1993-03-03 | Verfahren zur Entsorgung von Explosivstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4306600C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4041744C1 (de) * | 1990-12-24 | 1991-10-17 | Dornier Gmbh, 7990 Friedrichshafen, De | |
DE4117504C1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-11-05 | Heinrich Dr. Moresnet-Chapelle Be Hampel |
-
1993
- 1993-03-03 DE DE19934306600 patent/DE4306600C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4041744C1 (de) * | 1990-12-24 | 1991-10-17 | Dornier Gmbh, 7990 Friedrichshafen, De | |
DE4117504C1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-11-05 | Heinrich Dr. Moresnet-Chapelle Be Hampel |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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