DE4303796A1

DE4303796A1 - Rotationsdruckmaschine zum beidseitigen Bedrucken von Bogen

Info

Publication number: DE4303796A1
Application number: DE4303796A
Authority: DE
Inventors: Arno Wirz
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1993-02-10
Filing date: 1993-02-10
Publication date: 1994-08-18
Anticipated expiration: 2013-02-11
Also published as: FR2701422A1; GB9402529D0; US5467710A; DE4303796C2; JPH06255072A; FR2701422B1; GB2275021B; JP3331248B2; GB2275021A

Description

Die Erfindung betrifft eine Perfektor-Maschine zum beidseitigen Bedrucken von Bogen, wobei die Bogen in nur einem Bogenlauf beidseitig im Mehrfarbendruck bedruckt werden können, und wobei keine Schöndruck/Widerdruck-Umstelleinrichtungen, und keine Wendeeinrichtungen für die Bogen vorgesehen sind.

Derartige nicht umstellbare Perfektor-Maschinen arbeiten überwiegend nach dem Gummi-Gummi Prinzip. Ein Druckwerk für Offsetdruck besteht dann aus zwei Platten und zwei Gummituchzylindern, von denen einer dem anderen als Druckzylinder dient. Wenn ein beidseitiger Mehrfarbendruck vorgesehen ist, dann können mehrere Druckwerke in Reihenbauweise hintereinandergeschaltet werden. Vor dem ersten Druckwerk ist ein Anleger und hinter dem letzten Druckwerk ein Ausleger angeordnet. Druckmaschinen in Reihenbauweise sind voluminös, material- und kostenaufwendig.

Dagegen sind Satellitendruckwerke für Offsetdruck kompakt aufgebaut. Dadurch, daß um einen gemeinsamen Druckzylinder mehr als zwei Gummi- und Plattenzylinderpaare angeordnet sind, wird die Zahl der die Bogen fördernden Zylinder bzw. sonstigen Einrichtungen gegenüber Druckmaschinen in Reihenbauweise reduziert.

Bei bekannten Satellitenmaschinen ist die Zahl der Gummi- und Plattenzylinderpaare um einen Druckzylinder aus Gründen der Zugänglichkeit zu den Druckwerken auf vier begrenzt, so daß in einem Satellitendruckwerk ein Bogen auf einer Seite mit vier Farben bedruckt werden kann. (Deutsche Auslegeschrift Nr. 12 35 953, Deutsche Patentschrift Nr. 4 41 329, Deutsche Patentschrift Nr. 4 43 399, US-PS 4,936,211).

In der Deutschen Auslegeschrift Nr. 12 35 953 ist eine Bogen-Offset-Rotationsdruckmaschine für wahlweisen Schön- und Widerdruck oder für reinen Schöndruck in Satellitenbauweise beschrieben, bei der durch veränderte Anstellung der Gummizylinder Zweifarben Schön- und Widerdruck, Vierfarben-Schöndruck oder dreifarbiger Schöndruck und einfarbiger Widerdruck möglich ist.

Bei keiner der bekannten Satellitenmaschinen zum Bedrucken von Bogen ist ein Vierfarben- oder mehr als Vierfarben- Schön- und Widerdruck in einem Bogendurchlauf vorgesehen. Lediglich bei Rollendruckmaschinen ist es bekannt, zwei Satellitendruckwerke in Turmbauweise übereinander anzuordnen. Der in der Offenlegungsschrift DE 39 39 432 A1 gezeigte Druckwerksturm ermöglicht einen Vierfarben Schön- und Widerdruck auf eine Bedruckstoffbahn. Druckmaschinen in Turmbauweise benötigen verhältnismäßig hohe Produktionsräume.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rotationsdruckmaschine zum beidseitigen Bedrucken von Bogen in Satellitenbauweise zu entwickeln, die es ermöglicht, in einem Durchgang, auf beiden Seiten der Bogen, wahlweise mehr als drei Farben zu drucken, wobei der Platzbedarf für die Rotationsdruckmaschine möglichst gering ist.

