DE430399C

DE430399C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines hochwertigen Brennstoffes aus abgesetztem Kohlenschlamm und Feinkohlen

Info

Publication number: DE430399C
Application number: DEN21210D
Authority: DE
Original assignee: JOHANNES BERNARDUS NACHENIUS
Current assignee: JOHANNES BERNARDUS NACHENIUS
Publication date: 1926-06-15

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines hochwertigen Brennstoffes aus abgesetztem Kohlenschlamm und Feinkohlen.
Es gibt feste Brennstoffe, die sich durch ihre Feinheit oder durch ihre Beschaffenheit (Feuchtigkeit, Klebrigkeit usw.) nicht ohne weiteres verheizen lassen. Um sie deunoch verfeuern zu können, vermischt man sie mit andern festen Brennstoffen und verheizt das Gemisch. Diese Vermischung läßt sich auf mechanischem Wege nur schwer ausführen und erfolgt daher gewöhnlich von Hand, obgleich auch dies nicht immer befriedigende Ergebnisse liefert.
Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der sogenannte Kohlenschlamm, der sich aus dem Abfallwasser von Fettkohlenwäschen absetzt.
Sofern dieser Kohlenschlamm nicht als wertloser Abfall betrachtet wird, wird er trotz seines zu hohen Wassergehalts (25 bis 28 Prozent) ohne weiteres verfeuert.
Man hat vorgeschlagen, Kohlenschlamm dadurch besser verwendbar zu machen, daß man das Abfaliwasser der Kohlenwäsche, aus welchem sich der Schlamm noch nicht abgesetzt hat, mit gröberen Brennstoffen vermischt und das Gemisch in Pressen teilweise entwässert, so daß Brikette entstehen, in welchen der Kohlenschlamm das Bindemittel bildet. Sofcrn dieses Verfahren überhaupt ausführbar ist, erfordert es aber die Verwendung schwerer und daher kostspieliger, im Betriebe teurer Pressen. Außerdem bilden Brikette nicht den geeignetsten Brennstoff für gewerbliche Zwecke.
Die Erfindung ermöglicht nun die Vermischung von Kohlenschlamm mit anderen feinen Brennstoffen für gewerbliche Zwecke in einfachster und bifligster Weise dadurch, daß die abgesetzten Schlammkohlen in Wasser suspendiert und in diesem Zustande mit den anderen Brennstoffen vermischt werden, derart, daß das Brennstoffgemisch sofort nach der Vermischung verfeuert werden kann.
Zur Erklärung möge hier ein praktisches Beispiel angeführt werden.
Kohlenschlamm hat, wie oben bereits gesagt, einen Wassergehalt von etwa 25 bis 28 Prozent, während ein für die Verheizung günstiger Wassergehalt z. B. 15 Prozent beträgt. Soll nun Kohlenschlamm beispielsweise mit Magerfeinkohlen vermischt werden, die etwa I Prozent Wasser enthalten, so ist der Kohlenschlamm in einer wie folgt zu berechnenden Wassermenge zu suspendieren, wobei das Verhältnis von 4: I zwischen den Mengen Feinkohlen und Kohlenschlamm angenommen worden ist: 400 Gewichtsteile Magerfeinkohlen, Wassergehalt I Prozent = 4 Teile Wasser 100 - Kohlenschlamm, Wassergehalt 25 - 25 - -500 Gewichtsteile des Gemisches enthalten 29 Teile Wasser und 471 - Trockensubstanz.
Ein verheizbares Gemisch enthält 15 Prozent Wasser und 85 Prozent Trockensubstanz.
Das Gemisch von Iiohlenschlamm und Magerfeinkohlen soll daher enthalten 48751 X 15 83 Teile Wasser, es enthält 29 so daß dem Kohlenschlamm 54 Teile Wasser zugesetzt werden müssen.
Eine ähnliche Berechnung zeigt, daß bei einem Mischverhältnis von 3 : 1 bzw. 2: 1 zwischen Feinkohlen und Kohlenschlamm letzterer in 38 bzw. 29 Teilen Wasser suspendiert werden muß.
Die Suspendierung und die darauffolgende Vermischung der Suspension mit den Magerfeinkohlen (oder einem anderen feinen Brennstoff) bietet keine Schwierigkeiten. Die Erfindung sieht aber noch ein Mittel für eine sehr zwed&mäßige mechanische Vermischung vor. Dieses Mittel besteht aus einer drehbaren Trommel mit einer oder mehreren mit ihrer Innenwand zusammenwirkenden Schaufeln oder Rippen, welche die miteinander zu vermischenden Brennstoffe mit in die Höhe nehmen und sie dann in die Trommel zurückfallen lassen. Diese Schaufeln oder Rippen sind aber nicht an der Trommel befestigt, sondern sie drehen sich in derselben Richtung wie die Trommel, jedoch mit einer etwas abweichenden Geschwindigkeit, so daß sie außerdem etwa an der Trommekvand haftende Kohlenteilchen fortwährend davon entfernen.