Die Erfindung besteht darin, daß die Rotationsdruckmaschine aus zwei horizontal hintereinander angeordneten Satellitendruckwerken besteht, wobei Anleger und Ausleger zwischen den Druckwerken angeordnet sind.

Die erfindungsgemäße Druckmaschine gewährleistet einen kompakten Aufbau, ist wirtschaftlich herstellbar und sehr vielfältig beim Drucken von guter Markenqualität einsetzbar.

Die Druckzylinder der Satellitendruckwerke können achsparallel in einer gemeinsamen Horizontalebene angeordnet sein, wobei die Druckwerke symmetrisch zu einer zwischen den Druckwerken verlaufenden Vertikalebene aufgebaut sein können. Einen besonders kompakten Aufbau erreicht man dann, wenn die Oberseite des Anlegerstapels oberhalb und die Oberseite des Auslegerstapels unterhalb besagter Horizontalebene liegen. Der Auslegerstapel kann seitlich quer zur, Transportrichtung der Bogen entnommen werden. Die Druckvorrichtungen, welche jeweils um den Druckzylinder eines der Satellitenwerke angeordnet sind, können einzeln vom jeweiligen Druckzylinder abgestellt werden, so daß die Zahl der zum Drucken verwendeten Farben variierbar ist.

Der Antrieb der Druckzylinder kann synchron mit Hilfe eines Zahnrädergetriebes erfolgen. Eine Variante für den synchronen Antrieb besteht darin, daß die Druckzylinder von je einem separaten Motor voneinander entkoppelt angetrieben werden, wobei zur Regelung der Synchronität die Motoren mit einer gemeinsamen Steuer- und Regelvorrichtung in Verbindung stehen.

Um jeden Druckzylinder können genau vier Druckvorrichtungen, insbesondere Gummi-Plattenzylinder-Paare für Offsetdruck, angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn jedem Plattenzylinder eine Einrichtung zur Herstellung der auf dem Plattenzylinder angeordneten Druckform zugeordnet ist, der digitale Bilddaten zuführbar sind. Zum Erreichen einer hohen Druckqualität ist es günstig, wenn der dem Ausleger zugeordnete Druckzylinder eine druckfarbenabweisende Oberfläche aufweist. Ebenfalls zum Erreichen einer hohen Druckqualität ist es von Vorteil, wenn jeweils der letzten Druckvorrichtung eines Satellitendruckwerkes folgend, eine abschaltbare Einrichtung zum Behandeln der bedruckten Oberfläche, wie beispielsweise Trockner, Kühlvorrichtungen oder Auftragvorrichtungen für Puder vorgesehen sind. Ebenso kann im Förderweg der Bogen vom ersten Druckzylinder zum zweiten Druckzylinder ein Trockner vorgesehen sein. Zum Fördern der Bogen vom ersten Druckzylinder zum zweiten Druckzylinder kann ein Kettengreifersystem vorgesehen sein, dem ein Übergabegreifer nachgeordnet ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand einer Zeichnung noch näher erläutert werden. Die Figur zeigt eine Rotationsdruckmaschine zum beidseitigen Drucken von Bogen 1. Die Rotationsdruckmaschine kann als Achtfarben - 4/4 - Perfektor arbeiten. Im einzelnen besteht die Maschine aus zwei Satellitendruckwerken 2, 3 mit je einem Druckzylinder 4, 5, um die jeweils vier Paare von Gummizylindern 6, 7 und Plattenzylindern 8, 9 angeordnet sind. Jedem Platten-Gummizylinder-Paar 6, 8 bzw. 7, 9 ist je ein Farbwerk 10, 11 zugeordnet. Zwischen den Satellitendruckwerken 2, 3 sind ein Anleger 12 und ein Ausleger 13 angeordnet. Die Oberseite des Anlegerstapels 14 liegt oberhalb und die Oberseite des Anlegerstapels 15 unterhalb einer Horizontalebene, in der die Achsen der Druckzylinder 4, 5 liegen. Zum Fördern der Bogen 1 vom ersten Satellitendruckwerk 2 zum zweiten Satellitendruckwerk 3 ist ein Kettengreifersystem 16 mit einem nachfolgenden Übergabegreifer 17 vorgesehen. Jedes Satellitendruckwerk 2, 3 wird von einem eigenen Motor 18, 19 und je einem Getriebe 20, 21 angetrieben. Jeweils dem letzten Platten-Gummizylinder-Paar 68 bzw. 79 folgend, sind an jedem Druckzylinder 4, 5 je ein Trockner 22, 23 für die Druckfarbe angeordnet. Ein weiterer Trockner 24 befindet sich zwischen dem oben- und untenliegenden Trumm des Kettengreifersystems 16. Zur Herstellung der auf den Plattenzylindern 8, 9 angeordneten Druckformen ist jeweils eine Strukturierungseinheit 25, 26 vorgesehen, der digitale Bilddaten zuführbar sind. Zur Steuerung der Motoren 18, 19, der Strukturierungseinheiten 25, 26 der Trockner 22, 23, 24 sowie alle weiteren Stell- und Meßelemente ist für die gesamte Rotationsdruckmaschine eine nicht weiter dargestellte Steuer- und Regeleinheit vorgesehen.