Vollständigkeitshalber sei hier auf eine bekannte drehbare Retorte zur Vergasung von Kohlen hingewiesen, in der eine zentral angeordnete, mit bis zur Wand der Retorte reichenden Flügeln versehene Welle vorgesehen ist, die je nach dem Erfordernis des Augenbliclts in Drehung versetzt und (oder) i. n Längsrichtung verschoben werden kann, damit gegebenenfalls an die Retortenwand festgebackene Kohlen von den Flügeln losgekratzt werden. Diese Flügel können aber nicht die Wirkung der Schaufeln oder Rippen haben, die gemäß der Erfindung in der Mischtrommel angeordnet sind und deren Aufgabe an erster Stelle darin besteht, das Material in der Trommel durch die Drehung dieser und der Schaufeln selbst mithochzunehmen, in derselben Weise, wie das bei den bekannten, fest an der Trommelwand sitzenden Rippen geschieht.
Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung zum Vermischen von Brennstoffen gemäß der Erfindung unter Verwendung des oben beschriebenen Mischapparates schematisch veranschaulicht. Die rechte Seite der Abb. I schließt an die linke Seite der Abb. 2 an.
I ist ein Apparat, in welchem der zu suspendierende Kohlenschlamm mit Wasser vermischt wird. Auf seinem Wege zu diesem Apparat fließt das Wasser durch einen Wassermesser 2, S0 daß die Menge des zugesetzten Wassers derjenigen der zugeführten Schlammkohlen genau entsprechend geregelt werden kann. Der mit Wasser angerührte Kohlenschlamm wird daml in einen Behälter 3 geführt, in welchem die Vermischung durch Rührwirkung heendet wird.
Das Gemisch strömt aus dem Behälter 3 in eine Trommel 4, in welche gleichfalls die Brennstoffe geleitet werden, mit welchen der suspendierte Kohlenschlamm vermischt werden soll. Die Masse wird durch eine in der Trommel 4 angeordnete Förderschnecke in einen Mischapparat 5 übergeführt, bestehend aus einer drehbaren Trommel, in welcher sich eine oder mehrere dicht gegen die Trommelwand anliegende Schaufeln 6 befinden. Eine Welle 7 treibt mittels der Zahnräder 8 und 9 die Trommel 5 bzw. die die Schaufeln 6 tragende Welle IO. Die Durchmesser der Teilkreise dieser Zahnräder sind derart bemessen, daß die Drehgeschwindigkeiten der Welle IO und der Trommel 5 um nur ein wenig verschieden sind.
Bei Drehung der Trommel 5 und der Welle IO wird das in der Trommel befindliche Material mit in die Höhe genommen, wonach es in die Trommel zurückfällt und sich mit der unten in der Trommel liegenden Masse vermischt. Da die Schaufeln 6 eine langsame Bewiegung in bezug auf die Trommel 5 ausführen, wird das Anhaften von einigermaßen klebrigem Brennstoff an der Innenwand der Trommel verhindert.

Claims

P A T E N T - A N S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur Herstellung eines hochxvertigen Brennstoffes aus abgesetztem Isohlenschlamm und Feinkohlen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenschlamm in Wasser suspendiert und darauf mit Feinkohle vermischt wird, derart, daß das Gemisch einen für die Verheizung genügenden Wassergehalt aufweist.
2. Vorrichtung zum Vermischen der in Wasser suspendierten Schlammkohlen und des anderen Brennstoffes mit einer drehbaren Trommel und einem darin angeordneten, um die Trommelachse, aber von der Trommel unabhängig drehbaren Schaborgan, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuborgan in der Längsrichtung der Trommel und dicht an der Trommelwand angeordnet ist und in demselben Sinne wie die Trommel, jedoch mit einer nur wenig kleineren oder größeren Geschwindigkeit, umlaufen kann.