Ein Bogen 1 wird vom Anlegerstapel 14 vereinzelt und einem von vier Greifersystemen 27 des Druckzylinders 4 zugeführt. Die Platten-Gummizylinder-Paare 6, 8 und der Trockner 22 sind so um den vierfach großen Druckzylinder 4 angeordnet, daß während einer Umdrehung ein erster Bogen 1 vom Greifersystem 27 erfaßt wird, zwei weitere Bogen 1 mittels je zwei Platten-Gummizylinder-Paaren 6, 8 bedruckt werden und ein vierter Bogen 1 getrocknet wird. Die vom Satellitendruckwerk 2 bedruckten Bogen 1 werden im obenliegenden Trumm des Kettengreifersystems 16 zum zweiten Satellitendruckwerk 3 befördert und gleichzeitig vom Trockner 24 weitergetrocknet. Mittels des Übergabegreifers 17 werden die Bogen 1 vom Kettengreifersystem 16 an eines von vier Greifersystemen 28 des zweiten Druckzylinders 5 übergeben. Die Bogen 1 werden mit ihrer zuerst bedruckten Seite auf dem Druckzylinder 5 aufliegend im zweiten Satellitendruckwerk 3 bedruckt. Der Druckzylinder 5 hat eine druckfarbenabweisende Oberfläche. Der Druckvorgang auf dem zweiten Druckzylinder 5 läuft analog dem auf dem ersten Druckzylinder 4 ab. Dazu sind die Satellitendruckwerke 2, 3 symmetrisch zu einer Ebene 30 angeordnet. Nach dem Trocknungsvorgang mit dem Trockner 23 werden die Bogen 1 mittels eines Kettengreifersystems 29 auf dem Auslegerstapel 15 ausgelegt. Der Auslegerstapel 15 kann seitlich quer zur Transportrichtung der Bogen 1 entnommen werden oder einer Weiterverarbeitung zugeführt werden. Die Platten-Gummizylinder-Paare 6, 8 bzw. 7, 9 sind einzeln von den Druckzylindern 4, 5 an bzw. abstellbar, so daß auf jeder Seite der Bogen 1 auch wahlweise mit weniger als vier Farben gedruckt werden kann.

Bezugszeichenliste

1 Bogen
2 Satellitendruckwerk
3 Satellitendruckwerk
4 Druckzylinder
5 Druckzylinder
6 Gummizylinder
7 Gummizylinder
8 Plattenzylinder
9 Plattenzylinder
10 Farbwerk
11 Farbwerk
12 Anleger
13 Ausleger
14 Anlegerstapel
15 Auslegerstapel
16 Kettengreifersystem
17 Übergabegreifer
18 Motor
19 Motor
20 Getriebe
21 Getriebe
22 Trockner
23 Trockner
24 Trockner
25 Strukturierungseinheit
26 Strukturierungseinheit
27 Greifersystem
28 Greifersystem
29 Kettengreifersystem
30 Vertikalebene.

Claims

1. Rotationsdruckmaschine zum beidseitigen Bedrucken von Bogen,
bestehend aus einem Anleger mit einer Vorrichtung zum Vereinzeln der Bogen von einem Stapel und mit einer Einrichtung zum Zuführen der vereinzelten Bogen zu einem ersten Druckwerk,
weiterhin bestehend aus einem zweiten Druckwerk, und Einrichtungen zur Förderung der Bogen durch die gesamte Maschine, wobei ein Druckwerk zum Bedrucken der Vorderseite und das andere Druckwerk zum Bedrucken der Rückseite der Bogen vorgesehen ist,
weiterhin bestehend aus einem Ausleger mit einer Vorrichtung zum Fördern und Ablegen der Bogen auf einem Stapel,
und bestehend aus einer Steuer- und Regelvorrichtung für die in der Rotationsdruckmaschine ablaufenden Betriebsvorgänge,
dadurch gekennzeichnet,

- daß die Druckwerke als horizontal hintereinander angeordnete Satellitendruckwerke (2, 3) ausgebildet sind, wobei jeweils um einen Druckzylinder (4, 5) mehrere Druckvorrichtungen (6, 7, 8, 9, 10, 11, 25, 26) angeordnet sind,
- und daß Anleger (12) und Ausleger (13) zwischen den Satellitendruckwerken (2, 3) angeordnet sind.

2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder (4, 5) achsparallel in einer gemeinsamen Horizontalebene angeordnet sind.

3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Anlegerstapels (24) oberhalb und die Oberseite des Auslegerstapels (15) unterhalb besagter Horizontalebene liegen.

4. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslegerstapel (15) seitlich quer zur Transportrichtung der Bogen (1) entnehmbar ist.

5. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtungen (6, 7, 8, 9) einzeln voneinander und vom jeweiligen Druckzylinder (4, 5) abstellbar sind.

6. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder (4, 5) synchron antreibbar sind.

7. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder (4, 5) mit einem Zahnrädergetriebe gekoppelt sind.

8. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzylinder (4, 5) mechanisch voneinander entkoppelt sind und von je einem Motor (18, 19) antreibbar sind, wobei die Motoren (18, 19) zur Regelung der Synchronität zwischen den Druckzylindern (4, 5) mit der Steuer- und Regelvorrichtung in Verbindung stehen.

9. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß um jeden Druckzylinder (4, 5) genau vier Druckvorrichtungen (6, 7, 8, 9, 10, 11, 25, 26) angeordnet sind.

10. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtungen je einen Gummizylinder (6, 7) und einen Plattenzylinder (8, 9) für Offsetdruck enthalten.

11. Rotationsdruckmaschinen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine dem Plattenzylinder (8, 9) zugeordnete Einrichtung (25, 26) zur Herstellung der auf dem Plattenzylinder (8, 9) angeordneten Druckform vorgesehen ist, welche eine Eingabevorrichtung für digitalisierte Bilddaten enthält, welche vorzugsweise der Steuer- und Regelvorrichtung zugeordnet ist.

12. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Ausleger (13) zugeordnete Druckzylinder (5) eine druckfarbenabweisende Oberfläche aufweist.

13. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der letzten Druckvorrichtung (6, 7, 8, 9) eines Satellitendruckwerkes (2, 3) folgend eine abschaltbare Einrichtung (22, 23) zum Behandeln der bedruckten Oberfläche des Bogens (1) vorgesehen ist.

14. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zum Behandeln der Oberfläche ein Trockner (22, 23) und/oder eine Kühlvorrichtung oder eine Auftragsvorrichtung für Puder vorgesehen ist.

15. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zum Fördern der Bogen (1) vom ersten Druckzylinder (4) zum zweiten Druckzylinder (5) ein Kettengreifersystem (16) mit einem nachfolgenden Übergabegreifer (17) vorgesehen ist.

16. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Förderweg der Bogen (1) vom ersten Druckzylinder (4) zum zweiten Druckzylinder (5) ein Trockner (14) für die Druckfarbe auf der zuerst bedruckten Seite der Bogen (1) vorgesehen ist.

17. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Satellitendruckwerke (2, 3) symmetrisch zu einer zwischen den Satellitenwerken (2, 3) verlaufende Vertikalebene (30) aufgebaut sind.